Wir hatten im April dieses Jahrs über ihn berichtet und jetzt konnten wir uns einen eigenen Eindruck verschaffen. Die Rede ist vom AH-D5200 Kopfhörer aus dem Hause Denon. Mit Zebra-Holz und einer Treibertechnik die auf die Erfahrung des Unternehmens aufbaut, möchte Denon mit dem D5200 durchstarten. Welchen Eindruck der Kopfhörer bei uns hinterlassen hat, könnt ihr auf den folgenden Seiten nachlesen. Viel Spaß beim dabei!
Mit den hier in der Vorstellung befindlichen D5200 und den kürzlich vorgestellten Flaggschiff D9200 ergänzt man den Denon D7200, der genau zwischen beiden genannten Modellen bewegt. Unser hiesiges Testmuster stellt den momentanen Einstieg in Denons Holzkopfhörer-Welt dar, was mit den angesetzten 599,- EUR aber keineswegs günstig ausfällt. Wir haben einen genauen Blick auf das Schmuckstück geworfen.
Wo man beim Over Ear-Kopfhörer der Referenzklasse D9200 Denon Bambus als Material wählt, ist es beim D7200 Walnussholz. Der D5200 kommt hingegen mit einem Zebraholzgehäuse daher. Alle weiteren technischen Daten haben wir in einer kurzen Tabelle zusammengefasst.
DENON AH-D5200 - Technische Details | |
---|---|
Bezeichnung | Denon AH-D5200 |
Preis | ~ 599,- EUR Stückpreis |
Hersteller-Homepage | www.denon.com |
Gewicht | 385 Gramm Stück |
Daten | |
Design | geschlossen Over-Ear |
Impendanz | 24 Ohm |
Frequenzbereich | 5 Hz - 40.000 Hz |
Wirkungsgrad | 103 dB |
Treiber | 50mm FreeEdge-Treiber |
Der Denon D5200 Kopfhörer wird in einer sehr wertigen Verpackung geliefert - mit dabei befindet sich ein drei Meter langes Anschlusskabel, ein 6,3mm Adapter und ein braunes Transportsäckchen. Mehr ist in dem Karton auch nicht zu finden, mehr braucht es aber auch nicht um direkt loslegen zu können. Ein zusätzliches kürzeres Kabel, für den mobilen Betrieb, hätten wir uns aber schon gewünscht, schließlich ist der Kopfhörer mit seiner Impedanz von 24 Ohm auch für den mobilen Betrieb geeignet.
Naturfreunden unter den audiophilen Musikliebhabern dürfte der D5200 auf Anhieb gefallen. So bestimmen dunkle erdige Farben das optische Antlitz des Kopfhörers und werden nur durch leichte Aluminiumakzente in den Haltemechanismen unterbrochen. Am ausfälligsten hierbei sind die Zebraholzgehäuseschalen auf den seitlichen Ohrmuscheln. Diese recht dunkle Holzart kommt aus Ostindien, ist sehr hart und verfügt über eine hohe Dichte, beides Eigenschaften die es für den Kopfhörerbau zulässig macht. Die rötlich, braune Färbung mit der schwärzlich geaderten Struktur steht dem Kopfhörer ausgesprochen gut und unterstreicht den wertigen Charakter. Die matte Oberfläche macht den Kopfhörer aber leicht „angreifbar“, Kratzer oder leichte Spuren vom Hinlegen dürften nicht allzu lange auf sich warten lassen.
Stimmig dazu wurde das Kunstleder an den Ohrmuscheln und dem Kopfbügel in einem dunkelbrauen Farbton gestaltet sowie für den Tragekomfort mit Memory-Schaum unterfüttert. Das ist auch sehr gut gelungen. Nicht nur dass das Kunstleder sehr angenehm auf der Haut liegt und sich leicht anschmiegt, auch die formstabile Polsterung erledigt ihre Aufgabe erstklassig. So konnten wir den Kopfhörer auch über einen längeren Zeitraum von 3-4 Stunden ohne Schmerzen oder einem unangenehmen Druckgefühl tragen.
Für die ergonomischen Eigenschaften und den Einstellvorrichtungen setzt Denon ausnahmslos stabiles und langlebiges Aluminium ein. Das gewährleistet auch nach dem hundertsten verstellen noch eine reibungslos funktionierende Mechanik. Dazu besitzt die Verstellmechanik auch eine gute Rasterung mit beschrifteten Gliedern, die auch die gewählte Einstellung sicher beibehält. Diese mündet in zwei aus Aluminiumdruckguss gefertigten Bügeln, an dem die Ohrmuscheln aufgehangen sind. Diese Verbindung macht einen soliden auch langlebigen Eindruck und wird dem Anspruch eines Premium-Kopfhörers mehr als gerecht.
Damit der 50-mm-FreeEdge-Treibermembran auch mit Audiosignalen gefüttert werden kann, sind unterhalb der Ohrmuscheln zwei Schnittstellen mit einem Klinkeanschluss untergebracht. Diese nicht feste Verbindung ermöglicht später das mitgelieferte Kabel zu ersetzen bzw. zu ergänzen und vermeidet bei Kabelbrüchen den Austausch des kompletten Kopfhörers. Diese Steckverbindung ist für die richtige Polung mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet. Das mitgelieferte Kabel rastet geschmeidig und sicher ein. Selbiges ist mit drei Metern sehr großzügig dimensioniert, dazu mit einem hochwertigen Stoffgeflecht überzogen und auch bei den Steckern setzt Denon auf eine hochwertige und farblich passsenden Abstimmung.
Optisch ist der Denon AH-D5200 schon mal ein Kracher. Selten haben wir einen so gut verarbeiteten und extravagant aussehenden Kopfhörer in unserer Redaktion begrüßen dürfen. Die Kombination aus natürlichen Holzelementen mit technischen Aluminiumteilen zeigt ein großes Verständnis für Design beim Hersteller. Dazu hinterlässt der Kopfhörer einen langlebigen Eindruck, denn alle Verstellmechaniken sind robust als auch stabil ausgeführt und dank des wertigen Aluminiums ausdauernd in ihrer Funktion. Der sehr angenehme Tragekomfort mit dem weichen Kunstleder rundet diesen positiven Eindruck perfekt ab. Mal sehen ob der Kopfhörer die optischen Reize auch in akustisch stimmige Signale wandeln kann.
Mit Dmitri Kabalevskys Ouvertüre aus Colas Breugnon möchten wir diesmal einsteigen. Vorne weg noch, befeuert haben wir den Kopfhörer mit einem Sony NW-ZX2 Hi-Res Audio-Player. Damit geht es direkt epochal los und die Blasinstrumente werden wunderbar dynamisch präsentiert, verbunden mit einer feinen Portion Streichinstrumente. Wenn die Geschwindigkeit steigt, verliert auch der Denon nicht an Tempo. Ganz im Gegenteil jetzt geht die wilde Fahrt erst richtig los und der D5200 liefert ein Arrangement aus fein aufgegliederten Instrumenten, welches den Hörer das Gefühl von „mittendrin statt nur dabei" vermittelt. Die einzelnen Elemente werden erstklassig in einer Bühne gestaffelt, dazu kommt eine leicht räumliche Abbildung, die es dem Hörer ermöglicht eine gewisse Tiefe im Musikstück zu erfahren. Ein klares Statement wenn es um Details, Dynamik und Bühnenbild geht.
Ruhiger wird es jetzt mit Christina Aguilera und Hurt, hier kann der Kopfhörer zeigen wie er mit der Stimmegewalt der Künstlerin zurecht kommt. Die ersten leisen Töne verraten schon, das der D5200 Emotionen transportieren kann. Das feine Klavierspiel im Intro besitzt eine hervorragende Plastizität, sehr fein in seiner Struktur und Darstellung. Das Zusammenspiel aus Stimme und seichten Instrumenteneinsatz kann der Kopfhörern wirklich gelungen interpretieren. Die langgezogenen Töne, die typisch sind für die Künstlerin, sitzen perfekt im oberen Frequenzband, ohne dabei anstrengend zu werden. Die Stimmung des Songs, über die Erfahrung eines plötzlich verlorenen Menschen, kommt ehrlich und gefühlvoll beim Hörer an. Die Emotionen werden gut transportiert, auch wenn sich durch die recht neutrale Grundausrichtung, kein „eigener“ Charakter des Kopfhörers herauskristallisiert.
Mit Pink Floyds Mother geht es weiter im Text. Hier werden unsere Gehörgänge mit feinen und sehr klaren Strukturen im Gitarrenspiel versorgt und auch dieser Effekt der leicht überlagernden Stimmen wird stimmig dem Hörer präsentiert, hören sich sehr plastisch bzw. greifbar an und werden mit dem nötigen Volumen abgegeben. Die einzelnen Elemente sitzen schön räumlich im Geschehen, ein gut hörbares Bühnenbild ist vorhanden und der Kopfhörer fügt alle akustischen Ebenen gekonnt zusammen. Dabei verliert er niemals die Übersicht der vielen Effekte im Song, gerade die spät einsetzende E-Gitarre ist erstklassig ausgearbeitet und der Kopfhörer überzeugt mit seinem guten Auflösungsvermögen.
Abschließend gibt es noch Rage against the Machine mit Take the power back auf die Ohren. Beginnend mit einem sehr "saftigen" Beat, geht der D5200 unglaublich impulskräftig und sehr präzise im Timing zu Werke. Die Bass-Gitarre untermauert diesen Eindruck, steht gehaltvoll im Geschehen und trotz kraftvoller Abbildung, ist noch das leichte Gezupfe der Seiten wahrnehmbar. Als der Song fahrt aufnimmt, scheint der Denon Kopfhörer sich erst so richtig warm zu spielen. Mit dem Crossover-Genre der mittlerweile umgetauften Band in Prophets of Rage, fühlt sich der sehr audiophile Kopfhörer auch wohl, unterstreicht das mit einem unglaublichen Timing-Gefühl und auch ein klar aufgebautes Bühnenbild gehört zum Repertoire des Denon. Trotz dem hektischen Geschehen werden alle Elemente klar von einander differenziert abgebildet und selbst beim Gitarrensolo sitzt alles wo es hingehört und wir konnten den D5200 nicht aus der Reserve locken.
Im Klangcheck überzeugt der Denon D5200 Kopfhörer mit transparenten Obertönen, begeleitet von einem dynamischen Mitteltonbereich. Beim Bass setzt der Hersteller die Ausrichtung eher auf "punchig" straff, als dröhnend tief. So werden Beats oder heftige Schlagzeugeinsätze jederzeit kontrolliert abgegeben, ohne dabei wirklich jemals richtig tief zu gehen und dabei die Fassung zu verlieren. Die Abstimmung des Kopfhörers würden wir neutral, mit leichten Ambitionen zu einer warmen Klangfarbe bewerten. Uns jedenfalls konnte der Kopfhörer klanglich abholen und somit kommen wir zum abschließenden Fazit.
Der Denon AH-D5200 ist ein waschechter HiFi-Kopfhörer, der nicht nur erstklassig aussieht sondern auch das optische Versprechen mit einem feinem Klangbild unterstreichen kann. Positiv sticht dabei die gute Auswahl der Materialen heraus, stabiles und langlebiges Aluminium trifft auf hochwertiges Kunstleder mit feinen Holzapplikationen. Dazu bietet der verwendete Memory-Schaum einen angenehmen bzw. hohen Tragekomfort, langer Musikgenuss ist damit überhaupt kein Problem.
Der detailreiche Klang kann auch audiophilen Ansprüchen genügen, denn die akustische Ausrichtung konnte uns imponieren, zeichnet sich durch eine sehr lebendige Spielweise aus, besitzt einen detaillierten Hochtonbereich der von einem gekonnt in Szene gesetzen Mitteltonbereich unterstützt wird. Dazu gesellt sich eine sehr "punchige" und kraftvolle Basswiedergabe. Mit diesen Eigenschaften besteht der Kopfhörer jede Eingnungsprüfung in klassischen Konzerten als auch bei Soul, Rap, Funk, Jazz, Blues oder R&B. Liebhaber von Rockmusik könnten sich vom minimal dominanten Hochtonbereich etwas gestört fühlen, aber auch hier gilt: Dass das persönliche Empfinden und Probehören unerlässlich sind. Durch die sehr neutrale Abstimmung ist der Denon für uns eine Allzweckwaffe wenn es um das Musik-Genre geht.
Das nur ein Kabel dem Lieferumfang beiliegt und ein kürzeres für den mobilen Betrieb fehlt, ist in diesem Preisgefüge ein Kritikpunkt in unseren Augen. Denn mit seinen 24 Ohm ist der D5200 durchaus auch in der mobilen Nutzung denkbar, mit dem drei Meter langen Kabel gestaltet sich das aber schwierig.
Mit seiner UVP von 599,- Euro ist der Denon AH-D5200 sicherlich kein Schnäppchen im Kopfhörerbereich. Man bekommt aber für sein schwer verdientes Geld einen sehr wertigen Kopfhörer, der aufgrund der guten Materialwahl auch lange Zeit Freude bereiten sollte und mit seiner audiophilen Klangcharakteristik den D5200 zu einem stimmigen Gesamtpaket abrundet. Für uns ein Top-Produkt, Glückwunsch Denon! Erhältlich ist dieses Schmuckstück ürbigens auch bei Amazon.
DENON AH-D5200 - Kopfhörer | ||||
Kopfhoerer-Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen | ||
Pro | Contra | |||
+ verwendete Materialen + stabile Konstruktion + sehr wertige Verarbeitung + Tragekomfort / Kunstlederbezug + Klangbild / Details / Transparenz / Bassfundament + Qualität Lieferumfang | - nur ein Kabel im Lieferumfang (mobile Nutzung nicht bedacht) - Zebraholzgehäuse etwas empfindlich | ![]() |
▪ Test: Yamaha HPH-MT8 Kopfhörer
▪ Test: beyerdynamic Aventho Wireless
▪ Test: AKG N5005 IN-EAR-KOPFHÖRER
▪ Test: TEUFEL Ultima 40 MK2 Standlautsprecher
▪ Test: KEF Q550 Standlautsprecher
▪ Test: ONKYO A-9150 Verstärker
▪ Test: XTZ Spirit 2 und Spirit SUB 12