Lautsprecher

Test: Focal Kanta N°1 Lautsprecher

 

Focal Kanta N°1 Stand

Bevor wir uns den klanglichen Fähigkeiten widmen, ein kurzes Wort zu den optional erhältlichen Focal Kanta N°1 Stative. Wer seine dazu passenden Lautsprecher perfekt in Szene setzen möchte, sollte nach meiner Meinung jedenfalls, die 1000,- Euro investieren. Bis heute habe ich keine wertigeren Stative in der Hand gehabt, als diese von Focal. Die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Niveau, alle Teile sind passgenau, massiv gefertigt und wirken sehr edel.

Focal Kanta N1 17K Focal Kanta N1 11k

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Dazu können die Kanta N°1 auch mit den Stativen verschraubt werden und stehen somit immer sicher an ihrem Ort, auch wenn vielleicht Haustiere oder Kleinkinder zu den Mitbewohnern zählen. Im Lieferumfang befinden sich auch sehr hochwertige Spikes inklusive Unterlegscheiben, die eine einfache Höhenverstellung gewährleisten. Wer keine Spikes nutzen möchte, dreht diese einfach hoch und nutzt die integrierten Gummifüße. Super gelöst, einfach zu montieren und erstklassig verarbeitet. Für mich ein „Must to have“ für die Kanta N°1.

 

 

Klangcheck

Um die kompakten Lautsprecher mit konzerneigener Impulskraft zu versorgen, nutze ich einen Naim Uniti Star All-In-One Verstärker, den uns Focal Naim Deutschland freundlicherweise gleich mitschickte. Diesen werde ich in einem späteren Review auch noch genauer beäugen, aber jetzt erstmal geht es nur um die Kanta N°1. Diese wurden auf den Focal Ständern ungefähr 40cm von der Rückwand entfernt platziert, um dem Bassreflex-Port auch etwas Platz zur Entfaltung zu geben. Wer eine wandnahe Aufstellung bevorzugt, der kann die beiliegenden Stopfen nutzen und selbiges einfach verschließen.

Wie es sich für einen Gentleman gehört, fang ich erstmal mit leichter Kost an die Kanta N°1 zu fordern und lege den unplugged Song Brick by Brick von Katy Perry auf. Hier geht es um die reine Detailwiedergabe, denn mehr als eine Akustikgitarre und die zarte Stimme der Künstlerin wird nicht geboten. Mehr braucht es in meinen Ohren auch nicht, ich finde sowieso, dass diese Art der Musik die absolute Königsdisziplin darstellt und schnell Schwächen in der Stimme aufzeigt. Bei Frau Perry hat das bei mir genau das Gegenteil bewirkt. Erst mit dem Album hat sich mich so wirklich abgeholt und ich wurde von ihr als Künstlerin, die ich sonst nur im üblichen Mainstream-Brei wahrgenommen habe, so richtig überzeugt. Genauso überzeugend agieren aber auch die Focal Lautsprecher. Es ist phantastisch den kleinen Kanta Sprösslingen zuzuhören, die aus so „wenig“ Musik, soviel Gefühl herauskitzeln und jede feine Nuance darstellen. Dabei spielt auch die Akustikgitarre eine deutliche Rolle, denn sie wird klar definiert in Szene gesetzt, besitzt eine fast greifbare Plastizität und fügt sich wunderbar der Stimme. Eine exzellente Vorstellung und in der richtigen Lautstärke fast ein „vor Ort“ Gefühl.

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Mit funkigen Einlagen vom Künstler Prince bleibe ich erstmal bei den langsameren Tönen. Auch hier holt mich die Kanta N°1 vom ersten Ton der E-Gitarre ab und die Reise mit Purple Rain in das Jahr 1984 beginnt. Auch hier überzeugen mich die Lautsprecher mit einem klaren Fetisch für die Detailwiedergabe. Es ist beachtlich wie fein die Focal zu Werke gehen, Details werden gut herausgearbeitet und räumlich präsentiert, sodass es entspannend und beruhigend auf mich wirkt den Schallwandlern zu zuhören. Aber trotz aller Rafinesse im Detailreichtum, können die kleinen auch gut zulangen und bieten einen saftigen, zeitkorrekten Bassbereich, der nicht aufgesetzt wirkt, sondern einfach gekonnt. Das traut man den Lautsprechern nicht unbedingt zu und lässt auch größere Modelle nicht unbedingt vermissen.

Aber zu gemütlich sollen sich die N°1 es sich natürlich nicht machen und so ist es naheliegend Jack White mit High Ball Stepper zu bemühen um die Lautsprecher jetzt richtig warm zu spielen. Der Einstieg ist noch gemächlich, elektronische Gitarrensounds bestimmen das Geschehen und wieder einmal sezieren die Focal Schallwandler regelrecht das „Filet de la Musik“ und präsentieren die feinen Akzente standesgemäß detailreich. Ab der zweiten Minute ist dann schluss mit dem Ausruhen, der Naim Uniti Star wird am schicken Lautstärkeregler in Richtung Anschlag gedreht und ich genieße das Spektakel in vollen Zügen. Imposant ist, dass es die kleinsten Modelle aus dieser Modell-Serie überhaupt nicht juckt, sondern sie jetzt tief durchatmen und mit dynamischen Impulsen meinen Raum mit geiler Mukke füllen. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man bei geschlossenen Augen einen Drei-Wege-Standlautsprecher vermuten, so voluminös und druckvoll agieren die Regallautsprecher. In jedem Fall eine überraschende Darbietung, im positiven Sinne versteht sich!

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stimmiges Gespann - Focal Kanta N°1 mit dem Naim Uniti Star All-In-One Verstärker

Nach meiner dreitägigen Dauerberieselung durch die verschiedenen Musikepochen und Genres, bin ich immer noch leicht geflasht von den Kanta N°1, was nach gefühlt hunderten von gehörten Lautsprechern gar nicht so einfach ist. Aber in jeder Lage, bei jeder Lautstärke, ob aufwendige Orchesterstücke, leise Balladen oder dynamische Rock- bzw. elektronische Musik, zeigten sich die kompakten Vertreter eines Lautsprechers von ihrer besten Seite. Dabei ist vor allem die detailreiche Wiedergabe hängen geblieben, die nicht übertrieben oder nervend ist, die Kanta N°1 besitzen die Fähigkeit diese harmonierend miteinander zu verknüpfen und in einem sehr stimmigen Klangbild zu präsentieren. Aber auch der Bassbereich ist überraschend druckvoll und knackig in der Abstimmung, was ich bei der Größe des Lautsprechers so nicht erwartet habe. Ergibt zusammen einen wunderbar abgestimmten Lautsprecher, der in jeder Lebenslage das richtige Gefühl transportieren kann und auch noch dabei schick aussieht.

Damit möchte ich meine Begeisterung für die Focal Kanta N°1 in einem abschließenden Fazit formulieren.


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