Soundbars

Test: Nubert nuPro AS-450

 

Praxistest

Das große Anschlusspanel auf der Rückseite ist vorbildlich in das Gehäuse eingelassen und beherbergt einige Möglichkeiten, um den Kontakt mit externen Quellen herzustellen. So kann man auf einen analogen Stereoeingang und drei digitalen Eingängen mit einer maximalen Samplingrate 24bit / 96 kHz zurückgreifen. Unter den digitalen Eingängen befindet sich auch ein USB-DAC der mit digitalen Daten mit bis zu einer Auflösung von maximal 16bit / 48 kHz umgehen kann. Wem der unter dem Gehäuse angebrachte Subwoofer nicht reicht, für den hat Nubert auch einen Subwooferausgang am Anschlusspanel vorgesehen. Mit den USB-Anschluss neben dem Wartungsanschluss bietet man zudem eine Stromversorgung für die hauseigenen Zusatzmodule. Neben dem Nubert HDMI Eingangsmodul macht auch das Bluetooth-Modul hier eventuell Sinn.

 Nubert nuPro AS 450 08k

Aber auch die Verwendung eines Google Chromecast oder Fire-TV Stick von Amazon ist denkbar und kann über den USB-Port mit Strom versorgt werden. Dem Sounddeck liegt ein LIGAWO HDMI/ARC-Cinch-Adapter bei, der es möglich macht ein Gerät per HDMI mit dem Deck zu verbinden, somit lässt sich das Sounddeck auch bequem mit der Fernbedienung des angeschlossenen Fernsehers bedienen. Soundformate wir DTS oder Dolby werden vom Gerät nicht verarbeitet. 

 Nubert nuPro AS 450 06k

Auch beim Display setzt Nubert ebenfalls wieder auf Bewährtes. Wie schon bei der A-700 wurde das gut lesbare Display mit einer ausgezeichnet gefrästen Blende bündig in die Front eingelassen und bietet fünf Steuerungstaster für die Steuerung. Hier kann man sich durch verschiedene Punkte navigieren. Neben der Eingangswahl, kann hier auch der verbaute DSP angesprochen werden, wo Parameter im Höhen- bzw. Bassregelung und der Balanceeinstellung vorgenommen werden können. Dazu können Trennfrequenzen für eventuell angeschlossene Subwoofer geregelt und auf eine Auto-On Funktion zurückgegriffen werden. Um die unterschiedlichen Eingängen im Pegel aneinander anzugleichen, wurde auch die Funktion AGAIN implementiert. Standfunktionen wie Lautstärkeregelung, DSP-Einstellungen oder die Lautlos-Funktion lassen sich selbstverständlich auch mit der mitgelieferten Fernbedienung steuern, die zwar praktikabel gestaltet ist aber optisch nicht wirklich gefallen wollte. 

Nubert nuPro AS 450 Display1

 

 

Klangcheck

Einsteigen möchten wir mit dem Filmbetrieb und hier sollte man bedenken, dass Nubert mit ihren Sounddecks etwas abseits der üblichen Soundbars spielt. Das größere Volumen des Lautsprechers unterstützt enorm die Tonwiedergabe, kann einen zusätzlichen Subwoofer obsolet machen, benötigt aber dafür deutlich mehr Stellfläche und wird auch optisch dominanter wahrgenommen. Das unterstreicht das Sounddeck auch gleich in der ersten Szene von unserer Watchmen Bluray, als "The Comedian" ordentlich auf die Mütze bekommt. Die aufwendig gestaltete Kampfszene vom Kultregisseur Zack Snyder wird dominiert von harten Einschlägen und Effekten und das Deck interpretiert. Und zwar auch so "knochentrocken",dass sich sogar etwas Mitgefühl einstellt. Der Tieftonanteil ist dynamisch eingebunden und bleibt überaus präzise. Nach ein paar kleineren Feinjustierung spielt auch das restliche Frequenzband in der richtigen Liga. Stimmen können sich gut vom Deck lösen und Effekte wie splitternde Glasscheiben wabern vor dem Hörer im Raum. Das Klangbild besitzt eine wahrnehmbare räumliche Tiefe und antizipiert die nötige Ernsthaftigkeit gekonnt für diese Szene. Im danach folgenden Vorspann kommt der Song The times they are a changin von Musiklegende Bob Dylan richtig gut zur Geltung. Die AS-450 transportiert das akustisch souverän und eines der besten Intros der Filmgeschichte wird würdevoll dem Zuschauer präsentiert. Gut gefallen hat uns auch die stimmliche Interpretation der einzelnen Protagonisten. Gerade Rorschachs Charakter profiert vom großen Volumen des Lautsprechers - die Stimme vom Soziopathen wird schön in ihrer basslastigen Auslegung wiedergegeben. 

Um noch ein wenig kraftvoller in die Wiedergabe einzutauchen, griffen wir in das Marvel-Filmregal. The First Avenger Civil War besitzt wohl mit der Kampfszene auf dem Flughafen eine für Comic-Nerds epische Schlacht, da einige der wichtigsten Protagonisten der letzten Filmjahre des Marvel-Universums auftauchen und teilweise gegeneinander antreten. Nicht nur das unser LG OLED die Bilder wunderbar plastisch optisch präsentiert, das Nubert Sounddeck liefert dazu das richtige Klanggewitter und verleiht der Szene auf dem Flughafen den perfekten akustischen Auftritt. Actionszenen besitzen die richtige Intensität, dramatische Szene werden gut transportiert und auch stimmlich kann das Deck mit einer klar detaillierten Wiedergabe überzeugen. Die tonale Abstimmung des Nubert Decks muss man aber mögen. So ist das Klangbild eher auf eine kraftvolle und bassintensive Wiedergabe abgestimmt, wovon solche Filmen natürlich leben. Bei der räumlichen Darstellung ist das Gebotene eher konservativ und bauartbedingt nicht sonderlich stark ausgeprägt wahrnehmbar. So lösen sich zwar die Effekte gut von der Soundbar, aber das Bühnenbild spielt sich hauptsächlich vor dem Fernseher ab. Soundbars mit zusätzlichen Chassis die seitlich abstrahlen und so für Reflektionen an den Wänden sorgen, schaffen es hier etwas mehr Räumlichkeit zu erzeugen.

 Nubert nuPro AS 450 09k

Für die musikalische Bewertung zogen wir als erstes Metallica heran, denn die Herren der US-amerikanische Metal-Band verstehen es wie kaum eine andere Band, ihre Songs kraftvoll und dynamisch dem Hörer entgegen zu schmettern. Der für ihre Verhältnisse ruhige Rocksong Whisky in the jar, macht da keine Ausnahme. Das sieht auch das Sounddeck so und schiebt mit Beginn des Songs deutlich nach vorne. Ob die Bassdrums von Lars Ulrich, die Lead-Gitarre von Hetfield oder die Bassgitarre von Robert Trujillo, das Sounddeck fühlt sich mit der Wiedergabe des Rocksongs pudelwohl, die Interpretation empfinden wir als sehr stimmig, weil gerade die Dynamik des Stücks sehr lebendig und kraftvoll unseren Redakteuren präsentiert wird. Die unverkennbare Stimme und die detaillierten Gitarrenriffs vom Leadsänger versilbern die akustische Darbietung. Geiler Song, geile Gruppe und geile Präsentation.

Etwas feinfühliger und emotionaler geht es bei dem Song Halo von Jay-Zs Ehefrau Beyonce zur Sache. Der Song ist in seiner Ausrichtung sehr auf die Stimme der Künstlerin bedacht und das versteht auch das Sounddeck. Der Beat sitzt straff als auch stimmig vom Timing und arrangiert sich gut mit dem restlichen musikalischen Geschehen. Darüber sitzt die Stimme der Ausnahmekünstlerin, wohl positioniert und präsent im Geschehen integriert. Leider lässt sich das Sounddeck erst bei hohen Pegeln dazu überreden, die Stimme der Sängerin richtig freizugeben. Bei leiseren Pegeln klebt das akustische Geschehen etwas am Lautsprecher und bietet eine geringe Tiefe im Klangbild. Das Auflösungsvermögen geht in Ordnung, Musikrichtungen wie R&B oder dynamische Rocksongs liegen dem Sounddeck. Wer viel Wert auf hochauflösende Stücke mit detaillierten Hochtonbereichen legt, wird mit der Nubert akustisch nicht warm werden. Das Deck gehört aus musikalischer Sicht eher in die Rubrik Grobmotoriker und möchte auch gerne zeigen wozu es in der Lage ist. 

 

Zwischenfazit Film- und Musikwiedergabe

Die Darbietung hat uns gefallen. Das Filmgeschehen unterstreicht das nuPro AS-450 Sounddeck mit der richtigen Soundkulisse, ob Explosionen, Film-Score oder die Stimmen der Protagonisten. Alles wirkte homogen aufeinander abgestimmt, überzeugte mit einer lebhaften Darbietung und einer stimmungsvollen Szenenwiedergabe. Der integrierte Subwoofer lässt einen externen zusätzlichen Bassspender nicht vermissen. Der Tieftonanteil ist ausreichend vorhanden und unterstreicht mit aller Vehemenz den Volumen-Vorteil eines Sounddecks gegenüber normalen Soundbars. Aber auch die Musikwiedergabe wurde als angenehm empfunden. Instrumente wurden differenziert wahrgenommen, stimmig ins Klangbild eingefügt und wenn nötig auch mit heftigen Bassattacken untermauert. Die Abstrahlcharakteristik geht für einen zentral aufgestellten Lautsprecher in Ordnung, auch wenn wir uns etwas mehr Präsenz in der räumlichen Abbildung gewünscht hätten. Aber Nubert kommuniziert auch ganz klar, sie wollen keinen künstlich verfälschenden Raumklang per DSP erreichen, sondern sich auf die hochwertige Zweikanalwiedergabe konzentrieren. Kommen wir zum abschließenden Fazit.  


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