Lautsprecher

Test: ELAC Debut F6.2 Standlautsprecher

 

Klangcheck

Damit die beiden Standlautsprecher auch mit der nötigen Leistung versorgt werden konnten, kam unsere Vor- und Endstufe P-3000R und M-5000R aus dem Hause Onkyo zum Einsatz. Das der ELAC Discovery Music Server als Zuspieler diente, ist in diesem Fall dem Zufall geschuldet, bietet sich aber bei seinem Einsatzgebiet an.

Die Aufstellung der beiden Standlautsprecher ist einfach. ELAC empfiehlt einen Abstand von 30-60 Zentimeter zur rückwärtigen Wand und das gleiche gilt auch für den seitlichen Abstand zum nächsten Mauerwerk. Wir haben uns für um die 50 Zentimeter zur Rückwand entschieden, seitlich haben wir mehr als genug Luft. Der ungefähr drei Meter entfernte Hörplatz wurde auch mit nicht angewinkelten Lautsprechern von einem sicher auftretenden Stereoeffekt versorgt, der Abstand zwischen unserer Lautsprechern war mit 1,50 Meter aber auch nicht wirklich herausfordernd. Aber auch bei größeren Abständen zeigten die Lautsprecher ein exzellentes Abstrahlverhalten und einen ausgeprägten Sweetspot. 

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ELAC Debut F6.2 an Onkyo P-3000R und M-5000R - Zuspieler ELAC Discovery Music Server

Widmen wir uns nun der musikalischen Seite des Lautsprechers und starten mit sanften Klängen bzw. einer außergewöhnlichen Stimme. Wer kennt den Song Un`estate italiana von Edoardo Bennato und Gianna Nannini nicht, war es doch die Hymne, die unserer Nationalmannschaft den dritten Stern auf der Brust bescherte. Dieses Andenken an den Erfolgsfussball, den wir aktuell so vermissen und das unser Angstgegner Italien dieses Jahr nicht dabei war, ist für uns Grund genug sich mit Gianna Nannini nochmals zu beschäftigen. Neben der bekannten Hymne kann diese Künstlerin auch leise Töne anschlagen und beweist das mit Amore Cannibale vom Album Perle aus dem Jahre 2004. Das epochale des Songs versteht auch die ELAC Standbox umzusetzen und erschafft eine wunderbare klangliche Interpretation dieses Stücks. Die feinen Klavierklänge sitzen platziert im Geschehen, haben Ausdruckskraft in der Wiedergabe und sind fein, detailliert aufgelöst. Die außergewöhnliche Stimme der Künstlerin wird hervorragend in dieses Klangbild arrangiert, das Timbre erstklassig dem Hörer präsentiert und resultiert in einem schön aufgebauten Bühnenbild. Der Song besitzt leichte klassische Züge, der Hintergrundgesang hat etwas von einem Chor in einer Kirche, viele Elemente die der ELAC Standlautsprecher zu vereinen versteht. Echte Gefühle kann uns der ELAC Lautsprecher aber nicht abgewinnen, dazu spielt er zu neutral und uns fehlt ein wenig das gewisse Etwas.

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ELAC Debut F6.2 mit Miracord 90 Plattenspieler in der Black Edition

Jetzt sind wir auf weibliche Interpreten eingegroovt und möchten mit LeAnn Rimes weiter machen. Mit Dang Dang geht es gleich richtig zur Sache und die Membrane der Tieftöner wissen, hier muss gleich viel Luft bewegt werden. Der Bass sitzt, das Timing ist präzise, die beiden Tieftöner dröhnen nicht sie feuern regelrecht aus allen Rohren und bringen die Grundstimmung auf den Punkt. Dabei vergisst der Lautsprecher aber die Künstlerin nicht und legt die stimmliche Gewalt der Ausnahmekünstlerin perfekt über das kraftvolle Geschehen. Der Song lebt von seiner Dynamik - und das Leben auch die Standlautsprecher aus, präsentieren sich als guter Partner für dieses Genre und haben Rhythmus im Blut. Aber ab und zu fehlt uns auch hier etwas die Emotion in der Interpretation, die Kieler wandeln das Signal in ein recht analytisches Klangbild, was wirklich gut aufgelöst daherkommt, aber eben den letzten Pfiff zur Gänsehaut vermissen lässt. Aber das ist schon Kritik auf hohen Niveau, denn das Schaffen selbst manchmal deutlich teurere Lautsprecher nicht.

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Mit Korn soll es jetzt nochmal richtig rappelt in den Redaktionsräumen. Der Song Prey for me bietet da die richtige Grundlage und macht aus unseren Arbeitsräumen eine alternative Metal Höhle. Schwer das gehörte in Worte zu fassen, wenn der Kopf ständig maximalen G-Kräften ausgesetzt ist, aber wir versuchen es trotzdem mal (...) ;-) Und ja die ELAC aus der Debut-Serie können auch gewalttätig werden, ohne einem wehzutun. Schlagzeug, Gitarren und auch die Stimmen werden kraftvoll mit einer ausgewogenen Dynamik aus den Schallwandler gefeuert - aber jederzeit sehr kontrolliert in den einzelnen Bereichen. Wir hören hier keinen Brei aus Instrumenten und Musikerstimme (wenn man es so nennen kann), sondern alles wirkt klar gestaffelt im Geschehen. Die F6.2 strotzen vor Kraft, dringen zwar nicht richtig n den Tieftonkeller vor, bieten dafür aber Dynamik satt. Eine sechs minütige Vorstellung am Rande des Tinnitus, denn Pegel können die Standlautsprecher definitiv ohne dabei die Fassung zu verlieren. Geiler Abschluss...


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