Die mobile Lautsprecher-Schiene von Teufel hat noch nicht den großen historischen Hintergrund wie man ihn eigentlich vermuten könnte. Den Charme und den Charakter welche man u.a. mit der ROCKSTER Serie vermitteln möchte, der ist glassklar. „Wir sind für draußen geeignet!“ – „Lass es uns laut und schmutzig abhalten (…)“ Passend dazu bringen die Berliner nun Nachschub ins eigene Portfolio – und zwar mit dem ROCKSTER GO.
Die ROCKSTER Familie bei Lautsprecher Teufel kann im Grunde genommen ausschließlich auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Eher als Marketing / Image-Idee konzipiert, avancierte der rund 1000 EUR teure „ROCKSTER“ bald zum Kultobjekt. Folgerichtig erschien kurze Zeit später der ROCKSTER XS, als mobile Ausführung. Um aber die Story weiterschreiben zu können, klaffte im Produktportfolio ein gewisses Loch, welches man nun mit dem ROCKSTER GO und später dem ROCKSTER CROSS schließen will bzw. wird.
Aber konzentrieren wir uns zunächst einmal auf das genannte Testobjekt dieses Artikels. Der ROCKSTER GO erscheint auf den ersten Blick ein weiterer mobiler Lautsprecher von vielen zu sein. Auf den zweiten Blick dreht sich das Blatt aber recht schnell und man findet die eine oder andere technische Raffinesse bzw. Ausstattungsmerkmal, welches pfiffig und sinnig erscheint.
Stecken wir einmal die Rahmenbedingungen ab: Wasserdicht nach IPX7 zertifiziert, Bluetooth apt-X, eine Freisprecheinrichtung zum Telefonieren über Google und Siri sowie 12 Stunden Akkulaufzeit – und selbst an dieser Stelle haben wir noch nicht einmal alles aufgezählt (…) Wenn man jetzt den Preis von 150,- EUR nennt und kurz überlegt, klingt das Angebot mehr als nur fair! Nachfolgend haben wir alle Keyfacts noch einmal übersichtlich zusammengestellt.
Teufel ROCKSTER GO - Technische Details | |
---|---|
Bezeichnung | ROCKSTER GO |
Preis | 149,99 EUR |
Hersteller-Homepage | www.teufel.de |
Maße | 210 x 110 x 60mm (Breite x Höhe x Tiefe) |
Gewicht | 0,7 Kg |
Daten | |
Frequenzbereich | 60 - 20.000 Hz |
Lautsprecherchassis | 2x 50mm Breitband 1x Passiv-Treiber |
Bluetooth Version | 4.2 |
Verstärkertechnik | Class-D |
Ausgangsleistung | 2x 6 Watt |
Akkulaufzeit / Akku | bis zu 12 Stunden / Lithium-Ionen Akku |
sonstige Feature | ▪ IPX7 zertifiziert ▪ Freisprecheinrichtung ▪ Stereo-Verbung aus zwei Geräten kreierbar ▪ 1/4 Zoll Stativ-Anschluss auf der Unterseite |
Die Formgebung und verwendeten Materialien hat man so in der Kombination wohl noch bei keinem Lautsprecher in dieser Klasse gesehen. Ein wirklich sehr wertig anmutender sowie fühlender Mix aus Kunststoff, Bespann-Muster und Farbmix prägen ganz klar die Konturen des ROCKSTER GO. Die Funktionsweise ist denkbar einfach, die vier großen Steuerelemente auf der Oberseite des Gehäuses regulieren die Lautstärke sowie den Start oder Stopp der Wiedergabe. Gleiches gilt auch für den Schalter der Freisprecheinrichtung. Eingeschaltet wird der Lautsprecher auf der Rückseite über einen sensitiven Schalter, der leider kein haptisches Feedback ausgibt, sondern circa drei Sekunden gedrückt bleiben muss und schlussendlich mit einem Piepton die Einsatzbereitschaft signalisiert.
Anders als beim finalen Auslieferungsprodukt hat unser Testmuster die praktische Halteschlaufe nicht erhalten. Selbige ist bei den im Shop erhältlichen Produkten aber selbstverständlich dabei. Dies nur als kleine Randinformation. Alle (leidgeplagten) können sich an dieser Stelle wohl denken wofür dieses kleine Utensil gut ist – natürlich zum Herumtragen des Lautsprechers, sodass man seine Lieblingsmusik auch der allgemeinen Bevölkerung mitteilen kann (…)
Die feinwaabige Stoffbespannung an der Front präsentiert sich hochwertig und zugleich auch robust. Zum Vergleich, die Cambridge Audio (YOYO L) Ableger sind ähnlich gestaltet, haben aber dafür einen richtigen / „echten“ Stoff erhalten, der sich draußen nicht wirklich wohl fühlt. Das Teufel Derivat suggeriert hier deutlich mehr Unempfindlichkeit, sollte doch mal Wasser, Staub oder anderweitige Substanzen sich dort hin verirren. Allgegenwertig beim Anblick auf den Lautsprecher ist natürlich der rund 70mm fassenden Passiv-Treiber, der für den „Tiefgang“ verantwortlich ist. Auf der nächsten Seite schauen wir uns diesen technischen Part nochmal detaillierter an.
Auch auf Grund der gummierten Gehäuseoberfläche findet der ROCKSTER GO fast immer sehr guten Halt und rutscht beispielsweise auch nicht sofort weg. Als positiver Nebeneffekt stellt sich auch gleichzeitig mit ein, dass man etwaige Verschmutzungen ganz leicht mit einem Lappen abwischen kann. Das 3/8-Gewinde auf der Unterseite kann natürlich auch für den Aufbau auf einem Stativ verwendet werden, sollte man einmal den Bedarf danach verspüren. Wahrheitsgemäß stammt dieses „Feature“ aber eher aus der Entwicklung und wurde einfach als kleines Gimmick beibehalten – why not?
Selbst Stöße und Aufprälle dürften dem GO nichts bzw. wenig haben, da das Gesamte Gehäuse recht „dämpfend“ agiert und als solches auch wenig labil daherkommt. Natürlich lässt sich die Geräteverbindung nicht nur via Bluetooth (genaue Kennzeichnung bleibt Teufel uns schuldig) vollzogen werden, sondern auch mittels eines AUX-Klinken-Anschlusses, der sich sinniger Weise unter einer wasserdichten Abdeckung versteckt. Am gleichen Ort kann der Lautsprecher über den Micro-USB-Anschluss (1,5A Ladespannung) wieder elektrisch aufgetankt werden.
Die Akkulaufleistung beziffert der Hersteller übrigens auf 12 Stunden, je nach Lautstärkepegel natürlich. Die oben angesprochene Bluetooth-Schnittstelle ist im Übrigen aptX-fähig und entsprechend auch bereit, für hoch bzw. höhe auflösendes Quellmaterial. Auf der nächsten Seite werfen wir einmal einen seltenen Einblick unter die Haube eines solchen Konstrukts.
Viel interessanter als das Produkt an sich ist oftmals eher, wie man all das realisiert hat. Eingangs hatten wir ja bereits die beiden 50mm großen Chassis angesprochen, welche leicht „angewinkelt“ verbaut worden. Das soll den Effekt hervorrufen, dass das Abstrahlverhalten sich verbreitert und dementsprechend „größer“ klingt. Selbiges ließ sich speziell schon bei schon bei der Cinebar Duett sowie der Cinebare One (Plus) beobachten.
Die Chassis selbst bestehen aus Aluminium und sollen so auch entsprechend pegelfest zu Werke gehen. Im Klartext heißt das also: Man kann die Kiste ohne Bedenken voll aufreißen! Die Passivmembran in der Mitte des Gehäuses besteht übrigens aus dem gleichen Material. Nett ist auch anzusehen, dass man selbst auf das Inlay, welches man unter normalen Umständen wohl nie zu Gesicht bekommt (es sei denn man fährt mit dem Auto drüber), komplett in der Teufel-CI gehalten wurde. Gemeint ist damit u.a. auch die Grundplatine auf der sich die elektronischen Bauteile befinden.
Auf den Bildern nicht zu sehen ist der Digitale Signalprozessor, welcher letztlich auch das klangliche Profil beinhaltet und seine Charakteristik ausmacht. Rückwertig sitzt im Übrigen der Akku (blaue Folierung) von Teufel uns leider nicht die Amperestunden-Lleistung nennt. Achtet man genau drauf wird deutlich, in welchem Bereich der „Isolierungsraum“ geschaffen wurde um die IPX7-Zertifierung zu erhalten. (…) also Wasser und Staub geschützt. Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit dem Praxistest und all den Konnektivitäts-Möglichkeiten, welche uns der Lautsprecher bietet.
Als Semi-Rugged-Lautsprecher konzipiert erfüllt der ROCKSTER GO einige Ansprüche die man an den kleinen Kraftzwerg stellt. Aber gehen wir nochmal ein wenig auf die technischen Spezifikationen ein. Mit Bluetooth samt aptX-Freigabe bietet er ab Haus schon die Möglichkeit, Musik in höherer Qualitätsebene darzustellen bzw. wiedergeben. Richtig pfiffig ist auch, dass sich zwei mobile Endgeräte gleichzeitig sich mit dem Lautsprecher verbinden können und diese abwechselnd einen Titel zur Wiedergabe anstoßen dürfen. Ideal für den Outdoor-Fall in dem ein anderer meint, einen besseren Track dabei zu haben (…)
Lassen sich beide miteinander koppeln - der Teufel ROCKSTER Cross (Hintergrund) und ROCKSTER GO
Eine Information hatten wir auf der Vorseite noch unterschlagen und zwar die der Statusanzeige. Auf der linken Seite in Rot beleuchtet sitzt der Power-Schalter, der subjektiv empfunden, einer der wenigen Kritikpunkte darstellt, denn er verzichtet gänzlich auf haptisches Feedback. An sich vielleicht gar nicht verkehrt hier keinen mechanischen Teile zu verbauen, da so auch kein Verschleiß in diesem Sinne entstehen kann. Den betriebsbereiten Zustand signalisiert dann jedenfalls ein kurzer Piep. Der zweite beleuchtete Schalter rechts daneben ist der Bluetooth-Paaring-Button. Blau durchgehend bedeutet verbunden, pulsierend, dass er sich im Paaring-Modus befindet. Also so simpel wie eh und je. Die Bluetooth-Leistung als solches soll laut Hersteller 10 Meter betragen. Auf freier Fläche konnten wir mitunter auch den einen oder anderen Meter mehr verzeichnen.
Ebenfalls möglich ist die Kombinationen von zwei ROCKSTER GO Lautsprechern – und zwar als Stereoverbund. Eine Kanaleinstellung wie man es beispielsweise von der UE BOOM kennt, gibt es auf Grund der fehlenden App dafür aber nicht. Sogar Produktübergreifend lässt sich so ein Verbund kreieren, nämlich mit dem größeren ROCKSTER CROSS – im Grunde genommen schon fast eine Art „Multiair-Speaker“, nur eben via Bluetooth. Als Zuspielung diente in diesem Fall ganz klassisch ein Smartphone, in diesem Fall ein Samsung Galaxy Note 8. Das Quellmaterial wurde von TIDAL in Hi-Res-Audio-Qualität übermittelt.
"Klangoptimierte Hörposition" - der mobile Schallwandler darf zwischen großen Bekannten Platz nehmen
Ja ganz klar, das Anwendungsgebiet eines mobilen Lautsprechers befindet sich draußen, unterwegs oder sonst wo, aber keinesfalls in einer perfekten klangakustischen Lage. Aber in diesem Fall sollte ein kleiner Selbstversuch einmal Aufklärung bringen (…) Es sollte allgemein bekannt sein, dass feste Untergründe idealer Weise nicht mitschwingen, quasi perfekt für diesen Hosentasche-Subwoofer sind. Also ran ans Werk:
Vorne weg nochmal ganz klar der Hinweis, dass es sich um einen mobilen Lautsprecher handelt, der weniger Gehäusevolumen als eine Dose FAXE mit sich bringt – also bitte die nachfolgenden Zeilen unbedingt in Relation setzen!
Den Start durfte dann schlussendlich Biggi alias Notorious B.I.G. mit „I Love the Dough“ machen. Schnell wird klar, dass dem ROCKSTER GO der Song sehr gut schmeckt. Er dankt es uns mit sehr prägnanten und gut platzierten Höhen, die klar und angenehm ausgeprägt realisiert werden. Wie aber schon öfter von Teufel Lautsprechern in diesem Segment gewohnt, fehlt es dem Rocker-Zwerg merkbar im Mittenbereich, was aber wieder durch den einen Achtung jetzt kommt es, ausgeprägtem Bass wieder gut gemacht wird. Nein im Ernst, gemessen an der Größe wird hier ordentlich Tiefgang geboten!
Interessant und beachtlich wird es aber als die Hook eingesetzt – jetzt darf nämlich der DSP aka Teufels Dynamore Technologie zeigen was sie drauf hat. Denn das dargebotene Bühnenbild, sofern man davon sprechen kann, ist wirklich erstaunlich groß und lässt eine gewisse Raumstaffelung heraushören. Um es mal klar zu sagen – wir waren im ersten Moment wirklich positiv überrascht was hier geboten wird. Merkbar angetan ging es dann zum nächsten Genre in dem James Hetfield schon aufgeregt auf uns wartete.
Metallica`s – Now That We`re Dead spiegelt wunderbar wieder, wofür der ROCKSTER GO steht. Laut, Pegel und das für diese Geräteklasse verdammt gut. Es folgte eine stimmlich erwähnenswerte Darbietung die mit der nötigen Bass-Unterfütterung garniert wurde.
Auch hier spiegelte sich die schon fast „Teufel typische“ Abstimmung wieder: ausgeprägt im Hoch- sowie Tiefton-Bereich und leider etwas blasser im Mitten-Segment. Allerdings kommt dieses DSP-Tuning bei Rock-Titeln nicht so deutlich zur Geltung wie beim oben beschriebenen Song von Biggie Smalls. Insgesamt kann man den „GO“ aber als Hosentaschenrocker titulieren. Was der Lautsprecher aber definitiv kann ist Pegel - und zwar richtig "gewaltig". Wer einen klanglich überdurchschnittlich agierenden mobilen Begleiter sucht, der ist mit dem hier vorgestellten Produkt bestens bedient. Kommen wir nun zum Fazit.
Der Teufel ROCKSTER GO springt vermutlich genau in die Produktbresche, welche man bei Teufel selbst auch ausgemacht hatte. Unter anderem verpasst man der Rockster-Familie einen neuen Produktzweig und zum anderen präsentiert der Hersteller ein wirklich überzeugendes Endergebnis. Zugegeben der Lautsprecher hat uns überrascht, aber erst auf den zweiten Blick. Die Verarbeitung ist wirklich gut, die haptische Gestaltung präsentiert so wie es soll – robust, wenig zerbrechlich aber natürlich auch wertig. In der Farbgebung und Gestaltung finden sich zu 100& Teufel-Attitüden wieder.
Natürlich aber auch bei der relativ langen Ausstattungsliste weiß der Berliner zu überzeugen, ohne jetzt hier noch einmal alles runterbeten zu wollen. Viel erstaunlicher war / ist eigentlich das klangliche Potential was man als Hörer geboten bekommt. Ja – „Teufel typische“ Abstimmungsmuster lassen sich auch hier wiederfinden. So Sprechen für den „Go“ der sehr schön ausgeprägte Höhenbereich und im Rahmen des Physisch möglichen, natürlich auch die Tieftonpassagen. Im mittleren Frequenzband verblasst das Gerät aber öfter mal. Hat man entsprechende Songs fällt dies aber eher weniger oft auf. Der Lautsprecher ist mit seinen etikettierten 149,- EUR im Detail betrachtet eigentlich sogar eine echte Preisempfehlung, dessen Prädikat auch wir ihm verleihen. Kaufen kann man den ROCKSTER GO bereits im Teufel Online-Shop.
Teufel ROCKSTER GO - mobiler Lautsprecher | ||||
Mobile Lautsprecher im Test | Hersteller-Homepage | Bei Teufel direkt kaufen | ||
Pro | Contra | |||
+ kleines, schlankes Design + Outdoor-geeignet (IPX7) + Bluetooth mit aptX + Micro-USB- und Klinken-Kabel + Freisprecheinrichtung + klanglich sehr überzeugend | - Mittenbereich dürfte ausgeprägter sein - keine App-Steuerung für Stereo-Anpassung | ![]() |
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