Mit der Pulse Soundbar+ schauen wir uns heute die Neuauflage der Soundbar aus dem Hause Bluesound näher an und gehen neben den technischen Neuerungen, auch auf die jetzt integrierte Surround-Lösung ein, was zusammen mit zwei Pulse Flex 2i ein kleines aber feines kabelfreies Surround-Setup ermöglicht. Viel Spaß beim Lesen!
Mit der Bluesound PULSE SOUNDBAR+ wurde Anfang letzten Jahres eine überarbeitete Version der von uns schon getesteten Pulse Soundbar präsentiert. Das "+" Modell, den Namenszusatz haben alle neuen Modelle der Pulse-Serie inne, verfügt aufgrund eines besseren Prozessors über mehr Rechenleistung und bietet so auch mehr Funktionen. Bluesound spricht hier von einer achtmal höheren Rechenleistung und eine viermal schnelleren Speichergeschwindigkeit als bei den Vorgängergenerationen.
Wirklich interessant ist die integrierte Unterstützung von Dolby Atmos und dass z. B. die Pulse Flex 2i (zum Testbericht) als kabellose Surround-Lautsprecher über eine dedizierte WLAN-Verbindung angesteuert werden können. Dazu kommt noch Möglichkeit einer kabellosen Ansteuerung eines Pulse Sub+. Somit ermöglicht Bluesound zusammen mit ihrem BluOS ein komplett kabelloses, abgesehen vom Stromkabel, Heimkino-Setup mit echten Surround-Kanälen.
Auch beim Bedienkonzept hat man Anpassungen vorgenommen. So lassen sich die wichtigsten Funktionen jetzt über ein Touch-Panel an der Gerätefront steuern. Selbstredend setzt der Hersteller aber auch weiter das Vertrauen in schon vorhandene Fernbedienungen, die einfach angelernt werden können, denn im Lieferumfang ist eine eigene nicht vorhanden. Jene kann aber einzeln nachgekauft werden.
Das Auftreten der Soundbar ist weiterhin sehr dezent gehalten, die Front wird von einem großen Gitter verziert, das keinen Einblick auf die verbauten Schallwandler zulässt. Das massive Gehäuse aus Metall ist im Übrigen identisch zum Vorgängermodell. Mit ihren knapp 14cm Höhe ist die Soundbar leider etwas hoch, sodass die meisten TV-Geräte (Panasonic 65HZW1004 auf dem Bild) im unteren Bereich verdeckt werden. Das sollte man beachten, wenn man sich die Soundbar zulegen möchte. Für eine Montage an der Wand liegt dem Lieferumfang aber auch eine Halterung mit bei und somit ist die Aufstellung recht flexibel gehalten.
Auf der Rückseite bzw. am Anschlusspanel ist die nächste Neuerung zu entdecken. Anstatt eines analogen Cinch-Eingangs, ist jetzt ein HDMI-Eingang mit eARC-Unterstützung vorhanden. Das Fehlen dieser Schnittstelle hatten wir beim Vorgänger noch moniert und somit ist die Pulse Soundbar 2i jetzt optimal gerüstet für den Einsatz an einem TV.
Die Einrichtung der Pulse Soundbar 2i ist dank der BluOS-Schnittstelle kinderleicht. Dafür einfach die Soundbar mit Strom versorgen und mittels der BluOS-App in das heimische Netzwerk integrieren. Hier bietet die App jetzt alle möglichen Zuspielmöglichkeiten aus dem Internet oder man kann sich durch die vorhandenen Eingänge navigieren. Das BluOS-System haben wir schon in etlichen Testberichten genauer beäugt, auf die wir an dieser Stelle gerne verweisen möchten. Seitdem hat sich auch nichts großartig verändert, außer das Amazon Music HD jetzt auch von der Software unterstützt wird.
Kurz zusammengefasst gehört BluOS zu den aktuell besten Multiroom-Plattformen. Das System agiert jederzeit stabil und flüssig, kommuniziert mit verbundenen Geräten reaktionsschnell. Dazu kommt noch eine Unterstützung für ROON und Airplay 2, was keine Wünsche offenlässt. Als weiteres praktisches Feature ist das bidirektionale Bluetooth anzusehen. Neben der üblichen Zuspielung von Audiosignalen durch ein smartes Gerät, kann die Bluesound Pulse Soundbar 2i auch Bluetooth-Signale selbst senden und somit lassen sich Kopfhörer mit der Soundbar koppeln. Wer also abends gerne mal einen Film oder sein Lieblingsalbum lauter hören möchte, ohne die Mitbewohner oder Nachbarn zu ärgern, setzt sich Kopfhörer auf. Beim Codec setzt Bluesound auf aptX-HD.
Sobald man seinen Kopfhörer entkoppelt, übernehmen sofort die Lautsprecher wieder die Tonwiedergabe und starten beim zuletzt gewählten Lautstärkepegel. Das erspart die Schreckmomente von spontan abgezogenen Kopfhörern (…) Neben der App-Steuerung, lässt sich die Soundbar über eine schon vorhandene Fernbedienung steuern. Dafür der Soundbar ein IR-Empfänger eingesetzt, welcher angelernt und somit auch mit Fernbedienungen fremder Hersteller bedient werden kann. Um die Funktion nutzen zu können, wird dann die App zwingend benötigt.
Das interessanteste Feature, welches die Pulse Soundbar 2i mitbringt, ist die Möglichkeit zwei Surroundkanäle kabellos anzusprechen. In unserem Fall kommen dafür zwei Pulse Flex 2i zum Einsatz, die auf den passenden Pulse Flex Standfüßen nicht nur in der perfekten Höhe agieren, sondern auch optisch zusammen stimmig harmonieren. So kann die Soundbar+ die hinteren Surroundkanäle über die Pulse Flex 2i mittels WLAN-Verbindung einbinden. Wem der Tieftonbereich der Soundbar nicht reicht, der kann zusätzlich auch noch einen Pulse SUB+ kabellos einbinden.
Die Kombination aus Soundbar+ und Flex 2i ist kinderleicht über die App als Heimkino-Setuop eingerichtet. Dafür muss nur eine neue Gruppe erstellt werden, dann wählt man die einzelnen Komponenten aus, die man einbinden möchte und erstellt entweder eine Heimkino-, Stereo- oder Multi-Player Gruppe. In unserem Fall ist es die Heimkinogruppe. Danach nur noch eben den Hauptprotagonisten bestimmen, wo das TV-Gerät angeschlossen ist, den rechten und linken Kanal definieren und die Abstände zum Hörplatz angeben. Das hat Bluesound echt einfach gelöst und innerhalb von Sekunden steht das Heimkino-Setup.
Klanglich überzeugt die Soundbar mit ihren acht Lautsprecherchassis mit einer guten Basswiedergabe, die für eine Soundbar auch richtig Volumen mitbringt. Stimmen- und Detailwiedergabe bewegen sich auch auf einem hohen Niveau. Der virtuelle 7.1 Modus bringt eine leichte Höhenebene mit, die keine echten Lautsprecher ersetzen kann, aber doch aber vor einem eine gute Soundkulisse aufbaut. Die kleinen potenten Flex 2i unterstützen die Soundbar gekonnt mit einer tollen Surround-Wiedergabe.
Bluesound Pulse Flex Standfuß - perfekte Ergänzung für den Flex 2i Lautsprecher
Zusammen wirkt das Gespann klanglich erwachsen, die Soundbar ist kraftvoll genug, um eine gute Soundkulisse in meinem 30m² Raum zu erzeugen und wer noch mehr Tiefton benötigt, kann über den SUB-OUT jeden erhältlichen Subwoofer einbinden bzw. kabellos auch den Pulse SUB. Klanglich und vom Aufwand her ein echt einfacher Zugang zu einem Heimkino-Setup, für alle, die keine großen Lautsprecher aufstellen möchten und auch auf lange Kabelstrecken keine Lust haben.
Das Update der Pulse Soundbar+ ist gelungen. So kommt die Neuauflage mit der schon bewährten Technik daher und wurde an den richtigen Stellen aufgewertet. Mit der neuen Prozessoreinheit merkt man eine Performance-Verbesserung in der App deutlich. Alles kommuniziert untereinander ohne Denkpausen, die Bedienung ist jederzeit flüssig und stabil. Dazu kommt jetzt eine Dolby Atmos Unterstützung, die jetzt in so einem Gehäuse mit dieser Chassisausstattung nicht unbedingt nötig ist, aber zugespielte Formate werden im org. Ton somit runtergerechnet. Zusammen mit der kabellosen Einbindung von Surround-Lautsprechern erschafft das System eine ausgewachsene Klangkulisse mit toller räumlicher Darstellung.
Abgerundet wird die Ausstattung von dem integrierten HDMI-Anschluss inklusive eARC-Unterstützung, einem bidirektionalem Bluetoothmodul mit aptX-HD Codec und eben der BluOS-Schnittstelle, dem Zugang zur aktuell mit der besten Multiroom-Plattform am Markt. Auch das massive Metallgehäuse, die schicken Aufstellfüße und die beiliegende Wandhalterung unterstreichen den Premium-Anspruch von Bluesound.
Mit einer UVP von 1.049 Euro (Straßenpreis um die 850,- Euro) möchte dieses Premiumprodukt aber auch entsprechend bezahlt werden. Aber Verarbeitung, Ausstattung und die vielen Schnittstellen bzw. die BluOS-Integration sprechen für das Produkt und so hat sich die Bluesound Pulse Soundbar+ unsere Top-Produkt-Auszeichnung verdient.
Den im Artikel für die Surround-Kanäle verwendeten Bluesound Pulse Flex 2i hatten wir schon von geraumer Zeit im Test: Review Bluesound Pulse Flex 2i
Bluesound Pulse Soundbar+