Argon Audio sollte in der HiFi-Welt kein unbeschriebenes Blatt mehr sein. Die Produkte der dänischen Marke sind unbestritten mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Angebot ausgestattet. Eine weitere Version davon stellen Forte A55 WiFi dar. Diese Standlautsprecher sind nun auch streamingfähig und haben etliche wichtige Schnittstellen spendiert bekommen.
Argon Audio hat eine Reihe an Aktiv-Lautsprechern im Portfolio. Hier wären u. a. die Fenris A4 (zum Testbericht), als auch die Forte A55 Mk2 (zum Testbericht) zu nennen. Die besagte Forte-Modellreihe wurde vor Kurzem mit ein paar wichtigen und nützlichen Features erweitert. Dazu zählen primär Spotify Connect, Apple AirPlay 2 und Google Chromecast. Damit sind diese nicht nur voll Streaming-tauglich, sondern können auch in einem Multiroom-Verbund mit integriert werden.
Weiterhin erhalten bleibt natürlich der HDMI-Anschluss, der die direkte Einspeisung vom TV vereinfacht. Wie auch bei der Fenris-Serie hat die Forte (Mk2) drei Größenabstufungen zur Auswahl. Die Forte A4, A5 und A55 – das zuletzt genannte Modell stellt hier unseren Standlautsprecher dar. Preislich muss sich der geneigte Käufer auf 1299 Euro für das Paar Lautsprecher einstellen, was gemessen an der Verarbeitung und Ausstattung, dennoch mehr als fair erscheint, wie wir gleich erörtern werden.
Komplettes Line-Up der Forte WiFi Modellserie
Fangen wir zunächst bei der Größe an, denn diese ist, bis man eine Vergleichsbasis hat, sehr kompakt und als sehr angenehm zu bezeichnen. Denn mit einer Höhe von 85 Zentimeter fügen sich die Schallwandler sehr angenehm ins Wohnambiente ein und ziehen nicht unmittelbar den Fokus auf sich. Bei den Farbgebungen hat man die Wahl zwischen einem Walnuss-Furnier, Schwarz-Matt oder, wie abgebildet, einem schicken weißen Matt-Ton. Das Finish ist absolut tadellos umgesetzt, der mattierte Lack sieht sehr schick aus und bringt ein puristisches, modernes Design mit. Gleiches gilt natürlich auch für die allgemeine Formgebung sowie auch für die Stoffbespannung, die sich in Summe doch eher an modern eingerichtete Wohnräume orientiert.
Die Front sieht schick und schlicht gestaltet aus. Dabei stellen die Mittel-Tieftöner den perfekten Mix bzw. Kontrast dar. Bei den beiden dunklen Ausführung kommt der Farbmix noch besser zur Geltung, da die Membranen mit einem Zierring in Kupferfarbe versehen worden. Als Chassis selbst sitzen zwei 127 mm messende Mitteltieftöner im Gehäuse, über denen die 25 mm Hochtonkarlotte (Softdome mit Neodym-Magnet) thront. Das abzubildende Frequenzbereich für die Lautsprecher gibt man übrigens mit 35 bis 20.000 Hz (+- 3dB) an.
Da es sich ja bekanntlich um ein Aktivsystem handelt, wobei ein Lautsprecher als zentrale Steuereinheit fungiert und der zweite per Sync-Kabel angeschlossen wird, können wir hier von einer Verstärkerleistung von 4 x 80 Watt sprechen – so gibt es jedenfalls der Hersteller an. An der Front befindet sich zudem auch die kleine Indikator-LED, welche auf Eingaben ein kurzes Feedback gibt bzw. Blau (eingeschaltet) oder Rot (ausgeschaltet) leuchtet. Etwas schade ist an dieser Stelle, dass man keinen Richtwert angezeigt bekommt, wie laut die Geräte aktuell eingestellt oder welche Eingangsquellen aktiv sind. Nubert löst dies bspw. mit verschiedenen Farbindikatoren, die sich dann zuordnen lassen. Die Frontgitter werden magnetisch gehalten, sodass die cleane Front in ihrer Optik auch nicht aufgebrochen wird.
Die 25 mm Hochtonkarlotte ist als Softdome mit Neodym-Magnet ausgeführt, die beiden 127 mm messenden Mitteltieftöner wurden mit einer 2-Schicht-Membran versehen, sowie einem vezerrungsarmen Antrieb, letzteres schreibt jedenfalls der Hersteller. Schön zu sehen ist dabei die Struktur in den Membranen, die noch einen gewissen Extra-Touch vermittelt. Wer das nicht sehen möchte, der macht einfach die ebenfalls schicken Frontgitter dran und erfreut sich am puristischen Erscheinungsbild.
Pro Lautsprecher werden zwei Stopfen für die Bassreflexöffnungen mitgeliefert, sodass man die Tieftonpräsenz auch etwas steuern kann. Warum dies durchaus sinnvoll sein kann, erklären wir gleich. Werfen wir damit die Blicke nochmal zu den technischen Details bzw. dem Anschlussfeld auf der Rückseite, welches vergleichsweise umfangreich ausfällt. Wer in der Materie Aktiv-Lautsprecher bereits zuhause ist, dem dürfte eine gewisse Ähnlichkeit zu den Nubert nuPro SP-200 bzw. SP-500 nicht unverwehrt geblieben sein, was aber wohl daran liegt, dass der technische Ansatz bei solchen Geräten wohl recht ähnlich umzusetzen ist. Argon Audio gibt hier bei der Leistung 4x 80 Watt als RMS-Leistung an (für das Stereo-Gespann) und bietet eine ganze Reihe an Anschlussmöglichkeiten.
Neben dem Link-Kabel zum passiven Lautsprecher, der übrigens auf der rechten Seite positioniert wird, gesellen sich noch ein Subwoofer-Ausgang, ein USB-Anschluss, ein analoger Cinch-Anschluss sowie beide Anschlussstecker für einen Plattenspieler, denn die Forte A55 WiFi kommen mit einer Phono-Stufe daher. Aber auch ein HDMI-Port mit ARC-Unterstützung ist vorhanden. So ist es möglich, TVs direkt daran anzuschließen.
Die Forte A55 WiFi sind wahre Allrounder, sie bieten ein breites Anschlussspektrum und sind somit sehr vielfältig nutzbar. Aufgestellt wurden sie mit einem Zwischenabstand von rund zwei Meter sowie einem Wandabstand von rund 35 Zentimeter. Die Stopfen für die Bassreflexöffnungen wurden zunächst einmal weggelassen. Auch wurden die Lautsprecher leicht zum Hörer hin eingewinkelt aufgestellt. Wie sich herausgestellt hatte, dass so sich so das beste Abstrahlverhalten für den Stereo-Sweatspot erzielen lässt.
Gehen wir einmal direkt zur Klangbeurteilung über: Zugegeben, ableitend von der reinen Gehäusegröße, war jetzt nicht unbedingt von einer immensen Darstellungskraft des Stereobildes auszugehen. Allerdings wurde ich sofort vom Gegenteil überzeugt (…), mit ruhigeren Tönen von Katy Perry (Brick by Brick) wollte ich dem Auflösungsverhalten auf den Zahn fühlen. Jenes ist erstaunlich detailreich gezeichnet und stellt auch im gewissen Rahmen sehr gut die stimmliche Nähe der Interpretin dar. Auch feine Instrumentenbereiche beherrschen die Forte A55 WiFi überraschend gut. All das wird von seichten Tieftonmassagen untermauert, die natürlich schon direkt Lust auf mehr gemacht haben.
Mit Dua Lipa und Thinkin Bout You habe ich einen ähnlichen Titel ins Portfolio geschmissen, der aber eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass die Lautsprecher sich auch als melancholischer Spaßlautsprecher verstehen. Denn beim Einsetzen des Tieftons wird deutlich, wohin die Reise geht. Ein sattes Fundament unterstreicht spürbar die Hochtonbereiche, ohne es dabei wirklich zu übertreiben. In der hier abgebildeten Szenerie habe ich ein wenig mit den oftmals verrufenen Stopfen der Bassreflexöffnungen experimentiert und wunderbar feststellen können, wie satt und punchig damit auch Titel klingen können, wenn man diese einsetzt. Hier kann man also wunderbar das Klangerlebnis anpassen. Bei technolastigen Songs merkt man aber, dass eben dieser Vorzug mitunter auch ein wenig zu viel sein kann. Also ein extrem präzises Auftreten sollte man nicht unbedingt erwarten, ohne das abwertend zu meinen.
Man bekommt hier, gemessen am Kaufpreis, verdammt viel Lautsprecher. Etwas schmerzlich vermisst man dafür aber die Möglichkeit, ein wenig an den Pegeln bzw. im Equalizer Hand anzulegen. Das ist dann wohl einer der Abstriche, die man in Kauf nehmen muss. Auch die Vor- und Zurückfunktion auf der mitgelieferten Fernbedienung ist nett, so muss man bspw. bei einem Bluetooth-Zuspieler diesen nicht direkt immer zur Hand nehmen. Einzig ein Pause-Play-Button vermisst man. Dank der Schnittstellen Spotify Connect, Chromecast und Apple AirPlay 2 lassen sich die Lautsprecher auch jetzt wunderbar in die jeweiligen Musik- bzw. Technik-Universen verbinden und die Funktionsvielfalt deutlich erhöhen. Sehr löblich!
Klang am TV bei Filmen: Sind die Lautsprecher dann mit dem TV verbunden, wird hier nochmal ein echtes Feuerwerk losgetreten. Denn wie die Allgemeinheit sicher wissen dürfte, bedanken sich gerade Actionfilme sehr wohlwollend, wenn ein potentes Bassfundament zugrunde liegt, egal ob die Nachbarn dies mögen oder nicht. Hier dürfte dann auch absolut dem letzten klar sein, dass man audiophile Spaßlautsprecher an der Hand hat, die auch in dialoglastigen Titeln mit einer klar verständlichen Darbietung punkten können. Das Gesamtkonzept gefällt wirklich gut, bietet einen überdurchschnittlichen Funktionsumfang zu einem attraktiven Preis – und das in einem kompakten Raum. Dieser kleine Aspekt wird nämlich oft auch gern untermauert, dass Klang und Bass immer mit Größe des Gehäuses einhergehen (müssen / sollten). Argon Audio schafft den Spagat aus beidem. Kommen wir damit abschließend zum Fazit.
Die „neue“ voll streaming-fähige Version der Argon Audio Fort A55 WiFi gibt sich mit all den bekannten Facetten hervorragend zu Gesicht. Sie bieten ein extrem breites Funktionsspektrum für vergleichsweise wenig Geld.
Wie so oft gilt auch hier das Motto: weniger ist mehr. Treffender kann man die Lautsprecher eigentlich gar nicht beschreiben. Neben HDMI mit ARC-Support, einer Phonostufe für den Plattenspieler, sowie Bluetooth und weitere analoge bzw. digitale Eingänge, gesellen sich jetzt AirPlay 2, Chromecast und Spotify Connect. Damit wird das Funktionsspektrum nochmal deutlich erweitert.
Klanglich ordnen sich die Forte überraschend gut. Sehr potent und kraftvoll im Auftreten können gleichermaßen aber auch feingeistig zu Werke gehen. Natürlich gibt es auch hier audiophile Grenzen, die man ab einem gewissen Punkt hören wird, der Otto-Normalo vermutlich aber nicht so schnell. Wem die hier vorgestellte Farbe nicht zusagt, der kann entweder zu Schwarz oder Walnuss greifen. Preislich erscheinen die 1299 Euro für die beiden Lautsprecher fair und angemessen, besser gesagt überdurchschnittlich gut. Für das modern und nicht zu sehr auf High-End ausgelegte Wohn- bzw. Hörzimmer braucht es nicht unbedingt mehr – aber ja, mehr geht immer. Wir können dem Lautsprecher eine glasklare Kaufempfehlung aussprechen und honorieren dies auch entsprechend.
Argon Audio Forte A55 WiFi
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