Mit dem Vollverstärker PM6006 und dem CD-Player CD6006 aus dem Hause Marantz möchten eine Combo vorstellen, die im Preissegment um die 800,- Euro rangiert und nicht nur optisch gut zueinander passt. Mit einer Leistung von 60 Watt bei 4 Ohm, einem Ringkerntransformator und einer hochwertigen D/A Wandlung soll der Verstärker punkten können. Der CD-Player setzt auf die Marantz HDAM-Technologie und hat einen komplexen Kopfhörerstärker mit Impendanzregelung spendiert bekommen. Wie sich beide Geräte in der Praxis geschlagen haben, erfahrt Ihr auf den folgenden Seiten. Viel Spaß beim Lesen!
Mit dem SA-1 stellte Marantz zur Jahrtausendwende einen der ersten Player vor, der mit dem hochauflösendem Medium SACD umgehen konnte. Dieses Format konnte der „normalen“ CD aber nicht wirklich gefährlich werden und fristet seitdem ein Nischendasein. Die CD ist somit noch unangefochten die Nummer 1 unter den Musikmedien, auch wenn seit 2001, wo knapp 134 Millionen Tonträger verkauft wurden, hier ein deutlicher negativ Trend zu erkennen ist.
In Zeiten von unzähligen Streaming-Diensten und wo sich Musik nur noch in digitaler Form sich auf Clouds befinden, ist es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der Compact Disc ein ähnliches Schicksal erleidet wie DVD oder Kassette. Aktuell ist die CD in Deutschland aber noch ein wichtiges Medium und viele Musikbegeisterte haben schließlich über die Jahre eine große CD-Sammlung aufgebaut, die genossen werden möchte. Soviel zur Daseinsberechtigung aktueller CD-Player (...) Beim Verstärker müssen wir darüber nicht sprechen, ohne Strom kein Ton.
Schauen wir uns die technischen Daten unserer Probanden an.
Marantz - PM6006 Verstärker - Technische Details | |
---|---|
Bezeichnung | Marantz PM6006 Verstärker |
Preis | ca. 400,- EUR |
Hersteller-Homepage | www.marantz.com |
Maße | 440 x 370 x 105mm (Breite x Tiefe x Höhe) |
Gewicht | 7,6 kg Stück |
Daten | |
Leistung |
|
Eingänge |
|
Ausgänge |
|
Stromverbrauch | ~ 155 Watt |
Marantz - CD6006 CD-Player - Technische Details | |
---|---|
Bezeichnung | Marantz CD6006 CD-Player |
Preis | ca. 400,- EUR |
Hersteller-Homepage | www.marantz.com |
Maße | 440 x 340 x 105mm (Breite x Tiefe x Höhe) |
Gewicht | 6,5 kg Stück |
Daten | |
Ausstattung |
|
Ausgänge |
|
Stromverbrauch | ~ 22 Watt |
den nachfolgenden Seien wollen wir detailierte Blicke auf die einzelnen Komponenten werfen und V
Der Vollverstärker soll den Anfang machen, schließlich ist er die Schnittstelle zwischen Musik- bzw. Filmmedium und Lautsprecher, damit das elementare Bindeglied. Zwar ist auch hier ist eine technische Entwicklung gegen einen dedizierten Verstärker zu erkennen, betrachtet man den stark wachsenden Markt der aktiven Lautsprecher. Aber ehrlich? Wäre der Anblick des teuer erstandenen HiFi-Racks nicht etwas bedauernswert, wenn auf einen Verstärker-Boliden gänzlich verzichtet wird? Sind es nicht gerade die ganzen technischen Gerätschaften, die man mit dem Hobby Musikhören verbindet?
Das Synonym Bolide können wir beim dem Marantz PM6006 eher nicht anwenden, eher gehört er in die optisch zurückhaltende Fraktion. Wo wir bei dem erst kürzlich vorgestellten Marantz R8012 AV-Receiver von einem wahren Boliden sprechen können, ist der PM6006 im Formfaktor eher platzsparend und dezent im Auftreten. Mit einer Höhe von etwas über 10 Zentimeter ist er gerade mal halb so hoch, wie der vorhergenannte AV-Receiver. Dadurch bieten sich für den Verstärker aber auch viele Möglichkeiten bei der Unterbringung, zum Beispiel in einem Sideboard oder anderen Möbelstücken. Bei der Formgebung greift Hersteller bekanntes auf und gestaltet den Verstärker mit einer gebürsteten Aluminiumfront und seitlich leicht abgerundeten Ecken firmentypisch, bei Castingshows würde man von einem „Wiederkennungswert“ sprechen. Auch die Verarbeitung kann überzeugen. So sind die gewählten Materialien hochwertig integriert, Spaltmaße sind stimmig und auch die Haptik hinterlässt ein wertiges Gefühl. Bedenkt man den „Einstiegspreis“ von knapp 400,- Euro, hinterlässt die Verarbeitung schon mal einen sehr positiven Eindruck und kann im PRO-Kasten unseres Fazits Platz nehmen.
Im Gegensatz zu unserem kürzlich vorgestellten Technics SU-G700, wo alle Einstellungen mittels Display und Jog-Dial erledigt werden mussten, bietet der Marantz alle Einstellungsmöglichkeiten sichtbar in der Front per Funktionstasten bzw. Drehreglern. Mit Hilfe einer blauen LED wird der gewählte Eingang signalisiert, der durch das leicht gerasterte linke Drehrad gewählt werden kann. Der motorgetriebene Volumenregler besitzt keine Rasterung, gleiches gilt für die Drehregler Bass, Treble und Balance. Wer letztgenanntes umgehen möchte, für den bietet sich der Source Direct-Modus an. Dieser umgeht alle Toneinstellungen und schleift das Signal ungefiltert vom angeschlossen Zuspieler durch.
Da bei unserem Gehör die größte Empfindlichkeit im Mittelton-Bereich liegt, in diesem Frequenzbereich ist auch die menschliche Stimme wiederzufinden, kommen die hohen und tiefen Frequenzen gerade bei geringen Lautstärken etwas zu kurz. Weil die Empfindlichkeit unseres Gehörs in diesen Bereichen abfällt, ist mehr Schalldruckpegel erforderlich um es als gleich laut zu empfinden. Um das auszugleichen gibt es die Loudness-Funktion. Diese hebt den Hochton- bzw. Tieftonbereich beim leisen Musikhören um einige Dezibel an, um ein „natürliches“ Klangbild zu erreichen. Über den Nutzen dieser Funktion kann man streiten, man kann aber muss sie ja nicht nutzen. Abschließend sind noch die Lautsprecherwähltasten zu erwähnen, die das Umschalten auf das angeschlossene Lautsprecherpaar gewährleisten.
Bei den Anschlüssen stellt der Verstärker dem geneigten Käufer drei digitale und fünf analoge Eingänge zur Verfügung. Damit hat der PM6006 einen optischen Anschluss mehr als das Vorgängermodel PM6005. Unter den analogen Eingängen ist auch ein Phono-Eingang für ein MM-System nutzenden Plattenspieler untergebracht. Des Weiteren ist ein analoger Audioausgang vorhanden und ein Lautsprecherterminal mit vergoldeten Schraubenanschlüssen. Die mitgelieferte RC003PMCD ist keine neue Roboterklasse neben C3PO oder R2D2 aus dem Star Wars Universum, sondern einfach nur die Typenbezeichnung der im Lieferumfang vorhandenen Fernbedienung. Diese kommt sehr wertig daher, ist mit beleuchteten Tasten ausgestattet und kann Zusatzgeräte aus dem Marantz-Portfolio, wie den CD6006, gleich mitsteuern. Nicht unbedingt üblich in dieser Preisklasse.
Technisch packt Marantz einiges in das kompakte Gehäuse, darunter auch einen großen Ringkerntransformator. Dieser geschirmte Ringkerntransformator besitzt eine niedrige Impedanz und spezielle HDAM-Module aus dem Hause Marantz sorgen für ein besseres Klangbild. Um digitale Signale in analoge zu konvertieren, kommt ein Wandler von Hause Cirrus-Logic zum Einsatz, der mit hochauflösenden Audiodateien von bis zu 192kHz / 24bit umgehen kann. Marantz hat die komplette digitale Audiosektion im Verstärker in einem eigenen Metallgehäuse abgeschirmt, um das analoge Signal nicht zu beeinträchtigen. Aber auch der restliche innere Aufbau überzeugt durch eine klare Gestaltung mit hochwertigen Komponenten und einer sauberen Verkabelung.
Der PM6006 ist ein sehr gut aussehender Verstärker, dem es ein wenig an Ausstattung fehlt. Wo die Verarbeitung, Wertigkeit und das optische Erscheinungsbild überzeugen kann, hat Marantz den Verstärker bei der Ausstattung auf das Minimalste reduziert. Auf Netzwerkfunktionen gänzlich zu verzichten ist eine Sache, aber nicht einmal einen einfachen USB-Anschluss für Speichermedien bzw. einen USB-Anschluss für einen PC zu verbauen ist in der heutigen Zeit mutig und für uns nicht ganz verständlich. Hier setzt der Hersteller wohl auf den auf eigenen Netzwerkplayer NA6005, der das Stereogespann perfekt ergänzen soll, aber mit knapp 480,- Euro zusätzlich die Haushaltskasse belastet.
Der CD6006 ist jetzt, wie erwartet, optisch perfekt in die Produktlinie integriert. Er greift die Rundungen des Verstärkers auf und so wirken beide Geräte übereinander wie aus einem Guss. Auch die Verarbeitung ist mit dem schon vorgestellten PM6006 gleichzustellen. Die Haptik ist sehr wertig und die Front mit dem gebürsteten Aluminium lässt den CD-Player mit deutlich teureren Modellen konkurrieren. Dazu sind die Steuerungselemente wunderbar symmetrisch in der Front eingefasst und lassen auch keine Funktion, die man bei einem CD-Player benötigt, vermissen.
Die leicht hervorstehende CD-Schublade macht einen stabilen Eindruck, auch wenn sie nur aus Kunststoff besteht hinterlässt sie einen langlebigen Eindruck. Als „Futter“ verträgt die Schublade neben den normalen Musik-CDs auch Daten-CDs mit MP3-, WMA- und AAC-Dateien. Interpreten oder Songtitel der eingelegten CDs werden mit Hilfe von dem CD-Text oder getagten Dateien im gut lesbaren Display unterhalb der Lade angezeigt. Als weitere Zuspielmöglichkeit beherbergt der CD-Player zusätzlich einen USB-Anschluss. Angeschlossen werden können hier USB-Speichergeräte oder ein iOS-Gerät, da der CD6006 eine „Made for iPod/iPhone“ Zertifizierung besitzt. Möchte man z. B. einen USB-Stick nutzen, muss dieser zwingend im FAT-Dateisystem (FAT16 oder FAT32) formatiert sein. Wiedergegeben werden Dateien nur, wenn sie in den Formaten WMA, MP3, WAV und AAC vorliegen. Mit der Funktion Resume Play merkt sich der Player den zuletzt wiedergegebenen Titel und beginnt dort beim nächsten mal automatisch.
Bei der Wiedergabe über USB-Audioquellen kommt der D/A Wandler CS4398 von Cirrus-Logic zum Einsatz, der auch schon im Verstärker PM6006 Verwendung findet und hochauflösenden Audiodateien 192kHz / 24bit unterstützt. Für die Momente des leisen Genießens beherbergt der Marantz Player einen Kopfhörerausgang mit einem HDAM-SA2-Schaltkreis und einer dreistufigen Impedanzregelung. Somit ist die Nutzung verschiedener Kopfhörer mit unterschiedlicher Leistungsaufnahme gewährleistet. Die Rückseite ist sehr aufgeräumt und bietet neben einen analogen Ausgang auch zwei digitale Ausgänge. Um Bedienungssignale von einem Verstärker von Marantz zu empfangen, dient der Remote Control Anschluss. Dazu muss das jeweilige Gerät mit einem Fernbedienungskabel verbunden und der Schalter auf External geschaltet werden. Bei der Fernbedienung kommt das gleiche Modell RC003PMCD zum Einsatz. Erwirbt man dieses Stereogespann zusammen, reicht eine Fernbedienung somit zur kompletten Steuerung.
Auch wenn es sicherlich Spannenderes gibt als ein CD-Player von innen, haben wir uns den Innenaufbau einmal angeschaut. Wie schon vermutet, finden wir hier ein sehr aufgeräumtes Layout mit einer tadellosen Verkabelung wieder. Das die japanischen Ingenieure viel Wert auf eine stabile Spannungsversorgung legen beweist die aufwendig gestaltete Netzteilsektion. Wie schon der Verstärker, kann auch der CD-Player von seiner Wertigkeit und Verarbeitung überzeugen. Die Front ist klar strukturiert und bietet alle Steuerungselemente die für eine Bedienung ohne Fernbedienung von Nöten sind. Das Display ist auch aus der Entfernung sehr gut lesbar und mit der Unterstützung von CD-Text zeigt es auch mehr an, als nur die reine Restlaufzeit des Titels. Die Ausstattung geht für einen CD-Player völlig in Ordnung, der regelbare Kopfhörerausgang ist als Mehrwert herauszustellen. Schauen wir uns beide Geräte mal im Praxistest an.
Vorweg eine kurze Erläuterung zur unserem Praxistest. Wir verzichten absichtlich auf eine ausführliche klangliche Analyse, wie man es von unseren Lautsprechertests gewohnt ist. Wir haben in der Vergangenheit feststellen dürfen bzw. müssen, dass es den „Verstärkerklang“ nicht gibt. Oder es so minimale Unterschiede sind, dass sie eher als subjektives Hören abgestempelt werden können. Für den Klang sind für uns immer die angeschlossenen Lautsprecher zuständig und nicht das signalverarbeitende Gerät dahinter. Solange man im Direct-Modus hört, keine Equalizer oder ähnliches einsetzt und ihn nicht im Grenzbereich betreibt, sollte ein Verstärker auch nichts dazu interpretieren. Wir möchten hier unsere Erfahrung mit dem Gerät wiedergeben und eventuelle Vergleiche anstellen.
Für die Wiedergabe stellten wir dem Verstärker natürlich den Marantz CD6006 zur Seite und als analogen Kandidaten kam der Teac TN-300 Plattenspieler hinzu. Als Lautsprecher standen die von uns schon getesteten Pylon Audio Diamond 28 Standlautsprecher im Hörraum bereit. Die Einrichtung des Verstärkers ist denkbar einfach, nach dem Anschluss aller Geräte ging es auch direkt los. Obwohl der Teac Plattenspieler mit seinem AT95E MM-Tonabnehmersystem kein Auflösungsmonster ist, war die Wiedergabe sehr detailliert und dynamisch über den Marantz Verstärker wahrzunehmen. Unsere Lieblingsplatten wurden kraftvoll in den Raum transportiert und gut aufgelöst an die Lautsprecher weitergegeben. Widmen wir uns aber dem CD6006 jetzt zu, schließlich sollte das Gespann aus gleichen Hause die perfekte Symbiose ergeben.
Wie erwartet harmonierten beide Gerätschaften wunderbar miteinander. Nicht nur das die Steuerung mit nur einer Fernbedienung wunderbar klappte, auch das klangliche war überzeugend. Wir entschieden uns dafür, den Modus Direct Modus zu wählen um die „Verfälschung“ so gering wie möglich zu halten. Angefangen haben wir mit einem bekannten Klassiker von 1980. Bill Withers erreichte mit der Single Just the two of us eine Grammy Nominierung, auch wenn er den Award knapp verpasste, so ist der Song immer wieder ein Genuss. Die Marantz-Kombi sieht das anscheinend genauso und schmetterte eine wunderbare Interpretation des Songs in den Hörraum. Gerade bei den Synthesizer-Einlagen in Verbindung mit dem Saxophon wurde es rhythmisch. Der Beat wurde präzise im Raum platziert, dabei war der Tieftonbereich sehr angereichert interpretiert vom Marantz PM6006. Es klang wunderbar harmonisch abgestimmt, die Stimme des Ausnahmekünstlers löste sich vom Lautsprecher, war fast greifbar im Raum und auch bei hohen Pegeln war keine Anstrengung des Verstärkers zu vernehmen. Beim Album The Hunter von Jennifer Warnes war es die erstklassig wiedergegebene Stimme der Künstlerin die im Gedächtnis blieb. Das Gespann erschafft eine melodische Umgebung, wo die Stimme den Raum klanglich füllt und durch eine gute Präsenz punkten kann.
Da wir die Pylon Audio Diamond 28 schon an einigen Verstärkern betrieben haben, können wir auch das Verhalten ein wenig einordnen. Klanglich fühlten sich die Standlautsprecher am Marantz PM6006 sehr wohl, mussten sich aber bei der Pegelfestigkeit des kürzlich getesteten Technics SU-G700 geschlagen geben. Gerade bei heftigen Tieftoneinlagen, wie man sie in Tracks von Paul Kalkbrenner wiederfindet, fehlte es dem Marantz bei hohen Lautstärken etwas an Nachdruck. Dass kann die Marantz-Kombination aus Verstärker und CD-Player aber mit einem unglaublich detaillierten und vom Timing her stimmigen Klangbild wieder wettmachen. Die Tonalität ist sehr ausgewogen, jeder Frequenzbereich kommt beim Lautsprecher stimmig an und es macht richtig Spaß mit der Marantz-Kette sich seine CD-Sammlung anzuhören. Der Kopfhöreranschluss am CD6006 konnte auch überzeugen. Unseren Sennheiser HD 650 Kopfhörer gefiel anscheinend die zugespielte Material, sonst könnten wir uns die erstklassige Widergabe nicht anders erklären. Der Sound war kraftvoll und sehr differenziert wahrnehmbar. Ob nun schnelle Tracks oder eine fein aufgelöste Instrumenteneinlage, klanglich war es eine souveräne Vorstellung.
So nach unserer zweiwöchigen Nutzungsdauer mit dem Marantz-Gespann aus dem PM6006 Verstärker und dem CD6006 CD-Player sind größtenteils positive Eindrücke hängen geblieben. Aber versuchen wir diese Eindrücke mal zu formulieren. Auf der optischen bzw. haptischen Seite schafft es Marantz mit dem richtigen Materialeinsatz eine hohe Wertigkeit bei seinen Geräten zu erzeugen, die auch in Bedienung überzeugen. Das Marantz typische Erscheinungsbild aus leicht runden gebürsteten Aluminium-Front und erstklassig integrierten Bedienelemente lassen beide Geräte edel wirken, spielen sich durch die dezente Aufmachung aber nicht in den Vordergrund. Die mitgelieferte Fernbedienung unterstreicht diesen hochwertigen Eindruck. Die Ausstattung des CD-Player CD6006 geht völlig in Ordnung. Leider sieht es in puntoc Konnektivität im Jahre 2017 nicht mehr ganz so rosig aus. Gänzlich auf USB-Schnittstellen, Netzwerk-Schnittstellen oder einer kabellosen Konnektivität zu verzichten ist für uns ein klarer Kritikpunkt.
Klanglich können wir dem Gespann aber nichts ankreiden. Das zugespielte Material, ob nun direkt von der CD oder von einer Schallplatte, wurde in einem sehr dynamischen Klangbild präsentiert. Überzeugend war vor allem die Detailliertheit und das präzise Timing, mit dem die gespielten Stücke uns klanglich dargeboten wurden. Auch der Tieftonbereich war sehr angereichert und kraftvoll wahrnehmbar, auch wenn ihm bei sehr hohen Pegeln der Nachdruck etwas fehlte. Wir können den Toningenieuren von Marantz aber gratulieren, denn Sie haben es geschafft ein sehr homogenes Klangbild zu erschaffen, wo jeder Frequenzbereich seine Daseinsberechtigung hat.
Onkyo TX-8150 Stereo Receiver (Link zum Test)
Der Onkyo TX-8150 im gleichen Preisgefüge macht es von der Ausstattung deutlich besser. Er kommt mit allen aktuellen Netzwerkschnittstellen, einen hochwertigen D/A Wandler und Streamingdiensten daher und bietet noch etwas mehr Leistung. Dafür muss er sich beim Erscheinungsbild, unserer Meinung nach, geschlagen geben. Auch bei der Wiedergabequalität kann der Onkyo dem Marantz nicht ganz das Wasser reichen. Hier punktet der Marantz durch das detailliertere Klangbild und dem präziseren Timing in der Wiedergabequalität.
Yamaha WXA-50 Vollverstärker (Link zum Test)
Der Yamaha bringt einige moderne Schnittstellen mit, die dem Marantz PM6006 fehlen. So ist er mit MusicCast ausgestattet, welches alle aktuellen Streaming-Dienste innehat und auch ein solides Multiroom-System darstellt. Mit Bluetooth, WLAN und Ethernet ist er auch mit allen wichtigen Schnittstellen ausgestattet, aber auch preislich etwas über dem Marantz angesiedelt. Dafür ist der Marantz mit mehr analogen bzw. digitalen Eingänge ausgestattet und hat auch bei der Verarbeitung und dem Erscheinungsbild klar den Vorteil auf seiner Seite. Die Leistung beider Verstärker ist auf dem Papier ähnlich, klanglich aber nicht ganz auf Augenhöhe. Der Marantz liefert dem Hörer hier das souveränere Klangbild, dass sich gerade bei dynamischen Passagen mit viel Tiefton bemerkbar macht. Auch stufen wir das Auflösungsvermögen beim Marantz Verstärker höher ein, da seine Tonalität etwas feiner und homogener abbildet.
ELAC EA101EQ-G Element (Link zum Test)
Der kleine Elac liegt preislich deutlich über dem Marantz, kommt mit einem Einmesssystem daher und kann sich auch über Bluetooth verständigen. Von der Leistung und Klangqualität würden wir beide ähnlich einstufen. Beide Kandidaten können digitale Daten erstklassig an die Lautsprecher weitergeben, punkten mit exzellenten Timing und einer verzerrungsfreien Wiedergabequalität. Optisch sind beide echte Leckerbissen, wenn auch die Verarbeitung und Materialwahl Marantz besser gelungen ist. Dazu fehlt dem Elac Verstärker der (jetzt wieder) immer wichtigere Phonoeingang.
Mit einem Preis von knapp 400,- EUR liegt der Marantz PM6006 in einem fairen Preisgefüge, auch wenn wir die Ausstattung bemängeln müssen. Nüchtern betrachtet rechtfertigt die Materialwahl, Verarbeitung, der technischer Aufbau und das überzeugende Klangbild diesen Preis.
Für den Marantz CD6006 muss man aktuell auch knapp 400,- EUR auf den Tisch legen, sicherlich für einen reinen CD-Player eine Menge Geld. Wer aber einen optisch passenden CD-Player für seine schon vorhandenen Marantz-Geräte sucht, dabei Wert auf eine sehr gute Verarbeitung und hochwertige technische Ausstattung legt, der kommt am CD6006 CD-Player nicht wirklich vorbei. Für beide Marantz-Geräte können wir eine Empfehlung aussprechen. Erhältlich sind beide im gut sortierten Fachhandel oder bei Amazon.
Marantz PM6006 Verstärker & CD6006 CD-Player | ||||
AV Receiver / Verstärker Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen | ||
Pro | Contra | ![]() | ||
+ erstklassige Verarbeitung + sehr gute Materialwahl + hochwertiger Technikaufbau + Tonalität / Klangbild + Leistung + Phono-Eingang | - keine Wireless-Konnektivität - kein Netzwerkanschluss (RJ45) - kein USB-Eingang bzw. -Ausgang am PM6006 |
Lesezeichen - weitere Testberichte
▪ Test: XTZ Tune 4 aktiver Kompaktlautsprecher
▪ Test: Yamaha WXA-50 Verstärker
▪ Test: DALI Rubicon 2 & Connect M-600 Standfuß
▪ Test: ELAC Element EA101EQ-G
▪ Test: Onkyo P-3000R Vorverstärker & M-5000R Endstufe
▪ Test: ELAC Uni-Fi Lautsprecher Serie
▪ Test: ELAC Miracord 90 Anniversary Plattenspieler
▪ Test: Pylon Audio Diamond 28
▪ Test: XTZ Spirit 11 - Standlautsprecher
▪ Test: Onkyo TX-L20D Stereo Netzwerk-AV-Receiver
▪ Test: Onkyo TX-8150 Stereo Netzwerk Receiver
▪ Test: TEAC NT-503 DA-Wandler / Netzwerk-Player