Rezension des Films Fighting with my family: Saraya und ihr Bruder Zak wachsen in einer Familie auf, deren Lebensinhalt aus Wrestling besteht. Mutter Julia und Vater Rick haben sogar einen eigene Wrestling-Association gegründet, die WAW. Und so ist es kein Wunder…
Saraya und ihr Bruder Zak wachsen in einer Familie auf, deren Lebensinhalt aus Wrestling besteht. Mutter Julia und Vater Rick haben sogar einen eigene Wrestling-Association gegründet, die WAW. Und so ist es kein Wunder, dass sie das Kämpfen mit der Muttermilch aufgesaugt haben und als Kids schon im Ring stehen. Beide träumen davon, einmal für die WWE zu fighten – was ein ziemlicher Wunschtraum ist für zwei Halbwüchsige aus Norwich/England. Doch ein Bewerbungs-Video führt tatsächlich dazu, dass ein Talentscout vom WWE anruft. Beim Probetraining schafft es zwar Zak nicht, aber Saraya (die sich im Ring nun Paige nennt) wird nach Florida zur Ausbildung eingeladen. Dort kann sie auch gleich umsetzen, was Dwayne Johnson persönlich ihr während einer kurzen Begegnung gesagt hat: „Sei nicht der nächste Rock, sei der erste Du selbst“ …
„Ist doch sowieso alles nur Fake!“. Oha, das hätte Daphne besser nicht gesagt, als sie mit Ehemann Hugh bei Ricky und Julia Knight zum Abendessen sitzt. Denn die britische Working-Class-Familie liebt und lebt das Wrestling. Vor allem die beiden Kids, Zak und Paige Knight, wollen unbedingt mal Profi-Wrestler werden. Moment mal, Profi-Wrester? Aus der britischen Provinz? Klingt absurd und wäre es eigentlich auch. Wenn’s nicht wahr wäre. „The Office“-Autor und -Regisseur Stephen Merchant nahm sich nämlich nicht irgendeine Geschichte über Wrestling, um seinen ausgewogenen Mix aus Drama und Komödie zu produzieren, sondern bediente sich an einer Tatsachen-Geschichte.
In seinem Langfilm-Debüt Fighting with My Family knüpft er sich die Story von Saraya-Jade Bevis (Ringname: Britani Knight/Paige) vor, die von 2011 bis 2018 bei der WWE unter Vertrag stand und regelmäßig im Ring kämpfte. Bevis wurde zuvor bereits im Jahre 2012 von einem Dokumentarfilm-Team begleitet, der einen ähnlichen Titel trug und auf den Dwayne Johnson aufmerksam wurde. Johnson wiederum kontaktierte Merchant, schlug ihm die Geschichte vor und übernahm neben der Koproduktion auch gleich noch ein Cameo. Dem Film half es und sorgte mit dem prominenten Namen für Aufmerksamkeit. Was vollkommen okay ist, denn die hat Fighting with My Family voll und ganz verdient.
Denn bei Merchants Umsetzung ist ein ebenso launischer wie witziger und authentischer Film herausgekommen. Ein Film über eine etwas ungewöhnliche Familie, die genau deshalb so stark ist, weil sie unbeirrbar ihren eigenen Weg geht. Ein klassischer Underdog-Film, für den man sich einfach nur erwärmen kann, wenn man ein Faible für die extrovertierten und besonderen Menschen hat. Und Paige ist besonders. Sie eckt bei all ihren Mitschülerinnen an, weil sie ausspricht, was sie denkt und mit ihrem Gothic-Look sticht sie ohnehin aus dem braven Look der Vorstadt-Mädels heraus. Ihre Eltern Ricky und Julia sind kaum anders. Als Ex-Wrestler haben sie ihre eigene Liga gegründet und geben ihren Kids den entsprechenden Unterricht in Sachen Würgegriff und Schulterwurf – genial sind Nick Frost (Simon Peggs Partner aus der Cornetto-Trilogie) und Laura Headey (Game of Thrones) in der Rolle der Eltern. Genial aber auch Dwayne Johnson und dessen Sprüche. Kostprobe gefällig? Als er selbst ruft er bei Sarayas Vater an und stellt sich mit seinem Namen vor. Als Ricky antwortet „Ja, und ich bin Vin Diesel“, kommt von The Rock nur zurück: „Das hoffen wir mal nicht“.
Es sind diese selbstironischen Einzeiler, die Johnson mittlerweile ins Herz von fast jedem Filmfan gebracht haben. Man kann diesem Muskelfelsen einfach nichts übel nehmen, weil er und seine Schauspiel-Kumpels sich köstlich über sich selbst amüsieren können. Amüsieren kann man sich derweil hervorragend und über die volle Laufzeit. Wenn der Bus mit den jungen bis SEHR jungen Nachwuchs-Wrestlern zur Show fährt und sämtliche Kehlen lauthals Iron Maidens Bring Your Daughter to the Slaughter grölen, reißt das einfach mit und ist dazu noch unglaublich komisch. Doch abseits vom klasse Cast (herausragend auch die demnächst in Black Widow zu sehende Florence Pugh als Hauptdarstellerin und Jack Lowden als Bruder Zak) ist Fighting with My Family auch eine echte Liebeserklärung an den Wrestling-Sport selbst.
Mit glänzenden Choreografien inszeniert der Film die Showkämpfe genauso überzogen wie es das echte Wrestling tut – und das macht richtig Spaß. Schon die erste gemeinsame Kampfszene mit der ganzen Familie ist grandios. Apropos Familie: Der Filmtitel selbst ist durchaus zweideutig zu verstehen. Denn einerseits kämpften die Knights tatsächlich gemeinsam auf Veranstaltungen und andererseits führt Saraya auch ihren eigenen Kampf, wenn sie praktisch das Leben ihrer Mutter führt, die es nie soweit geschafft hat, wie es ihre kleine Tochter einst schaffen wird. Dabei spart der Film selbst während seines lockeren Tons nicht aus, dass die Familien-Historie ziemlich holprig verlief. Alkohol, Gewalt, Gefängnis – alles Dinge, die den Knights nicht fremd sind. Auch die Enttäuschung von Paiges Bruder wird thematisiert und geht zu Herzen – was auch für das harte Training der Schwester in den Staaten gilt (erneut fantastisch: Vince Vaughn in einer durchaus ernsten Rolle). Egal, welcher Stimmung der Film auch nachspürt, durch die Darstellung durch Pugh und Lowden bekommt das alles einen so warmherzigen und charmanten Touch, dass man diesen Film nur lieben kann.
Es gibt einige gute Wrestling-Filme. "The Wrestler" mit Mickey Rourke ist so einer. Und nun auch Fighting With My Family. Selbst für Schaukampf-Fremde oder gar Wrestling-Hasser ist Merchants Film ein echtes Highlight. Vielleicht musste es auch ein Regisseur sein, der bis zu den Dreharbeiten keinerlei Berührung mit dem Thema hatte, damit sich diejenigen angesprochen fühlen, für die dieser Sport ebenfalls fremd ist. Und das ist ihm zweifelsohne gelungen.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: Universal Pictures
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