Test: Thomson 55UC6406 und 43UC6406

Thomson 55UC6406 newsVoll ausgestattete TVs, egal ob nun OLED oder LCD, gibt es inzwischen mehr als genügend. Die dafür aufgerufenen Preise will oder kann kaum jemand zahlen, weil sie schlichtweg zu hoch sind. Eine gute preislicher Alternative bieten daher die Modelle der UC64-Serie von Thomson. Verfügbar in den Größen von 43 bis 65 Zoll bieten diese u.a. HDR10, HLG, 4K-UHD bei 60fps und zahlreiche weitere Features. Wir haben den Thomson 55UC6406 sowie den Thomson 43UC6406 für einen Testbericht auf den Zahn gefühlt.

 

Wie bereits angesprochen hat man aktuell die Wahl zwischen vielen verschiedenen TV-Kategorien, Highlight-Produkt mit OLED-Technologie (z. B. Panasonic TX-65EZW1004, LG W7 Signature) oder LED, dann muss man noch entscheiden ob man das aktuelle Modell oder die Vorjahresversion nimmt. Im nächsten Filterschritt kommt noch das jeweilige Betriebssystem hinzu, wobei jeder Hersteller fast schon sein eigenes verwendet, bis auf wenige Ausnahmen. Im Falle unserer beiden Testmuster befindet sich Andriod TV in der Version 6.0 (Marshmallow) auf den TV-Geräten vorinstalliert. Daneben gesellen sich aktuelle Standards wie die 4K-UHD-Wiedergabe (60p), HDR10 und HLG, DVB-T2-Funktionalität, HbbTV, Bluetooth, WLAN und weitere Schnittstellen. Einen 3D-Wiedergabe-Modus haben die Thomson-Modelle allerdings nicht zu bieten. All das werden wir im nachfolgenden Artikel aufarbeiten und auf deren „Qualität“ prüfen.

Thomson 55UC6406 opener 

Der größte Pluspunkt für dieses mit Funktionen gefüllte TV-Produkt dürfte aber wohl der Preis sein, der in Anbetracht der Ausstattung, mehr als nur fair ist, wenn nicht sogar richtig gut. Um mal bei der xxUC6406-Serie zu bleiben; diese startet bei 43 Zoll mit einem Preis von knapp 400,- EUR, 49 Zoll gibt es für 559,- EUR, 55 Zoll für rund 679,-EUR und das 65 Zoll Gerät ist für 1199,- EUR gelistet. Die Ausstattung unterscheidet sich bei allen Geräten nur in marginalen Punkten wie dem Verbrauch oder dem VESA-Standard. Interessante Voraussetzungen also, nachfolgend haben wir eine kurze Videopräsentation beider Testprobanden vorbereitet: 

 

Lieferumfang

Der Lieferumfang beschränkt sich auf das notwendigste und ist eher der Vollständigkeit halber zu erwähnen. Mit im Karton liegen eine kurze Bedienungsanleitung, ein Quick-Start-Guide sowie die üblichen anderen Beipackzettel. Abschließend ist natürlich noch die Fernbedienung samt Batterien zu erwähnen.

Thomson 55UC6406 14

 

Technische Ausstattung

Wie einleitend schon geschrieben, kommen die beiden Thomson-Geräte bzw. das gesamte Produkt-Lineup mit einer durchaus überzeugenden Ausstattung daher. Dank des als Betriebssystem verwendeten Android TV 6.0 läuft das Ganze auch butterweich. Mit verantwortlich dafür ist ein der verwendete Quad-Core-Prozessor, den der Hersteller aber nicht weiter benennt. Bei den Schnittstellen stehen mit Bluetooth, integriertem WLAN-Modul und DLNA-Funktionalität auch genügend Optionen zur Verfügung. Ein Anschluss via RJ45-Stecker ist ebenfalls möglich. Interessant sein dürfte auch die Vorbereitung von WiFi Display, auch besser bekannt als Miracast.

Die Unterschiede bei den verschiedenen Modellen sind wie angesprochen, lediglich bei den Helligkeitswerten und dem Verbrauch erkennbar. Auch etwas anders aussehende Standfüße wurde mitgeliefert. Das verbaute Panel ist 10-Bit fähig, was auch auf Grund der HDR-Zertifizierung zwingend notwendig ist. Darüber hinaus handelt es sich um ein sogenanntes Direct-LED-Panel, was aber zugleich eine flache Bauweise des Chassis mit sich bringt. Kurz zur Erklärung: herkömmlichen Modelle werden vom Rahmen aus beleuchtet, hier wird jede einzelne LED gleichmäßig direkt dahinter beleuchtet, auch besser bekannt als Local Dimming. Die Vorteile sind schlüssig: mehr Bildhomogenität, bessere Kontrastwerte und eine dimmbare Beleuchtung. Bzgl. der Streaming-App-Intergration leidet der Thomson-TV unter der Gegebenheit von der Android-Plattform, was zur Folge hat, dass man keine Verbindung zu Amazon Prime herstellen kann, erst mit einem dedizierten Fire TV oder Fire TV Stick. Wie sich das Thema Smart TV geschlagen hat, wird im Laufe des Artikels aufgeklärt.

 

Thomson 55UC6406 / 43UC6406 - im Überblick
 Bezeichnung  55UC6406
 43UC6406
 LCD-Größe  55 Zoll
 43 Zoll
 LCD-Diagonale  138 cm  109 cm
 Homepage www.thomsontv.de
 Preis  679,- EUR
 400,- EUR
 Maße  124 x 22 x 78cm (B x T x H)   97 x 19 x 62cm (B x T x H)
 Gewicht  15,4 Kg (ohne Fuß)
 15,6 Kg (mit Fuß)
 8,5 Kg (ohne Fuß)
 8,7 Kg (mit Fuß)
 Weitere Daten
 Auflösung  3840 x 2160 Pixel / 2160P/60Hz 10 Bit
 Format  16:9
 Kontrasverhältnis  k. A.  k. A.
 Helligkeit  280 cd/m² (nits)
 270 cd/m² (nits)
 Blickwinkel  178° / 178°  178° / 178°
 Panel-Typ  LCD, LED-Direct (Direct-lit)
 Betriebssystem Android TV 6.0 (Marshmallow)
 3D-Funktion  -
 Energieverbrauch  typisch: 86W
 Standby: 0,29W
 typisch: 56W
 Standby: 0,29W
 VESA-Standard  200 x 200mm  100 x 200mm
 Farbe  Grau-Silber
 Grau-Silber
 Konnektivität
 Audio   Dolby Digital Plus
  DTS
  Dual (Main / Sub)
  Ausgangsleistung (RMS): 2x 8W
  Audio-Gesamtleistung: 2x16W (32W)
 Anschlüsse  ▪ 3x HDMI 2.0a (4K 60p / HDCP 2.2)
  1x USB 3.0
  1x USB 2.0
  1x CI+ Slot 1.3 (Common Interface)
  1x SAT-Tuner (F-Buchse)
 ▪ 1x RF-Stecker (Terrestrisch)
  1x RJ45-Netzwerkport
 Tuner-Anzahl / Typ   1x DVB-T2, -C, -S, -S2)
 weitere Features
 Ausstattung   WLAN und Bluetooth integriert
  WiFi Display (Miracast) - Google Cast
HbbTV, DLNA
 UHD-Upscaler
 Videoformate  MP4, MKV, MPG, TS, WMV, AVI
 Video-Codecs  MPEG-2, H.265, H.264
 Audio-Formate  MP3, WMA, AAC

 

Detailansicht

Das erste Eindruck der TV-Geräte ist durchaus angenehm, sicherlich nichts spektakuläres jedoch aber auch ganz sicher nicht hässlich. Ein solides Produkt welches auf Grund der Standfüße gute optische Akzente setzt. Apropos Füße, diese sollten definitiv zu zweit montiert werden, dass lässt sich wesentlich besser umsetzen. Beim Gewicht hält sich der Thomson zurück, egal ob nun 43 Zoll (8,7 Kg) oder 55 Zoll (15,6 Kg), beide Geräte sind als leicht zu bezeichnen und können auch bequem allein aufgestellt werden. Beim TechniSat UHD+ 55 SL mit seinen 26 Kg sieht es zum Beispiel wieder anders aus, nur mal um einen Vergleich zu nennen.

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Im direkten Vergleich: die 43 Zoll Ausführung im Vordergrund, hinten 55 Zoll

Die kleinere Ausführung eignet sich besonders für kompaktere Aufbauten, entweder als Zweitgerät oder für jemanden, der schlichtweg nicht mehr Sichtgröße benötigt. Wir haben es einmal visuell mit der neuen Pioneer FAYOLA Musikanlage FS-W50 veranschaulicht.

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Der Thomson 43UC6406 mit der der Pioneer FAYOLA SW

Das Panel selbst ist leicht spiegelnd, aber bei weitem nicht so intensiv wie beim o.g. TechniSat. In Summe ist alles im grünen Bereich. Als Material wurde überwiegend Kunststoff verwendet. Dieses stellt den grauen Rahmen dar und wurde auch auf der Rückseite verbaut. Die Gestaltung ist wie bereits angesprochen, unspektakulär gestaltet und konzentriert sich auf das Wesentliche, der Bildausgabe! Die Lautsprecher befinden sich an der Unterseite des Rahmens und agieren im Downfire-Prinzip.

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Optisch weis sich der TV aber dennoch gut in Szene zu setzen. An der Verarbeitung selbst gibt es im Grunde nichts auszusetzen, jedoch merkt man an manchen Stellen schon den qualitativen Unterschied zu hochpreisigen Derivaten an. So sind Schrauben deutlich zu erkennen oder die Spaltmaße zwischen Panel und Rahmen nicht wirklich zu 100 Prozent passgenau. An dieser Stelle sei nochmal die Relation zwischen Kaufpreis und Ausstattung erwähnt. In der Mitte beim Herstellernamen sitzt der IR-Sensor. Ist der TV ausgeschaltet, leuchtet darunter die Status-LED weiß. An sich sehr schick, jedoch sollte diese eher im eingeschalteten Zustand „aktiv“ sein. Eine Abschaltung im Menü ist ebenfalls möglich.

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Angenehm ist auch, dass das Gehäuse mit gerade mal 22cm (55 Zoll) und 19cm (43 Zoll) wenig Tiefe einnimmt und so eine vernünftige Montage an Wandhalterungen etc. ermöglicht. Aber nicht nur der praktikable Nutzen steht im Vordergrund, sondern auch der optische. Das Anschlusspanel teilt sich auch hier wieder in zwei Bereiche auf. Seitlich ausgerichtet befindet sich der CI+Slot, wo die entsprechende Adapter-Karte nicht vormontiert ist, darunter zwei HDMI-Ports, einer davon ist als ARC-kompatibel gekennzeichnet, sowie die beiden USB-Anschlüsse (1x USB-3.0, 1x USB-2.0) und der Anschluss für den SAT-Tuner.

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Deutlich zu sehen, die Spaltmaße zwischen Panel und Gehäuse - sowie rückwertige Anschlüsse

Der zweite Anschlussbereich ist dann rückwertig gerichtet und hält nochmal zwei weitere HMDI-Ports bereit. Dazu gesellen sich der RJ45-Stecker, die Komponenten-Anschlüsse, der terrestrische F-Stecker für das Antennenkabel, sowie der Koaxiale-SPDIF-Anschluss. Die Gewinde für eine Wandhalterung sind unkompliziert erreichbar. Der zweipolige Stromstecker ist abnehmbar und befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Anschlüsse.

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Die beiden Standfüße bestehen übrigens aus massivem Aluminium und suggerieren nicht nur festen Halt, sondern sorgen auch dafür. Beide Standfüße sind das optische Quäntchen mehr, was den Fernseher aufwertet. Alles in Allem finden wir hier eine solide Verarbeitungsqualität vor, die macht was sie soll ohne dabei extravagant zu werden oder gleichzeitig negativ auffällt. Für viele wohl genau die richtige Mischung, die einen optisch unspektakulären TV suchen. Auf der nächsten Seite gehen wir nochmal auf die Fernbedienung ein.


 

Fernbedienung

Bei der Fernbedienung hat man sich für eine eher ungewöhnliche Form entschieden. Diese liegt aber dennoch sehr gut in der Hand, auch wenn man nicht alle Tasten sofort mit einer Daumenbewegung erreichen kann, ähnlich wie beim Smartphone. Das vermag aktuell aber kaum noch eine Remote-Control noch. Wie gesagt, die Haptik ist sehr angenehm und hat uns positiv überrascht. Der Aufbau ist ebenfalls klar und strukturiert, so dass man sich schnell darauf zurechtfindet.

Thomson 55UC6406 Fernbedienung

Am unteren Ende prangt dick der Netflix-Hot-Button zum schnellen Aufruf der Applikation. Das Material der Verarbeitung ist überwiegend Kunststoff, die Tasten haben eine Softtouch-Oberfläche, so dass sie griffiger werden und am Ende die Haptik davon profitiert. Weiter geht es mit der Ersteinrichtung...


 

Ersteinrichtung

Die Einrichtung der Google-Plattform läuft spielend einfach ab und ist selbsterklärend. Der größte Zeitfaktor der gesamten Einrichtung kann der Sendersuche zugesprochen werden. Insgesamt müssen ca. 15 Minuten veranschlagt werden, was immer noch im Rahmen ist. Google-Typisch können auch diverse Dienste und Analyseverfahren eingeschaltet oder deaktiviert werden, Stichwort – Datensammlung und Geotracking (…) Direkt bei der Einrichtung kann man den TV mit einem Android Smartphone oder Tablet verbinden, wir haben darauf verzichtet. Auch die Verbindung zum Netzwerk kann hergestellt oder dieser Schritt übersprungen werden.

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Die eigentliche Einrichtung und die Durchwahl der Unterpunkte gehen spielend leicht von der Hand und beinhaltet nur wenige Punkte. Wer will kann das Gerät auch direkt benennen und zuordnen (Wohnzimmer etc.). Für die Sendersuche wird der entsprechende Tuner ausgewählt sowie weitere Sucheinstellungen vorgenommen werden. Nett ist die Funktion, dass man nach Anbieter filtern kann, zum Beispiel Sky Deutschland, Astra 1 usw. Der gesamte Prozess nimmt maximal 15 bis 20 Minuten in Anspruch und wird zum größten Teil der Sendersuche zugesprochen. 

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Eine nachträgliche Sendersuche ist ebenfalls kein Problem und kann jeder Zeit bequem aus dem Menü heraus gestartet werden. Die Wahl zwischen manueller und automatischer Suche hat man ebenfalls. Bei der manuellen Auswahl stehen unzählige weitere Menüpunkte bereit, wie der angesteuerte Satellit, die Frequenzen und auch der Betreiber. Alles Notwendige eben um auch TV-Programm aus weit entfernten Regionen zu empfangen oder eben gezielt zu filtern.

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Umfangreiche Sucheinstellungen im Menü auswählbar - vorbildlich

 

 

Elektronischer Programm-Guide (EPG)

Wie fast jeder andere TV bieten auch die Thomson-Modelle einen EPG, der angenehm strukturiert ist und sehr flüssig läuft. Das erstmalige Laden der Informationen kann ein wenig Zeit in Anspruch nehmen und wird ggf. erst aktualisiert, sobald man die Sender das erste Mal ausgewählt hat. Insgesamt bietet das Menü relativ viele Funktionen, man nach Kategorien filtern, direkt zu den gewünschten Tagen springen oder Detailinformationen des aktuell laufenden Programms sich anzeigen lassen. Eine Aufnahmefunktion mittels DVR auf ein externes Speichermedium wie es zum Beispiel der TechniSat UHD+ 55 SL hat, bieten die Thomson Geräte nicht an.

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Die Sendersortierung wird per Auswahl vorgenommen. Es wird der Sender auswählt und man navigiert anschließend auf die Position wo dieser sich künftig befinden soll, speichern und fertig. Allerdings kann die Sortierung recht viel Zeit in Anspruch nehmen, sofern man mehrere Hundert Sender sortieren will. Das Zusammenspiel mit HD+ Sendern konnten wir in diesem Zusammenhang leider nicht auf die Probe stellen, da zum Testzeitpunkt kein entsprechender CI+ Adapter samt Karte zur Verfügung stand.

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Erweiterte Informationen und Funktionen mittels HbbTV

Die mit integrierte HbbTV-Funktion arbeitet sehr solide und zeigt binnen weniger Sekunden nach dem Umschalten an, ob der jeweilige Sender auch diese Funktion mitbringt. Von dort aus hat man Zugriff auf die Mediatheken der verschiedenen Sendeanstalten und kann viele Inhalte On-Demand nochmal abrufen.


 

Allgemeine Menüführung

Die Einstellungsmöglichkeiten die einem Android TV bzw. Thomson bietet sind sehr umfangreich gestaltet. Das interessante daran, alle Unterpunkte sind einfach zu finden und erwecken den Eindruck, dass es nicht gerade kompliziert ist die richtigen Reiter zu bedienen. Hinsichtlich der Bildeinstellungen hat der Anwender genügend Möglichkeiten, dieses seinen Vorstellungen nach anzupassen. Auch gerade in Bezug auf HDR sind entsprechende Reiter hinterlegt (u.a. Dynamischer Kontrast). Unsere Screenshots geben dazu nochmal mehr Aufschluss. Ebenfalls mit vorhanden ist ein definierter „Sportmodus“, der die Wiedergabe dahingehend optimieren soll. Die Probe aufs Exempel haben wir im Praxisteil niedergeschrieben, wo sich beide TV-Geräte mit einer Sky+ Pro UHD-Box und dementsprechender UHD-Fußballwiedergabe behaupten mussten.

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Die Toneinstellungen sind ebenfalls sehr umfangreich hinterlegt, neben sieben hinterlegten Klangprofilen hat man sogar die Möglichkeit, per Equalizer noch Veränderungen vorzunehmen. Eine automatische Lautstärkereglung ist ebenfalls integriert, genau wie die Möglichkeit, Dolby Digital Plus ein- bzw. auszuschalten. Ein sehr interessanter Punkt der viele interessieren wird ist die Aktivierung der ARC-Schnittstelle (Audio Return Channel). Diese Einstellung ist verwirrender Weise als T-Link im Menü gekennzeichnet und muss eingeschaltet werden. Dann wird das Audio-Signal auch problemlos an den AVR durchgeschliffen.

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Des Weiteren kann man auch den AV-Receiver in seiner Funktion koppeln und ihn gleichzeitig mit dem TV ein- oder ausschalten. Weitere Einstellungspunkte wirken sich auf die Status-LED, Auto Standby, sowie weiterführende HbbTV-Settings aus, wo man Cookies anlegen lassen kann oder eben nicht. In Summe zeigen wir uns zufrieden mit dem was man an Funktionen zur Verfügung gestellt bekommt, konkret wird nichts vermisst und gemessen an der Zielgruppe und den Kaufpreis des Gerätes, attestieren wir eine gelungene Ausstattung in diesem Bereich.

 

 

Netzwerk- und Smart-TV-Funktionen, Streaming

Natürlich werden unsere Testmuster auch als Smart-TV angepriesen und auch als solche verkauft. In erster Linie kommt hier die Google-Oberfläche zum Tragen, die quasi das Hauptmenü bildet. Darunter vereint sind alle gängigen Wege; Zugriff auf den Google-App-Store, Quellauswahl (HDMI, TV etc.) sowie aber auch der Zugriff auf per USB angeschlossene Datenträger sowie die Kommunikation via DLNA oder anderweitigen Netzwerkfreigaben. Mittels WiFi oder nativem Netzwerkanschluss hat der Anwender hier zwei gute Möglichkeiten an der Hand, auch auf diesem Wege auf Content zugreifen zu können. Für die UHD-Wiedergabe sei auch hier nochmal erwähnt, dass der Anschlussweg per Kabel empfohlen wird.

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Home-Bereich unter Android TV 6.0 - Streaming-Plattformen via App

Mit MPEG-2, H.264 und H.265 werden auch die gängigsten und „wichtigsten“ Container-Formate unterstützt um Dateien aus dem Netzwerk wiederzugeben. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist hier die Google-Oberfläche, aber nach kurzer Zeit hat man den Dreh raus und weiß wie man durch seine Netzwerkstruktur sich navigieren kann. Die Aufteilung und Ansicht derer ist auch gut strukturiert und einfach zu handhaben. Die Wiedergabe läuft gut und auch die Steuerung als solches ist zu empfehlen. Hier gibt es unserer Sicht nach nichts Negatives zu erwähnen. Wie man effektiv eine NAS im Heimkino verwendet, haben wir im Artikel: „NAS-Systeme im Heimkino“ schon einmal ausführlich dargestellt.

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Streaming-Plattform via Google-Store und Netflix (rechts)

Aktuell wird einzig Netflix als native Streaming-Schnittstelle angeboten. Weitere können im Google App-Store erworben werden. Darüber hinaus wird auch von Google selbst ein On-Demand-Angebot (gegen Bezahlung) bereitgestellt. Das an dieser Stelle keine Verbindung zu Amazon Prime möglich ist liegt eher an beiden Konzernen, als am TV-Hersteller. Die Integration von Netflix klappt gut, läuft sehr flüssig und stellt quasi keinen Unterschied dar, als hätte man es auf einem potenten Fire TV 4K  installiert und laufen. Auf der nächsten Seite findet die Detailbetrachtung der Bild- und Panel-Qualität statt, sowie eine Einschätzung der Tonqualität.


 

Praxisbetrieb - weitere Funktionen

Nachfolgend wollen wir an Hand einiger Beispieleinstellungen auf die Features, Stärken sowie Schwächen des verbauten LCD-Panels eingehen. Dazu wurden ganz unterschiedliche Setups mit verschiedenen Zuspielquellen angeschlossen und getestet. Des Weiteren soll auch nochmal das Android-TV-Betriebssystem beleuchtet werden. Der Einstieg ist etwas knifflig, ist man bei der Menüführung hinter gestiegen, sind alle Unterpunkte einfach aufrufbar. Störend hingegen sind einige Einstellungspunkte die schwer zu finden sind, wie der Werks-Reset der sich in den Android-Untiefen wiederfindet und zusätzlich noch mit einem Passwort versehen ist (1234). Bluetooth kann z. B. nicht mit einem Hotkey gestartet werden, sondern ist ein extra Unterpunkt in der Menüsteuerung. Die vollständige App-Verwaltung steht ebenfalls zur Verfügung, wie auch die Speicherverwaltung sowie die Einrichtungspunkte zusätzlicher Hardware (Tastatur, Maus). Gleiches gilt auch für Google Cast.

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Menüstruktur vom Betriebssystem - Android TV 6.0 (Marshmallow)

Für Senderwechsel werden im Schnitt zwischen 2 und 2,5 Sekunden benötigt. Die Startzeit aus dem Tiefschlafmodus haben wir mit 49 Sekunden gemessen, dabei wird das Betriebssystem vollständig hochgefahren. Stellt man im Menü auf „Sofort Einschalten“ um, verkürzt sich die Einschaltzeit auf knapp 6 Sekunden. Beim Verbrauch ergibt sich daraus keinen Unterschied. Auf Grund des weniger stark spiegelnden Panels kann man auch bei Sonneneinstrahlung noch gut das Bild erkennen. Einzig ein Umstand muss berücksichtigt werden, standardmäßig haben beide Geräte einen dynamischen Helligkeitswert hinterlegt, so dass auch die Hintergrundbeleuchtung angepasst wird, was im direkten Zusammenhang mit HDR steht. Wer das nicht mag, kann den Einstellungspunkt deaktivieren und einen sehr guten Helligkeitswert erhalten. Subjektiv empfunden sind die Ausleuchtung und das Bild leuchtintensiv, stark und sehr schön anzusehen. Mit folgenden Einstellungen wurde das Bild bewertet und die Messungen vorgenommen:

 Verwendete Bildeinstellungen
 Thomson 55UC6406 / 43UC6406
 Bildmodus  Standard
 Hintergrundbeleuchtung  100
 Kontrast  100
 Farbton  50
 Schärfe  50
 Schwarzstufe  50
 Weitere Bildoptionen
 Dynamische Beleuchtung
 Hoch
 Farberweiterung  Hoch
 Dynamischer Kontrast
 Ein

 

Unter Berücksichtigung dieser Angaben ist es durchaus möglich, wenn nicht sogar logisch, dass der Verbrauch sich erhöht. Wir haben eine durchschnittliche Leistungsaufnahme von circa 60 Watt (bei UHD-Wiedergabe) für den 55UC6406 gemessen, bei HDR-Wiedergabe via SES UHD-Demo-Kanal steigt der Verbrauch auf durchschnitt 93 Watt. Was im Vergleich zu anderen Geräten, wie zum Beispiel dem Samsung UE55JU7090 oder dem TechniSat UHD+ 55 SL, immer noch einen guten Verbrauchswert darstellt. Der 43UC6406 brachte es mit den exakt gleichen Settings und bei UHD-Wiedergabe auf einen Verbrauch von durchschnittlich 55 Watt. Bei der Wiedergabe von HDR-Inhalten via SES UHD-Demo-Kanal stieg der Verbrauch auf im Schnitt 72 Watt. Auf der nächsten Seite haben wir nochmal ein kleines Rechenbeispiel für die damit verbundenen Kosten aufgestellt.

 

 

Display / Blickwinkel

Das oft zitierte Ghosting war unsererseits nicht erkennbar, um welchen Panel-Typ es sich genau handelt gibt der Hersteller nicht an. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um ein IPS-Derivat handelt. Gleiches gilt auch für die Bildwiederholrate wo gänzlich die Werte fehlen. Nichtsdestotrotz ist die Blickwinkelstabilität gegeben und das Bild auch in actionreichen Szenen gestochen scharf. Ein leichtes „Nachziehen“ wie es beispielsweise der zuletzt vorgestellte TechniSat UHD+ 55 SL aufzeigt, war bei den beiden Thomson-TVs nicht festzustellen.

Thomson 55UC6406 01

Die HD-Wiedergabe als solches ist als gut zu bezeichnen, andere Modelle mit integrierten Upscalern und weiteren Bildoptimierern vermögen aber noch mehr aus der Wiedergabequelle herauszuholen. Sehr gut sind die Ergebnisse bei nativem 4K-UHD-Material. Sehr kontrastreich, farbintensiv und gestochen scharf. Der Astra Demo-Kanal strahlt überdies hinaus schon erstes HDR-Material aus, so dass auch hier ein kurzer Test erfolgen konnte, mit sehr überzeugendem Ergebnis! Den Fußballmodus prüften wir auf zwei Wegen, zum einen als MPEG-2 TS-Video (ein Mitschnitt des Supercup-Finale 2014) sowie per Satellitenübertragung des UHD-Kanals von Sky und Sky+ Pro Receiver. In beiden Fällen lief das Bild angenehm und flüssig. Hier können wir eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

43 Zoll Messung 55 Zoll Messung
Messung der Helligkeit und Weißwert - Links: 43UC6406, Rechts: 55UC6406

Die technische Kontrolle wurde schlussendlich noch mit einem X-Rite i1Display Pro Kolorimeter durchgeführt. Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Die ausgewiesenen Helligkeitswerte vom Hersteller wurden nicht ganz erreicht, dafür kommen aber beide Modelle mit einem guten Weißwert daher. Highlight-Produkte anderer Marken schmeißen dieser Stelle noch mit exponentiell höheren Werten um sich, die aber auch benötigt werden um entsprechende Zertifizierungen zu erhalten (u.a. Dolby Vision, HDR Premium).

 

Ton-Qualität

Das was die nach unten ausgerichteten kleinen Membranen rausdrücken kann sich durchaus sehen bzw. hören lassen. Von großartigem „Kunststoffgeschrei“ ist man hier weit entfernt und die Stimmlage ist als recht angenehm einzustufen. Das „normale“ TV-Programm lässt sich absolut tadellos damit konsumieren. Steht man auf actiongewaltige Szenen und will diese auch über die Ohren wahrnehmen, muss klar eine Surround-Anlage her. Die Grundleistung der verbauten Lautsprecher ist insgesamt als gut bis sehr gut zu bewerten, so lange man diese mit ihresgleichen gegenüberstellt.


 

Leistungsaufnahme / Kosten

Beim Verbrauch zeigte sich schlussendlich das, was man von einem Gerät in dieser Güteklasse erwarten konnte. Bei der UHD-Wiedergabe (4K) betrug die durchschnittliche Leistungsaufnahme, also was auch wirklich aus der Dose gezogen wurde, bei circa 93W für den 55UC6406 und 72W für den 43UC6406, Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich an Hand unseres kleines Rechenbeispiels folgende Kostenaufstellung:

 

 Kostenaufstellung - Thomson 55UC6406
 TV-Gerät mit einem Verbrauch von:  93,00 Watt
 Dauer:  3 Stunden am Tag
 Dieser Verbrauch findet an:  7 Tagen in der Woche statt
 Strompreis:  0,28 € pro kWh
 Zeitperiode  Strom­verbrauch  Stromkosten
 pro Tag:  0,28 kWh  0,08 €
 in der Woche (an 7 Tagen):  1,95 kWh  0,55 €
 in 4 Wochen:  7,81 kWh  2,35 €
 im Jahr:  101,56 kWh  28,44 €
 in 5 Jahren:  507,78 kWh  142,18 €
 in 10 Jahren:  1.015,56 kWh  284,36 €

 

 

 Kostenaufstellung - Thomson 43UC6406
 TV-Gerät mit einem Verbrauch von:  72,00 Watt
 Dauer:  3 Stunden am Tag
 Dieser Verbrauch findet an:  7 Tagen in der Woche statt
 Strompreis:  0,28 € pro kWh
 Zeitperiode  Strom­verbrauch  Stromkosten
 pro Tag:  0,22 kWh  0,06 €
 in der Woche (an 7 Tagen):  1,51 kWh  0,42 €
 in 4 Wochen:  6,05 kWh  1,69 €
 im Jahr:  78,62 kWh  22,01 €
 in 5 Jahren:  393,12 kWh  110,07 €
 in 10 Jahren:  786,24 kWh  220,15 €

 

Fazit

Die Thomson UC64-Serie präsentiert sich aktuell als gut ausgestattete TV-Line zu einem klasse Preis. Für die Geräte sprechen klar aktuelle Standards wie Direct-LED - 10 Bit-Panel, sowie HDR10 und HLG, 4K-UHD-Wiedergabe, Wi-Fi, Bluetooth und das angenehm flüssig laufende Betriebssystem. Der Smart-TV bringt hier und da ein paar Schwächen mit, die in Anbetracht des durchaus fairen Anschaffungspreises verschmerzbar sind. Googles Android TV (6.0 – Marshmallow) läuft angenehm und bringt dadurch Vorteile sowie aber auch ein paar nervige Restriktionen mit sich, wofür der TV-Hersteller erst einmal nichts kann. Dies ist auch der Grund der fehlenden Amazon Prime Integration. Netzflix ist hier per Hotbutton vorkonfiguriert.

Das Bild ist top, sowie in „normalen“ HD als auch bei 4K-Material. Erste HDR10-Inhalte die entweder per SES- oder Astra-UHD-Demokanäle empfangen werden können, zeigen klar auf, was dieser Standard für Potential bereithält. Der TV stellt diese erstklassig dar. Auch der Verbrauch geht in Ordnung und ist positiv hervorzuheben. Wer aktuell einen TV in den Größen von 43 bis 65 Zoll sucht und Wert auf ein super Bild legt, dafür aber andere Features durchaus vernachlässigen kann, der sollte sich die aktuelle Thomson UC6406-Serie genauer ansehen. Wir sprechen eine klare Empfehlung für den Thomson 55UC6406 (679 EUR) und den Thomson 43UC6406 (~400 EUR) aus. Erhältlich sind die Modelle unter anderem bei Amazon.

 

 

Thomson 55UC6406 / 43UC6406
Preislich sehr attraktive und quasi voll ausgestattete Smart-TVs, 28.04.2017

 
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   Pro  Contra    
  + 4K UHD/60p
+ komfortable und einfache Bedienung
+
umfangreiche Menüeinstellungen

+ HDR10 Standard
+ unterstütz HLG-Wiedergabe
+ vorbereitet für DVB-T2
+ Mediatheken und Apps vorinstalliert
+ guter und solider Klang der Lautsprecher
+ gutes Preis-Leistungsverhältnis

+ Verbrauchswerte im Rahmen
- Verarbeitungssqualität des Gehäuses nicht optimal
- keine Aufnahmefunktion (DVR)
- keine Schnittstelle für Amazon Prime
- Smart-TV-Funktionen etwas eingeschränkt






 

 

Thomson 55UC6406 klein  Thomson 43UC6406 klein

 

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