Lautsprecher (portabel)

Test: JBL Partybox 100

Praxistest und Klangcheck

Die Bedienung der JBL Partybox 100 stellt auch Neulinge eigentlich nicht vor Probleme. Ist man noch nicht vertraut mit bspw. dem Einrichten einer Bluetooth-Verbindung, hilft einem die gute Anleitung auf jeden Fall weiter. Als alter Hase im Geschehen, finde ich mich natürlich auch ohne zurecht. Ein paar Kniffe kann mir die Anleitung dann aber doch noch verraten. So lässt sich der Beleuchtungs-Modus nicht nur durch die Taste verändern, drückt man die Taste länge kann das Blitzlicht deaktiviert werden. Epileptiker können also verschont werden. Auch die USB-Abspielfunktion hätte ich ohne Anleitung nicht geahnt, stellte sich aber ebenfalls als praktisch heraus. Einfach einen Stick vorbereitet, eingesteckt und danach nicht mehr darum kümmern. Das geht natürlich nur, wenn der Ersteller den Geschmack des Publikums kennt bzw. trifft. Ist man sich dabei unsicher, kann man ja immer noch per Bluetooth- oder Klinke-Verbindung aktiv ins Geschehen eingreifen. Eine Wahl der Quelle gibt es übrigens nicht, aber eine Hirarchie. USB geht vor Bluetooth, was gegenüber Klinke priorisiert wird. Als witzige Funktion hat sich das einmischen des Mikrofons herausgestellt. Hier kommt etwas DJ-Feeling auf, klinkt man sich in Titeln zwischendurch ein. Mit dem Echopegel bekommt das ganze dann Kirmes-Charakter. Die Partybox 100 kann also auch als Trainings-Gerät für künftige Fahrgeschäftsbetreiber missbraucht werden.

JBL Partybox 100 5k 

Wie bereits zu Anfang angemerkt, ist das Gerät nicht mehr wirklich als mobile Soundlösung zu bezeichnen, was man am folgenden Größenvergleich mit dem Soundcore Rave Mini und Urbanears Rålis recht schnell erkennen sollte. Der JBL bietet zwar zwei Tragegriffe, welche man übrigens tunlichst nutzen sollte, aber eben gepackt und mitgenommen ist er dann doch nicht. Was zudem etwas schade ist, ist, dass man keine Staub- und Wasserschutzklassen-Zertifizierung vorgenommen hat. Durch den integrierten Akku bietet er sich nämlich schon für Outdoor-Veranstaltungen an. Apropos Akku. Dessen Laufzeit konnte schwer verifiziert werden. Denn eine artgerechte Lautstärke war einfach schon zu laut um ihn nebenbei dudeln zu lassen. Die 12h konnte ich aber eher nicht erreichen. Diese konnte der Hersteller auch nur mit deaktiviertem Licht und bei Lautstärke Stufe sieben erreichen. Im entsprechendem Szenario mit Party-Lautstärke und Licht sollte man eindeutig mit weniger rechnen bzw. ggf. den Standort der nächsten Steckdose kennen. An dieser verweilt die Box ~6,5h bis wieder alle Status-LEDs des Akkus aufleuchten. Akku-Lauf  und -Ladezeit gehen für mich in Ordnung.

JBL Partybox 100 9k 

Beim Thema Klang kann man eigentlich schon an der Bluetooth-Schnittstelle sowie der maximalen Sampling Rate ablesen, dass die Partybox 100 nicht für eine Veranstaltung mit Piano-Musik und Canapés gedacht ist, sondern die Bezeichnung "Party" schon ernst nimmt. Statt filigran heißt es auch hier JBL Signature Sound. Dieser zeichnet sich auch bei anderen Geräten des Herstellers besonders durch einen betonten Tiefgang aus. Diesen kann man in der ersten Stufe des Bass Boost aber auch komplett unterdrücken. Das wollte mir aber mit keiner Musikrichtung zusagen, also auf Stufe 1 geschaltet. Nun stellte sich das JBL-Erlebnis wieder ein. Also schnell den Titel entsprechend wechseln. Den Anfang macht The Box von Roddy Ricch. Erster Gedanke: Bitterböserbass. Der zweite: Das B in JBL muss einfach für den unteren Frequenzbereich stehen. Beides wird noch einmal bekräftigt, schaltet man den Boost in die zweite Stufe. Aber das ist dann einfach zu viel. Man kann schon von übersteuern sprechen. Die Stimme des Comptoners wird dann fast komplett geschluckt, das muss nicht sein. Also wieder schnell durchgewählt zur Stufe 1. Hier wummert der Beat schön kräftig und die Stimmen des Künstlers kommen gut zur Geltung. Schnell bewegt die Partybox 100 einen dazu, dass man mitnickt.

Mal gucken was noch rauszuholen ist, also zu GUD VIBRATIONS von NGHTMRE und SLANDER gewechselt. Die elektronischen Sounds verlieren durch den kräftigen Auftritt nicht an Präsenz, aber man merkt schon, dass der JBL etwas Mühe damit hat, wenn es schneller zu Werke geht. Dem Partyfeeling tut dies aber kein Abbruch. Insgesamt lässt könnte man sagen, dass die Partybox 100 eine gesteigerte Variante des Soundcore Rave Mini ist, und das quasi in allen Belangen. Nimmt man den Urbanears Rålis in den Vergleich auf, so vermag dieser auch Druckgewaltig abzuliefern, klingt dabei aber irgendwie besser aufgelöst, bleibt aber auch bei der Lautstärke etwas zurück. Aber mal ehrlich, was anderes kann man alleine aufgrund der Größenunterschiede nicht erwarten. Was etwas schade ist der Umstand, dass es keine App für die Partybox gibt. Wie bspw. beim Live 650BTNC wäre eine Equalizer-Funktion für den ein oder anderen Interessant. So muss man zum EQ des Abspielgerätes greifen.

JBL Partybox 100 13k JBL Partybox 100 13k JBL Partybox 100 13k JBL Partybox 100 13k

Die Beleuchtung kann, wie auch beim Rave Mini, auch hier wieder eher als Bonus verstanden werden. Unbedingt nötig ist sie nicht, kann aber ja auch einfach deaktiviert werden. So richtig konnte ich aber auch nicht nachvollziehen woran sich der audiovisuelle Effekt richtet. Irgendwie wirkt er etwas offbeat. Was mich im Betrieb dann aber etwas gestört hat, ist, dass sich der Lautsprecher nach 20min abschaltet, unternimmt man in dieser Zeit keine Änderungen vor. Das kann natürlich durchaus vorkommen, lässt man bspw. einfach eine Playlist von einem USB-Stick abspielen.


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