Der Markt für kleine Aktiv-Lautsprecher die flexibel eingesetzt werden können ist nicht so überschwemm wie der für die Passiv-Derivate. So bieten diese Konstrukte ab Haus schon ein breites Ausstattungsfeld, was sie zu wahren Allroundern avancieren lässt. Einen Pedanten bietet dazu Nubert mit der nuPro A-100 an, also dem kleinsten Ableger der eigenen nuPro-Serie. Wie sich dieses quirlige Aktiv-Paar in der Praxis geschlagen und wie es sich gegen die Konkurrenz behauptet hat, klärt unser nachfolgender Testbericht dazu.
Erst vor kurzem hatten wir mit der nuPro A-700 (zum Artikel) genau das Gegenteil vom Testobjektobjekt dieses Artikels in der Vorstellung. Denn die A-700 stellt das Top-Modell der Nubert`schen Aktiv-Serie dar. Im direkten Vergleich keine Konkurrenz – hier müssen sich die Schallwandler eher mit den XTZ Tune 4 (zum Artikel) messen lassen, welche bei uns in der Vorstellung ebenfalls schon einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben. Mit einem Paarpreis von 480 EUR (Tune 4) gegenüber 570 EUR (A-100) geht diese Disziplin zunächst mal an die Schweden. Wir waren gespannt wie sich das Duell weiterentwickeln würde (…)
Das gelieferte Duo besticht durch einen umfangreichen Beigabenkarton der mehr als nur vollständig ist und für alle Anwendungsfälle das notwendige Material beinhaltet. Darüber hinaus legt Nubert auch eine ausführliche und sehr gut dargestellte Bedienungsanleitung bei, sodass der Anwender perfekt über das Produkt aufgeklärt wird. Der obligatorische Mini-Nubi darf natürlich auch nicht fehlen. Der abgebildete Umfang liegt übrigens pro Lautsprecher bei, in Summe also zwei Mal.
Unter den sehr hochwertig verarbeiteten und anmutenden Gehäusen hat der Hersteller 2x 60 Watt Nennleistung realisiert. Anschließen kann man die Lautsprecher gleich über mehrere Wege an seine entsprechenden Endgeräte. Einmal per optischem Toslink-Stecker, per Stereo-Cinch auf Klinke-Stecker, als auch per USB-Anschluss. Denn jede A-100 Box hat auch eine Soundkarte verbaut, welche die Funktion am PC übernimmt. Leider muss man von einem gewissen Standpunkt aus sagen, ist eine Bluetooth-Schnittstelle ab Werk nicht vorgesehen. Wer dies nutzen möchte, der kann sich eine zusätzliche Karte kaufen und an den rückwertigen USB-Port (1A output) anschließen. Das ist dann aber wieder mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Nubert nuPro A-100 - Technische Details | |
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Bezeichnung | Nubert nuPro A-100 |
Preis | 570 EUR Paarpreis |
Hersteller-Homepage | www.nubert.de |
Maße | 165 x 165 x 270mm (Breite x Tiefe x Höhe) |
Gewicht | 4,3 Kg / pro Lautsprecher |
Farbe | Schwarz / Weiß |
Daten | |
Design | 2-Wege-Bassreflex |
Impendanz | 15 kOhm / 600 Ohm (Line In / Line Out) |
Nennleistung | 2x 60 Watt |
Musikleistung | 2x 80 Watt |
Frequenzbereich | 50Hz - 22kHz (einstellbare untere Grenzfrequenz) |
den nachfolgenden Seien wollen wir detailierte Blicke auf die einzelnen Komponenten werfen und V
Die Verarbeitungsqualität und Materialgüte sind in der gesamten nuPro-Serie alle auf einem Niveau angesiedelt. Ob nun bei unserem nuPro A-100 Testmuster oder den großen A-700, die Designsprache und das Produktfinish sind auf ihre Weise erstklassig. Auch bei den kleinen kann man zwischen den Farben Schwarz und Weiß in matt wählen. Die bewusst technisch anmutende Designsprache weiß zu gefallen. Der Aufbau selbst besteht aus „massivem MDF“ was in dieser Ausführung nicht nur Resonanzen unterdrücken sondern auch ein „sauberes Klangbild“ liefern will. Schön zu sehen ist auch, dass die mitgelieferten Frontabdeckungen magnetisch und nicht mit kleinen Haltepunkten am Gehäuse gehalten werden.
In der Front sitzt jeweils ein 19mm Seidengewebekalotte Hochtöner der von eine festen Aluminiumgitter abgedeckt ist und ein 120mm messender Tieftöner mit Polypropylenmembran. Wie von anderen Modellen der nuPro-Serie gewohnt kann man auch hier wieder wuchtige und knackige Bässe erwarten. Erste „Testrunden“ unsererseits bestätigten das auch. Denn Nubert selbst geht auch mit entsprechenden Aussagen auf Kundenfang – „Der strömungsoptimierte Korb aus Aluminiumdruckguss sowie die hinterlüftete Zentrierspinne garantieren Stabilität und vermeiden Verzerrungen durch Hitzestau. So trumpft der Aktiv-Lautsprecher A-100 mit Schalldruckpegeln und Tiefbässen auf, die man der kleinen Box auf den ersten Blick gar nicht zutraut.“ Der Seidenkatlotten-Hochtöner will seine Stärken in einem sehr guten Rundstrahlverhalten aufzeigen. Diese Kombination lässt das Gehäuse, wie bereits angesprochen, recht technisch und in gewisser Weise auch etwas martialisch wirken, was in Summer aber ganz sicher nicht schlecht sein muss. Beide Chassis sind hochwertig und tadellos ins Gehäuse eingelassen.
Der Kontrastwert tut sein Übriges und erzeugt ein sehr ansehnliches Bild. Die Steuerung der beiden bzw. jeweiligen Voll-Aktivbox übernimmt ein unten angeordnetes Steuerpanel samt LCD-Anzeige. An der Unterseite sorgen schlussendlich vier kleine Gummipuffer für anständigen Halt der Lautsprecher auf dem designierten Untergrund. Der Blick auf die Rückseite bzw. das Anschlussterminal präsentiert die Anschlussvielfalt. Es können drei Digitaleingänge (USB, S/PDIF optisch, S/PDIF elektrisch) sowie ein analoger Cinch-Eingang bedient werden. Damit lassen sich bis zu drei Quellen mit digitaler und ein Gerät mit analoger Tonausgabe gleichzeitig anschließen. Wer noch mehr Frequenzbedienung im unteren Pegelbereich braucht, der kann dank Sub-Out auch noch einen dedizierten Tieftöner anschließen. Apropos Bass – dieser wird dank des rund 45mm großen Bassreflexrohres nach hinten herausgetragen. Auf die Potenz dieses 2-Wege-Systems gehen wir aber auf der nächsten Seite nochmals genauer ein.
Nubert verfolgt mit der nuPro-Serie einen etwas besonderen Produktweg. In der Argumentation klingt es dann so, dass man dem Kunden die Freiheit geben will selbst zu entscheiden, welche Funkschnittstellen dieser verwendet. In der Praxis erscheint aber nicht ganz sinnvoll, warum man nicht einfach eine Bluetooth-Schnittstelle mit integriert hat. Im Online-Shop bietet man dazu ein passendes Bundle mit einem Lintech AirLino an der den Zugriff via Bluetooth als auch über UPnP ermöglich. Realisiert wird das Ganze dann mittels einer weiteren App. Die Herangehensweise mag nicht für alle verständlich sein, kann aber auch Vorteile bieten. Wir meinen trotzdem, dass eine BT-Schnittstelle gut und gern mit ab Werk hätte integriert werden müssen. Die XTZ Tune 4 haben es beispielsweise auch.
Das hochwertige Display an der Front jeder A-100 Box gibt die entsprechenden Informationen aus welche relevant sind. Im gekoppelten Modus wird lediglich auf dem „Master-Lautsprecher“ die Ausgabe vorgenommen. Wer will kann das Display auch gänzlich abschalten. Angenehm ist auch, dass man dank „mechanischer Schalter“ die Höhen- und Mittenbereiche sowie auch den Bass regulieren kann. Es ist eine Anpassung von jeweils +/- 12 Dezibel möglich. Neben der Regelung am Lautsprecher selbst können die Eingangsquellen und Pegel über die Fernbedienung vorgenommen werden. Diese ist im Vergleich zu früheren Modellen deutlich überarbeitet worden und bietet nun auch merklich mehr Ergonomie.
An dieser Stelle wollen wir nochmal die Gelegenheit nutzen und zwei direkte Kontrahenten gegenüberstellen. So werden auch direkt die optischen als auch die Größenunterschiede deutlich – denn Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Auffällig ist u.a. die Parallelogramm-Form der XTZ gegenüber der geradlinigen Gestaltung des schwäbischen Werks. Beide haben definitiv ihre Daseinsberechtigung.
Die designierte Aufstellung der nuPro A-100 wird unserer Annahme nach wohl überwiegend im PC-Bürotisch-Bereich liegen, soll aber keineswegs dort eine Einschränkung erfahren und ist dem zur Folge auch an anderen Bereichen voll geeignet. Exemplarisch haben wir einmal ein paar Anwendungsbeispiele aufgezeigt. Den Anfang macht hier der ViewSonic VP3881 (37,5 Zoll) zusammen mit den Nuberts – ein wirklich edler Verbund der als Arbeitsbegleiter in vielen Bereichen herhalten kann. Aber auch für die Unterhaltung an so einem großen Display sollte gesorgt sein. Das unsere Abbildung mehr als nur eine Designstudie ist sollte den meisten klar sein, günstig ist sie aber auf keinen Fall.
Praxisnaher ist daher schon die Aufstellung mit einem Notebook. Auch dank der in den Lautsprechern integrierten Soundkarte ist das klangliche Ergebnis nicht von der Elektronik des PC-Zuspielers abhängig. Man kann natürlich auch den Anschluss per Klinkenstecker (ausgehend vom Endgerät) wählen. Der Nutzfaktor und die einfache Handhabung bleiben in beiden Fällen bestehen.
Sehr hochwertige anmutende Schreibtischbestückung - in jedem Fall eine Aufwertung des Anblicks
Bei der Musikwiedergabe, die im Übrigen mittels installierten TIDAL-Players (Master-Spur) erfolgte, präsentierten die Schwaben eine beachtliche Performance. Je nach Track wird eine super Bühne aufgebaut und fast schon Nubert-typisch ist ordentlich Tiefgang vorhanden. Bei der Position der Aufstellung sind die beiden A-100 als handzahm zu beschreiben und brauchen nicht unbedingt eine perfekte Ausmessung für optimalen Klang. Kurz gesagt, die Ausrichtung geht schnell von Statten. Nubert selbst empfiehlt aber eine Aufstellung von mindestens drei Zentimetern von der Wand entfernt, da auch hier schnell Dröhnen auftreten kann. Wir empfehlen zusätzlich noch die Verwendung von Entkopplern oder Puffern um nicht die Schallübertragung auf den Tisch zu verstärken.
Die Stimmenlage in Star Wars Episode 7 wurde sehr gut dargestellt. Hier spielt besonders die gute Bühnenbildung mit rein. Allerdings muss man auch wirklich ein Freund der reinen Stereodarstellung sein, was unserer Meinung aber für alle Lautsprecher zutrifft. Explosionen, Raumschlachten und die Antriebsgeräusche der Triebwerke werden bassgewaltig in den Nahbereich gepfeffert. Der Mittendrin-Effekt kommt aber auch bei „Dredd“ richtig gut zur Geltung wenn der gesamte Hochhausblock in Asche gelegt wird. Kurzfazit: ordentlich „Bums“ gepaart mit sehr feiner Stimmenauflösung prädestiniert auch die kleinsten nuPros als Unterhaltungsbeschaller.
Schillers Ruhe aus dem Album Zeitreise ist klanglich genau das Gegenteil von dem was einem die Nubert aus den Membranen zaubern. Knackig, präzise und immer druckvoll gehen die kompakten Lautsprecher zu Werke. Auf Grund der geringen Distanz zum Hörplatz (wir sind am Tisch geblieben) bleibt das gebildete Stereodreieck sehr klar und deutlich. Es macht Spaß mit dem Song mitzugehen bzw. auch mal dahin zu träumen. Dank der langhubigen Song-Passagen fühlen sich die A-100 mit diesem Musik-Genre auch pudelwohl.
Das Original welches sich Eminem um die Jahrtausendwende für den Song „Sing for the Moment“ genommen hatte stammt von niemand geringerem als von Aerosmith. Der Track Dream on ist nicht weniger episch und soll die Hochtonfacetten der Nubert wiederspiegeln. Die Instrumente werden sehr sauber rübergebracht und lassen sich auch räumlich orten. Der Song an sich ist erstklassig, auch wenn die Wiedergabequalität bzw. das Quellmaterial nicht ganz das Potential der Lautsprecher ausschöpfen vermag. Insgesamt werden auch Rock-Passagen bzw. Songs sehr gut gemeistert.
Der britische Sänger James Blake hat mit dem Album Unluck sowie der gleichnamigen Single-Auskopplung ein Musikwerk geschaffen welches mit fast jeder Facette ausgestattet ist die man finden kann. Bassgewaltige Einwürfe gepaart mit Dubstep-Allüren münden in einer unglaublich stimmgewaltigen Darstellung die seinesgleichen sucht. Natürlich schaffen die A-100 auch diesen Song mehr als nur adäquat darzustellen. Ob nun der besagte Hochtonbereich oder die tiefen Frequenzen, beides mündet in einer sehr hörenswerten Symbiose.
Die Vollaktive nuPro-Serie ist nun bei weitem keine Neuvorstellung mehr, aber ganz sicher kein altes Eisen, ganz im Gegenteil. Die hier von uns vorgestellte A-100 hatte in der jüngeren Vergangenheit sogar ein technisches Update erhalten. Mit der Ausrichtung als kompakte „Tischbox“ die aber auch alle anderen Aufgaben mehr als zufriedenstellend erledigen kann, geht das schwäbische Duo ins Duell. Im Grunde genommen kann der Lautsprecher auf ganzer Linie überzeugen, Verarbeitung, Lieferumfang sowie Bedienungsanleitung und die erstklassigen Bedienelemente, all das hinterlassen einen tadellosen Eindruck.
Natürlich wird dies auch von den klanglichen Betrachtungen mehr als nur untermauert. Denn das Dargebotene überzeugt und überrascht zugleich, was mit so einem kleinen Chassis an Akustik möglich ist. Auf Grund der vermeintlich nahen Sitzposition, sofern man diese so wählt, erfährt die Klangbühne nochmals mehr Größe. Besonders positiv fällt die tiefe Frequenzabbildung auf. Ob nun in Filmen oder bei Musik, die A-100 ist in der Lage für besonders viel „Druck“ zu sorgen. An dieser Stelle empfehlen wir auch klar den Einsatz von Lautsprecher-Füßen bzw. Dämpfern. Kritik muss sich die A-100 abermals bei der aus unserer Sicht fehlenden Konnektivität (Bluetooth) gefallen lassen. Klar kann man den Kunden so mehr Flexibilität gewähren, aber das es auch anders geht beweist u.a. XTZ mit den Tune 4 welche als Konkurrenzprodukt bzw. auch als Alternative gewertet werden dürfen.
Die Nubert nuPro A-100 sind als Paar für 570 EUR zu haben. Möchte man u.a. Bluetooth nutzen werden mittels Zusatzmodul mindestens nochmal 55 EUR fällig. Die o.g. XTZ wären mit den veranschlagten 480 EUR eine günstigere Alternative. Klanglich und in Punkto Tiefgang haben die Nubert aber schlussendlich die Nase vorn und hören sich marginal erwachsener an. Am Ende bleibt ein Fazit stehen wo sich die A-100 als erstklassiges Produkt herausstellen.
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+ sehr wertige Verarbeitung und schickes Lackfinish + umfangreicher Lieferumfang + Anleitungen + beleuchtetes Display für die Anzeige + phsische Schalter für die Steuerung + viele Klang-Individualisierungen möglich + für die Größe erstklassiger Klang + sehr guter und ordentlicher Bass-Tiegang + hervorragende Klangqualität in Anbetracht der Größe | - keine Bluetooth-Schnittstelle - keine Netzwerk-Konnektivität - im Vergleich vlt. etwas zu teuer |
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