Mit dem kürzlich vorgestellten Teufel One M, hatten wir die ersten Berührungspunkte mit der aktuellsten Generation der Berliner Multiroom-Plattform, welche auf die Raumfeld-Technologie beruht. Der One M konnte mit einem kraftvollen Sound und einer stimmigen Software überzeugen, letzteres sollte auch für unseren heutigen Probanten, den Teufel One s, gelten. Ob er aber auch klanglich überzeugen kann, klärt das folgende Review. Viel Spaß beim Lesen!
Wie schon beim größeren Bruder, setzt auch der kleine One S auf die Raumfeld Software, die es seit 2009 dem Kunden ermöglicht, Musik drahtlos im ganzen Haus zu erleben. Mit der Übernahme 2010 durch die Berliner Schmiede Teufel, wurde dieses System weiter ausgebaut, die Marke Raumfeld existierte aber weiterhin. Erst sieben Jahre nach der "Einverleibung" integrierte Teufel auch diese Produkte in ihre eigene Namensgebung und überarbeitete das Lineup (wir berichteten), auf der ab sofort nur noch das Teufel-Logo prangert bzw. nur der kleine Schriftzug „powered by Raumfeld“ an den Technikgeber erinnert.
Die “alten“ Raumfeld-Produkte sind bei uns aber keine Unbekannten und so konnten wir schon einen detaillierten Blick auf folgende Modelle werfen:
In dieser Größenordnung haben wir selten einen Gast in unserer Redaktion, der stationär betrieben werden muss. Der Raumfeld One S ist eben nicht für den mobilen Einsatz gedacht, sondern braucht aufgrund seines fehlenden Akkus einen Ort, wo auch Steckdosen in der Nähe sind. Aber das ist üblich als Mitglied eines Multiroom-Streaming-Systems. Denn der kompakte Lautsprecher setzt wie sein großer Bruder One M auf die Raumfeld-Technologie, welche sich mit dem eigenen W-LAN verbindet und Audio-Dateien aus der Bibliothek oder dem Web streamen kann. Aber dazu dann im Praxistest oder Klangcheck mehr. Bevor wir uns dem Teufel One S genauer widmen, eine kurze Übersicht der technischen Fähigkeiten.
TEUFEL One S - Technische Details | |
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Bezeichnung | Teufel One S Streaming-Lautsprecher |
Preis | ~ 249,- EUR Preis (UVP) |
Homepage | www.teufel.de |
Maße | 180 x 167 x 86mm (Breite x Höhe x Tiefe) |
Gewicht | 1,3 kg Stück |
Daten | |
Sound-Design |
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Konnektivität |
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Aufbau Teufel One S (Foto: Teufel)
Im Gegensatz zum One M, der seinen Verwandten-Status zum Vorgänger optisch kaum leugnet, ist der One S zu seinem Raumfeld-Pendanten deutlich unterschiedlicher in seinem Erschienungsbild. Bei der Formgebung geht man jetzt eher quadratische Wege und somit ist das robuste Kunststoffgehäuse um knapp vier Zentimeter in die Höhe gewachsen. Die sonst auch auf der Front befindlichen Bedienelemente, sitzen jetzt alle auf dem Gehäuse und sind präzise in einer leicht gebürsteten Aluminiumblende eingelassen. Das Tastenfeld reagiert jetzt durch Berührung. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch von der Qualität bzw. Haptik exzellent umgesetzt.
Trotz der im Vergleich zum One M nach oben hin versetzten Funktionstasten, ist die Aluminiumleiste im unteren Teil der Front geblieben und beherbergt neben dem Teufel-Logo nur die die Status-LED. Die Technik bzw. die Schallwandler versteckt man hinter einer straff gespannten Textilabdeckung, die gerade bei der hellen Farbvariante für einen schönen Kontrast sorgt. Neben der gezeigten weiß / schwarzen Farbvariante, ist der One S auch in komplett schwarz gekleidet im Teufel Onlineshop zu bekommen. Hinter der textilen Bespannung ist der Unterschied zu dem Raumfeld One S Vorgängermodell nicht mehr so groß. Auch hier setzt man auf ein 2-Wege-System, mit einem Mitteltöner und einen davor mittig platzierten Hochtöner. Für den Tieftonbereich sind zwei jeweils zwei seitlich sitzende Bassradiatoren verantwortlich, die ähnlich wie ein Bassreflex-Port agieren. Der im geschlossenen Gehäuse durch den Tiefmitteltöner erzeugte Druck, gibt die Energie an eine schwingende Masse ab, in diesem Fall an die beiden Bassradiatoren. Selbige machen den Schall also nach außen nutzbar. Also ein üblicher Aufbau bei sehr kleinen Lautsprechern, wo ein aufwändiges Bassreflex-System nicht möglich ist.
Die Impulskraft liefern zwei Class-D Endstufen mit 5 Watt im Hochton- und 35 Watt für den Mitteltieftonbereich. Die Rückseite des Teufel One S ist sehr übersichtlich, hier findet der Nutzer einen analogen Eingang (3,5mm Klinke), einen Ethernet-Port und einen USB-Eingang. Letzteres kann mit Speichersticks und externen Festplatten umgehen und liefert auch genügend Strom für z. B. 2,5 Zoll Festplatten ohne eigene Stromversorgung. Abschließend sei noch erwähnt, das sich rückseitig auch die Setup-Taste befindet. Diese ist für die Erstinstallation und das Pairing mit der Bluetooth-Schnittstelle von Nöten.
Wer diese ganzen Anschlüsse nicht benötigt und lieber kabellos mit den One S in Kontakt treten möchte, der nutzt die WLAN-Schnittstelle bzw. das schon erwähnte Bluetooth-Modul für das Streamen von entsprechendem Audiomaterial. Mit dem Schriftzug „Powered by Raumfeld“ unterstreicht Teufel nochmal die Herkunft der Multiroom-Plattform. Der One S weiß optisch wie auch qualitativ zu gefallen. Bei der Verarbeitungsqualität lassen sich die Berliner nicht lumpen und setzen robusten Kunststoff und hochwertiges Aluminium ein, welches zusammen eine angenehme Haptik und hübsches Erscheinungsbild erzeugt.
Modell der zweiten Generation noch unter "Raumfeld-Flagge"
Dazu kommt eine textile Frontbespannung, die nicht nur farblich den Lautsprecher aufwertet. Ob jetzt der „alte“ Raumfeld One S optisch besser oder schlechter wegkommt, muss jeder selbst für sich entscheiden. Beide Modelle haben sicherlich ihre Befürworter, mich persönlich spricht der Teufel One S mehr an. Aber gerade bei Multiroom-Geräten ist der Umgang und praktische Nutzen bzw. die akustischen Fähigkeiten entscheidend und dem widmen wir uns auf der nächsten Seite.
Die Einrichtung verlief, wie schon beim One M Lautsprecher, sehr einfach und problemlos. Obwohl wir mehrere Geräte über Kabel und WLAN gleichzeitig in das System einspeisten, wurde jedes Mal das richtige Gerät gefunden und innerhalb kurzer Zeit in die Raumfeld- bzw. Teufel-Streaming App übernommen. Unsere drei Geräte Teufel One M, One S sowie der Streamer waren innerhalb von 15 Minuten, inklusive System-Updates ansteuerbar.
Teufel Streamer und der nicht mehr erhältliche Raumfeld Expander für eine höhere Reichweite
Für die Ersteinrichtung ist auch nicht viel nötig. Nur an den jeweiligen Geräten die Setup-Taste kurz gedrückt halten, bis die LED auf der Vorderseite blinkt und die App findet das jeweilige Modell innerhalb von ein paar Sekunden. Noch eben den WLAN-Zugang einrichten, sollte man kein Kabel nutzen möchten, den Aufstellort definieren und schon ist das Gerät einsatzbereit. Bei der App-Oberfläche hält sich Teufel grundlegend an die firmeneigenen Farben. Die helle Schrift auf dem dunklen Hintergrund, bietet einen stimmigen Kontrast und ist gut lesbar. Die roten Farbakzente runden die Oberfläche optisch gekonnt ab.
Teufel Raumfeld Einrichtung
Aber nicht nur optisch ist die App gut gelungen. Aufbau und Struktur der einzelnen Menüpunkte sind übersichtlich und leicht zu identifizieren. Man findet sich schnell zurecht, die einzelnen Funktionen sind innerhalb weniger Schritte erreichbar und auch das Erstellen von Gruppen, Playlisten oder das Stöbern auf der eingespeisten NAS wird zum Kinderspiel. Möchte man noch weitere externe Geräte in die Umgebung einspeisen oder den Funktionsumfang erweitern, kann man auf den Teufel Streamer zurückgreifen.
Teufel Raumfeld Oberfläche / Funktionen
So lassen sich externe Zuspieler wie z. B. ein CD-Spieler, Plattenspieler inklusive Phonovorstufe etc. in das erstellte Multiroom-System einspeisen und an den jeweiligen Lautsprecher durchreichen. Aber auch "ältere" Verstärker ohne Netzwerkfunktionen können mit dem Teufel Streamer um diese Funktionen aufgewertet werden, dafür steht ein digitaler und analoger Ausgang zur Verfügung.
Teufel Raumfeld Multiroom-Funktionen bzw. Möglichkeiten
Aber einen analogen Eingang via 3.5mm AUX-Eingang bringt auch der Teufel One S von Hause aus schon mit. Dieser Eingang kann auch analoge Geräte in das Raumfeld-System eingespeisen und auf weiteren Lautsprechern in der Umgebung abgespielt werden. Gleiches gilt für den USB-Anschluss, der Audiodaten auf externen Speichermedien an jeden eingebundenen Lautsprecher streamen kann.
Teufel Raumfeld Features wie Coveranzeige, Timer, Equalizer etc.
Dadurch das die hier vorgestellten Geräte alle diese Funktionen besitzen bzw. diese Schnittstellen bereitstellen, kann man mit der Raumfeld-Lösung eine umfangreiche Multiroom-Umgebung erschaffen, die sich nicht nur auf Teufel eigene Produkte beschränken muss. Eine sehr flexible Lösung und gute Umsetzung seitens der Berliner. Damit hätten wir den praktischen Teil auch abgehandelt und kommen zu den klanglichen Fähigkeiten des kleine Teufel One S.
Beim Klangbild überrascht der kompakte Vertreter aus dem Teufel Multiroom-Universum. Dieses ist ausgewogen, klar sowie deutlich in der Ausprägung und bietet auch, was halt machbar ist in dieser Größenordnung, eine gute Dynamik mit Tiefgang. Ob Christina Aguilera mit Twice oder Norah Jones mit Sweet Dreams, der One S ist stimmlich gut unterwegs, die einzelnen Stimmfarben der Künstlerinnen sind erkennbar und die seichten Töne werden vom Lautsprecher gekonnt interpretiert. Aber auch mit Titel wie Black & White von „The Legend“ Michael Jackson kann der One S umgehen. Wir waren überrascht welchen Radau der „Kleine“ machen kann. In Summe fehlt es dann aber noch ein klein wenig im Tiefgang.
Aber weder bei hohen Pegeln noch bei heftigen Basspassagen verliert der Lautsprecher die Ruhe, er musiziert sehr strukturiert in seiner akustischen Darstellung vor sich hin. Der Höhen- und Mitteltonbereich bietet ein angenehmes Auflösungsvermögen, stimmlich und von den Instrumenten gefiel uns der Godfather der Popmusik. Beim Tieftonbereich muss man aufgrund der Größe Abstriche hinnehmen, aber eine gewisse Dynamik mit etwas Tiefton möchten wir dem One S zusprechen. Das unterstreichen auch Tracks von Paul Kalkbrenner oder Scann-Tec, die mit einem guten Punch um die Ecke kommen, welcher für Küchen, Schlafzimmer oder andere Räume von 10 bis 15m² ausreichend sein dürfte. Wer größere Raume mit Musik füllen möchte, sollte sich den Teufel One M anschauen. Das soll es an dieser Stelle auch gewesen sein. Wir attestieren dem Teufel One S für diese Größenordnung ein ansprechendes, gut sortiertes und klar dargestelltes Klangbild, welches auch hier und da mit etwas Dynamik überrascht. Somit kommen wir zum Fazit.
Mit dem One S rundet Teufel das eigene Multiroom-Portfolio gekonnt nach unten ab. Auch hier überzeugt die solide Verarbeitungsqualität. Den Mix aus robustem Kunststoff und edlen Aluminium kombinieren die Berliner gekonnt, erzeugen durch die Materialwahl eine exzellente Wertigkeit und erzeugen ein ansprechendes haptisches Gefühl beim Nutzer. Dazu spielt der One S seine komplette Stärke mit der Multiroom-Software aus. Die wirklich intuitive, umfangreiche und optische gut umgesetzte Raumfeld-Plattform, die neben einer einfachen Einrichtung auch einen hohen Funktionsumfang bietet, ist mehr als nur eine solide Multiroom-Lösung. Sie ermöglicht viele Szenarien, kann auch externe Geräte einbinden bzw. miteinander verbinden.
Auf der klanglichen Ebene kommt der kleine Vertreter seiner Zunft mit einem ausgewogenem und luftigen Klang daher, der auch ein leichtes Bassfundament erzeugen kann, welches für diese Lautsprecherklasse durchaus Lob verdient hat. Wem der Mono-Lautsprecher nicht reicht, kann den One S mittels App mit einem Zweiten Lautsprecher zu einem Stereopaar koppeln und bekommt ein kompaktes, aber leistungsstarkes Mini-Audio-System mit hoher Flexibilität geboten.
Die UVP von 249,- Euro ist für uns ein Tick zu hoch gegriffen, Sonos, Yamaha oder auch Denon liegen da etwas drunter und sind auch Teil einer großen Multiroom-Familie mit vielen Fähigkeiten sowie klanglichen Ambitionen. Aber wer Teufel kennt, weiß um die Angebote und oft bekommt man den Teufel One S auch für knapp unter 200,- Euro, ein Preis, der dem Lautsprecher gerechter wird. Wir sprechen hier eine klare Kaufempfehlung aus. Erhältlich ist er im Teufel Online-Shop.
Teufel One S Streaming-Lautsprecher