Soundbars

Kaufvorschläge: 8x Soundbars im Vergleich

 

Bluesound Pulse Soundbar + Subwoofer

Beim Auspacken der Bluesound Pulse fällt einem sofort das hohe Gewicht derer auf. Mit einem Lebendgewicht von 6,8 Kilogramm ist sie dreimal so schwer wie die kürzlich getestete JBL Bar 3.1. Aber nicht nur das Gewicht ist etwas größer ausgefallen, auch die Maße der Pulse Soundbar sind etwas voluminöser gehalten. Mit knapp 14 Zentimeter Höhe ist sie auch die einzige Soundbar aus unseren bisherigen Reviews, die vor dem LG OLED platziert das Bild des TVs im unteren Bereich etwas verdeckt. Hier sollte man vorher genau prüfen, ob der Standfuß des Fernsehers eine Platzierung der Pulse Soundbar zulässt. Aber auch eine Wandmontage ist möglich, dafür nutzt man einfach die vorhandenen Montagepunkte der Standfüße, die Halterung liegt dem Lieferumfang schon bei.

  Bluesound Pulse Soundbar 01k

Das Auftreten der Soundbar ist dezent gehalten, die Front wird von einem großen Gitter verziert, das keinen Einblick auf die verbauten Schallwandler zulässt. Die Linienführung ist mittig von einem kleinen Statusstreifen unterbrochen, wo die LEDs für die Signalisierung des aktuellen Betriebszustands sitzen. Das Gehäuse ist aus massivem Metall gefertigt und besitzt nur an den äußeren Ecken Abschlussstücke aus Kunststoff. Dort sind auch die einzigen Logos des Herstellers zu finden und da diese leicht nach hinten geneigt montiert wurden, stören sie auch die cleane Erscheinung nicht.

  Bluesound Pulse Soundbar 02k

Mit einer Breite von über einen Meter benötigt die Soundbar einen großen Fernseher, um nicht irgendwie verloren davor zu wirken. Begründet ist die Breite und Höhe in der technischen Ausstattung der Soundbar. Die Tongestalter von Bluesound setzen ihr klangliches Vertrauen in sechs Schallwandler, die in dem Gehäuse untergebracht wurden. Damit das angegebene Frequenzband von 70-20.000Hz auch erreicht werden kann, setzt man auf 3-Wege-Design aus zwei 19mm Hochton-Kalotten, zwei 50mm Mitteltönern und zwei je 102mm große Tieftöner. Für Freunde des gepflegten Tieftons kann optional der Pulse Sub erworben werden, der den Frequenzkeller auf bis zu 30Hz hinunter erweitert. Um die Chassis auch mit der nötigen Impulskraft auszustatten, verpasste man der Pulse Soundbar einen 120 Watt starken Digitalverstärker. Die verbauten Treiberchassis strahlen nach vorne ab, angewinkelte Schallwandler zur Effektgestaltung wurden hier nicht untergebracht.

Bluesound Pulse Soundbar 03k Bluesound Pulse Soundbar 06k

Dafür trumpft die Pulse mit einem umfangreichen Schnittstellen-Portfolio auf. Bei den Streaming-Diensten ist alles vorhanden was Rang und Namen hat. Neben Spotify, Amazon Music, TIDAL, Deezer, Quobuz ist auch HighResAudio, HDTracks, Juke und Napster mit von der Partie. Dazu gesellen sich noch Radio-Streaming-Dienste wie TuneIn, Calm Radio, iHeartRadio und Radio Paradise. Aber auch eine Integration ist Haus-Steuersysteme wie Control4, RTI, Creston, roon  etc. ist möglich und zeigt die große Vielfalt des BlueSound-Universums.

Bluesound Pulse Soundbar 04k

Um mit der Soundbar kommunizieren zu können, stehen dem Nutzer ein optischer, ein analoger, ein USB-Typ-A und ein Ethernet-Port zur Verfügung. Bei den kabellosen Schnittstellen setzt Bluesound auf WiFi mit 802.11 b/g/n und Bluetooth mit aptX-Unterstützung. Auf eine HDMI-Schnittstelle verzichtet man leider gänzlich, aus unserer Sicht für eine Soundbar dieser Preisklasse eine schlechte Entscheidung. Anscheinend wurde der Fokus eher auf die Musikwiedergabe gelegt, was auch die Unterstützung der vielen HiRes-Audioformate wiederspiegelt. Neben den üblichen Verdächtigen MP3, AAC, WMA, OGG, ALAC und OPUS, werden auch Hi-Res-Formate FLAC, MQA, WAV und AIFF unterstützt und das mit bis zu einer Auflösung von 192kHz und 24Bit. Alles in allem eine komplette Ausstattung, wenn man den fehlenden HDMI-Support mal ausblendet.

Bluesound Pulse Soundbar 05k

Wem der Tiefgang der Pulse Soundbar nicht reicht, für den hält der Hersteller den optional erhältlichen Pulse Sub bereit. Dieser geht kabellos eine Gemeinschaft mit der Soundbar ein, verfügt über eine CLASS-D-Endstufe mit 80 Watt, die den 165mm großen Tieftöner antreibt. Durch die wirklich kompakte Form ist die Unterbringung des Subwoofers ein Kinderspiel. Der Subwoofer kann entweder direkt an der Wand montiert werden, dazu liefert der Hersteller eine Halterung mit, aber auch eine Platzierung unter einem Sofa ist denkbar. Denn mit einer Dicke von gerade mal knappen 12 Zentimeter ist der Subwoofer sehr flach gehalten und prädestiniert im Wohnzimmer „versteckt“ seiner Arbeit nachgehen zu können.

Bluesound Pulse Sub 02k

Bluesound Pulse Sub 03k

Wer jetzt den Subwoofer ohne Bluesound Soundbar nutzen möchte, der kann diesen über die Line-In und LFE-Eingänge auch mittels Kabel verbinden und muss somit nicht zwingend ein weiteres Bluesound-Gerät besitzen. Für die akustische Anpassung stehen dem geneigten Käufer dann auch eine regelbare Lautstärke, eine anpassbare Übernahmefrequenz und einstellbare Phase zur Verfügung.

Bluesound Pulse Sub 01k

Bluesound Pulse Sub 04k

Eine Fernbedienung liefert Bluesound nicht mit und geht davon aus, dass Käufer ihre vorhanden TV-Fernbedienung dafür nutzen möchten. An dieser Stelle kann man mit Hilfe der BluOS-App einfach die Befehle der vorhandenen Fernbedienung erlernen und somit auch gesteuert werden. Aber bei einer Soundbar dieser Preisklasse sollte der Käufer eine Fernbedienung erwarten dürfen und es ist schade, dass keine im Lieferumfang dabei ist. Kommen wir zum Praxistest und der klanglichen Einordnung.

 

 

Fazit

Bluesound hat mit der Pulse Soundbar und dem Pulse Sub ein interessantes Gespann im Portfolio, welches uns akustisch wie auch technisch durchaus überzeugen konnte. Klarer Pluspunkt ist die wertige Verarbeitung und das gewählte Material, welches die Soundbar zum echten Hingucker avancieren lässt. Das unterstreicht auch der hochwertige und sehr kompakte Subwoofer, der sich stehend als auch liegend überall im Wohnzimmer unterbringen lässt und dank der Wireless-Konnektivität kaum Grenzen bei der Aufstellung kennt.

Das BluOS ist ein mächtiges Betriebssystem, welches mit zu den umfangreichsten Multiroom-Systemen am Markt gehört. Unsere Ersteinrichtung war zwar etwas holprig, aber lief danach reibungslos. Die BluOS-Controller-App stellt eine sehr durchdachte und optisch ansprechende Möglichkeit dar, um eine smarte Steuerung der Soundbar zu realisieren. Der Umfang der Einstellmöglichkeiten ist enorm, ob klangliche Anpassungen, die Auswahl der gut sortierten Streaming-Dienste oder das Navigieren durch die Netzwerk-Dateistrukturen. Die vielen Steuerungsmöglichkeiten bieten dem Nutzer jeden Komfort den er benötigt und das BluOS bietet eine perfekte Grundlage für ein einfach steuerbares Multiroom-System in den eigenen vier Wänden.

Klanglich lieferte die Soundbar eine solide Performance. Das akustische Auftreten ist in den einzelnen Frequenzen stimmig abgemischt, ob dramaturgische Szenarien oder effektreiche Superhelden-Scharmützel, der Umgang mit verschiedenen Szenarien ist solide und zeichnet sich durch eine dynamische sowie gut aufgelöste Wiedergabe aus. Die räumliche Wirkung ist eher dezent rauszuhören, Effekte wabern zwischen TV und Hörplatz gut von rechts nach links, aber tiefer geht das Bühnenbild nicht. Auch ohne Subwoofer ist die Pulse Soundbar in der Lage, Filme oder Serien mit einer ausgeprägten Soundkulisse zu untermalen. Stimmen werden von der Bar mit der nötigen Aufmerksamkeit aus der Bildmitte zum Hörer projiziert und Filmmusik und Effekte besitzen Substanz und eine gute Ortbarkeit. Der kompakte Subwoofer unterstützt das untere Frequenzband, ist aber aufgrund seiner Bauweise  im Tiefgang limitiert. Der Bass sitzt präzise und besitzt für die meisten Szenen den richtig dosierten Punch, bei mächtigen Explosionen fehlt es aber etwas an richtiger Vehemenz. Sicherlich ist die Hauptaufgabe in der Filmwiedergabe zu finden, aber die Pulse Soundbar besitzt durchaus eine Prise Musikalität und kann kleinere Kompaktanlagen überflüssig dastehen lassen.

Die fehlende Fernbedienung ist für uns ein Kritikpunkt den sich der Hersteller gefallen lassen muss. Sicherlich arbeitet die Soundbar problemlos mit vorhandenen Fernbedienungen zusammen, aber erst nach der Einrichtung der App. Somit kann man das Produkt nicht Out oft the box nicht genutzt werden und muss erst mit Hilfe eines smarten Gerätes eingerichtet werden. In dieser Preisklasse hätte eine externe Steuerungseinheit sicherlich nicht den Preisrahmen gesprengt. Dazu kommt der Verzicht auf eine HDMI-Schnittstelle, welche gerade bei einer Soundbar in dieser Preisklasse vorhanden sein sollte. Auch die Höhe der Soundbar ist nicht ganz unkritisch und dürfte bei einer Platzierung vor dem TV beim Großteil der aktuell erhältlichen Fernseher für Probleme sorgen.

Die Kombination aus Bluesound Pulse Soundbar und Pulse Sub belastet das Budget mit aktuell um die 1700,- Euro. Einzeln ist die Pulse Soundbar für um die 999,- Euro zu bekommen und der Pulse Sub liegt bei 699,- Euro Marktpreis. Damit liegt das Bluesound Gespann preislich über der kürzlich getesteten Denon HEOS Kombination. Sicherlich ist BluOS ein Argument, umfangreich in der Ausstattung und sehr stabil im täglichen Umgang. Klanglich ist die Denon HEOS aber besser aufgestellt, bietet ein besseres Auflösungsvermögen und dank etwas mehr Räumlichkeit ist die Soundkulisse ausgewogener, als beim Bluesound Pendant. Zusätzlich besitzt die HEOS Bar auch die wichtige HDMI-Schnittstelle, worauf Bluesound, für uns unverständlich, verzichtet. Dazu ist der HEOS Subwoofer deutlich aktiver im Geschehen und bietet spürbar mehr Tiefgang, natürlich auf Kosten einer präsenteren Gehäusegröße.

Für uns ist die Kombination aus Bluesound Pulse Soundbar und Pulse Sub, für das Gebotene preislich zu hoch angesiedelt und wir können hier keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Wer aber eine Soundbar benötigt und viel Wert auf BluOS als Betriebssystem legt, macht hier sicherlich nicht viel falsch. Muss aufgrund fehlender Alternativen aber auch etwas tiefer in die Tasche greifen und Abstriche in Kauf nehmen

 

Zum ausführlichen Testbericht - Bluesound Pulse Soundbar & Subwoofer

 

 

Bluesound Pulse Soundbar + Pulse Subwoofer
BluOS trifft auf Soundbar mit kompakten Subwoofer- 31.05.2018

 
  Soundbar Testberichte  Hersteller-Homepage  Idealo Vergleichliste  
     Pro   Contra Bluesound Pulse Soundbar Sub 02k  
 
 

+ Verarbeitung / Materialwahl

+ technische Ausstattung

+ BluOS / Multiroom

+ viele Einstellmöglichkeiten

+ unterstützte Streaming-Dienste

+ ausgewogene Klangausrichtung

+ kompakte Maße des Subwoofer

- fehlende Fernbedienung

- keine HDMI-Schnittstelle

- Soundbar zu hoch für eine Aufstellung vor dem Fernseher

- Subwoofer fehlt etwas Tiefgang

- Preisgefüge zu hoch für das Gebotene

 

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