Nachdem wir mittlerweile einige Vertreter von Soundbars bzw. Sounddecks in unseren Redaktionsräumen begrüßen durften, gehört das Modell welches wir euch heute vorstellen möchten, zusammen mit der Teufel Cinebar One+, wohl zu den kleinsten Vertretern dieser Gattung an. Die Polk MagniFi Mini möchte ein umfangreiches Klangerlebnis bei kompakten Abmessungen ermöglichen und bringt für die nötige Ernsthaftigkeit, auch direkt einen Subwoofer mit, der sich kabellos mit der Soundbar versteht. Das wollen wir uns auf den folgenden Seiten genauer anschauen.
Mit der Polk MagniFi Mini stellt uns das amerikanische Unternehmen ihre kleinste Variante aus dem Soundbarsegment zur Verfügung, die mit Hilfe des schnurlos angebundenen Subwoofers großen Klang bei kompakten Maßen ermöglichen soll. Neben den üblichen Schnittstellen, setzt der Hersteller aus Übersee auf eine Integration von Google Cast, welches das einfache Streamen von Medien an die Soundbar ermöglichen soll. Bevor wir uns aber der Soundbar und dem Subwoofer genauer widmen, ein kurzer Abriss der technischen Daten.
POLK MagniFi Mini Soundbar - Technische Details | |
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Bezeichnung | POLK MagniFi Mini |
Preis | ~ 330,- EUR Preis |
Hersteller-Homepage | |
Maße Soundbar Maße Subwoofer | 340 x 81 x 110mm (Breite x Höhe x Tiefe) 188 x 366 x 366mm (Breite x Höhe x Tiefe) |
Gewicht Soundbar Gewicht Subwoofer | 1,76 Kg Stück 3,68 Kg Stück |
Daten | |
Treiberchassis | Soundbar zwei Hochtöner 12,7mm & vier 57,2mm Mitteltöner |
Anschlüsse | HDMI /ARC) |
Schnittstellen | Bluetooth |
Leistung | 150 Watt |
Hat man das „2.1 Set“ aus der Umverpackung befreit, bekommt man schnell einen Eindruck welchen Ansatz Polk mit der Soundbar verfolgt. Denn trotz der geringen Breite von 34 Zentimeter und einer Höhe von gerade mal knapp über acht Zentimeter, ist die Soundbar vollgestopft mit Technik. Denn laut den Amerikanern, soll dieses System aus einer ultrakompakten Soundbar und kabellos angebundenen Subwoofer ein 5.1 System obsolet machen. Das möchte der Hersteller mit dem Einsatz von zwei winzigen 13mm Hochtönern und vier 57mm Mitteltönern erreichen. Beide Hochtöner und zwei der vier Mitteltöner strahlen dafür nach vorne ab, sollen somit einen Center-Lautsprecher „imitieren“ bzw. für den Stereoeffekt sorgen. Dafür wurden die beiden Hochtöner so weit wie möglich nach außen gesetzt, um eine Stereobühne kreieren zu können. Die übrigen zwei Mitteltöner wurden für den räumlichen Effekt seitlich angewinkelt im Gehäuse untergebracht.
Neben der Aufstellung vor dem Fernseher, wo sie je nach Fernsehgröße etwas verloren wirken könnte, kann die kleine Polk MagniFi Mini auch beispielsweise an einem stationären PC genutzt werden. Im Gegensatz zur Teufel Cinebar One(+) besitzt die Polk Soundbar zwar keine eigene USB-Soundkarte, kann aber mittels optischen oder analogen Ausgangs auch vom Computer Tonsignale empfangen.
Für eine Verkabelung mit dem TV-Gerät oder einem eventuell zur Verfügung stehenden AV-Receiver, besitzt die Soundbar einen HDMI-Anschluss (ARC) und für die kabellose Kommunikation steht zusätzlich WLAN oder Bluetooth zur Verfügung. Über die WLAN-Schnittstelle lässt sich dann auch die Google Cast Funktion nutzen, aber dazu im Praxistest dann mehr.
Foto: Polk Audio
Optisch setzt Polk auf eine dezente Erscheinung. Das dunkle Gehäuse wird von einer gräulichen Stoffbespannung umgeben und in der Front werden die beiden nach vorne ausgerichteten Mitteltöner von einem silbernen Rahmen eingefasst. Um die Polk Soundbar auch ohne die mitgelieferte Fernbedienung zu nutzen, die „by the way“ wirklich wertig ist, wurde eine gummiertes Steuerungspanel im Top der Soundbar eingelassen. Dort können elementare Funktionen wie Lautstärke, Eingangswahl oder Bluetooth etc. erreicht werden. Mit dem Polk Schriftzug wird das wertige Gehäuse mit den wohlgeformten Gehäuselinien optisch abgerundet.
Der Subwoofer mit dem 165mm großen Tieftöner und seinen schlanken 4 Kilogramm besitzt ein Gehäuse welches vollständig aus Kunststoff besteht und rückseitig den Pairing-Button und einen Netzanschluss bereitstellt. Mehr braucht es auch gar nicht für das System, aber als Subwoofer für andere Systemumgebungen fällt er aufgrund fehlender Schnittstellen raus. Für den richtigen Tiefgang arbeitet der Subwoofer in einem Bassreflex-System, welches als Downfire-Variante ausgeführt wurde. Zusammen sollen beide Gerätschaften 150 Watt zur Verfügung stellen können, genaue Angaben zu den verbauten CLASS-D Endstufen waren aber nicht zu finden. Den möglichen Frequenzgang gibt man mit 40 – 24.000 Hertz an. Für die Verarbeitung von 5.1 Ton-Material wurde der MagniFi Mini zusätzlich ein Decoder für Dolby Digital spendiert, andere Tonformate wie DTS können aber nicht direkt wiedergegeben werden und müssen als PCM-Bitstream zugespielt werden.
Kompakt, wertig verarbeitet und stimmig für dieses Preisgefüge, so würden wir bei der Detailbetrachtung die Polk MagniFi Mini bewerten. Auch die Wertigkeit der beiliegenden Fernbedienung hat uns positiv überrascht, was leider nicht so oft bei solchen Sets anzutreffen ist. Aber trotz schon vieler lobenden Worte, das Wichtigste mit dem Praxistest und der Klangbeurteilung steht ja noch aus und zu dem Teil kommen wir jetzt.
Die Einrichtung der Soundbar gestaltete sich recht einfach und ist auch ohne lesen einer Bedienungsanleitung locker möglich. Nachdem man beide Gerätschaften mit dem Netzteil verbunden hat, pairte sich in unserem Fall auch der Subwoofer direkt automatisch mit der Soundbar und es konnte sofort losgehen. Lediglich die Google Home App muss geöffnet und über WLAN in das Google Cast eingebunden werden, mehr ist letzlich für die Installation auch nicht notwendig. Aufgrund der Größe und dem Preisgefüge verzichten die Amerikaner auf ein Display, stellen aber in der Mitte eine LED-Leiste zur Veranschaulichung der gewählten Funktionen zur Verfügung.
Für die diversen unterschiedliche Aktivitäten besitzt die MagniFi Mini voreingestellte Presets. Mit den Voreinstellungen Film, Musik und Sport hebt die Soundbar gewisse Frequenzbänder etwas an um beispielsweise eine bessere Sprachverständlichkeit (Sport) oder mehr Dynamik (Film, Musik) zu erzeugen. Diese Einstellungen können mittels der Voice oder Bass-Einstellung auch selbst konfiguriert werden.
Das gelingt auch ganz gut, die Stimmenlautstärke steigt mit zunehmenden Pegel der Voice-Funktion an, wobei sich die Grundlautstärke des Tons nicht hörbar verändert. Diese Funktion ist jetzt aber auch keine wirkliche Magie, denn die Erhöhung des Frequenzbereiches für die Stimmenwiedergabe ist in vielen Produkten dieser Geräteklasse eingebunden und wird halt hier extra herausgestellt. Ab einer gewissen Einstellung wirkt es dann auch etwas zu viel des Guten, zu dominant ist in unseren Ohren die maximale Einstellung, aber das ist eine reine Geschmacksfrage, man muss die Funktion ja nicht nutzen. Gut gefallen hat uns der Night-Modus, der bei späterer Stunde auch noch ein gutes Filmerlebnis ermöglicht, aber sich eben bei den ganz tiefen Frequenzen dann etwas zurückhält und somit auch gegen einen „unerwünschten“ Besuch der Nachbarn schützt (…)
Bevor wir uns dem Klangcheck widmen, ein kurzer Absatz, für wen sich diese Soundbar eignet. Da die Polk MagniFi Mini auf einen reflektierenden Raumklang setzt, in dem die seitlichen Wände als klangliche Reflektionsflächen für Effekte genutzt werden, sollte der Raum in dem die Soundbar eingesetzt wird, nicht allzu groß sein. Optimal wäre dazu eine mittige Platzierung im Raum, damit die Reflektionen rechts wie links gleichzeitig beim Hörplatz wieder ankommen können. Damit hätte man das Maximum an Raumklang aus dieser Soundbar rausgeholt. Große Räumlichkeiten mit weit entfernten Wänden sind eher suboptimal für den Einsatz solch eines Geräts. Hier würden die Effekte eventuell „verspätet“ oder gar nicht mehr am Hörplatz ankommen, da die Schallwellen sich im Raum „verlaufen“. Aber wer einen großen Raum besitzt, ist wahrscheinlich auch nicht die wirkliche Zielgruppe für diese kleine Variante.
Wir haben einen "zu großen" Hörraum, somit waren die räumlichen Effekte der Polk Soundbar überschaubar bzw. kaum wahrnehmbar. Trotzdem löste sich grundsätzlich das tonale Geschehen gut von der MagniFi Mini, konnte zwischen Hörplatz und TV eine wahrnehmbare Stereobühne erzeugen und war auch bei der Sprachwiedergabe jederzeit sehr gut verständlich. Das zeigte sich gerade in hektischen Filmszenen aus The First Avenger: Civil War oder Watchmen, wo das Geschehen überraschend effektvoll mit einem leicht diffusen Bühnenbild dem Hörer präsentiert wurde, welches die Effekte gekonnt vor dem Hörplatz darstellte. Stimmlich wurden die Darsteller auch mit einem recht guten Volumen ausgestattet. Das gebotene Klangbild wirkte stimmig, wenn auch etwas dominant in seiner Mitteltonausprägung. Positiv ist dabei auch der Subwoofer in Erscheinung getreten, dem es zwar etwas an richtigen Tiefgang fehlt, das aber gekonnt mit einer dynamischen und kraftvollen Darstellung überspielt. Nichtsdestotrotz war der Subwoofer, gerade bei actiongeladenen Sequenzen, ortbar, was auf eine recht „konservative“ Abstimmung dessen vermuten lässt.
Musikalisch haben wir das kleine System auch versucht etwas zu fordern, auch wenn das jetzt nicht unbedingt die Kernkompetenz der Anlage ist. Gerade dynamische Genres wie aktuelle Popmusik oder elektronische Titel liegen der Soundbar, da hier die Abstimmung zwischen Subwoofer und Bar am stimmigsten rüberkommt. Bei musikalischen Stücken mit viel Gesang und fein eingesetzten Instrumenten, war der Mitteltonbereich gerade bei der stimmlichen Abmischung etwas dominant bzw. nicht komplett stimmig. Aber im Großen und Ganzen präsentierte sich das Set doch recht ausgewogen und kann auch zum Musikhören mal hergenommen werden.
Aber überraschen konnte uns die kleine Kombi mit ihrem Kunstoff-Subwoofer dann doch noch, denn die erreichbaren Pegel hatten wir dem Set so nicht zugetraut. Selbst bei maximaler Lautstärke verzerren die Schallwandler in der Soundbar nur minimal und der Subwoofer arbeitet dank seiner recht hoch angesetzten Einsatzfrequenz auch noch freudig mit und befeuert den Raum mit dem nötigen Punch. Wir denken in Räumen mit einer Größe von um die 15-20m² sollte sich dieses Set am wohlsten fühlen und für den entsprechenden Filmspaß sorgen. Kommen wir auf der nächsten Seite zum abschließenden Fazit.
Schon ein deutsches Sprichwort sagte: „Kleine Glöckchen klingen auch.“ und das trifft in diesem Fall auch auf die Polk MagniFi Mini zu. Denn dieses kompakte System aus Soundbar und kabellosen Subwoofer sieht nicht nur gut aus und kommt mit einer guten Verarbeitung daher. Es überzeugt auch klanglich, was wir aufgrund der eigentlichen Größe so nicht erwartet haben. Mit einer Breite von gerademal 34 Zentimeter ist es erstaunlich, was man im Filmbetrieb der MagniFi Mini für eine Sound-Kulisse entlocken kann und wie dynamisch diese Kombination zu Werke geht.
Dazu kommt eine umfangreiche Konnektivität mit HDMI, Bluetooth, hinzukommen ein optischer und analoger Eingang die das Einsatzgebiet mehr als flexibel erscheinen lassen. Denn neben der üblichen Tonaufwertung eines TVs, ist auch die Nutzung am stationären Computer denkbar oder aber überall dort wo eine Steckdose vorhanden ist, dank Bluetooth. Auch ist der Lieferumfang sehr großzügig gestaltet und alle Kabel für einen Betrieb über jede kabelgebundene Schnittstelle liegt dem System direkt bei.
Preislich bewegen wir uns bei dem Polk MagniFi Mini System zwischen 310 - 330,- Euro. Das geht für uns gerade noch in Ordnung, ab und zu ist das Set auch unter 300,- Euro zu bekommen, das würden wir dann auch für mehr als gerechtfertigt sehen. Wir können hier aufgrund der Leistung und des Preisgefüges unseren Preis-Leistungs-Award für die Polk MagniFi Mini zücken.
Normalerweise würdet ihr an dieser Stelle einen Vergleich zu unseren schon getesteten Modellen dieser Gattung finden. Wir haben die bisherigen Produkte dieser Kategorie in einem komplett anderen Raum / Ort getestet bzw. gehört und möchten auf einen klanglichen Vergleich aus Gründen der unterschiedlichen Gegebenheiten dann verzichten. In der reinen Produktausrichtung kommt dennoch die Teufel Cinebar One+ der hier vorgestellte Polk-Anlage am nähesten. Unseer hiesiger Testkandidat hat dennoch eine überzeugende Vorstellung abgeliefert.
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+ kompakte Maße + Verarbeitung + klasse Fernbedienung + gute homogene Abstimmung + Konnektivität + Lieferumfang + kraftvoller Subwoofer... | - ... der leicht ortbar ist - kein Display, nur LED-Signalisierung - Mitteltonbereich leicht dominant / verfärbt |
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