Plattenspieler

Test: ELAC Miracord 70

 

Praxistest

Durch eine sehr gut bebilderte und ausführlich beschriebene Anleitung ist der Aufbau des Miracord 70 ein Kinderspiel. Der massive Plattenteller wird einfach auf den Subteller aufgelegt, vorher müssen nur die Lagergummis in die dafür vorgesehen Aussparungen eingesetzt werden. Den Riemen um den Motor und natürlich Subteller spannen, dazu kann ein kurzes Drehen am Teller für richtige Positionierung helfen. Tonarm mit dem Gewicht ausrüsten, richtige Auflagekraft einstellen (detailliert in der Bedienungsanleitung erklärt) und das Anti-Skating-Gewicht ausrichten. Schon kann es losgehen, denn der Tonabnehmer ist schon vom Werk aus montiert.

ELAC Miracord 70 22k

Für die Montage der Abdeckung sind lediglich zwei Halterungen auf jeder Seite zu montieren, die mit Hilfe von je zwei Schrauben am Gehäuse verschraubt werden. Dazu liefert ELAC auch erstklassiger Weise das nötige Werkzeug gleich mit. Nach vollzogener Montage lässt sich die Acrylglashaube einfach über die Stifte der Halterung aufschieben.

ELAC Miracord 70 26k

Auch der Betrieb des Plattenspielers geht sehr einfach von Statten, mal abgesehen vom umständlichen Riemenwechsel bei geänderter Geschwindigkeit aufgelegter Vinylscheiben. Startet man den Motor mit Hilfe des Kippschalters, benötigt der Drehteller ein paar Sekunden „Anlauf“, bis er die richtige Geschwindigkeit erreicht hat. Was der Trägheit des massiven Glasteller geschuldet ist. Im Vergleich zum Miracord 90 geht der Startvorgang deutlich schneller. Aber wer hat es bei solch einer Art des Musikhörens schon eilig.

ELAC Miracord 70 23k

Hat der Premotec Synchronmotor die richtige Drehzahl erreicht, hält er diese auch konstant und lässt sich schwer aus der Ruhe bringen. Auch aufgrund des massiven Gehäuses, verhält sich der der Tonarm sehr ruhig und verlässt seinen Platz auch nicht bei heftigeren Erschütterungen, wie sie zum Beispiel bei Scheiben von Notorious B.I.G schon mal vorkommen können. Die Nadel lief sehr sauber in ihrer „Rille“ und unterstreicht damit das vibrationsarme massive Gehäuse.

 

 

Klangcheck / Musikwiedergabe

An dieser Stelle wollen wir noch einmal darauf hinweisen, dass die klangliche Darbietung auch essentiell auf den gewählten Tonabnehmer zurückzuführen ist. Der vorinstallierte Audio Technica AT95E ist eher im Einstiegsbereich zu finden, was aber nicht heißen muss, dass dieser auch gut aufspielen kann. Wer aber „High End“ will, der kann das nachträglich noch zulegen. Unserem Empfinden nach wird die fertige ELAC-Lösung bei vielen für Zufriedenheit sorgen. Auf Grund der o.g. Gegebenheit wollen wir auch die Klangeindrücke nicht extrem ausschweifen lassen.

London Grammar if you waitDer aufstrebenden britischen Newcomer-Band London Grammar sagt man im Allgemeinen einen sehr audiophilen Musikstil nach, den wir mit dem Miracord 70 kombinieren wollten. Mit dem Track Shyer ließ sich hervorragend die kräftige und zugleich streichende Stimme von Hannah Reid in Verbindung mit den detailliert auftretenden Instrumenten abbilden. Der Miracord 70 weiß die nebenbei erwähnt, sehr gute Pressung, mit der üblichen Vinyl-Charakteristik aufspielen. Die Stimme der Sängerin wird sehr facettenreich und punktgenau in Szene gesetzt. Die Höhen klingen sehr sauber aus und die wenigen basslastigen Passagen setzten präzise ein, was natürlich auch immer den verwendeten Lautsprechern geschuldet ist. Wir hatten an dieser Stelle die neuen ELAC Adante in Verwendung.

 

Billy IdolAber auch kräftig zupacken kann die neueste Kreation aus Kiel. Denn Billy IdolsRebell Yell geht mächtig gewaltig voran und weiß absolut gefallen. Passender könnte es fast kaum sein bzw. schon fast als Metapher durchgehen – denn entzieht sich der Miracord doch so gut wie gänzlich dem „klassischen“ und gewohnten Design bisheriger Vinyl-Dreher. Die Stimme wird sehr gut von der Pressung genommen und in den Raum geschrien, dass aber auf einem super Niveau. Die Drums steigen punktgenau ein und kreieren die typische 80er Jahre Bühne mit der bekannt / geliebten großen Klangbühne. Gleiches gilt natürlich auch für die Stimme des Rock-Idols William Board, die mit markantem Scharm aus den Schallwandlern drängte.


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