Lautsprecher

Test: DALI Callisto 6C + Sound Hub (BluOS)

 

Praxistest 

Wer jetzt meint er müsste einen mühseligen Installationsprozess bei der Einrichtung seines Callisto-Systems durchlaufen, den können wir glücklicherweise enttäuschen. Die Einrichtung ist derart simpel, dass man nicht mal als Technik-Laie unbedingt eine Anleitung benötigt. Beide Lautsprecher aufstellen, den Sound Hub mit den nötigen Geräten verbinden, mit Strom speisen und schon kann man loslegen.

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Link-Connect am DALI Sound Hub zeigt Menge und Position der gekoppelten Lautsprecher an

Okay fast, vorher muss man noch die Connect-Taste am Hub betätigen und dieselbe Prozedur an der Rückseite der Lautsprecher vornehmen, durch mehrmaliges Drücken an den Lautsprechern kann man die Position des Lautsprechers bestimmen und alles ist einsatzbereit. Wie die Aufstellung im System hinterlegt ist, zeigt eine beleuchtete Grafik auf dem Sound Hub und auf der Rückseite der Lautsprecher an. Einfacher kann so ein System miteinander nicht verbunden werden, diese Umsetzung macht das DALI Callisto-System wirklich für jeden da draußen zugänglich. 

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Fernbedienung mit kleinem Display zeigt die aktuell gewählte Quelle an - Display am Hub zeigt Lautstärke- und Eingangswahl an

Dass der kleine Sound Hub auch etwas Intelligenz besitzt, zeigt sein automatisches Einschaltverhalten bei anliegender Zuspielung. Hier erkennt der Hub nicht nur ein TV-Signal, welches z. B. über ein optisches Kabel eingespeist wird, sondern selbst die analoge Eingänge werden überwacht und sobald ein Signal anliegt, schaltet der Hub das System vollautomatisch ein. Dabei wählt der Hub den Eingang selbst, aber natürlich ist weiterhin eine manuelle Steuerung möglich. Liegt länger kein Signal an, schaltet der kleine Kasten das System auch wieder aus. Funktioniert im Alltag vorbildlich und vereinfacht die Bedienung enorm.

 

 

BluOS

Die BluOS-App selbst haben wir schon in unserem Review zur Bluesound PULSE Soundbar ausreichend beäugt und möchten die Steuerung darüber nur kurz anreißen. Dank der guten Integration, macht die Software eine weitere Steuerungseinheit obsolet, da sie neben der Eingangswahl, auch die Lautstärke bzw. das System einschalten kann. 

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Darüber hinaus bietet die App den Zugang zu den wichtigsten Streaming-Diensten wie TIDAL, DEEZER, Spotify (mittels der eigenen App) und quobuz. Aber auch Netzwerkfreigaben können hinterlegt und die eigene Musiksammlung, nach einer Indexierung, unter Bibliothek verfügbar gemacht werden. Die Oberfläche der BluOS-App ist sehr intuitiv gestaltet, gibt dem Nutzer eine mächtige digitale Schnittstelle zur Musikwelt an die Hand, die kaum Wünsche offen lässt.

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die App zeigt die Auflösung der einzelnen Titel und der Hub kann als ROON-Endpoint dienen

Mit den passenden Abos zu den hochauflösenden Diensten könnte man ein Leben lang Musik hören, ohne jemals etwas Physisches in die Hand nehmen zu müssen. Aber lassen wir das, bevor wir hier von den analogen Befürwortern gekreuzigt werden (…) In unseren Augen oder Ohren hat sich DALI jedenfalls für den richtigen Partner bei der Multiroom-Integration entschieden.

 

Klangcheck DALI Callisto 6C

Für die Beurteilung der Lautsprecher in ihrer klanglichen Ausrichtung, griffen wir auf einige FLAC-Titel unserer eigenen Musikbibliothek im Netzwerk zurück, aber auch der TIDAL-HiFi-Account kam zum Einsatz. Auf drei gehörte Titel möchten wir genauer eingehen.

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Bruce Springsteen mit Glory Days bildet den Einstieg und die Lautsprecher versprühen direkt einen musikalischen Spaßfaktor.  Der Track präsentiert sich vom Timing sehr präzise, knackig im Bassbereich und die markante Stimme des Sängers wird wunderbar in den Hörraum transportiert. Bruce Springsteen würde man die Hand reichen wollen, so exakt ist die Stereobühne die sich vor der Schallwand aufbaut. Stimmiger Einstieg der DALI Callisto 6 C.

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Jetzt sind die weiblichen Interpreten dran, denn mit LeAnn Rimes wollen wir weiter machen. Mit dem Song Humbled setzt auch der Bass direkt ein, hämmert entspannt und wirkt völlig unangestrengt in seiner Präsentation. Das soll jetzt nicht heißen er wäre nicht da, nein im Gegensatz - diese trockene Wiedergabe, mit einem guten Verständnis für das Zeitgefühl gefällt uns sehr gut. Aber auch die Stimme geht präsent ihrer Tätigkeit nach, wird von den Lautsprechern füllig im Raum platziert und wohl portioniert dynamisch abgebildet. Durch die exzellente Abstimmung der Lautsprecher werden auch die umgebenen Instrumente mit der nötigen Präsenz dargestellt. Die Aktiv-Lautsprecher extrahieren die einzelnen Ebenen, fügen es zu einem homogenen Stück zusammen und legen die stimmliche Gewalt der Ausnahmekünstlerin perfekt über das Geschehen. Ab und zu sind die Callisto auch etwas gefühlsduselig, jedenfalls können sie Emotionen transportieren und driften nicht in ein analytisches Klangbild ab. Für diese Vorstellung hätten wir auch Eintritt verlangen können ;-)

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Callisto 6 C werden vom LAB12 gordian mit Strom versorgt 

Naja wir wollen aber nicht nur die sanften Töne hier anspielen. Mit Rage against the Machine und Killing in the name gibt es jetzt richtig was aufs Trommelfell. Hier geht es jetzt auch nicht um Musikalität oder feine Nuancen in der Abbildung, nein hier müssen die Callisto gewalttätig werden und abliefern. Ja und siehe da, ein dynamisches Feuerwerk können die Lautsprecher auch abbrennen. Die Soundkulisse kommt mit einem präzisen Bass, einer exakt platzierten und kraftvollen Stimme sowie klirrenden Gitarrensounds um die Ecke und macht so richtig Bock. Die DALI können sich auch mal aus ihrer Wohlfühlzone sich rausbewegen und etwas dreckig zu Werke gehen.

Egal was wir den DALI Callisto als Futter hinwarfen, es wurde verdaut und in einer stimmigen, sehr austarierten Klangperformance wieder „ausgeschieden“ (…) Ganz im Sinne der Bewunderung zur Musik.


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