Bereits bei Nubert vor Ort konnte ich einen ersten Abriss davon erhaschen, was die neue AS-3500 zu leisten vermag. In den eigenen Räumlichkeiten war nun letztlich deutlich mehr Zeit vorhanden sich den jeweiligen Kategorien hinzugeben und etwaiges Klangverhalten zu erörtern. Um mal einen kleinen chronologischen Abriss des Testalltages zu geben, direkt vor der AS-3500 hatte ich die LG DSN8YG 3.1.2 Soundbar zur Hand und mehr oder minder den direkten Vergleich wie eine Soundbar im „gewöhnlichen“ Maß klingen kann und oder eben wie eine AS-3500. Keine Frage, die LG hatte wirklich überzeugt, aber das Nubert Derivat ist in Punkto Klanggröße, akustischer Potenz sowie auch im Tiefgang einer LG DSN8YG deutlich überlegen, sofern man die Mehrkanalprojezierung mal außen vorlässt. Denn hier spielt das genannte LG-Beispiel deutlich seine Stärken aus, kommen noch Rear-Speaker hinzu, befinden sich die beiden „Lautsprecher“ nicht mehr auf Augenhöhe. Gespeist wurde die Nubert AS-3500 zunächst von den bekannten Streaming-Diensten mit Inhalten, sowie den geläufigen Bluray-Demotonspurträgern.
Die Darbietung in Filmen fällt nach längerer und intensiver Betrachtung bzw. Hören recht deutlich aus. Ganz klar bekommt man nur eine Stereo-Lösung vorgelegt, diese erscheint mir persönlich aber dermaßen potent und zugleich unerwartet in dem was ich geboten bekommen habe, sowie auch sehr erwachsen im Klangverhalten. Um mal bei zwei Filmbeispielen zu bleiben hatte ich mich für Deepwater Horizon und Le Mans 66 entschieden. Beide Filme bieten m.M.n. eine breite Variation aus Actionsequenzen und Dialogen. Gerade Ken Miles unnachahmliche Art die Christian Bale phänomenal in Szene setzt, kommt in den Gesprächen mit Caroll Shelby erstklassig aus dem abgespielten Stereobild. Absolut klar, präzise und fein aufgelöst zeigt sich hier die AS-3500. Dabei präsentiert sich das Stimmenbild bereits auch ohne zugeschalteten DSP sehr kräftig und weis zu gefallen. An dieser Stelle möchte ich nicht sagen, dass man diese oder jene Stufe des Voice+ sowie der Wide-Funktion hinzufügen sollte, dass ist absolut eine Gefallensfrage und kann ja nach Inhalten stark variieren. Ich selbst hatte die zweite von drei Abstufungen der Wide-Funktion präferiert und empfand in Filmen, diese am angenehmsten.
Aber auch die brachialen Schaltvorgänge und das Aufdrehen des V8 im Ford GT40 sind ein Schmaus für die Ohren, sofern man daraufsetzen mag. Um es ein wenig weiter einzugrenzen: Die Frequenzen werden präzise in den Raum transportiert, ja man kann sagen deutlich größer dargestellt als von einer gewöhnlichen Stereo-Lösung, bassgewaltig mit Tiefgang untermauert und man wird dadurch immersiv mit ins Geschehen des Films mitgenommen. Auch klebt der Ton nicht an den Chassis, löst sich gut davon und platziert sich auch nahezu in der Mitte des Bildschirms (so wie abgebildet, so wurde auch getestet). Mit diesem Oscar prämierten Streifen hat die AS-3500 einen perfekten Partner gefunden. Intensiv und gewaltig präsentiert sich der Klangriegel auch bei Deepwater Horizon. Die knapp eine Stunde anhaltende Explosionstirade auf der Bohrinsel lässt einen das Drama als Zuschauer noch einmal miterleben. Gerade in den entscheidenden Szenen werden die Explosionen in Form des Bassfundaments sehr geradlinig in den Raum getragen, ohne das es punktuell erscheint. Variiert man den Pegelbereich, ob nun doch eher gediegen oder mit deutlich mehr „Last“, zeigt sich die Soundbar nahezu unbeeindruckt und kann jeweils sehr gute Leistungen abliefern. Zudem hat mir hat mir auch die homogene Stimmendarbietung, als auch der generell erwachsene Klang im Film-Bereich zugesagt.
Ein kleiner Abriss meines ersten Film-Eindrucks soll abschließend nicht unterschlagen werden. Den nuschelnden Rami Malek in Form von Freddy Mercury (Originalton) bringt den Darsteller deutlich verständlicher ins heimische Umfeld, gleiches gilt aber auch für anderweitige TV-Übertragungen, die einfach sprachlich verständlicher präsentiert werden sollen (bspw. TV-Nachrichten oder ein Tatort). Wer sich primär in diesem Wiedergabebereich aufhält, sollte unbedingt die Voice + Funktion aktivieren.
Der CEC-Handshake funktionierte bei den bekannten Streaming-Diensten, sowie aber bei einer externen Bluray-Zuspielung vom Panasonic UB9004 tadellos und man konnte mit der Panasonic-Fernbedienung vom TV die Lautstärke anpassen. Der Vollständigkeit halber noch einmal die Nutzungskette für den Test aufgeliedert:
Den Musikalischen Part hatte ich bereits ja schon erstmals im Dezember bei der Preview-Veranstaltung bei Nubert direkt angerissen. Mit etwas mehr Ruhe und „besserer Umgebung“ im gewohnten Hörumfeld ließen sich die Klangeindrücke bzgl. der Musikwiedergabe nochmals mehr vertiefen. Um es abzukürzen, die AS-3500 geht punchig und präzise zu Werke, kann druckvoll Titel untermauern und schießt dabei keinesfalls über das Ziel hinaus. Die bereits beim Film-Part angesprochene homogene Abstimmung rückt sich auch bei Musik wieder in den Mittelpunkt. Wohlwissend mit den ersten Erfahrungen, dass die Wide und Voice+ Modi in verschiedenen Titeln eine deutliche Verbesserung der Darbietung herbeiführen können, ging es dann ans Werk (…) Ähnlich schon wie beim Film, war auch bei der Musik wieder die zweite Abstufung der Wide-Funktion meine Favoritenwahl. Der Bass- und Hochtonbereich blieb auch hier unverändert bei 0.
Schillers Song Sehnsucht zusammen mit Xavier Naidoo ist ein Paradebeispiel dafür, wie breit sich das Bühnenbild in den Hörraum transportieren kann. Stehen die Werke von Christopher van Deylen schon je her für große Bühnen im klanglichen Sinne, greift die AS-3500 dieses musikalische Geschehen vollends auf. Die knackigen Tiefgänge sitzen passgenau und auch deutlich höhere Pegel lassen sich damit ausführen. Im oberen letzten Drittel, also wirklich im letzten, ließen sich bereits leichte Veränderungen ausmachen. Wer den Lautsprecher auf diesem Niveau betreibt, geht aber locker in den Grenzbereich einer Dauerbelastung… Starke Vorstellung!
Selbstredend sollten auch wieder Kirk Hammett mit seinem Quintette, Notorious Big und London Grammar auf die Probe gestellt werden. Die drei genannten fühlen sich auch mit der AS-3500 sehr gut aufgehoben bekommen je nach Song, dass muss jeder für sich selbst ausprobieren, eine deutlich angepasste (ggf. bessere Note) verliehen. Speziell die Wide-Funktionen, je nach Stufenwahl, lässt gerade in Rock-Tracks die Instrumente, zum Beispiel das Schlagzeug und E-Gitarre, deutlich präsenter wirken. Ggf. kann man hier auch nochmal mit dem Höhenregler nachjustieren.
keine Probleme - CEC-Funktion mittels externen Zuspieler (Panasonic UB9004)
In Summe ist besagte Wide-Funktion für Musik sehr empfehlenswert, kann mitunter aber auch total nervig werden, wenn die abgespielten Titel dementsprechend abgemischt sind. Am Beispiel von Metallicas Nothing Else Matters Interpretation wunderbar auszumachen – hier sollte man lieber linear weiterhören. In Summe ein sehr gut abgestimmter „Lautsprecher“ mit punktierter Basspräsenz die sich auch gekonnt in den Hintergrund stellen kann, ohne dabei flach zu wirken.
Was genau bewirken die DSP-Modi? An dieser Stelle möchte ich mich einmal auf die Info von Nubert stützen und folgende Aussage aufgreifen:
Das volle 5.1 Signal des Dolby/DTS Streams wird benutzt um einen 2.0 Stream zu erzeugen. Dabei wird das 3.1 wie folgt verwendet: Der Center wird mit +5dB auf die Front Left/Right gerechnet. Das .1 Signal 1:1 weitergegeben. Logischerweise wird dieses Summensignal dann auf Links und Rechts aufgeteilt. Voice+ muss man sich wie eine Art invertierten Wide-Modus vorstellen: Statt die Bühne zu verbreitern, wird sie verkleinert und auf den Sprachbereich fokussiert und nicht wie der Wide auf den Höhenbereich. Wie immer gilt mit DSP-Modi: sie sind kein Wundermittel, sie können eine Verbesserung bringen, müssen es aber nicht.
Prinzipiell wird nichts „dazugedichtet“, sondern nur Material, dass vorhanden ist, verstärkt und lauter wiedergegeben. Gerade bei leisen Lautstärken ist das ein sehr angenehmer Effekt. Wichtig auch: Voice+ arbeitet unabhängig vom verwendeten Eingang und dem Decoding Signal. Bluetooth wird ebenso behandelt wie ein DTS Signal.
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