Mit der Oehlbach USB-Bridge hatten wir vor kurzem einen USB-Dac bereits im Test, der durch Klang und Kompaktheit überzeugen konnte. Heute will der "große" Bruder aus dem Hause Oehlbach seine Leistung zur Schau stellen. Mit dem XXL DAC Ultra möchte der Hersteller hochwertige Klangcharakteristik bieten, die von einem Aluminium-Kleid verpackt wird. Zusätzlich sollen die vielen Möglichkeiten der Zuspielung den geneigten Käufer überzeugen. Ob der Oehlbach XXL DAC Ultra an dem positiven Einstand anknüpfen kann, haben wir in den nachfolgenden Zeilen festgehalten.
Die Umverpackung ist auf eine optisch schöne und funktionale „Schutzhülle“ reduziert und bewahrt den USB-Dac sicher vor Beschädigungen oder Umwelteinflüssen.
Oehlbach XXL DAC Ultra | |
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Preis | 349,- EUR Stückpreis |
Hersteller-Homepage | www.oehlbach.com |
Ausgangspegel | 80 mWatt an 600 Ohm |
Auflösung | bis zu 32Bit via USB; bis zu 24Bit via S/PDIF |
Dynamikbereich | > 120dB |
Audioausgänge | 2x 6,3mm Klinke (Frontseite) 1x RCA Stereo-Cinch R/L (Rückseite) |
Audioeingänge | Analog: 1x RCA Stereo-Cinch R/L (Rückseite) Digital: 1x USB-B (USB2.0 High/Full Speed Compliant) 1x Optical (Toslink), 1x Coaxial (Cinch) |
Chipsatz | Audio-Controller VIA VT1731 Konverter Cirrus Logic CS8422 D/A Wandler Burr Brown PCM5102 Verstärker Texas Instruments TPA6120A2 |
Abmessungen | 155x 48x 200mm (B x H x T) |
Gewicht | 1,07 kg |
Garantie | 2 Jahre |
Oehlbach hat mit dem dem DAC ein Multitalent im Portfolio, welcher durch seine kompakten Maße auf jedem Schreibtisch oder HiFi-Rack seinen Platz finden dürfte. Ob als Soundkarte für den PC oder als lautstärkegeregelten Stereo-Vorverstärker, viele Szenarien sind mit dem Oehlbach DAC möglich.
Die Aluminium-Front bietet zwei gut beschriftete Drehregler, einen für die Lautstärkeregelung und einen für die Wahl des benötigten Eingangs. Zusätzlich sind zwei 24 Karat vergoldete 6,3mm Klinkestecker-Anschlüsse, für zwei unterschiedliche Kopfhörer vorhanden. Diese lassen sich nicht getrennt voneinander regeln, bieten aber eine gute Vergleichsmöglichkeit für unterschiedliche Kopfhörermodelle. Auf der linken Seite findet man noch den Power-Button, der seine Bereitschaft durch eine dezent blau leuchtende LED signalisiert.
Wie schon die Front, ist die Rückseite sehr funktional aufgeräumt gestaltet. Neben einem analogen Eingang in Chinch-Ausführung, bietet der DAC gleich drei digitale Eingänge. Neben dem USB 2.0 Anschluss, finden wir noch ein optischen Toslink- und ein Coaxial-Eingang hier wieder. Nicht unbedingt in dieser Preisklasse oft wiederzufinden, ist der analoge Cinch-Ausgang, für zum Beispiel den Anschluss einer Endstufe. Der 12V-Netzanschluss vervollständigt unsere Aufzählung.
Das Gehäuse ist von Oehlbach in matt-schwarz gehalten und bietet neben der Aluminium Front, Stahlblech für die Gehäuse-Chassis. Alle Kanten sind sauber gerundet und wurden exzellent lackiert bzw. besitzen ein hochwertiges Oberflächen-Finish.
Durch das Lösen von sechs Inbus-Schrauben, können wir die Platine freilegen und uns von einem aufgeräumten Innenraum überzeugen. Oehlbach versteht es, hochwertige Bauteile kompakt auf einer Platine unterbringen und die Verkabelung sauber auszuführen.
Auf der technischen Seite verbaut man bewährte Komponenten, die auch hochauflösendes Audio-Material verarbeiten können. Der Audio-Controller mit der Bezeichnung "VT1731" kommt aus dem Hause VIA und kann via USB bis zu 32 Bit und 384kHz aufnehmen. Die Signale über SPDIF werden mit maximal bis zu 24 Bit und 192 kHz aufgenommen, können aber vom verarbeitenden Cirrus Logic CS8422 Sample-Rate Converter auf bis zu 32 Bit / 384 kHz konvertiert werden. Als D/A-Wandler wurde ein Burr Brown Chip in der Modell-Nummer PCM5102 verbaut. Abschließend ist der Verstärker, aus der Schmiede Texas Instruments, zu erwähnen. Mit dem TPA6120A2 setzt Oehlbach auf einen kraftvollen Verstärker, der auch 600 Ohm Kopfhörer mit ausreichend Pegel versorgen soll und dabei kompakt unterzubringen ist. Ob die gewählten Komponenten eine musikalische Symbiose bilden, überprüfen wir jetzt im Klangcheck.
Um die Klangeindrücke erfassen zu können, schlossen wir den DAC per USB-Kabel an unseren PC an und überprüften mit diversen hochauflösenden Audio-Dateien, wie z. B. FLAC, wozu der DAC in der Lage ist. Vorher mussten wir kurz den Treiber auf unserem Windows-PC installieren, Plug and Plug ließ sich der DAC nicht sofort in Betrieb nehmen.
Als Kopfhörer standen uns zwei unterschiedliche Modelle zur Verfügung, um die Klangeigenschaften bewerten zu können. Mit dem Ultrasone Edition 8 Carbon stehen ein Vertreter aus der oberen Preisklasse und mit dem Sennheiser HD650 einen Kopfhörer aus dem mittleren Preissegment zur Verfügung.
Der Ultrasone Edition 8 Carbon ist mit seinen 32 Ohm und der geschlossenen Bauweise ein eher genügsamer Kandidat, was die Leistungsaufnahme betrifft. Kann aber durch seine hochwertigen HD-Treiber durchaus fordernd sein, was das Auflösungsvermögen des Musikstücks betrifft. Mit Rock or Bust von AC DC möchten wir heute den Klangcheck eröffnen. Der Oehlbach DAC haut einem direkt kraftvoll die Gitarre Angus Young um die Ohren und sobald die Stimme von Herrn Johnson ertönt, wird es heftig und der Song nimmt richtig Fahrt auf. Die Wiedergabe in den einzelnen Frequenzbereichen ist dabei jederzeit sehr klar differenziert und wird sehr harmonisch dosiert dem Hörer präsentiert. Mit Tears in Heaven von Eric Clapton wird es jetzt etwas entspannter und wir widmen uns den leiseren Tönen. Die feine und zurückhaltend gespielte Gitarre wird sehr schön aufgelöst auf den Kopfhörer transportiert, jeder Griff ist zu hören und im Zusammenspiel mit der sanft melodischen Stimme von Herr Clapton, wird ein sehr ausgewogenes Klangbild erzeugt.
Mit 300 Ohm und der offenen Bauweise, benötigt der Sennheiser HD650 schon einen potenten Zuspieler, wenn den ausgewählten Musikstücken nicht die Luft ausgehen soll. Mit dem Track She shot me down von David Guetta feat. Skylar Grey kann er das angesprochene auch gleich unter Beweis stellen. Der Anfang des Tracks ist noch recht ruhig und arbeitet sich langsam auf den "Höhepunkt" zu. Der stimmliche Part von Skylar Grey kommt sehr detailliert beim Hörer an und als dann die Bass-Drum einsetzt, wird es spaßig. Kraftvoll, sehr dynamisch und dabei jederzeit kontrolliert geht der DAC zur Sache und der Song macht Bock auf ausgelassene Partynächte. Mit Mirrors von Justin Timberlake geht es direkt weiter und auch hier überzeugt der Oehlbach DAC. Der RnB Song besitzt eine Fülle an Details, die sehr gut herausarbeitet werden. Mit dem Sennheiser hat man auch einen guten Partner am Anschluss, der das weiß richtig wiederzugeben. Ob nun der Hoch-/Mitteltonbereich oder das Bassfundament, alles wirkt sehr ausgewogen in der Wiedergabe und der DAC erzeugt ein präzises Klangbild, ohne dabei eigenes dazu zu dichten.
Ob der Ultrasone mit seinen hochauflösenden Treibern oder der Sennheiser mit seiner fordernden Bauweise. Beide Kopfhörer fühlen sich am Oehlbach DAC zu Hause und können in der Wiedergabe überzeugen. Das Klangbild ist jederzeit sehr detailliert, frei von eigenen Interpretationen des Verstärkers und zeichnet den kompletten Frequenzbereich sauber ab. Kommen wir abschließend zum Fazit.
Nach der USB-Bridge ist es Oehlbach wieder gelungen, mit einem Produkt zu überzeugen. Der XXL DAC Ultra besitzt ein hochwertiges, dabei kompaktes Gehäuse. Die verbauten Potiometer sind klar beschriftet und haptisch angenehm ausgeführt. Alle Anschlüsse sind vergoldet und unterstreichen das, in diese Preisklasse, erstklassige Erscheinungsbild.
Klanglich hinterlässt der DAC auch einen hervorragenden Eindruck. Mit einem ausgewogenen, präzisen, dynamischen und jederzeit neutralen Klangbild kann der DAC den Hörer begeistern. Beide verwendeten Kopfhörer fühlten sich wohl am Oehlbach. Neben der einfachen Installation, stehen noch die vielen Anschlussmöglichkeiten auf der Haben-Seite. Aktuell geht das kompakte Gerät für ca. 349,- EUR über die virtuell Ladentheke, kann alternativ aber auch bei Amazon erworben werden.
Oehlbach XXL DAC Ultra - Kopfhörerverstärker | ||||
Verstärker Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen | ||
Pro | Contra | |||
+ hochwertige Verarbeitung | - leichtes Knacken beim Ausschalten | ![]() |
Wir sprechen dem Oehlbach XXL DAC Ultra Kopfhörerverstärker unsere klare Empfehlung aus.
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