Die Entwicklung der TV-Geräte, egal ob nur Curved oder nicht, hält ununterbrochen an. 4K ist bei den Herstellern immer noch DAS Thema. Passend dazu wurden dieser Tage erste UHD-Blurays angekündigt, was den angesprochenen Fernsehgeräten entgegenkommen sollte. Wir haben uns zu dieser Thematik den Samsung`s UDH Flat LCD UE55JU7090 (55 Zoll) ins Haus geholt, der ab Werk mit Twin Tuner, Quad Core Prozessor, 4K-Upscaler und sehr vielen weiteren Raffinessen aufwarten warten kann. Aufklärung zum Produkt gibt der nachfolgende XXL-Testbericht.
Beim heutigen Umfang von Smart-TVs, egal von welchem Hersteller, fällt es potentiellen Käufern immer schwerer das Wesentliche vom Unwichtigen zu trennen bzw. zu erkennen, welche Funktionen wirklich beachtenswert sind. Entgegen des aktuellen „Curved-Trends“ schauen wir uns ein vollgestopftes Flat-Modell von Samsung an. Dieser kommt mit allen technischen Schmankerl daher die der Hersteller aktuell zu bieten hat. Der UE55JU7090 in der 55 Zoll Ausführung besticht durch die 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel), einen UHD-Upscaler, Quad-Core-Prozessor und einem extrem umfangreichen Smart-TV Portfolio. Der JU7090-Modellreihe ist in sechs verschiedenen Größen verfügbar (40, 48, 55, 65, 75 und 85 Zoll). Alle wichtigsten Eckpfeiler dieses TV-Geräts werden wir auf den nachfolgenden Seiten detailliert betrachten.
Neben UHD stehen u.a. auch Features wie das UDH-Dimming sowie das Precision Black auf der Hamenliste. Somit sollen feinste Details und tiefschwarze Kontrastwerte ermöglicht werden. Mit Hilfe der Peak Illuminator Technik will man helle Bildbereiche besser ausleuchten. Im Dunkeln erfolgt eine intelligente Dimmung die zugleich den Stromverbrauch reduzieren soll. Zusätzlich zur „normalen“ Fernbedienung liegt einmal mehr die Smart Hub Bedienung dabei, die primär für die Steuerung des Smart-TV-Betriebssystems (Tizen) zuständig sein soll.
Der Lieferumfang enthält alles notwendige. Neben dem TV-Gerät liegt einiges Nützliches mit im großen Karton bei. Neben den üblichen Beipackzetteln und einer Schnellstarteinrichtung, findet sich auch eine abgespeckte Form des Handbuchs mit in der Verpackung. Die umfangreiche Ausführung stellt Samsung als E-Book bzw. als E-Manuel auf dem TV-Gerät zur Verfügung. Stromstecker und Composite-Adapterkabel liegen ebenfalls mit bei. Des Weiteren noch ein Adapter für etwaige CI+ Modulkarten.
Zur Steuerung des TV-Geräts kann der Anwender entweder auf die „normale“ Fernbedienung oder aber auf die Smart-Hub-Steuerung zurückgreifen. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, dazu aber im Verlauf des Artikels mehr. Bei den Modellen in der Vergangenheit meist nur optional zu erwerben, liegt zusätzlich der Samsung One Connect Mini mit bei. Dieser Verteiler will eine clevere Lösung zur Beseitigung des großen Kabelgewirrs darstellen. Dazu aber ebenfalls später mehr.
Samsung UE55JU7090 im Überblick | |
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Bezeichnung | Samsung UE55JU7090 |
LCD-Größe | 55 Zoll |
LCD-Diagonale | 138 cm |
Display-Typ | LCD |
Hertz-Angabe | k.A. |
Hersteller-Homepage | www.samsung.com |
Garantie | 2 Jahre |
Marktpreis | 1.700 EUR |
Abmessungen | 1242 x 718 x 67 - Mit Fuß 1242 x 770 x 277 - Ohne Fuß |
Gewicht | 18,2 Kg - mit Fuß 15,4 Kg - ohne Fuß |
Energieverbrauch | Betrieb: 82W Standby: 0,3W Pro Jahr: 114 kWh |
Vesa-Standard | 400 x 400mm |
Audio | Dolby Digital Plus DTS-Unterstützung: DTS Studio Sound / DTS (5.9) Ausgangsleistung (RMS): 2x 20W Modus für Wandmontage |
Anschlüsse | 4x HDMI 3x USB 1x Komponenten-Eingang (Y/Pb/Pr) 1x Composite (FBAS) 2x SAT 1x CI-Slot (adaptiert) 1x RJ45 (LAN) 1x Kopfhörerausgang (Klinke) |
Ausstattung | ▪ Quad Core Prozessor ▪ 3D-Konverter (2D-3D) ▪ Time-Shift ▪ ConnectedShare (HDD) ▪ Bild in Bild Funktion ▪ Programm-Guide (EPG) |
Tunertyp (Anzahl) | ▪ DVB-S2, DVB-C2,-T2 (je 2) |
weitere Features | ▪ Screen Mirroring ▪ Samsung Smart View App ▪ Smartphone als Fernbedienung ▪ WLAN integriert ▪ Wireless TV on (Wake on LAN) ▪ Multiroom Unterstützung ▪ DLNA ▪ Anynet+ (HDMI-CEC) |
Videoformate | H.264 BP/MP/HP, HEVC (H.265 - Main, Main10, Main4:2:2 10), Motion JPEG, MVC, DivX 3.11/4/5/6, MPEG4 SP/ASP, Window Media Video v9 (VC1), MPEG2, MPEG1, Microsoft MPEG-4 v1/v2/v3, Window Media Video v7(WMV1)/v8(WMV2), H263 Sorrenson, VP6, VP8, VP9, RV8/9/10 (RV30/40) |
Audioformate | MPEG, MPEG4, FLAC, OGG, WMA, wav, midi, ape, AIFF, ALAC |
Containerformate | AVI, MKV, ASF, MP4, 3GP, MOV, FLV, VRO, VOB, PS, TS, SVAF, WebM, RMVB |
Die Formgebung und die optische Gestaltung der 7er-Serie von Samsungs Smart-TVs besticht durch eine klare eckige Linienführung, welche zugleich ein hohes Maß an Wertigkeit übermittelt. Der silbergraue Rahmen erweckt in einigen Blickwinkeln sogar den Eindruck, es handle sich dabei um poliertes Aluminium. Das tiefschwarze Display wird als entspiegelndes Produkt beworben und entfacht im ausgeschaltetem Zustand seine optischen Reize die zur „Wohnraumverschönerung“ betragen sollen / können. Das gesamte Gerät hinterlässt bereits in den ersten Momenten nach der Aufstellung einen wirklich überzeugenden Eindruck.
Den schlanken Rahmen von gerade einmal 15 Millimetern haben wir bereits angesprochen. Die optische und geradlinige Gestaltung hat Samsung bei der 7er-Serie nun auch beim Standfuß konsequent fortgeführt. Mit Fuß bringt der UE55JU7090 18,2 Kilogramm auf die Waage, nach der Demontage sind es „nur“ noch 15,4 Kilogramm. Designausflüge mit extrovertierten Konstruktionen geht man nicht ein. Subjektiv eingeschätzt hatte der Fernseher zu jeder Zeit einen sicheren Stand. Für die (De)-Montage sind übrigens lediglich vier Schrauben von Nöten die entweder gelöst oder reingedreht werden müssen.
In der Tiefe beansprucht das Samsung-LCD lediglich 55 Millimeter, was in der Praxis und speziell bei einer Wandmontage, sehr zum Vorteil sein kann. Diesen Punkt schauen wir uns übrigens auf der nächsten Seite nochmal genauer an. Die Rückseite besticht durch Pragmatismus und einer großen Anschlussvielfalt. Die seitlich ausgerichteten Anschlüsse entsprechen dem Standard eines fast 2000 EUR teuren TV-Geräts. Es besteht kein Grund für Kritik. Das Hersteller-Logo ist im Übrigen nicht beleuchtet sondern nur aufgeklebt.
unkompliziert gestaltete Rückseite mit Anschlussfeld - Stromstecker rechts unten in der Ecke
Mit einem Twin-Tuner werden genügend Schnittstellen für die klassische Speisung von Wiedergabematerial geboten. Darüber hinaus noch zwei Eingänge für die Composite-Eingange, welche mittels Klinkenstecker realisiert werden. Eine USB-3.0-Buchse die zum Beispiel für die Wiedergabe von eigenen Videos oder Bildern herhalten, alternativ aber auch als Anschluss für eine TV-Kamera dienen kann. Zu guter Letzt noch der RJ45-Stecker zum Anschluss ans heimische Netzwerk. Interessant an dieser Stelle: wer möchte und gar nicht die Möglichkeit hat dies so umzusetzen, der kann den UE55JU7090 auch mittels des integrierten WLAN-Moduls ins gewünschte Netzwerk bringen. In der Praxis funktionierte dies sehr gut und gelang auf Anhieb, dazu aber später nochmal mehr.
Für den CI+ Stecker liegt eine entsprechend nach unten gewinkelte Adapterkarte dem Lieferumfang bei. Links unten in der Ecke (Blick auf die Rückseite), befindet sich das bekannte Steuerkreuz für die Senderumschaltung, Lautstärkeregulierung und der Power-Funktion. Der Standfuß hat rückwertig einen kleinen Kabelkanal erhalten um diese „bündeln“ zu können. In der Summe hinterlässt der Samsung UE55JU7090 nach der ersten Betrachtung einen erstklassigen Eindruck, bei dem keine Gründe zur Kritik vorliegen.
Die von Samsung getaufte und bereits angesprochene One Connect Mini Box fungiert als eine Art Verteiler und soll zum Ziel haben, das zum Beispiel vom Lowboard zum TV-Gerät hin lediglich ein Anschlusskabel verlegt werden muss. Das beiliegende Kabel ist rund zwei Meter lang. Die Schnittstelle ist ein Eigengewächs. An der Box werden dann im Umkehrschluss die Zuspielgeräte angeschlossen, aber auch der Ton mittels optischen Toslink-Stecker ausgegeben. Für eigene Inhalten stehen dem Anwender zwei USB-2.0-Ports zur Verfügung. Nun mag der eine sagen, dass die Auslagung der Anschlüsse unnötig sei. In vielerlei Fällen kann das aber wirklich einen Mehrwert bieten. Auf jeden Fall sollten potentiellen Käufer das im Vorfeld mit betrachten.
Auf der nächsten bleiben wir auf der Rückseite und schauen uns eine mögliche Wandmontage mittels VESA-Standard an.
Wie bei fast jedem aktuellen TV-Gerät ist auch beim Samsung UE55JU7090 eine Wandmontage möglich. In der eigenen Samsung-Produktfamilie gilt es dabei zu beachten, dass Geräte bis 40 Zoll auf das VESA-Maß von 200 x 200 Millimeter zurückgreifen. In den Größen von 48 bis 75 Zoll sieht der Hersteller 400 x 400 vor. An Hand des nachfolgenden Beispiels wollen wir demonstrieren, wie eine mögliche Montage an der Wand aussehen kann.
Zum Einsatz kommt eine fest an der Wand installierte Halterung, bei der man das TV-Gerät lediglich einhängt. Die Montage der beiden Haltebügel am Samsung-TV gestaltet sich denkbar einfach. Lediglich vier Schrauben sind von Nöten. Im Anschluss wird dieser in die Halterund an der Wand eingehängt und fixiert. Um mal konkret bei diesem Beispiel zu bleiben, der Neigungswinkel ließe sich in diesem Falle auch noch ändern, ist aber nicht unbedingt notwendig.
Logischer Weise muss vorher noch der Standfuß demontiert werden. Wie bereits schon einmal erwähnt, müssen dazu lediglich vier Schrauben gelöst und der Fuß herausgenommen werden. Eine sehr große Auswahl an Wandhalterungen zum fairen Preis findet man unter bei Amazon.
Wie seit einigen Generationen von Samsung gewohnt, werden alle Smart-TVs inzwischen mit zwei Fernbedienungen ausgeliefert. Jede hat auf ihre Art und Weise Vor- sowie Nachteile bzw. das richtige Anwendungsgebiet. Die Standardbedienung misst 17 Zentimeter, liegt sehr gut in der Hand und überzeugt auch dank geringem Gewicht. Alle Schaltflächen sind einfach zu bedienen.
Die Smart-Hub-Ausführung kommt mit einer gebogenen Formgebung daher die sich zugleich sehr ergonomisch in die Hand schmiegt. Des Weiteren wurden die Funktionen auf die der intuitiven Bedienung reduziert sowie gesund rationalisiert. Die Möglichkeiten bleiben überwiegend aber die gleichen, was in sich in der Praxis als sehr angenehm herausgestellt hat. Darüber hinaus verfügt das Eingabegerät auch über ein Spracherkennungsmodul sowie eine Pointer-Funktion. Mit 15,5 Zentimeter ist diese Bedienung etwas kleiner und schmaler als die Haupteinheit.
Die erste Anwendung wird dem Nutzer spielend leicht gemacht. Das Menü leitet einen durch die wenigen Einstellungspunkte. Die Grundlegenden Setups werden festgelegt, aber auch die AGBs dem Kunden aufgezeigt. Zu dessen Unterpunkten zählt auch die klare Kennzeichnung, dass das TV-Gerät Informationen an den Hersteller sendet, die dann „marketing-mäßig“ verwendet werden. Im Laufe des Artikels zeigen wir aber noch, wie man weitere Einstellungen diesbezüglich deaktivieren kann.
Der Sendersuchlauf beanspruchte ungefähr 5 Minuten (via Satellit) und spuckte um die 1200 Sendertreffer aus. Die entsprechende Anordnung muss der Anwender im Anschluss noch selbst vornehmen, da dies vom System relativ beliebig geschieht. Alles in Allem eine sehr leichte erste Einrichtung.
Der Programm-Guide ist sehr übersichtlich gestaltet worden. Reagiert recht flott auf Eingaben und bietet zugleich alle notwendigen Informationen. Die Meldungen welche ältere Firmware-Version betreffen und aufzeigen, dass oftmals die Informationen der aktuellen Sendungen nicht zur Verfügung stehen, können wir an dieser Stelle nicht bestätigen. Nach dem ersten Sendersuchlauf dauerte es zwar einen kleinen Moment, anschließend war jedoch alles ordentlich geladen.
Wer möchte kann auch seine eigenen Aufnahmen programmieren. Dazu ist es jedoch notwendig, vorher ein Speichermedium, also USB-Stick oder USB-Festplatte, an den Fernseher anzuschließen. So lässt sich jeder Zeit das gewünschte Programm festhalten. Die Umschaltzeit der einzelnen Sender kann ebenfalls als gut beschrieben werden - und das ist schon kritisch gesprochen. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der Menüstruktur.
Die allgemeine Menüführung kommt erfreulich minimalistisch daher, so dass man sich recht schnell in der herrschenden Strukturierung zu Recht findet. Bei genauerem Blick stellt man fest, dass sich dabei aber um einen ziemlichen Funktionsumfang handelt, der in diesem Kontext keineswegs negativ da steht.
Die kleine aber elementare Einstellung, dass der Fernseher Informationen an den Hersteller sendet, kann man etwas versteckt finden und deaktivieren. Zum Hintergrund: Im letzten Jahr wurde bekannt, dass Hersteller im großen Stil mittels Internetverbindung das Nutzungsverhalten der User analysieren und ggf. sogar das Angebot oder Werbung darauf abstimmen. Viele Hersteller reagierten und lassen nun zu, dass dieser „Dienst“ deaktiviert werden kann. Inwiefern genau, wird nicht tiefgreifend erläutert.
Deaktivierung des Datendienstes - Informationen werden "nicht mehr an den Hersteller geschickt"
Um die Funktionen die Samsung hinsichtlich des „interaktiven Fernsehens“ anbietet auch am besten nutzen zu können, bietet sich die mitgelieferte Smart-TV-Fernbedienung an. Die „Smart Hub“ Oberfläche legt sich nach dem Start über die aktive Sitzung. Es lassen sich bereits installierte Apps auswählen, neue über den eigenen App-Store installieren oder anderen Eingangsquellen auswählen. Die Reaktionszeiten sind angenehm, flott und es lässt sich zügig durch die einzelnen Menüpunkte navigieren. Wählt man beispielsweise Netzwerkquellen aus, kommt es je nach Verbindungsart, also per Kabel oder WLAN zu Ladezeiten, was aber dann am eigenen Netzwerk liegt. Über Kabelanschluss waren keine "Ladezeiten" zu vernehmen. Eigener Content lässt sich problemlos in den Fernseher speisen. Ob nun über einen USB-Stick oder eines im Netzwerk angeschlossenen NAS. Die Navigation dazu richtet sich rudimentär an ein Kachelsystem
Samsung Smart Hub Oberfläche mit installierten Apps
Anschluss-Übersicht sowie Quelleauswahl - GUI des Filemanagers
Samsung eigener App-Store - große Auswahl in guter Übersicht
Ein Smart-TV wäre nichts ohne vernünftige Web-Anbindung bzw. einer Möglichkeit, auch auf den den Lieblings-Webseiten surfen zu können. Wer das ohne Tastatur-Maus-Kombi machen möchte, kann das im Grunde genommen recht gut mit der Smart-Hub-Fernbedienung machen. Diejenigen die über den Status „Gelegenheits-Surfer“ hinaus kommen, werden sicher zur o.g. Eingabegeräte-Kombi greifen. Allen anderen genügt die mitgelieferte TV-Fernbedienung.
Die Geschwindigkeit mit der die Seiten dargestellt werden ist sicherlich auch eine Frage der eigenen Anbindung, jedoch aber auch, wie schnell die verbaute Technik das abzurufende umsetzen kann. Wir waren mit dem abgliefertem Ergebnis sehr zufrieden.
Nachfolgend wollen wir an Hand einiger Beispieleinstellungen auf die Features, Stärken sowie Schwächen des verbauten LCD-Panels eingehen. Dazu wurden ganz unterschiedliche Setups mit verschiedenen Zuspielquellen angeschlossen und getestet. Dazu zählen unter anderem UDH-Material was von den Streaming-Anbietern Netflix und Amazon stammt sowie die Blu-ray-Wiedergabe. Neben den designierten Aufgaben lassen sich u.a. mit der Bild in Bild Funktion weitere Zuspielquellen auf dem Display bündeln. Beispielsweise lassen sich zwei HD-Programme gleichzeitig nebeneinander abspielen.
Samsung Smart View 2.0 - App zum Steuern des TV-Geräts via Smartphone
| Mit der kostenlosen Anwendung „Samsung Smart View 2.0“ aus dem Google Play Store lässt sich das Smartphone als flexible Steuereinheit für den Fernseher umfunktionieren. Im Falle des verwendeten Samsung Galaxy Note 4 funktionierte das wunderbar und reibungslos. Leider war es das dann aber auch schon mit der Funktionsliste. Eine Programmierfunktion für den EPG bietet der Hersteller nicht an. Wo wir gleich beim nächsten Thema wären:
Der Samsung UE55JU7090 ist PVR-ready was bedeutet, dass man eine USB-Festplatte anschließen und für die Aufnahme von Fernsehprogramm verwenden kann. Die Funktion bietet sich dank Twin-Tuner nahezu an, da auf einem HD-Sender angesehen werden kann während auf dem zweiten Kanal die Aufnahme läuft. Kommen wir nun zu den verwendeten Einstellungen für den Test. |
In der Praxis stellte sich der Kontrastwert mit als größte Stellschraube heraus wenn es darum geht den Stromverbrauch zu senken bzw. zu erhöhen. In Fakten bedeutet es, dass die Veränderung des Wertes von 90 (Kontrast) auf 97 einen Anstieg der Leistungsaufnahme von bis zu 20W nach sich zog - je nach Anwendungsfall und Wiedergabematerial versteht sich. Des Weiteren sind und waren dies reine "Peaks". Zum Verbrauch selbst haben wir aber auf der nächsten Seite nochmal ausführlichere Betrachtungen dokumentiert.
Fangen wir unfairerweise einmal mit den negativen Punkten an. Für den Betrieb ist eine zentrale Sitzposition empfehlenswert, da die Kontrastwerte sonst ihre Strahlkraft verlieren. Hinsichtlich dieser Betrachtungsweise war es das aber auch schon an Kritik. Das glatte Panel scheint im ersten Augenblick designiert dafür zu sein, Reflektionen anzusaugen. Dem ist erstaunlicher Weise nicht so. Ein kleines Praxisbeispiel: im Raum steht eine kleine Wohnlampe, „alte“ TV-Geräte haben sich in der Vergangenheit dem Licht sehr gern angenommen und entsprechend gespielt. Der Samsung macht dies eben nicht schluckt potentiell reflektierende Lichtquellen nahezu auf.
Im normalen TV-Programm hinterlässt der UE55JU7090 eine sehr gute Figur. SD-Material wird in angemessener Qualität hochskaliert. Sehr scharf, kontrastreich und auch natürlich wird erst recht HD-Material präsentiert. Hoch interessant wird es schlussendlich bei nativem Blu-Ray- sowie UDH-Material. 1080p-Filme stellt der Samsung überragend dar, ohne Wenn und Aber.
atemberaubende Bildqualität bei der 4K-Wiedergabe - Quelle: Youtube
Die Paradedisziplin: Natives 4K-UHD-Material wird mit einer Brillanz wiedergegeben, dass man sich danach die Zunge schnalzt. Um die hier gebotene Wiedergabequalität zu verstehen ist es eigentlich notwendig, dies selbst gesehen zu haben. Dank HEVC-Unterstützung wird das Video-Material selbst kodiert. Ebenfalls brillant sind der nahezu perfekte Schwarz- und Weißwert. Kleines Beispiel: In passenden Cuts eines Films wird es plötzlich tief dunkel im Raum, wenn die schwarze Blende zur nächste Szene kommt. Ähnliches Verhalten kann man auch bei weißem Hintergrund ausmachen, nur eben umgedreht.
Der große Run auf den 3D-Bereich scheint seitens der Hersteller schon lange abgeebbt zu sein. Wir haben uns trotzdem einige Beispiele angesehen. Marvels aktueller Kinokracher „Antman“ kam an dieser Stelle sehr gelegen und bereitete großen Spaß, da gerade der geschrumpfte Blickwinkel viel Potential für räumliche Darstellung zuließ. Das Bild ist sehr scharf und wird klasse dargestellt. 3D bleibt definitiv ein tolles Feature was man gesehen haben sollte. Für einen perfekten Genuss sollte man den Abstand auf keinen Fall von drei Meter überschreiten, da sonst der Effekt zu verpuffen scheint und der Fernseher nicht mehr das beste Verhältnis aus Sitzabstand und Bildqualität gewährleisten kann. Als Brille kam die abgebildete Samsung SSG-3570CR zum Einsatz.
Mittels installierbarer App lassen sich die inzwischen beliebtesten Streaming-Dienste ansteuern, ohne dabei zum Beispiel eine rund 100 EUR teure Amazon Fire TV Box erwerben zu müssen. Ist zum Beispiel ein Fire TV (1st Generation) bereits vorhanden und man will in den „Genuss“ von 4K Filmen / Serien kommen, erscheint die Ausgabe etwas unwohlwollend. Abhilfe schaffen da die angesprochenen (kostenlosen) Apps.
Bleiben wir gleich bei Amazon Instant Video. Zwar läuft die Anwendung gefühlt nicht so flüssig wie auf der nativen und externen Box, bietet dafür alle gleichen Funktionen und eben die Unterstützung das vom Anbieter bereitgestellte 4K-Material wiedergeben zu können. Netflix bietet momentan die größere Auswahl an UDH-Serien bzw. Filmen an. Die dargestellte Bildqualität kann logischer Weise nur so gut sein wie das Quellmedium. An dieser Stelle muss nochmal darauf hingewiesen werden, dass das bei Netflix und Amazon angebotene 4K-Material nicht ganz nativem Output entspricht, da oftmals die Bildwiederholrate nur 24 Frames per Second beträgt und auch die Bitrate weit unter dem eigentlichem „Ziel“ liegt. Dies aber nur am Rande. Unter dem Strich bleibt festzuhalten, mittels installierbarer Apps und einer entsprechend ausgestatten Internetanbindung kann auch 4K-Material gestreamt werden.
Im Vergleich zu anderen Modellen anderer Hersteller verzichtet Samsung auf den Einbau komplexer Subwoofer-Systeme. Die beiden mit 20W Nennleistung ausgestatteten Membranen liefern einen soliden Klang der für den Sonntagabend-Film oder das Nachrichtenprogramm vollkommen ausreichend und klar verständlich ist. Audiophile Anhänger werden eh zu einer externen Lösung greifen. Ideal dafür bietet sich zum Beispiel die Teufel Cinebar 52 THX Streaming an.
Beim Verbrauch zeigte sich schlussendlich das, was man von einem Gerät in dieser Güteklasse erwarten konnte. Bei der Wiedergabe von UDH-Material lag der durchschnittliche Verbrauch, also was auch wirklich aus der Dose gezogen wurde, zwischen 160 und 165 Watt. Künftig werden wir an dieser Stelle noch weitere Geräte auflisten, um so eine bessere Vergleichbarkeit untereinander gewährleisten zu können. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich an Hand unseres Rechenbeispiels folgende Kostenaufstellung:
Kostenaufstellung | |
TV-Gerät mit einem Verbrauch von: | 165,00 Watt |
Dauer: | 3 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 7 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,28 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,50 kWh | 0,14 € |
in der Woche (an 7 Tagen): | 3,47 kWh | 0,97 € |
in 4 Wochen: | 13,86 kWh | 3,88 € |
im Jahr: | 180,18 kWh | 50,45 € |
in 5 Jahren: | 900,90 kWh | 252,25 € |
in 10 Jahren: | 1.801,80 kWh | 504,50 € |
Das 4K oder besser gesagt UHD aktuell DAS Zugpferd der TV-Branche ist, sollte sich bereits auch in der breiten Masse herumgesprochen haben. Die verfügbaren Angebote werden preislich immer erschwinglicher, ausgereifter und strotzen nur so vor Ausstattungsmerkmalen. So auch unser Testobjekt, der Samsung UE55JU7090 4K UHD-TV. Es wäre vermessen die komplette Feature-Liste herunter zu rattern. Fakt ist eins: aktuelle TV-Geräte mit UDH-Prädikat wollen wahre Alleskönner mit jeglichen Schnittstellen sein. Ob nun integriertes WLAN, ergonomische Smart-TV-Fernbedienungen mit Pointer-Funktion, all das bringt auch der hier vorgestellte Samsung mit. Aus subjektiver Sicht mag es für viele eine nette Spielerei erscheinen, objektiv betrachtet würde man eher dazu sagen, dass es Dinge sind, an denen man sich sehr schnell im Alltag gewöhnt und einen hohen Unterhaltungsfaktor bieten.
Nahezu brillant tritt der UE55JU7090 nicht nur im Bereich des Kontrastverhältnisses auf. Über jeden Zweifel erhaben ist er aber beim Schwarz- sowie Weißwert. Das gleiche gilt natürlich auch für die abgelieferte Bilderqualität, ob nun im SD, HD oder in seiner Paradedisziplin, der 4K-Wiedergabe. Kleine Abstriche müssen alle „Standfuß-Nutzer“ in Kauf nehmen, dieser ist nämlich nicht drehbar. Das ausgelagerte Anschlusspanel dürfte dem einen oder anderen nicht gefallen. Objektiv betrachtet erscheint diese Lösung aber sinnvoll, da im Falle einer Wandmontage theoretisch nur ein Anschlusskabel durch den Kanal legen muss. Hier gilt es auf jeden Fall im Vorfeld zu prüfen ob diese Möglichkeit für einen selbst sinnvoll ist.
Summa summarum handelt es sich beim Samsung UE55JU7090 um ein sehr ausgereiftes Produkt welches mit dem aktuellen Marktpreis von rund 1700,- EUR sicherlich kein Schnäpchen darstellt, im Vergleich zur Konkurrenz aber ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweist. Der Fernseher ist unter anderem auch direkt bei Amazon-Deutschland erhältlich.
Samsung UE55JU7090 - 4K UHD-TV | ||||
LCD / TV Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen | ||
Pro | Contra | |||
+ sehr gute und erstklassige Bildqualität + schlankes und sehr edles Design + ausgezeichneter Schwarz- sowie Weißwert + einfache und praktische Smart Control GUI + Twin-Tuner (DVB-S2, DVB-C2,-T2) + One Connect Mini Box | - Standfuß nicht drehbar - keine 3D-Brillen mitgeliefert | ![]() |
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