Test: KEF R3 am Hegel Röst

KEF R3 newsIm Rahmen unserer Tour nach Oslo und dem Besuch bei Hegel, konnten wir auch einen Blick auf die neue R-Serie aus dem Hause KEF werfen. Diese wurde vom Hersteller grundlegend verändert und mit 1043 neuen Bauteilen ausgestattet. Jetzt haben wir die R3 aus der neuen Serie bei uns in der Redaktion begrüßen dürfen und möchten euch unseren Eindruck auf den folgenden Seiten wiedergeben. Viel Spaß beim Lesen! 

 

 

Im September des vergangenen Jahres war es soweit, der britische Hersteller KEF stellte den Nachfolger der gleichnamigen R-Serie der breiten Öffentlichkeit vor. Wir konnten die R11 schon bei unseren Trip nach Oslo zu Hegel probenhören, aber die eigenen Höräume sind dann doch vertrauter und bieten einen besseren Eindruck über die klangliche Performance. Anfangen möchten wir mit der KEF R3, dem einzigen Regallautsprecher dieser Serie. In der neuen R-Serie wurden eine Vielzahl von technologischen Innovationen und Designverbesserungen untergebracht und die akustische Entwicklung liegt nah an der Referenz-Serie von KEF. Alle Informationen zu R-Serie hatten wir im September schon ausführlich für euch zusammengetragen: 

 

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Bevor wir uns der KEF R3 genauer widmen, eine kurze Übersicht über die technischen Fähigkeiten des Regallautsprechers.

 

KEF R3 Regallautsprecher - Technische Details
 Bezeichnung  KEF R3 Regallautsprecher
 Preis   1598,00 EUR Paarpreis
 Hersteller-Homepage  www.kef.com
 Maße  422 x 199,6 x 312mm (Höhe x Breite x Tiefe) 
 Gewicht  13,5 kg Stück
 Daten
 Design  Drei-Wege-Bassreflexsystem
 Chassis  - Uni-Q Hochton 25mm Aluminium Kalotte
 - Uni-Q Mittelton 125mm Aluminium-Konus
 - 165 mm Hybrid-Aluminium Tieftöner
 Frequenzgang  58Hz - 28kHz (+/- 3dB)
 Empfinglichkeit  87dB
 Impendanz  8 Ohm (min. 3.2 Ohm)
 maximaler Schalldruck  110dB

Detailansicht KEF R3

Mit "1043 individuellen Änderungen" hat die R-Serie aus dem Jahre 2018 nicht mehr viel mit ihrer Vorgängervariante gemein. Auch optisch erkennt man einige Unterschiede zur vorherigen Serie. Schaut man sich die KEF R300 (zum Testbericht) und die neuen R3 an, zeigt sich schnell, dass der britische Hersteller mehr Understatement und ein etwas dezenteres Auftreten bei den neuen Modellen vorsieht. Denn die einzelnen Treiberchassis werden nicht mehr von einem silberfarbenen Aluminiumring eingerahmt, sondern ein gleichfarbiger Ring umfasst jetzt die Treibereinheiten. Das hat aber nicht nur optische Gründe, sondern das sogenannte Trimring-Design soll Beugungseffekten an den Lautsprecherkanten entgegenwirken und somit dem Abstrahlwinkel optimieren bzw. Verfärbungen im Mitteltonbereich minimieren.

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Beim Gehäuse selbst setzt KEF weiterhin auf Hochglanz Schwarz und Hochglanz Weiß in der Farbauswahl, bietet aber im Gegensatz zur Vorgängerserie nur noch eine Holzfurnier-Oberfläche mit "europäischer Walnuss" an. Die Lackbeschaffenheit ist bei unserer schwarzen Variante mindestens genauso hochwertig gelungen, wie wir ihn schon bei der R300 beschrieben hatten. Er bietet eine gewisse Tiefe, welches gerade Spiegellungen in der Oberfläche gut wiedergeben und wurde perfekt auf das Gehäuse aufgetragen. Wo wir gerade beim Gehäuse sind, dieses ist etwas in die Höhe gewachsen, um die 4 Zentimeter, dabei gleichzeitig aber auch minimal schmaler geworden. Diese Formgebung verschlankt das Auftreten der R3 aber enorm, damit wirkt sie gerade auf Ständern deutlich graziler, aber mit um die 42 Zentimeter Höhe bleibt die R3 ein großer „Regallautsprecher“. Kleiner Tip für alle die mit der R3 liebäugeln, die Ständer „KEF Performance Speaker Stand“ passen hervorragend zu der R3, optisch durch die matte Oberfläche und auch von der Wertigkeit, da sie exzellent verarbeitet sind.

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Mit einem Gewicht von knapp 14 Kilogramm sind die R3 keine Leichtgewichte und gegenüber der Vorgängerversion hat sich auch intern bei der neuen R-Serie einiges getan. So wurde ein ausgeklügeltes Versteifungssystem im massiven MDF-Gehäuse, welches KEF Constrained Layer Damping nennt, eingesetzt. Dieses System ermöglicht eine schwingungsdämpfende Schnittstelle zum Gehäuse und soll effektiv bei der Eliminierung von unerwünschten Schwingungen helfen. Aber neben so vielen Neuheiten in dieser 2018er Serie, gibt es auch altbewährtes wiederzufinden, wenn auch in angepasster Form. Das Herzstück der neuen R-Serie ist wieder mal der bekannte KEF Uni-Q-Treiber, aber in der neuesten 12. Generation. Dieser hat ein neues Antriebsystems erhalten, was eine Verbesserung des Mitteltonbereichs mit sich bringen soll. Dazu kommt ein neues Struktur- und Dämpfungssystem, welches für geringere Resonanzen und einer gleichmäßigeren, transparenteren und detaillierteren Hochtonwiedergabe sorgen soll. Der von KEF auf "Shadow Flare" getaufte große Ring um diesen Treiber, stammt direkt von der Reference-Serie ab und soll schädliche Beugungen an Gehäusekanten im Hochtonbereich verringern. Beim "Shadow Flare" handelt es sich um eine präzise profilierte Schall-Reflexionsfläche, welche den Punktschallquellen-Effekt des Uni-Q verstärken soll.

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deutlich zu erkennen - erstklassige Lackqualität

Aber auch die Tieftontreiber wurden aus technischer Sicht überarbeitet. So ist die eingesetzte Membran steifer bzw. stabiler geworden und wird von einem verbesserten Antrieb versorgt, welches zusammen für eine bessere Bassperformance in der Kraftentfaltung, ein schnelleres Ansprechverhalten und einen guten Tiefgang sorgen soll. Wer jetzt diese ganze Technik in der Front vor unliebsamen Berührungen schützen, oder die Lautsprecher etwas dezent im Wohnraum integrieren möchte, kann optional bei KEF aufwendig gefertigte Lautsprecherabdeckungen erwerben. Leider sind diese nicht mehr im Lieferumfang enthalten, wie es noch bei der vorherigen Serie der Fall war. Aber die Frontabdeckungen kommen in der 2018er Serie deutlich wertiger daher und das Mikrofaser-Design hat nur minimale Auswirkungen auf die Klangleistung. Sämtliche Frontblenden werden von Hand aus Stoff gefertigt und bestehen aus dreizehn einzelnen Lagen, die gepresst und mit Wärme "verbacken" werden. Die Frontblenden halten sich an das Farbschema: Grau für das weiße Gehäuse, Braun für Nussbaum und Schwarz für die schwarze Version. Daher die Entscheidung des Herstellers, diese optional zugänglich zu machen und unserer Erfahrung nach nutzt der Großteil der Käufer diese Abdeckungen sowieso nicht.

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Weitere Änderungen sind auch auf der Rückseite zu erkennen. So sitzt der Bassreflex-Port nicht mehr zentral über dem Anschlusspanel, sondern minimal versetzt und wurde von den britischen Ingenieuren auch überarbeitet. Die Bassreflex-Rohre der R-Serie sind in der Einstellung "flexibel" was letztlich für einen weniger verfärbenden Mitteltonbereich sorgen soll. Mit Hilfe der Computational Fluid Dynamics wird die Öffnung und das Profil jedes Ports berechnet, um Turbulenzen zu vermeiden. Zur Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten liefert der Hersteller einen zweiteiligen Stopfen für das Bassreflex-Rohr mit, welcher den Port entweder komplett oder teilweise verschließen kann.

Das Anschlusspanel ist optisch an die Vorgängerserie angelehnt. Auch in der 2018ner Ausführung ist es aus Aluminium gefertigt und bietet interne Metallbrücken, die es ermöglichen die R3 im Single- oder Bi-Wiring (Bi-Amping) zu betreiben. Schraubt man die mittig sitzenden Schrauben heraus, werden die internen Brücken nicht verbunden und man kann den Lautsprecher im Bi-Wiring bzw. Bi-Amping beitreiben. Reingeschraubt verbindet man die internen Brücken und es reicht ein einfaches Kabel zur Kommunikation. Aber auch Bananenstecker können verwendet werden, dazu müssen nur die Kunststoffkappen in den Schraubklemmen entfernt werden. Optisch ist die R3 definitiv gekonnt überarbeitet. Schon die R300 war ein sehr stylischer und wertiger Lautsprecher, aber die R3 setzen da noch einen drauf. So wirkt das etwas zurückhaltende Design deutlich wertiger, denn dank der minimalen Gehäuseanpassungen in der Bemaßung, erscheint der Regallautsprecher schlanker und graziler als die Vorgängerversion.


Detailansicht Hegel Röst Verstärker

Durch die enge Zusammenarbeit von Hegel und G.P Acoustics bzw. KEF bietet sich für unseren Hörtest ein Verstärker der norwegischen Manufaktur an. Mit dem Röst des HiFi-Herstellers Hegel vereint das skandinavische Kraftwerk Tradition und Moderne, sowie kombiniert Analoges mit Digitalem. Die Norweger legen mit dem Röst viel Wert auf Minimalismus und Funktionalität, was typische skandinavische Tugenden darstellt. Für die cleane Optik sorgen in der Front ein Drehgeber für die Quellenwahl, ein Potiometer für die Lautstärke, ein 6,35-Millimeter-Klinkenbuchse für einen Kopfhörer und zur Anzeige aller Informationen ist noch ein Display mittig eingesetzt. Dazu kommt eine leicht geschwungene Formgebung, die mit den gerundeten Kanten des Metallgehäuses die Designsprache klar in den nördlichen Teil Europas platziert. Dazu kommt auch eine sehr hohe Wertigkeit bei der Auswahl der Materialien. Echtes Metall wo man hingreift, selbst die Stellräder sind massiv und sehr robust aus diesem Material gefertigt bzw. verarbeitet. Aber auch die Farbgebung des Verstärkers, welche wohl auch das auffälligste Merkmal des Röst darstellt, unterstützt diesen hochwertigen Charakter. Benannt nach einer der schönsten Inseln Norwegens ist der integrierte Zweikanal-Verstärker nicht nur für klassisches Analog-HiFi gedacht, sondern dank der sieben digitalen Schnittstellen auch für „modernere“ Nutzer vorbereitet.

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Zur Kommunikation bietet die Analogsektion des Röst zwei Line-Eingänge in Gestalt von Cinch-Buchsen, einen symmetrischen Line-Input in Form zweier XLR-Buchsen und einen Line-Ausgang für einen z. B. eventuell genutzten Subwoofer. Auf der digitalen Seite stehen dem Nutzer ein koaxialer Cinch-Eingang und drei optische TOSLink-Eingänge zur Verfügung. Für die Datenübertragung mittels Mac oder PC nutzt man die USB-B-Buchse, der Hegel Röst fungiert über diese Schnittstelle als externe Soundkarte und somit  kann man die bordeigene hochwertigen Digital-Analog-Sektion des Röst nutzen. Bei den Audioformaten verarbeitet der Verstärker alle gängigen Audio-Formate bis hin zu 24 Bit / 94 Kilohertz über USB, 24 Bit / 192 Kilohertz über die anderen Eingänge. Abschließend sei noch die Ethernet-Schnittstelle zu erwähnen, die den Hegel Röst in das heimische Netzwerk integriert. Mit Hilfe dieser Schnittstellen stehen dem Besitzer viele Möglichkeiten der Audiowiedergabe offen. Darunter das Abspielen von Audiofiles von einem NAS-Server, oder über das integrierte Apple AirPlay auf Musik-Streaming-Dienste zurückgreifen bzw. den Röst sogar als Endpoint in seiner ROON-Umgebung zu nutzen.

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Wirklich genial ist die Fernbedienung die dem Röst beilegt. Diese ist aus einem Stück Aluminium gefertigt, sehr massiv und bis dato die wertigste Fernbedienung, die wir bisher in den Testräumen begrüßen durften. Wer die Jungs bei Hegel mal persönlich getroffen hat und die Räumlichkeiten in Oslo besuchen durfte, weiß das die Norweger Schaltungs-Spezialisten sind und das auch täglich ausleben. Da stellt auch der Röst keine Ausnahme dar. Denn auch dieser verfügt über die patentierte Schaltung, die liebevoll „Soundengine“ genannt wird. Diese Schaltung vereint die klanglichen Vorzüge des Class-A-Verstärkungsprinzips mit der Effizienz einer Class-AB-Verstärkung. Diese Kombination soll einen hohen Wirkungsgrad aufweisen und dabei sehr geringe Verzerrung erzeugen. Und hier nutzen die pfiffigen Tondesigner bei Hegel ein interessantes Konzept für die Unterbindung von unnötigen Verzerrungen. Wo normalerweise bei einer Gegenkopplung, das Ausgangssignal wieder zurück an den Eingang geführt wird und dabei vorhandene Unsauberkeiten weiter verstärkt werden, wird im Hegel das eigentliche Musiksignal direkt zum Ende der Verstärkerschaltung geleitet und sich weiter potenzierende Verzerrungen vermieden. Das ermöglicht nicht nur einen stabile Lastversorgung, auch eine hohe Klangreinheit wird so von den Norwegern versprochen, was wir natürlich im Klangcheck uns noch anhören möchten.

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Mit seinen auf dem Papier stehenden zweimal 75 Watt an acht Ohm zieht der Röst keinen Hering vom Brot, jedenfalls aus der Sicht eines Leistungsfanatikers. Aber 75 Watt sind nicht 75 Watt und die Jungs aus Norwegen versprechen auch einen würdevollen Antrieb von großen Lautsprechern, mit den kompakten Verstärker gewährleisten zu können. Wir haben mit den KEF R3 jetzt vielleicht nicht die anspruchsvollsten Lautsprecher dafür zur Verfügung, aber unser Hauptaugenmerk liegt ja auf den Lautsprechern und der Verstärker ist nur als kleine Randnotiz zu verstehen. Somit kommen wir zum Klangcheck der R3.


Klangcheck

Bei der Aufstellung sind die KEF R3 recht unproblematisch, sollten aber ein wenig Luft zur hinteren Wand haben damit sich der Tieftonbereich auch leicht ausbreiten kann und nicht sofort auf Widerstand stößt. Unser Abstand betrug ungefähr 40 Zentimeter zur Wand und zwischen beiden Lautsprechern waren circa 2,70 Meter Platz. Durch die wirklich exzellente Abstrahlcharakteristik der R3 haben wir diese nur minimal auf den Hörplatz eingewinkelt, um an der rechten Wand keine unerwünschten Reflektionen zu haben. Als Stromgeber, wer hätte es geahnt, kam der Hegel Röst zum Einsatz. Dieser wurde mittels digitalen TOSlink-Kabel mit eine ELAC Discovery Server verbunden und über die ROON-Oberfläche mit Audiodaten gefüttert.

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KEF Performance Speaker Stand - exzellente Lösung zur Präsentation der KEF R3

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mit integrierter Kabelführung

Den zartbesaiteten Anfang durfte Katy Perry mit und ihrem sensationellen MTV unplugged Album von 2009 machen. Thinking of you bietet neben der sehr gefühlvollen Stimme noch ein paar leichte Gitarrenklänge und ein zurückhaltendes Schlagzeug. Die R3 holen den Hörer sofort mit ihrer sensiblen Interpretation dieses Stückes ab. Die Sängerin wird sehr detailliert präsentiert, jede Facette der Stimme wird klar und deutlich abgebildet und auch das wechselnde Timbre interpretieren die Lautsprecher erstklassig, völlig losgelöst von der Schallwand. Die sanft agierende Gitarre besitzt eine gute Struktur und sitzt präzise im gut gestaffelten Bühnenbild. Besser kann man kaum ein Unplugged Album bzw. einen Song daraus hörbar darstellen.

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Etwas elektronischer wird es mit Björk und dem Song Virus. Auch hier wird einem sofort klar, warum KEF soviel von den eigenen Uni-Q Chassis hält. Der Detailgrad der anfänglich genutzten Instrumente ist unglaublich vielschichtig und sehr plastisch, fast greifbar unserem Gehör präsentiert. Dazu kommt eine gute Räumlichkeit, wo sich Klänge und Stimme sehr gut vom Lautsprecher lösen und hörbar den Raum in Besitz nehmen. Aber auch die tieferen Regionen bekommen die nötige Aufmerksamkeit. Der Bass sitzt kraftvoll und vom Timing sehr stimmig im musikalischen Geschehen - den Tiefgang traut man der R3 auf den ersten Blick nicht unbedingt zu. Man mag ja von der Musik der Interpretin halten was man möchte, aber die Darbietung der R3 war erstklassig und besaß neben Unterhaltswert, auch die passende Portion Emotion bzw. Gefühl.

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Mit dem Electro-trap wollen wir das elektronische etwas vertiefen. Der aus Philadelphia stammende Produzent Baauer hat mit dem Album Aa 2016 ein geniales Album veröffentlicht. Der daraus stammende Track Gogo! Ist dabei nicht nur schnell unterwegs, bietet auch viele Details und Dynamiksprünge. Aber damit können die KEF umgehen, liefern einen sehr gut tanzbaren Beat der sich von seiner Intensität nicht unbedingt hinter einen Standlautsprecher verstecken muss. Alles wirkt sehr angereichert, sei es die Dynamik, der saftige Beat oder die klanglichen Elemente des Tracks. Es hört sich sehr sauber gestaffelt an und bietet eine exzellente Räumlichkeit. Schnell, kraftvoll und dynamisch können die R3 somit auch, besser hätte man das kaum unter Beweis stellen können.

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Mit Outkast und Call the flaw möchten wir ein wenig dem Rhythmusgefühl der R3 auf den Grund gehen. Der Song vom 2006 erschienenen Album Idlewild wird von der Grammy-nominierten Sängerin Janelle Monáe unterstützt, was ihn sehr R&B lastig macht aber nicht weniger interessant. Nach einigen Sekunden lässt sich schon schon klar behaupten, die R3 haben den „Flow“ in ihren Genen, so leichtfüßig und doch dynamisch wie sie diesen Track dem unser Gehör „sichtbar“ machen. Der Beat sitzt ungemein punchig im Geschehen, bewegt sich erstklassig in Richtung Magengegend oder anders ausgedrückt: er ist kraftvoll und erzeugt für einen Kompaktlautsprecher einen sehr guten Tiefgang. Aber auch die stimmlichen Elemente werden nicht verschluckt, sondern sehr ausgeprägt und klar strukturiert von der mitwirkenden Künstlerin begleitet.

Gleiches gilt für die Rap-Einlagen, denn hier hört man deutlich, dass die KEF R3 den Spirit von Rap-Musik verstehen und wie locker flockig man solch ein Musikstück dem Hörer präsentieren kann. Egal welches Genre wir den R3 zuspielten, der Uni-Q in Verbindung mit den Tieftontreiber waren stets in der Lage das gewählte Musikstück in einer würdevollen Klangkulisse darzustellen. Sie agieren sehr fein in den hohen Tönen, mit unglaublich viel Liebe für einzelne Details, aber auch der Mitteltonbereich und die wichtigen Stimmen der einzelnen Protagonisten besitzen die richtige Färbung ihrer Stimme und sitzen immer klasse gestaffelt im Bühnenbild. Abgerundet wird das Klangbild von einem sehr saftigen und zeitlich korrekt arbeitenden Tieftonbereich, der teilweise überraschend tief agiert, was man dem Lautsprecher nicht unbedingt auf den ersten Blick zutraut. Durchweg ein Klasse Vorstellung von den KEF R3.


Fazit

Wir hatten es schon in Oslo bei Hegel erahnt als wir den neuen KEF R11 lauschen durften. Die R3 trat jetzt in unseren Redaktionsräumen den Beweis an, dass die neue Serie nicht nur erstklassig aussieht und exzellent verarbeitet ist, sondern auch fantastisch klingt. Der Uni-Q-Treiber, mittlerweile in der zwölften Generation, liefert einen klar strukturierten Hochton- bzw. Mitteltonbereich beim Hörer ab. Dem Hörer wird ein detailverliebt in den einzelnen Nuancen von Stimmen oder feinen Instrumenten und bietet ein sehr hohes Auflösungsvermögen. Flankiert wird dieses Punktschallquelle von einem kraftvoll und dynamisch zupackenden Tieftöner, der die R3 im Höreindruck größer wirken lässt, als die Maße der 14 Kilogramm schweren Lautsprecherbox vermuten lässt. Die R300 aus der alten Serie war schon ein wirklich guter Lautsprecher, aber die KEF R3 entmachtet diese leichtfüßig und liegt optisch wie auch klanglich eine Stufe über der alten Generation.

Mit einem Paarpreis von knapp unter 1600,- Euro ist die KEF R3 fair eingeordnet. Qualität und Klangbild hätten sogar ein höheres Preisgefüge vermuten lassen. Damit haben sich die KEF R3 das Prädikat sehr gut mehr als verdient und erhalten unsere Top-Produkt-Auszeichnung. Wer zu seinen Lautsprechern noch den passenden Verstärker sucht, dem können wir wärmstens den Hegel Röst empfehlen. Diese Kombination war es eine extrem gute Konstellation und überzeugte mit Leistung, wie auch im täglichen Umgang.

 

 

KEF R3 Lautsprecher
neue Serie mit besserer Verarbeitung und einem Klangbild auf sehr hohen Niveau - 07.01.2019

 
   Lautsprecher Testberichte  Hersteller-Homepage  
 
     Pro   Contra  KEF R3 01k  
   

+ klares Design / hochwertige Optik
+ Materialien / sehr gute Verarbeitung
+ sehr guter 
Mittel-Hochtonbereich
+ Klangbild-Größe-Verhältnis
+ dynamischer und kraftvoller Bassbereich
+ räumliche Abbildung
+ hohes Auflösungsvermögen


- keine matte Oberfläche erhältlich

 

 

 KEF R3 Award

 

 

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