Soundbars

Test: Hama SIRIUM4000 ABT

 

Praxistest

Praktisch bei der Ersteinrichtung ist die werkseitig schon erfolgte Kopplung mit dem Subwoofer. So müssen beide Geräte nur mit dem Stromnetz verbunden werden und verbinden sich nach der Inbetriebnahme automatisch. Auch die Einrichtung versucht man  so einfach wie möglich zu halten. Dafür baut die Soundbar ein eigenes WiFi-Netz auf, mit dem man sich bei der Konfiguration über die App verbinden muss und darüber die WLAN-Integration in das eigene Heimnetz vornehmen kann. Dafür ist die Hama Smart Audio App und ein smartes Gerät mit Android oder iOS zwingend nötig. Zwar zickte das System anfangs etwas rum und die Verbindung ließ sich erst nach einigen Versuchen herstellen, was aber wohl der „veralteten“ Software-Version auf den Geräten geschuldet war. Nachdem sich die Soundbar die aktuellste Software vollautomatisch aus dem Netz gezogen hatte und auch installierte, war die Ersteinrichtung ein Kinderspiel und die Probleme waren nicht mehr vorhanden.

hama aufbau 4000Abt
Technischer Aufbau der Soundbar sowie des Subwoofers (Foto: Hama)

Die Einrichtung selbst ist recht einfach gestaltet, neben der Auswahl des heimischen Netzwerks inklusive Zugangspasswort und die Hinterlegung der Zugangsdaten für das Amazon-Konto (wird benötigt für die Alexa-Sprachsteuerung), müssen keine weiteren Schritte vollzogen werden. Man benötigt die App auch ausschließlich für die Konfiguration der Netzwerkfähigkeiten inklusive Alexa. Wer zum Beispiel seinen Fernseher nur mit einem digitalen oder analogen Kabel verbinden möchte und die anderen Funktionen nicht nutzt, braucht auch keine App-Steuerung und kann den Alltag mit der beiliegenden Fernbedienung bewältigen. 

Hama SIRIUM4000 ABT 13k
Hama Soundbar mit dem kleineren Hama Sirium 1400 ABT Lautsprecher

Hat man die Installation abgeschlossen, wechselt man automatisch in die eigentliche App-Oberfläche. Diese wird nicht nur spezifisch für den Sirium 4000 ABT genutzt, sondern ist auch für die anderen Gerätschaften aus der Serie vorgesehen. Deswegen ist die Menüstruktur und Oberfläche identisch mit der des kompakten Lautsprecher 1400 ABT, optisch immer noch sehr einfach gehalten und wirkt dadurch etwas in die Jahre gekommen. Leider kann man auch nicht alle Funktionen der Soundbar mit Hilfe der App steuern. So sind zwar alle Netzwerkfunktionen zugänglich, wie auf einer eingebundenen NAS stöbern oder Dateien von einem angeschlossenen USB-Speichermedium abspielen. Aber die verschiedenen rückseitig untergebrachten Eingänge können über die Software nicht einzeln angesteuert werden, dafür bleibt das Tastenfeld auf der Soundbar bzw. die Fernbedienung notwendig. Komischerweise lässt sich die Lautstärke wiederum auf der App-Oberfläche verstellen. Genau diese Szenerie zeigt sich auch bei der Alexa-Sprachsteuerung. So kann die Assistentin aus dem Hause Amazon für die Abfrage des Kinoprogramms mit einem einfachen Sprachbefehl wie „Alexa, Kinoprogramm in …“  und schon wird das aktuell laufende Filmprogramm vorgelesen.

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Durch die vorherige Verbindung mit dem Amazon-Kontos kann gleichzeitig auch auf Prime Music zugegriffen werden, was auch einfach per Sprachbefehl abgerufen werden kann. Mit „Alexa, Rockmusik aus den Neunzigern“ oder „Alexa, spiel Musik von Led Zeppelin“ sucht der Lautsprecher die Amazon Musikdatenbank durch und präsentiert entweder einen Sender oder einzelne Songs des gewünschten Interpreten. Wer es ganz bequem haben möchte, kann sich auch Artikel in seinen Warenkorb bei Amazon packen lassen oder auf seinem Wunschzettel speichern. Alexa liest einem dazu Produktbeschreibung und den Preis vor. Auch die Lautstärke lässt sich mit Hilfe eines Sprachbefehls steuern, aber eben nicht der Quelleneingang. Es scheint als hätte Hama das elektronische Innenleben, bis auf den Lautstärkeregler, nicht mit der Netzwerkschnittstelle „verbunden“. Erstklassig ist aber die Empfangsqualität des WLAN-Moduls. An Orten wo zum Beispiel der Panasonic SC-GA10 schon keinen Empfang mehr hatte, konnte die Soundbar aus der Sirium-Serie noch problemlos FLAC-Dateien über das Netzwerk kabellos streamen.

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Dafür steht in der App auch ein eigener Player zur Verfügung, der das Albumcover anzeigt, aber sonst keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten bietet bzw. Informationen anzeigt. Auch ist die Menüführung etwas unglücklich gehalten. Denn sobald man sich für einen Titel in seiner umfangreichen Musiksammlung entschieden hat und diesen abspielt, springt die App direkt wieder in die Player-Ansicht und verlässt die vorher mühselig durchforstete Ordnerstruktur. Wer jetzt einen anderen Titel abspielen möchte, fängt wieder mit der Navigation am Ausgangspunkt an. Das sollte Hama eleganter lösen. An der grundsätzlichen Stabilität der App gibt es aber nichts zu meckern, denn im Testzeitraum stürzte die Software weder ab noch gab es andere Probleme im Umgang. Somit kommen wir zum wichtigsten Punkt, dem Klangcheck.

 

Klangcheck

Für den Klangcheck griffen wir auf drei Blockbuster aus unserer Filmsammlung zurück, um die Kombo aus Soundbar und Subwoofer mit dem richtigen „Stuff“ zu versorgen. Anfangen möchten wir mit Gladiator, der gleich in der ersten Viertelstunde einiges vom Set abverlangt. Aber weder die epische Musikuntermalung von Hans Zimmer, noch die kraftvoll inszenierte Schlacht beeindrucken das Ensemble. Der Hersteller hat beide sehr gut aufeinander abgestimmt, so das Stimmen und Soundtrack klar und deutlich beim Hörer ankommen und auch eine gute Abstrahlcharakteristik besitzen. Der Subwoofer greift der Soundbar gekonnt unter die Arme und unterstreicht das Geschehen mit Nachdruck. Aufgrund der Größe des kabellos angebundenen Subwoofers, bewegt sich der Tieftonbereich nicht unbedingt in den Kellergewölben des Frequenzganges, aber agiert homogen mit der Soundbar zusammen und füllt das prachtvolle Bild mit dem entsprechenden Klangbild. Das unterstreicht auch die Szene mit Maximus und seinem ersten Auftritt als Gladiator. Trotz hektischen Geschehens gelingt es der Soundbar die Übersicht zu behalten und liefert definierte Effekte mit stimmiger Musikuntermalung. Das Subwoofer macht das Klangbild richtig rund und setzt dort ein wo er gebraucht wird - das auch noch sehr gut dosiert.

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Mit Tony Stark bzw. Iron Man wollen wir unseren Klangcheck fortführen und um den Subwoofer mal so richtig auf die Probe zu stellen, bietet sich die Szene mit Mr. Stark und der Vorstellung seiner neuen Jericho-Rakete an. Diese Szene haben wir schon unzählige Male gesehen und favorisieren sie gerade wegen dem fordernden Tieftonbereich. Also den Volume-Regler auf 75% platziert und gespannt darauf gewartet, wie die Hama-Kombo reagiert. So richtig beeindruckt war das 2.1 Set dann aber nicht und lieferte eine wirklich stimmige Soundkulisse ab. Der Subwoofer feuerte den Tieftonanteil kraftvoll und impulsiv in den Hörraum und überraschte dabei, in welchen Frequenzbereichen er dazu in der Lage ist vorzudringen. Sicherlich geht es deutlich tiefer, aber für das Volumen war das eine mehr als gute Vorstellung. Aber auch bei den weiteren Effekten wurde räumlich gut gearbeitet, so wabberten diese gut vor der Soundbar, Stimmen lösten sich gut von der Schallwand und wurden gut verständlich an den Hörer weitergegeben. Das Set konnte grundsätzlich eine gute Filmatmosphäre kreieren, wenn auch durch die technischen Gegebenheiten kein echter Surround-Klang entstehen konnte bzw. der Tiefgang nur in begrenzter Form vorhanden ist.

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Abschließend widmen wir uns einem etwas ruhigeren, aber nicht weniger mitreißenden Film widmen. Mit The Revenant hat nicht nur Regisseur Alejandro G. Iñárritu einen großartigen Film mit prachtvollen Bildern geschaffen, auch die Hauptprotagonisten Leonardo DiCaprio und Tom Hardy steuern ihren Teil dazu bei, dass dieser Film zum Meisterwerk wurde. Die Soundkulisse ist dabei eher ruhig gehalten, aber baut unglaublich stimmungsvoll auf, gerade in den ruhigen Szenen mit den hervorragenden Landschaftsaufnahmen. Das weiß auch die SIRIUM4000 ABT mit ihrem druckvollen Gefährten umzusetzen und liefert eine klare sowie stimmungsvolle Sound-Untermalung zum Film. Der Score des Film löst sich gut von den Schallwandler und bietet ein leichten räumlichen Ansatz, dazu kommen gut gesetzte Effekte, die von einem kraftvollen Tiefton angereicht dem Hörer präsentiert werden. Es macht echt Spaß mit der Soundbar Filme zuschauen, da sie den üblichen TV-Sound qualitativ deutlich aufwertet und dabei sehr wenig Platz benötigt bzw. keine weiteren Geräte wie Verstärker etc. erworben werden müssen. Kommen wir zum abschließenden Fazit. 


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