Lautsprecher (portabel)

Test: Dockin D Fine

 

Praxistest

Bevor es an das ausführliche Testen der Eigenschaften des Lautsprechers ging, stand das Laden des Akkus auf dem Programm. Hier muss das beiliegende Netzteil benutzt werden. Ein Laden per USB ist nicht möglich, würde bei dem 6.600 mAh großen Akku wahrscheinlich aber auch lange dauern. Mit den 15V des Netzteils geht das Laden dann aber relativ flott über die Bühne. Dabei leuchtet eine grüne LED auf der Oberseite. Sollte die rote LED aufleuchten, befinden sich nur noch 15% Restkapazität im Akku.

Das Koppeln mit dem Zuspieler, einem Microsoft Lumia 640LTE, hat auf Anhieb per NFC funktioniert. Komfortabler ist dies schon ein wenig, es dauert aber trotzdem relativ lange bis beide Geräte bereit sind. Bei der Nutzung der Bluetooth stellte sich dann aber auf einmal Ernüchterung ein. Denn zwischenzeitlich begann die Wiedergabe zu stottern oder brach komplett ab. Der Grund war schnell gefunden: Das Bluetooth-Modul im D Fine ist sehr schwach. Alleine das Einbringen des eigenen Körpers in die Sichtlinie von 2m führt zum kompletten Abbruch. Hier muss unserer Meinung nach auf jeden Fall nachgearbeitet werden.

Auch die Verbindung per Kabel warf ein Problem auf. So wie es der Hersteller vorschlägt, wollten wir den D Fine auch als PC „Soundbar“ benutzen. Das Ergebnis war ein hoher Pfeifton, welcher bei hoher Lautstärke unerträglich wurde. Angeschlossen wurde der Lautsprecher zwar nicht an eine dedizierte Soundkarte, jedoch an einem Mainboard mit Realtek ALC1220 Codec, welcher zu den derzeit besten OnBoard Lösungen am Markt gehört. Auch an einem anderen PC mit einem Realtek ALC887 zeigte sich das gleiche Problem.

 

 

Bedienung

Bei der Bedienung machte der Dockin D Fine keine Mucken. Anstandslos wurden die Befehle korrekt umgesetzt. Konkret lassen die vier Tasten (von links nach rechts) die folgenden Funktionen zu:


  • Drücken: Leister / Drücken und halten: Vorheriger Titel
  • Drücken: Lauter / Drücken und halten: Nächster Titel
  • Drücken: Play bzw. Pause / Drücken und halten: Bluetooth trennen
  • Drücken und halten: An- und Ausschalten
Dockin D Fine 10

 

Aufgefallen ist uns an den Tasten, dass die Power-Taste scheinbar schwerer auszulösen ist, als die anderen drei. In Annahme, dass dies mit Absicht zur Absicherung eines versehentlichen Einschaltens vorgenommen wurde, finden wir dies gut. Die anderen Tasten gefallen uns vom Gefühl aber etwas besser, da sie einen spürbareren Druckpunkt haben.

 

Musikwiedergabe

Auch wenn das Fehlen des aptX-Codecs den Erwartungen einen leichten Dämpfer verpasst hat, waren wir dennoch sehr gespannt was der Dockin D Fine klanglich zu bieten hat. Dazu müssen wir direkt am Anfang anmerken, dass die Soundkulisse sehr Standortabhängig ist. Große Nähe zu einer Wand oder gar Ecke kann ein stark verändertes Ergebnis zur Folge haben bzw konkret den Tieftonbereich enorm anheben. Voraussetzung ist in jedem Fall ein fester Untergrund, was natürlich im Freien nicht immer gegeben sein muss. Nach unserem Empfinden wirkt er zudem am besten, wenn er etwa auf Kopfhöhe betrieben wird.

Leider hinterlässt der Dockin Lautsprecher auch bei optimierter Aufstellung gemischte Gefühle was den Klang angeht. Allgemeingültig kann er nicht mit allen Musikrichtungen umgehen bzw. liegen manche ihm einfach nicht. Alles was in Richtung Dance und Pop geht, vermag er noch ordentlich wiederzugeben. Die Bässe sind hier sehr Druckvoll, aber passend. Bei Rap, aber auch anderer Musik mit hohem Stimmenanteil wird der starke Bass aber schon fast störend. Auch neigt der Bass in manchen Lagen zum Dröhnen oder Wummern. Die Höhen klingen hingegen teilweise etwas hohl. Zumindest bleiben sie ziemlich präsent auch bei höheren Lautstärken, was man im Gegensatz von den Mitten nicht behaupten kann. Diese scheinen in manchen Passagen förmlich zu verschwinden. Gerade dann, wenn das Frequenzband in der Breite gefordert wird, scheint der mittlere Bereich abzufallen. Klanglich wirkt der D Fine dann wie ein Subwoofer mit integrierten Tweetern.

Dockin D Fine 11

Zugegebenermaßen setzten wir die Latte sehr hoch. Dies liegt auch an den noch sehr präsenten Eindrücken des sehr guten Teufel BOOMSTER. Klar kann man mit dem Dockin D Fine gut Musik hören, jedoch liegen ihm elektronischere Musikrichtungen eher, als stimmenintensive oder instrumentale. Das sollte man sich vorher zu Gemüte führen. Wir können uns aber auch vorstellen, dass die eher bassintensive Abstimmung bei vielen Nutzern sogar Gefallen finden könnte, da sie für die aktuellen Charts stimmig scheint. Auch ist insgesamt eine relativ laute Wiedergabe möglich, bei der er seinem Klangcharakter treu bleibt und nicht merklich verzerrt. Auch den Preis sollte man bei der Beurteilung nicht außer Acht lassen. Die bislang getesteten mobilen Lautsprecher waren zum Großteil mindestens doppelt so teuer. Den günstigeren Vertretern hat er den kräftigen Bass dann aber voraus. Gemessen am Preis könnte man also sagen, dass der Klang in Ordnung ist. Um es noch einmal deutlich in Worte zu fassen: Sucht man nach einem mobilen Lautsprecher, welcher eine laute Beschallung mit kräftigem Charakter liefert, macht man mit dem Dockin D Fine nichts falsch. Ist man audiophil veranlagt, sollte man sich wo anders umschauen. Wobei man dann sicherlich eh in einer anderen Preisklasse schauen würde.


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