Wenn man sich die aktuellen Produkt-Releases des 2017er Lineup`s von allen TV-Herstellern anschaut, kommt man gar nicht mehr hinterher mit dem Lesen der Features. Das es aber auch grundsolide, top ausgestattete TV-Geräte „Made in Germany“ gibt, wissen wohl aber eher weniger. Dazu zählt u.a. der Technisat Technimedia UHD+ 55 SL, der jetzt in neuer Version mit einer potenten Soundbar daherkommt, die in Zusammenarbeit mit ELAC entwickelt wurde. Wir haben das Gerät auf Herz und Nieren überprüft, dass Ergebnis gibt es im nachfolgenden Testbericht.
Vorgestellt wurde das Grundgerät bereits Anfang 2016. Ungefähr 12 Monate später wurde die Version mit integrierter Soundbar samt rückwertig verbauten Subwoofer präsentiert. Diese hat man in Kooperation mit ELAC kreiert, die bekanntlich als Lautsprecherhersteller einen sehr guten Ruf genießen. Ein ähnliches Joint Venture gibt es übrigens auch bei den AudioMaster MR Lautsprechern von Technisat zu finden. Neben der audiophilen Ausstattung, hat die Kreation aus Daun (Eifel) noch eine ganze Menge anderer Features zu bieten. Zunächst natürlich einmal die UHD-Auflösung (4K) mitsamt IPS-Panel, welche sich bei Neugeräten inzwischen längst als Standardpunkt durchgesetzt haben dürfte.
Der TechniSat-TV genießt immer den Status, der erste Fernseher gewesen zu sein, der nativ mit einer CI+ Schnittstelle daherkommt. Heißt also: Smartcard einstecken und los geht’s. Nervige CI+ Analysen hinsichtlich der Kompatibilität entfallen. Käufer erhalten als Bonus die ersten 6 Monate HD+ gratis dazu. Die entsprechende Smartcard wird direkt mitgeliefert. Ebenfalls sehr interessant sein dürfte die Tuner-Ausstattung. Zum 29.03.2017 wurde bekanntlich DVB-T abgeschaltet und DVB-T2 aufgeschaltet. Unser Testgerät ist bereits dafür gewappnet. In Summe findet man also einen dreifachen Twin-Tuner für Satelliten, Kabel und eben das angesprochene DVB-T2 mit HEVC-Unterstützung im TV-Gerät vor. Letzteres ist besonders wichtig um Aufnahmen parallel laufen zu lassen. Gerade auf diesem Sektor bietet der TechniSat durchaus interessante Punkte.
Der Lieferumfang ist das, was man auch wirklich als solches bezeichnen kann. Beim UDH+ legt der Hersteller gleich mal ordentlich vor. Allen voran sind natürlich die vier passiven 3D-Brillen für den Polfilter-3D-Modus zu nennen. Ein kleines Brillentuch liegt ebenfalls dabei, sowie die o.g. Smartcard zum Empfangen der HD+ Sender. Um auch die Abwärtskompatibilität zu gewährleisten befindet sich zudem auch noch ein SCART-Adapter mit im Karton.
Wer den Fernseher an die Wand montieren will, der kann die mitgelieferten Abstandshalter und die dazugehörigen Schrauben verwenden. Das erspart Zeit und Stress bei der Suche nach passenden Kleinteilen. Zu Guter Letzt wäre noch die wirklich hochwertig anmutende Fernbedienung mit Aluminium-Cover zu nennen.
Die technischen Möglichkeiten um das TV-Gerät mit seinem Heimnetzwerk zu verbinden, haben wir unter anderem schon im Artikel rund um „NAS-Systeme im Heimkino“ mit aufgegriffen, wo der TechniSat als Wiedergabemedium verwendet wurde. Der Zugriff kann entweder per RJ45-Stecker oder per WLAN (2,4 oder 5 GHz) erfolgen. Darüber hinaus kann der UHD+ 55 als UPnP-Server oder Client agieren. Der „Smart-TV-Zugriff“ ist dahingehend reglementiert, dass man lediglich eine Liste von Mediatheken und Anwendungen angeboten bekommt, diese aber nicht aus einen App-Store erweitern kann. Noch mehr Informationen hält das Vorstellungsvideo vom Hersteller selbst bereit:
Das Angebot ist trotzdem mehr als ausreichend dimensioniert. Eine dedizierte Anbindung an Amazon Prime oder Netflix ist nicht möglich, dies muss man an dieser Stelle klar ankreiden. Positiv hingegen ist aber das „Internet-Portal“ welches mittels Knopfdruck gestartet werden kann. Es beinhaltet sehr viele Mediatheken, Direkteinbindungen von Apps und Angeboten von diversen Online-Portalen. Einen zusätzlich App-Installation ist nicht notwendig und spart somit Zeit. Die weiteren Einstellungsmöglichkeiten, speziell auch was die terrestrischen Punkte bei der Satellitenauswahl und Konfiguration angeht, sind enorm! Im Laufe des Artikels haben wir nochmal einen gesonderten Bereich der Ersteinrichtung abgebildet.
Technisat Technimedia UHD+ 55 SL - im Überblick | |
---|---|
Bezeichnung | Technisat UHD+ 55 SL |
LCD-Größe | 55 Zoll |
LCD-Diagonale | 138 cm |
Homepage | www.technisat.com |
Preis | 2400,- EUR (UVP) |
Maße | 130,5 x 27,5 x 87cm (Breite x Tiefe x Höhe) |
Gewicht | 20 Kg (ohne Fuß) 26 Kg (mit Fuß) |
Weitere Daten | |
Auflösung | 3840 x 2160 Pixel |
Format | 16:9 |
Kontrasverhältnis | 1200:1 |
Helligkeit | 350 cm/² |
Reaktionszeit | < 6 ms |
Blickwinkel | 178° / 178° |
3D-Funktion | - |
Energieverbrauch | typisch: 81W Standby: 0,48W |
VESA-Standard | 400 x 400mm |
Farbe | Titan-Metallic / Schwarz |
Konnektivität | |
Audio | ▪ Dolby Digital (AC3) ▪ Stereo ▪ Dual (Main / Sub) ▪ Ausgangsleistung (RMS): 2x 10W ▪ Ausgangsleistung Sub: 20W |
Anschlüsse | ▪ 3x HDMI 2.0 (4K 50/60p / HDCP 2.2) ▪ 2x USB 3.0 ▪ 1x CI+ Slot (Common Interface) ▪ 1x optisch Audio-Out (Toslink) ▪ 2x 3,5mm Klinkenstecker (In/out) ▪ 2x SAT-Tuner (F-Buchse) ▪ 1x RJ45-Netzwerkport |
Tuner-Anzahl / Typ | 3x Twin-Tuner (DVB-T/-T2, -C, -S, -S) |
weitere Features | |
Ausstattung | ▪ Smartphone als Fernbedienung ▪ WLAN integriert ▪ DLNA ▪ Anynet+ (HDMI-CEC) |
Videoformate | MP4, M4V, MKV, MOV, MPG, TS, TS4, VOB, WMV, XVID, M2V, M2TS, AVI, ASF |
Video-Codecs | MPEG-4, MPEG-2, H.264 (bis H.264/AVC Level 4.2), H.265, DivX, VC-1 |
Audio-Formate | MP3, WAV, AAC, FLAC, M4A, MP2, OGG, DDAC3, WMA |
Bild-Formate | JPEG, BMP, GIF, PNG, TIFF |
Allein schon der große Karton der bei uns angeliefert wurde wollte von Anfang an verdeutlichen, dass hier etwas Wertiges und „Massives“ auf uns zukommt. Der TechniSat kann als TV-Gerät bezeichnet werden, was nicht nur auf dem Papier ein Schwergewicht ist, sondern auch in Punkto Verarbeitung und Materialwahl. Diese ist in der Tat sehr gut und vermittelt ein erstklassiges Wertigkeitsgefühl. Der Mix aus poliertem Aluminium, Kunststoff und der Farbwahl sind sehr gut gelungen. Das Gerät selbst kommt übrigens komplett vormontiert an und kann direkt aufgestellt werden. Eine etwaige Montage des Standfußes entfällt. Das Panel zählt zu den spiegelnden Derivaten, es sieht wirklich sehr edel aus, hat aber eben den spiegelnden „Nachteil“.
Das Gehäuse ist gänzlich das Gegenteil von den immer dünner werdenden Geräten, welche in den ersten Wochen des Jahres 2017 vorgestellt wurden (z. B. LG W7 OLED, Panasonic TX-65EZW1004). Das muss er auch gar nicht, denn so wie das Produkt daherkommt, passt es wunderbar! Wie bereits angesprochen sorgt der ab Werk vormontierte, massiv anmutende und drehbare Standfuß, für sicheren Halt. Direkt darüber, mit in Chassis eingelassen, befindet sich der IR-Sensor, der je nach Betriebszustand Rot (aus) oder Blau (eingeschaltet) leuchtet. Neu hingegen zu den ersten TechniSat UHD-Revisionen ist nun die Soundbar, welche sich perfekt mit ins Design integriert und eine nahtlose Design-Symbiose kreiert. An der rechten Seite der Lautsprecherleiste befindet sich ein Kippschalter um das TV-Gerät in den Set-Off-Modus zu versetzen. Das haben kaum noch TV-Geräte!
In der Tiefe verlang das Gehäuse (zzgl. Subwoofer) 22,5 Zentimeter, was sicherlich nicht ganz wenig ist. Am äußeren Rahmen wurden sehr ansehnlich polierte Aluminiumprofile herumgelegt, welche das Produkt nochmals aufwerten. Die Spaltmaße und auch die umgesetzte Verarbeitungsqualität weißt keinerlei Grund zur Kritik auf und wurden sehr gut umgesetzt. TechniSat wirbt ja zusätzlich auch noch damit, dass die TV-Geräte der UHD-Serie in Deutschland gefertigt werden. Werfen wir die Blicke weiter in den technischen Bereich bzw. des Anschlusspanels.
unkompliziert gestaltete Rückseite mit Anschlussfeld - Der Subwoofer ist ab Werk vormontiert
Wie bereits angesprochen ist der Subwoofer ja ab Werk schon vormontiert und kann auch bei einer Wandmontage mit dran bleiben. Nett gemacht und clever gelöst ist das Ganze allemal, da die Halterungen durch das Chassis hindurchgehen. Die passenden Schrauben legt TechniSat ja idealer Weise mit in den Lieferumfang mit rein. Eingerichtet oder angeschlossen werden muss auch nichts mehr, einfach drauf los gucken und den Klang genießen.
Bei den Anschlüssen selbst hat man genügend Möglichkeiten zur Hand, federführend natürlich die beiden SAT-Anschlüsse sowie der Antennenstecker, insgesamt 3x HDMI 2.0 (zwei davon an der Seite) wobei einer davon ARC unterstützt, zwei UBS-3.0-Ports, 1x RJ45-Netzwerkstecker, der optische Toslink-Ausgang und die beiden Audio-Klinkenstecker (3,5mm). Nicht zu vergessen wäre der CI+ Steckplatz wo auch die notwendige Smartcard bereits eingesteckt ist (auf den Bildern). Eine separate Steuerung am Gerät kann mittels kleiner Knöpfe an der linken, rückwertig liegenden Ecke, erfolgen.
Auf den Bildern zu sehen ist der maximal mögliche Einschlagswinkel des Standfußes. Es mag nicht „viel“ sein, aber für die Feinjustierung im angedachten Anwendungsbereich absolut ausreichend und bequem in der Handhabe. Ein allzu großer Kraftaufwand ist nämlich nicht notwendig um Veränderungen vornehmen zu können. Abschließend sei noch zu erwähnen, dass der große Standfuß auch leicht entfernt werden kann um das TV-Gerät z. B. an eine Wandhalterung zu montieren. Da der VESA-200-Standard mit berücksichtigt wurde, sollte das auch kein Problem darstellen.
Die mitgelieferte Fernbedienung führt den vom Hauptgerät eingeschlagenen Weg konsequent fort. Eine sehr hochwertige Steuereinheit wird hiermit dem Anwender buchstäblich an die Hand gegeben. Die Verarbeitung ist als ausgezeichnet zu bezeichnen, die Oberseite ziert eine gebürstete Aluminiumplatte, auf der Rückseite befindet sich der branchenübliche Kunststoff wieder. In Summe also wirklich tadellos super passend zu dem hochwertigen Hauptgerät.
An dieser Stelle mal etwas Subjektives: Kommt man aus der Ecke Amazon FireTV, Samsung oder LG in der der Begriff Smart-TV „gelebt“ wird und dementsprechend ergonomische Fernbedienungen State of the Art sind, wird einem der Einstieg mit dem TechniSat-Ableger etwas schwer fallen. Dies liegt aber weniger an der Steuerung, als an einem selbst. Der Kreation aus Daun kann als grundsolides Steuergerät bezeichnet werden, die auch nach kurzer Zeit zu gefallen weiß, man muss sich eben nur in die Handhabung einfuchsen. Darüber hinaus will die Fernbedienung auch gar nicht sich mit den o.g. Anbietern vergleichen lassen, die Zielgruppe ist, ganz objektiv gesprochen, auch gern mal eine andere.
Mit den rund 25 Zentimetern Länge zählt sie im Übrigen auch zu den größeren Modellen dieser Gattung. Auf der nächsten Seite wird dann hiervon Gebrauch gemacht, es geht an die Ersteinrichtung des TVs.
Die Einrichtung des Geräts ist wirklich sehr einfach aufgebaut. Das jeweilige Tuner-Kabel angeschlossen und schon kann es losgehen. Das sehr einfach strukturierte Menü führt selbsterklärend den Anwender durch die einzelnen Schritte. Es kann u.a. auch direkt ein Bildprofil (Standard, Kino etc.) ausgewählt werden. Das gleiche gilt auch für die Wahl der Signaleinspeisung, nicht benötigte Tuner können bequem deaktiviert werden, so kann man selbst Unstimmigkeiten bei der Konfiguration vermeiden.
Neben den normalen Sendern werden auch direkt die ISIO- und SFI- (EPG) Daten aktualisiert. Gleiches gilt auch für den watchmi-Dienst. Das Setup signalisiert zudem, dass einige lokale Sender angeboten werden die man so selbst zu seinen Favoriten machen kann. Nicht zu vergessen ist die Einbindung ins eigene Netzwerk, dass auch die Internet-Dienste und Mediatheken effektiv genutzt werden können. Der ganze hier dargestellte Prozess nimmt für die vollständige Suche und Konfiguration circa 30 Minuten in Anspruch. Danach ist alles vorbereitet für den TV-Genuss.
Der Hersteller bietet ein sehr ausführlich erklärendes Video an, welches sich mit dem beiden o.g. Kern-Features auseinandersetz.
Das sogenannten SFI (SiehFern-Info) oder besser gesagt der EPG, beinhaltet eine Menge Informationen hinsichtlich der aktuell laufenden Programme. Unter anderem auch den jeweiligen Fortschrittsbalken der signalisiert, wie lang das Programm noch läuft. Die maximale Vorschauzeit beträgt bis zu 30 Tagen (nur einige wenige öffentlich-rechtliche Sender). Auch Aufnahmen können an dieser Stelle programmiert werden. Diese werden dann via DVR auf ein per USB angeschlossenes Medium oder im Netzwerk auf einer NAS abgespeichert. Dank des Twin-Tuners kann man eine Sendung ansehen und auf einem anderen Kanal ein weiteres Programm aufzeichnen.
Sogar HD+ Aufnahmen sind mit dem TechniSat möglich, da er das notwendige Entschlüsselungssystem von Hause aus mitbringt. Jedoch kann es mitunter zu Restriktionen bei der Wiedergabe der Aufzeichnung kommen, wenn man zum Beispiel vorspulen möchte, was ja kein unbekanntes „Phänomen“ ist. Die Programmübersicht und die Navigation laufen sehr flüssig und angenehm. Timeshift ist ebenfalls möglich, sogar bei HD+ Sendern (...) oftmals wird ja bei Set-Top-Boxen das Pausieren untersagt.
Web-Portal (oben) bzw. erweiterte Informationen und Funktionen mittels HbbTV
Das soll es aber noch nicht ganz gewesen sein, dank HbbTV kann der Anwender auf erweiterte Informationen bzw. Funktionen zurückgreifen, zum Beispiel das Programm neu starten und oder dank Web-Schnittstelle weitere Informationen, oder direkten Zugriff auf die dazugehörigen Mediathek zu erhalten. Gerade bei öffentlich rechtlichen Sendern eine bequeme Funktion.
Die Menüstruktur und die jeweiligen Einstellungspunkte sind extrem umfangreich ausgeführt. So steht jedem frei, sich wirklich bis ins letzte Detail zu vertiefen und die ideale Wunschkonfiguration vorzunehmen. Fangen wir bei den Netzwerkeinstellungen an: Man kann das WLAN-Modul ein- oder ausschalten, gleiches gilt auch für die RJ45-Buchse sowie auch für Bluetooth. Bei den Satelliteneinstellungen geht es ebenfalls detailliert weiter.
Neben den beiden „Standardsatelliten“ Astra 19.2E und Hot Bird 13.0E, können noch zwei weitere manuell hinzugefügt werden, die Vorgabeliste dafür ist sehr lang. So lassen sich logischer Weise auch Programmen aus anderen Regionen Europas und auch darüber hinaus empfangen.
Weitere Menüpunkte die das Bild sowie die Steuerungsmodi dafür sind in großzügiger Form vorhanden. Eine absolute Feinabstimmung ist also ohne Probleme möglich. Gleiches gilt auch für den Ton, was ja durchaus Sinn macht, wenn bereits eine potente 2.1 Soundbar vorinstalliert ist. Mitunter können Höhen, Tiefen und der Bass-Pegel vom Subwoofer angepasst werden. In Summe gibt es keinen Grund zur Kritik.
Das der TechniSat so ziemlich jedes aktuelle Container-Medium und Format verarbeiten kann, haben wir ja bereits auf Seite 1 bei den Technischen Daten hinterlegt. Eingebunden im heimischen Netzwerk verhält sich Technimedia als souveräner Begleiter. Alle Freigaben und anderweitig verfügbaren Zugriffspunkte werden in der Übersicht aufgelistet. Für UHD-Material sei an dieser Stelle auf jeden Fall die Kabelanbindung empfohlen, da sie bis zu 1 Gbit/s zulässt, was an Bandbreite mehr als ausreichend ist.
Der Technimedia UHD+ 55 SL - mit integrierter UPnP-Server-Funktion
Einziger Negativpunkt, der H.264-Codec kann nicht verarbeitet werden. Gerade bei vielen UHD-Demofilmen oder anderweitigem 4K-Material kann dies durchaus zum Nachteil sein. Freigaben / Shares werden separat gekennzeichnet, genauso wie UPnP-Hosts. Letzteres kann der TV übrigens auch selbst sein und so zum Beispiel das Satellitensignal an einen UPnP-fähigen Receiver durchschleifen. In unserem separaten Artikel: „NAS-Systeme im Heimkino“ wurde dieser TechniSat hier als Steuerungsgrundlage verwendet. Dort gehen wir auch nochmal umfangreich auf diesen Bereich an. Das dazugehörige Video haben wir nochmal eingebunden:
Mittels HD+ Replay kann man auf die Mediatheken der privaten Sender zugreifen und die Übertragungs-Highlights der letzten 7 Tagen in 1:1 Qualität abrufen. Die ersten 3 Monate sind kostenlos beim Produkt mit enthalten, danach fallen monatlichen Kosten an.
Startseite der HD+ Replay Übersicht - Videoabruf der privaten TV-Sender
Der TechniSat Technimedia ist definitiv auch ein „Smart-TV“, weniger aber in der Form, wie man es von den asiatischen Riesen her kennt. Die Apps sind direkt installiert, man will so den Zugang erleichtern, schränkt den Kunden aber auch gewisser Maßen weitere hinzuzufügen, was schlicht nicht möglich ist. Was man gut aber auch schlecht heißen kann. Gerade in punkto Streaming fällt dies arg negativ aus, da man keine Schnittstelle zu Amazon Prime oder Netflix herstellen kann. Einzige Möglichkeit stellt aktuelle Maxdome dar. Die Handhabung der verfügbaren Schnittstellen geht leicht und angenehm von der Hand. Nachfolgend noch ein paar Beispiele der ARD-Mediathek sowie der Youtube-App.
Auf der nächsten Seite findet die Detailbetrachtung der Bild- und Panelqualität statt sowie eine umfangreiche Einschätzung der Tonqualität.
Nachfolgend wollen wir an Hand einiger Beispieleinstellungen auf die Features, Stärken sowie Schwächen des verbauten LCD-Panels eingehen. Dazu wurden ganz unterschiedliche Setups mit verschiedenen Zuspielquellen angeschlossen und getestet. Beginnen wir einmal mit der Steuerung via Smartphone. Die MyTechniSat Multiplay App ist für Apple und Andriod verfügbar. Darüber hat man die Möglichkeit, auf die Mediatheken und Aufnahmen vom TV zuzugreifen und diese auf den mobilen Endgeräten auf Aufruf wiederzugeben, oder gar das Live-Signal „durch zu schleifen“. Gleiches gilt auch in umgedrehter Reihenfolge, dass das Telefon zur Fernbedienung umfunktioniert wird und man sich durch seine Netzwerk-Shares durchklickt und entsprechende Bilder oder Videos zur Wiedergabe / Anzeige auswählt. Für Senderwechsel werden im Schnitt zwischen 2 und 2,5 Sekunden benötigt. Die Startzeit haben wir mit 25 Sekunden gemessen, aus dem „Tiefschlafmodus“ benötigt der TechniSat ca. 55 Sekunden, was vielen zu lang erscheinen dürfte.
MyTechniSat Multiplay App zum Steuern des TV-Geräts via Smartphone
Subjektiv empfunden stellt der TechniSat für die aktuellen Helligkeit, Nits- und HDR-Monstern aus dem asiatischen Raum keine „echte Konkurrenz“ dar. In den Standardwerten wirkt das Bild eher "dunkel". Zählt man jetzt noch den Aspekt des spiegelnden Panels hinzu, muss man definitiv die Hintergrundbeleuchtung anheben, um auch bei Sonneinstrahlung noch ein „gutes Bild“ zu bekommen. An dieser Stelle soll unbedingt darauf hingewiesen werden, dass man vor dem Kauf definitiv einen Praxistest durchführen sollte (ggf. im Fachhandel). Mit folgenden Einstellungen wurde das Bild bewertet und etwaige Messungen vorgenommen:
Verwendete Bildeinstellungen TechniSat Technimedia UHD+ 55 SL | |
Bildmodus | Standard |
Hintergrundbeleuchtung | 17 |
Kontrast | 90 |
Helligkeit | 45 |
Schärfe | 50 |
Farbe | 56 |
Farbton | G50 / R50 |
Weitere Bildoptionen | |
Farbton | Standard |
Digital Aufbereiten | Auto |
MPEG-Rauschfilter | Auto |
Auto-Motion-Plus | Klar |
Unter Berücksichtigung dieser Angaben ist es durchaus möglich, wenn nicht sogar logisch, dass der Verbrauch sich erhöht. Wir haben eine durchschnittliche Leistungsaufnahme von circa 100 Watt gemessen, was im Vergleich zu anderen Geräten wie zum Beispiel dem Samsung UE55JU7090, der im Durchschnitt 165 Watt aus der Dose zieht, doch recht wenig ist. Auf der nächsten Seite haben wir nochmal ein kleines Rechenbeispiel für die damit verbundenen Kosten aufgestellt.
Dank verbautem IPS-Panel brauch man sich hinsichtlich der Blickwinkelstabilität keine Sorgen machen, wie auch unsere Bilder (seitlich, von oben) untermauern. Oftmals verlieren kontrastreiche Modelle schnell ihre Wirkung, wenn man die optimale Sitzposition verlässt. Im Falle des Technimedia bleibt alles „stabil“. Bei der Bildwiederholrate hält sich der Hersteller bedeckt und gibt lediglich eine Angabe von „200 Hz Technimotion“ an. Die daraus resultierend Bewegtbild-Schärfe ist wirklich gut, schwächelt in manchen Szenen aber mal. Ein Feldversuch mit dem Sky+ Pro Receiver und einer Bundesliga UHD-Übertragung brachte übrigens Ernüchterung an den Tag, die Wiedergabe von UHD-Fußball-Inhalten konnte nicht sauber und flüssig dargestellt werden. Leichtes Nachziehend sowie Laggs traten in Erscheinung.
Bei anderen Gesichtspunkten wie dem Kontrast oder Farbtreue können wir dem Testgerät sehr gute Ergebnisse attestieren, wozu auch fast perfekte Weißwerte zählen. Der Schwarzwert ist ebenfalls als sehr gut zu bezeichnen, in Summe alles solide und gute Ergebnisse. Die reine und „empfundene“ Bildqualität ist erstklassig. So greift auch der integrierte Upscaler bei den HD-Sendern der öffentlich-rechtlichen sowie privaten und verbessert das Bild gegenüber anderen TV-Geräten nochmals deutlich, um nicht fast zu sagen, in Bluray-Qualität. Noch besser wird es, wenn man wirklich Bluray oder gar UHD-Material abspielt.
Natives 4K-UHD-Material wird mit einer Brillanz wiedergegeben, dass man nur den Daumen nach oben zeigen kann. Dank HEVC-Unterstützung wird das Video-Material selbst kodiert. Leider fehlt die ältere H.264-Kodierung, dass man in manchen Bereichen der Wiedergabe etwas limitiert ist. Weitere Abstriche muss der Anwender dann aber bei den Punkten HLG oder HDR10 machen. Diese sind schlichtweg nicht mit integriert. Zwar sicher noch nicht spruchreif für den Massenmarkt, aber ASTRA sendet bereits Demomaterial mit HDR-Support, die Zukunft ist dahingehend also nicht mehr so weit weg (…)
Neu an diesem Testmodell ist ja die Soundbar, im Namensschema auch an „SL“ zu erkennen. In Korporation mit ELAC entwickelt, sitzt neben der Soundleiste auch ein Subwoofer rückseitig am Chassis. Die Ton-Qualität ist extrem gut, vergleich man den sonst üblichen Standardklang. Der Mix aus Hoch-Mittel und Tiefton passen perfekt aufeinander. Nun macht sich auch das „massive“ Gehäuse bezahlt, da man dem Tieftöner keinen Resonanz-Wackelpudding zur Seite stellt, sondern die Bässe knackig verteilt werden können.
Eine optionale Soundbar ist definitiv nicht notwendig, die vorinstallierte Ausführung klingt extrem präzise, satt und klar in der Wiedergabe. Tiefgang für actionreiche Szenen ist ebenfalls vorhanden. Wer mehr will, der muss in einen vollwertigen Surround-Ausbau samt Verstärker investieren.
Der große Run auf den 3D-Bereich scheint seitens der Hersteller schon lange abgeebbt zu sein, auch gerade weil immer mehr Hersteller dieses Feature mit aus den Produkten entfernen. Umso angenehmer ist es zu sehen, dass man in Daun daran festhält und auch entsprechend gleich vier Brillen mitliefert, die auch ordentlichen Tragekomfort bei einem Gewicht von 15 Gramm bieten. TechniSat setzt auf einen passiven Modus und bringt damit eine solide Bild-Konvertierung zustande. Hin und wieder zeigen sich Doppelkonturen, in Summe aber bleibt es bei einem tollen Feature, wenn man es mag und sich darauf einlässt.
Beim Verbrauch zeigte sich schlussendlich das, was man von einem Gerät in dieser Güteklasse erwarten konnte. Bei der Wiedergabe von UDH-Material lag der durchschnittliche Verbrauch, also was auch wirklich aus der Dose gezogen wurde, bei circa. 100 Watt. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich an Hand unseres Rechenbeispiels folgende Kostenaufstellung:
Kostenaufstellung | |
TV-Gerät mit einem Verbrauch von: | 100,00 Watt |
Dauer: | 3 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 7 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,28 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,00 kWh | 0,08 € |
in der Woche (an 7 Tagen): | 2,10 kWh | 0,59 € |
in 4 Wochen: | 8,40 kWh | 2,35 € |
im Jahr: | 109,20 kWh | 30,58 € |
in 5 Jahren: | 546,90 kWh | 152,88 € |
in 10 Jahren: | 1.092,00 kWh | 305,76 € |
Der TechniSat Technimedia UHD+ 55 SL, allein schon der Name wiedersetzt sich schon bewusst dem „gewohnten“ Namensschema asiatischer TV-Riesen und untermauert damit zugleich wo er kommt, aus Deutschland! Entwicklung und Fertigung entspringen der Eifel, besser gesagt Daun, wo TechniSat auch den Hauptsitzt hat. Unser Testgerät, nun zusätzlich mit einer potenten 2.1-Soundlösung aufgewertet, ist keine komplette Neuvorstellung mehr, aber ganz sicher kein altes Eisen. Zwar muss man grundlegend ein paar technische Abstriche in Kauf nehmen, wie das Fehlen von HDR10, HLG sowie diverser anderer Bild-Features, trotzdem bietet der TV aber genügend Alternativen um das „Erlebnis“ und die Nutzung als solches wieder in den Vordergrund zu rücken.
Die hervorragende Verarbeitung, Materialwahl und der generelle Gesamteindruck wissen absolut zu überzeugen. Dieser rote Faden zieht sich konsequent durch alle Bereiche die in Verbindung mit dem 55 Zoll großen TV-Gerät stehen. Der dreifache Twin-Tuner mit integrierter HD+ Schnittstelle (CI+Slot) ist und war seiner Zeit einzigartig und bietet immer noch unglaublich viele Einsatzmöglichkeiten. In Verbindung mit den vielen TechniSat-Features, lassen sich sehr interessante Geschichten realisieren. Die Einstellungsmöglichkeiten in Punkto Netzwerk (u.a. UPnP) und allgemein bieten dem geneigten Käufer sehr viel Potential, seine eigene Wunschkonfiguration zu ermitteln. Einziger Wehrmutstropfen der wirklich heraussticht ist das Fehlen von den Streaming-Diensten Amazon Prime und Netflix. Diese können auch nicht als App nachinstalliert werden.
Sehr gut, und das ist auch das ist auch der Hauptanlass für die Neuauflage, ist die verbaute Soundbar plus rückwertigen Subwoofer. Die in Korporation mit ELAC entwickelten Komponenten leisten erstklassige Arbeit und liefern super Klang. Eine optionale Soundbar wird überflüssig. Der nächste Schritt wäre ein ausgewachsenes Surround-System samt separten Verstärker (…) Die Bildqualität ist ebenfalls super, Video-Material wird oftmals hochskaliert und nochmals aufgewertet. Die 4K-Wiedergabe ist ebenfalls tadellos. Einzig das recht stark spiegelnde Panel kann in machen Situation etwas störend wirken, je nach dem wo man den TV aufstellt und die Sonne ggf. einfällt.
Der Technimedia UHD+ 55 SL kann als kleiner Exot bezeichnet werden, und dass ist ausschließlich positiv gemeint. Das Gerät geht einen etwas anderen Weg als die asiatischen TV-Riesen mit ihren Massenproduktionen in Fernost. Dieser hier stellt die Krönung für alle TechniSat-Fans dar und die, die es noch werden wollen. Als Preis stehen für das hier vorgestellte 55 Zoll samt Sounbar 2399,- EUR im Raum, was nicht wirklich wenig erscheint. Erhältlich ist der Fernseher entweder in Silber sowie Titan-Schwarz und im Fachhandel oder dem TechniSat-Online-Shop.
TechniSat Technimedia UHD+ 55 SL | ||||
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Pro | Contra | |||
+ sehr gute Verarbeitungsqualität und Haptik + schlankes und sehr edles Design + extrem umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten + vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Netzwerk + Twin-Tuner (DVB-S2, DVB-C2,-T2) + vorbereitet für DVB-T2 + Mediatheken und Apps vorinstalliert + vier 3D-Brillen ab Werk mitgeliefert + Aufnahmefunktion HD+ Material (via DVR) + drehbarer und massiver Standfuß (vormontiert) + erstklassiger Ton der Soundbar + Subwoofer | - H.264-Codec nicht lesbar - keine Schnittstelle für Amazon Prime und Netflix - Einschaltzeit aus Tiefschlafmodus zu lang | ![]() |
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