Mobile Lautsprecher sind in aller Munde. Da wundert es nicht, dass auch der Berliner Lautsprecherhersteller Teufel in der Zwischenzeit ein ganzes Line-up an unterschiedlichen mobilen Lautsprechern im Portfolio hat. Allen Modellen gemein ist der mobile Betrieb per integriertem Akku sowie die drahtlose Musikübertragung per Bluetooth - darüber hinaus sollen die Lautsprechner natürlich auch beim Klang überzeugen. Wir haben uns den erst kürzlich vorgestellten BAMSTER Pro ins Haus geholt und auf die Probe gestellt.
Mit einem aktuellen Straßenpreis von rund 230,- EUR ist der BAMSTER PRO in das Hochpreissegment der mobilen Lautsprecher einzuordnen, wie sich u.a. Bose-Derivate tummeln. Darf es noch etwas mehr sein, kann man auch gern zum KEF MUO greifen. Für die hohen Preise erhält der Kunde mit dem Kauf eine ganze Menge an Features. Die vollgestopfte Ausstattungsliste mit Bluetooth 4.0 (aptX), NFC, einen starken Li-Ionen Akku (bis zu 10h Wiedergabe), einem 3,5mm AUX-Anschluss und eine integrierte Freisprechfunktion bietet dazu viele Möglichkeiten.
Die Verpackung ist hochwertig und schützt damit den Inhalt gut während des Transports. Der Lieferumfang fällt knapp aus - neben dem eigentlichen Lautsprecher und einer Ladeschale findet sich nur eine Bedienungsanleitung in der Verpackung. Ein Micro-USB-Kabel als alternative Stromversorgung oder ein AUX-Kabel findet sich dagegen nicht im Lieferumfang.
Der technische Aufbau des BAMSTER PRO besteht aus zwei aktiv angetriebenen 50 Millimeter Aluminium Breitbandlautsprechern auf der Oberseite und zwei passiv betriebenen, aus Kunststoff gefertigten, 46 Millimeter Tieftöner. Neben den guten technischen Vorraussetzungen will der Hersteller mittels der Verwendung der Dynamore®-Technology einen Raumklang erreichen der den Lautsprecher deutlich größer wirken lässt als er wirklich ist.
Teufel BAMSTER Pro im Überblick | |
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Modell | Teufel BAMSTER PRO |
Abmessungen | 78 x 240 x 82mm (H x B x T) |
Gewicht | 0,7 Kg |
Homepage | www.teufel.de |
Preis | 230,00 EUR (Herstellerpreis) |
Konnektivität | |
Schnittstellen | Bluetooth 4.0 mit aptX Codex AUX-Eingang (3,5mm Klinke) Micro-USB (Ladefunktion) NFC (Kopplungsfunktion) |
Lautsprecher | |
verbaute Chassis | 2x 50mm Aluminium Breitbandlautsprecher 2x 46mm Kunststoff Tieftöner |
Sonstiges | |
Netzteil | Dynamore®-Technologie |
Akku | Ladezeit: 3 h für volle Kapazität Kapazität: bis zu 10 h Wiedergabe |
Garantie | |
Garantie | 2 Jahre elektronische Geräte, Komponenten und Bauteile |
Teufel setzt beim BAMSTER PRO auf ein massives und gebürstetes Aluminiumgehäuse an den Seiten, sowie auf eine schwarze Ober- und Unterseite. Die Lautsprecher der Oberseite sind durch ein Mesh-Gitter verdeckt und geschützt. Das Chassis ist sehr gut verarbeitet - alles wirkt wie ist aus einem Guss, die Spaltmaße sind alle sehr gleichmäßig.
Ebenfalls auf der Oberseite befinden sich die aus Kunststoff bestehenden Steuerelemente. Alle Buttons sind, solange die Funktion aktiv ist, Hintergrundbeleuchtet. Eine Bedienung im dunklen ist dadurch nicht gerade einfach, dafür stört dann aber auch keine helle Beleuchtung. Die Tasten um das Teufel Logo herum besitzen einen guten Druckpunkt, machen jedoch einen etwas wackeligen Eindruck.
Neben einem An- und Auschalteknopf gibt es Buttons um bei den Titeln vor- und zurück zu springen, um die Dynamore-Funktion zu aktivieren, um die aktuelle Akkukapazität anzuzeigen und um Bluetooth zu aktivieren. Der zentrale Teufel-Button kann gedreht oder auch gedrückt werden - ersteres verändert die Lautstärke, zweiteres ermöglicht die Pause- und Play-Steuerung.
Auf der Rückseite befinden sich neben dem Hersteller auch der Micro-USB- sowie AUX-Anschluss (3,5mm Klinke). Für einen sicheren Stand und auch zugleich ein gewisses Maß an Entkopplung vom Untergrund, sorgen drei Gummipuffer an der Unterseite. Die Unterseite des BAMSTER PRO zeigt bereits das vermeintliche Potenzial des Lautsprechers - die zwei großen Tieftöner machen Lust auf mehr. Bleibt abzuwarten wie sich die passiv betriebenen Tieftöner in unserem Praxistest schlagen.
Für den Klangcheck haben wir uns einen sehr bunten Mix an Musiktiteln herangezogen, die im Überblick geschlussfolgert eher aus dem jüngeren Jahrtausend entspringen. Ergänzend natürlich aber auch mit ein paar Evergreens. An dieser Stelle wollen wir die Gelegenheit nutzen und ein wenig Stellung zu beziehen, die absolut nicht abwertend nach außen getragen werden soll: Geschmäcker sind einfach verschieden, das ist schon seit bestehend der Menschheit so. Dementsprechend fällt die Musikwahl auch etwas schneller, poppiger und moderner aus.
Als primäre Zuspielung stand, wie sollte es auch anders sein, unser Smartphone zur Hand. Beim mobilen Endgerät handelte es sich um ein Samsung Note 4 mit Android 6.0.1. Der Streaming-Dienst Deezer lieferte die musikalische Zuspielung für die Klangtests.
Als Einstieg hören wir uns Kurt Cobain mit Smells like Teen Spirit an. Das Musikstück zeigt das enorme Potenzial des mobilen Lautsprechers - präzise mit einer gut abgestimmten Mischung aus Höhen und Tiefen können große Räumlichkeiten problemlos und sehr angemessen beschallt werden. Als kleinen Kritikpunkt möchten wir anbringen, dass der Bass in so manchem Abschnitt zu sehr in den Vordergrund rückt. Nach ein paar kleinen Anpassungen des Deezer integrierten Equalizers kann dieser Kritikpunkt abgemildert werden.
Im nächsten Titel sollen die Fähigkeiten des Bass-Fundaments auf die Probe gestellt werden. A Million Days von Paul Kalkbrenners aktuellem Album 7, schien sich dafür sehr gut anzubieten. Der Track zeichnet sich durch einen guten Mix aus stimmlichen aber tieffrequenzigen Passagen aus. Wer bei diesem Lied die Dynamore-Technologie verwendet, wird kaum glauben dass es sich noch um denselben Lautsprecher handelt - hier funktioniert die Technologie perfekt. Dem Hörer zeigt sich eine große Räumlichkeit und ein sehr gefälliges Bassfundament. Bravo!
Queen mit Bohemian Rhapsody (Remastered 2011) bietet eine ganz vielfältige Mischung aus Ballade, Instumental-Solos und Rock - genau richtig um einem Lautsprecher alles abzufordern. Der BAMSTER PRO schlägt sich hier sehr gut! Die Höhen sind weder überspitzt noch unterrepräsentiert, der nicht übertriebene Tieftonbereich untermalt die Szenerie perfekt. Wird Dynamore aktiviert, zeigt sich ein geteiltes Bild - auf der einen Seite wirkt das Geschehen weiträumiger und der Lautsprecher damit größer, auf der anderen Seite zeigt sich in bestimmten Situationen ein zu starker Hall was künstlich wirkt und für unseren Geschmack stört. Im Fall dieses Klassikers haben wir die Dynamore-Funktion deaktiviert.
Melancholisch wollen wir unseren Hörtest ausklingen lassen. Mit Tanzmarie aus dem Album NOAH begibt sich Chakuza noch tiefer in das instrumentale Repertoire, was im Ergebnis einen Mix aus RAP, Melancholie und Bass-Passagen ergibt. Die Stimmenpassagen werden einwandfrei, mit dem jeweils notwendigen Anteil an Bass und Höhen wiedergegeben. In den Bass-Passagen zeigt sich, wie bereits bei den anderen Musikstücken, abermals der für die Baugröße beeindruckende Tiefbass. Letzterer drängt sich jedoch insbesondere bei hohen Pegeln etwas zu sehr in den Vordergrund. Hier hilft es, wenn man die Dynamore-Taste nutzt welche den Bass etwas entschärft.
Die Schallpegelmessung übernimmt ein Gorilla Tec SL-418. Dieses wird auf einem Stativ montiert und misst die Lautstärke 60 Zentimetern entfernt von der Vorderseite des Lautsprechers. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt mit absoluter Stille zu bezeichnen. Wir konnten einen maximalen Schalldruckpegel von 92,2 dBA messen - beeindruckend was Teufel hier möglich macht. Erkauft wird dieser hohe Pegel jedoch teilweise durch ein Übersteuern und scheppern in Bass-lastigen Musikstücken, sofern man den Lautsprecher auch wirklich an die Leistungsgrenze führt.
Der Ladestand des Akkus sowie die aktuelle Lautstärke wird über die LEDs um den Lautstärkeregler signalisiert. Um dies anzeigen zu lassen, muss man nur den Akku-Button drücken oder am Lautstärkeregler drehen. Die Musikübertragung kann entweder per AUX-In oder per Bluetooth stattfinden. Bei letzterem ist es zudem möglich, die Verbindung durch NFC zu initiieren. In der Praxis funktioniert dies exzellent und sehr schnell. Das Smartphone, mit eingeschaltetem NFC, muss zum Verbindungsaufbau nur an den zentralen Lautstärkeregler gehalten werden.
Die Bluetooth-Reichweite des BAMSTER PRO beträgt laut Teufel bis zu 20 Meter - im Außeneinsatz war dies durchaus nachvollziehbar, in einer Wohnung ist bereits nach 1-2 Wänden zwischen Smartphone und Bamster Schluss. Zuzuschreiben ist dies aber hauptsächlich dem Bluetooth-Standard. Bei der Musikwiedergabe zeigt sich, dass Vibrationen direkt an die mitgelieferte Ladeschale weiter gegeben werden und diese dann bereits bei relativ geringer Lautstärke zu vibrieren beginnt. Von einem Betrieb in der Ladeschale ist daher abzuraten.
Über die reine Musikwiedergabe hinaus bietet der Teufel BAMSTER PRO zusätzlich auch die Möglichkeit Telefonate zu führen. Kommt ein Telefonat an während das Smartphone per Bluetooth verbunden ist, wird die Musikwiedergabe pausiert und der Bamster gibt einen Klingelton aus. Über die zentrale Teufel-Taste kann das Telefonat angenommen und auch beendet werden. Die zuvor pausierte Musikwiedergabe wird im Übrigen nicht automatisch wieder gestartet.
Im Praxiseinsatz zeigt sich eine gute Sprachverständlichkeit für die Gegenstelle, auch weiter weg vom Lautsprecher befindliche Personen werden gut erfasst. In diesem Zusammenhang zeigt sich jedoch, dass auch sonstige Umgebungsgeräusche im Raum ungefiltert mitübertragen werden. Positiv zu bewerten ist, dass sich die Gegenstelle nicht oder nur sehr leise selbst hört. Die Stimme der Gegenstelle ist ebenfalls gut verständlich, zeigt jedoch BAMSTER PRO typisch so manches Mal zu viel Bass. Im Test gab es vereinzelt Probleme das einzelne Worte abgehackt wurden, wir gehen jedoch davon aus, dass dies durch die digitale Übertragung des Telefonats verursacht wird. Grundlegend sollte aber noch gesagt werden, dass es für Telefonkonferenzen wesentlich bessere Freisprechgeräte gibt. Dieser hier ins primär zum Musik hören gedacht. Kommen wir nun zum Fazit.
Der Teufel BAMSTER PRO macht seinem Namen alle Ehre. Für die Baugröße wird ein erstaunliches Bassfundament aufgebaut, dass über den Klassenschnitt hinausgeht. Doch fangen wir von vorne an: Die Verpackung zeigt keine Probleme, der Lieferumfang - bestehend nur aus Lautsprecher und Ladeschale, könnte wiederum etwas umfangreicher sein. Zum Premium-Lautsprecher passend ist die Verarbeitung excellent, es sitzt und passt alles perfekt.
Bei der klanglichen Betrachtung zeigt sich ein geteiltes Bild, auf der einen Seite erzeugt der Lautsprecher, auch mit Hilfe der Dynamore®-Technology, einen sehr breiten Klang mit viel Tiefgang, auf der anderen Seite ist teilweise aber auch ein übersteuern des Bass zu bemängeln. Im speziellen stört der Bass mit Vibrationen bei Verwendung des Lautsprechers mit der mitgelieferten Ladeschale. Zusammengefasst erreicht der Teufel BAMSTER PRO aber einen Klang deutlich über dem Klassenschnitt.
In der Praxis überzeugt neben der langen Akkulaufzeit von gut 10 Stunden auch die einfache und sehr schnelle Kopplung via NFC. Die integrierte und sehr gut funktionierende Freisprecheinrichtung rundet das Bild positiv ab. Der Preis mit aktuell 230,- EUR geht für das gebotene durchaus in Ordnung. Ein Schnäppchen ist der Teufel BAMSTER PRO damit aber trotzdem nicht. Wie bei Teufel üblich kann der Lautsprecher exklusiv über den eigenen Hersteller-Homepage erworben werden.
Teufel BAMSTER PRO - mobiler Lautsprecher | ||||
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Pro | Contra | |||
+ sehr gute Verarbeitung ohne Makel + beeindruckender Tiefbass + Dynamore-Technologie für mehr Räumlichkeit + lange Akkulaufzeit für Musikbetrieb + einfache Kopplung durch NFC + integrierte Feisprecheinrichtung | - Betrieb auf der Ladeschale mit Vibrationen - Störgeräusche bei sehr hohen Pegeln - wenig umfangreicher Lieferumfang | |
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