Die neue LG DSE6S „Eclair“ Soundbar wurde im Rahmen der 2023er TV-Modelle von LG präsentiert und gibt sich fortan als Lifestyle-Soundbar. Sie kommt mit 100 Watt Leistung und im 3.0-Kanal-Aufbau daher. Des Weiteren stehen die gängigen Smart Assistenten wie Alexa und Google Chromecast zur Verfügung. Zudem auch Tidal- und Spotify-Connect geeignet. Des Weiteren können auch MQA-Formate verarbeitet werden. Was das Gerät leisten kann, klärt der folgende Artikel.
Mit dem kleinen Zusatz „Eclair“ hatte LG ja bereits mit der LG DQP5 ein kleines Klangwunder an den Start gebracht, welches mit Subwoofer ausgestattet war und bereits sehr gute Ergebnisse vorzeigen konnte – gemessen an der Größe versteht sich. Die DSE6S versteht sich nun als 3.0-Lösung die ohne Subwoofer auskommt und die perfekte Adaption sein soll, wenn es um eine Klangauswertung am TV geht. Die UVP beträgt stolze 499 Euro (…)
Die technische Grundausstattung liest sich bereits vielversprechend. Virtual Dolby Atmos, DTS:X und IMAX Enhanced Support will der Klangriegel bieten. Des Weiteren kann mittels LG WOW Orchestra die Soundbar zum passenden LG TV adaptiert werden, sodass diese im Verbund als Wiedergabegerät agieren. Beim Thema 3D-Klang darf man gespannt sein, wie die Höhenkanäle simuliert dargestellt werden, denn dedizierte Up- Firing -Kanäle hat das Gerät nicht.
Wie die bereits schon bei anderen von uns getesteten LG Soundbars wie bspw. der LG DS95QR oder der LG DSN8YG, kommt auch das hiesige Testobjekt wieder einer „Klang-Engine“ daher, welche die Tonausgabe verbessern soll. Im Klartext handelt es sich dabei um die vom Hersteller benannte AI Room Calibration, bei der mittels interner Mikrofone der Raum analysiert wird und an Hand von Algorithmen der Klang an die räumlichen Gegebenheiten angepasst wird. Durchgeführt das Ganze dann wieder mit der kostenlosen App, die auf einem Smart Device installiert werden muss.
Beim Lieferumfang ist ebenfalls alles mit dabei was es benötigt um die Anlage in Betrieb zu nehmen. Von den passend abgewinkelten Stromsteckern, bis hin zum optischen Toslink- als auch HDMI-Kabel gibt es kein fehlen. Der Anwender kann direkt loslegen. Für eine etwaige Wandmontage liegen auch passende Wandhalter mit dabei, die man daran montieren kann. Die Fernbedienung gibt es ebenfalls zu nennen, aber die schauen wir uns auf der nächsten Seite nochmal genauer an. Die Verpackung ist umweltfreundlich ausgelegt und verzichtet auf Kunststoff-Elemente wie man sie von anderen Kartonagen kennt.
Technischer Aufbau der DSE6S
Leider macht LG im Vergleich zu vielen anderen Produkten bei den verbauten Chassis-Einheiten bzw. zu den jeweiligen Größen keinerlei Angaben, sodass diese leer bleiben im Datenblatt. Wie man der obigen Animation entnehmen kann, stecken unter der Abdeckung vorallem Passiv-Treiber sowie ein dedizierter Hochtöner für den Center-Kanal. Alle wichtigen Eckpunkte finden sich nachfolgend nochmal aufgelistet.
LG DSE6S im Überblick | |
Bezeichnung | LG DSE6S Soundbar |
Preis | 499,- EUR (UVP) ~380,- EUR (Straßenpreis) |
Garantie | 2 Jahre |
Hersteller-Homepage | www.lg.com |
Maße | Soundbar: 800 x 131 x 63 |
Gewicht | Soundbar: 5,9 Kg |
Design | 3.0 Kanal |
Frequenzband | keine Angaben seitens LG |
Anschlüsse | ▪ 1x HDMI (Eingang) ▪ 1x HDMI (Ausgang) ▪ 1x Optisch (Toslink) ▪ 1x USB (Typ-A) |
Gesamtleistung | 100 Watt |
Sonstige Features | Bluetooth 5.0 4K-Pass-Through mit HDR (Dolby Vision, HDR10), ALLM (Auto Low Latency Mode), VRR (Variable Refresh Rate), MQA Dolby Atmos, DTS:X, Standard, Cinema, Game |
Audio-Formate | Dolby Atmos, Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus, Dolby Digital, DTS:X, DTS-HD Master Audio, DTS-HD High Resolution, DTS Digital Surround, AAC/AAC+ |
Unterstützte Dateiformate | MP3, AAC, FLAC, OGG, WAV |
Die optische Darbietung die Verarbeitung wissen auf jeden Fall zu überzeugen. Hier bekommt man ein schick aussehendes Produkt, das modern gestaltet wurde, sich optisch perfekt mit den meisten TVs ergänzt und vergleichsweise wenig Platz einnimmt. Auch wenn überwiegend Kunststoff verwendet wird, ist dieser sehr gut und schick verarbeitet worden bzw. präsentiert sich auch nicht gleich als solcher. Der Korpus wird umlaufen von einer wertigen Stoffbespannung verkleidet. Im Frontbereich befinden sich mehrere LEDs, die jeweils eine andere Funktion bekleiden. Bspw. wird die Quellenauswahl immer mit einer anderen Farbdarstellung der LEDs untermauert. Das mag in Summe ein wenig verwirrend sein und hätte durchaus eleganter gelöst werden können. Besten Beispiel sind hier die LCDs von JBL-Soundbars.
Auf der Oberseite befinden sich alle Steuertasten die auch auf der Fernbedienung hinterlegt sind. Diese funktionieren mittels Touch und geben kein sensitives Feedback an den Anwender zurück.
Die mitgelieferte Fernbedienung liegt sehr gut in der Hand und ist auch kein „abgebrochener Zwerg“ oder Notbehelf wie manch andere, sondern kann als vollwertige Steuereinheit betrachtet werden. Sie bietet alle notwendigen Schalterelemente ohne zu viel oder zu wenig davon anzubieten. Sound-Modi und Profil-Settings lassen sich darüber steuern, sowie aber auch die Eingangsquellen schnell umschalten. Selbiges gilt natürlich auch für das Wichtigste, die Anpassungen des Pegels. Damit ist schon alles gesagt (…)
mitgelieferte Fernbedienung - gleiches Design wie die TVs ab der 2022er Modellreihe
Leuchtdarstellung mittels LED - jede Funktion bekommt einen anderen Farbcode
Die Anschlussvielfalt hält sich vergleichsweise in Grenzen. Ins Gehäuse vertieft finden sich zwei HDMI-Ports. Einer davon agieren als Eingangsquelle von weiteren Zuspielern, der zweite dann als (eARC)-Verbinder hin zum TV-Gerät. Da die Anschlüsse rückwertig ausgeführt werden, dürfte es platzmäßig auch keine Probleme geben.
Anschlussbereich auf der Rückseite
Des Weiteren lässt sich dann noch ein optisches Kabel (TOSLINK) verbinden. Das war es dann auch mit den physischen Anschlussmöglichkeiten. Per Funkübertragung stehen dann noch Bluetooth 5.0 mit den Codecs SBC und AAC zur Verfügung. Des Weiteren ist auch WiFi mit an Bord, sodass die Soundbar per Alexa Sprachbefehle gesteuert werden kann. Das gleiche gilt im Übrigen auch für Google Chromecast und AirPlay 2, sodass die Soundbar theoretisch in einem Multiroom-Verbund agieren könnte. Spotify Connect und TIDAL Connect wird im Übrigen auch unterstützt.
Nach hinten ausgeführte Anschlussfelder
Die Einrichtung geht wieder hervorragend einfach von der Hand, die Symbiose aus LG TV und Soundbar ist erstklassig. Umstellen im Menü und los geht es, keine Detailanpassungen in tiefen Untermenüs sind notwendig.
Zusammenspiel aus Soundbar und TV (C2 - 65 Zoll)
Die Einrichtung geht wieder hervorragend einfach von der Hand, die Symbiose aus LG TV und Soundbar ist erstklassig. Umstellen im Menü des TVs und los geht es, keine Detailanpassungen in tiefen Untermenüs oder dergleichen sind notwendig. Die Zuspielung haben wir mit zahlreichen Dolby Atmos Testfiles aber auch den bekannten Filmtiteln absolviert. Während des Praxistest gab es wieder einen kleinen Aha-Effekt der sich einstellte. Die klangliche Potenz kann man der Soundbar auf jeden Fall attestieren, auch wenn ich grundsätzlich Wiedergabelösungen ohne Subwoofer etwas skeptisch gegenüberstehe, wenn diese in einem Atemzug mit „Bass-Performance“ genannt werden.
Wichtig ist, dass die „Eclair“ eine solide Darbietung aufs Feld gelegt hat, die in vielen Facetten genau das macht, was man von ihr erwartet: In Form einer einfach zu bedienenden Soundbar massiv den TV-Sound aufzuwerten. Die großen Disziplinen wie eine Dialogaufwertung sowie aber auch Action-geladene Szenen gekonnt und „groß“ dazustellen wurden mit Bravour gemeistert. So schafft es die DSE6S eine sehr klare und angenehme Bühne im Bereich der Dialogwiedergabe zu präsentieren, die man mit Hilfe der verschiedenen DSP-Settings (nach Genre benannt) auch noch wechseln kann. Eine Staffelung der Stereo- und Center-Kanäle kann ebenfalls gut herausgelesen werden. Das Ziel einer raumfüllenden Immersion gelingt erstaunlich gut. Beim Film „Midway“ werden die Sequenzen derart massiv und präsent, aber erstaunlich unverfälscht in den Raum getragen, dass man hier eine deutlich größere Audio-Lösung vermuten könnte. Dies wurde mit dem „Cinema“ DSP-Profil durchgeführt. Wer es richtig „präsent“ haben möchte, der kann noch das Bass-Profil auswählen.
veränderter Aufstellort - direkt vor dem TV
Eine Beobachtung die zudem gemacht wurde, dass die Soundbar eher für kleinere Räume ausgelegt ist. Wer diese in eher kahle und recht große Räumlichkeiten (größer als 40m²) unterbringen möchte, der wird merken, dass der DSE6S hier eher schneller als später die Puste ausgehen wird. Wie auf den Bildern zu sehen, mit Aufstellort unter dem TV, konnte der Klang in unserem Fall nicht voll entfaltet werden. Vor dem TV aufgestellt, ein akustisch besser aufgestellter Raum mit weniger Grundfläche und dichter stehenden Reflektionskörpern, lässt die LG aber deutlich besser dastehen. Oder besser gesagt wie ein gänzlich anderes Produkt wirken. Hier sollte jeder am besten selbst probieren. Am „richtigen Ort“ aufgestellt kann der Klangriegel aber wirklich überzeugen. Ein letzter Vergleich noch: Die LG DQP5 Eclair, ebenfalls von uns getestet, kommt ja mit Wireless Subwoofer daher. Hier wollte man seitens der Hersteller wohl die Lösung schaffen, die Basspotenz ohne externen Tieftöner zu erreichen. Was soll man sagen, weit weg ist man nicht davon – toll gemacht!
Wie auch schon bei den anderen LG Soundbars welche bei uns auf dem Prüfstand waren, bspw. die LG DSN7CY 3.0.2, LG DSN8YG 3.1.2 oder der DS95QR, hat auch die neue Eclair wieder eine App mit dazu bekommen. Erfreulicher Weise muss man sich nicht durch die Google Home App kämpfen um das Gerät dafür vorzubereiten. Die Einrichtung ist simpel und innerhalb weniger Momente abgeschlossen. Entsprechende Schritte werden einfach erklärt über das Smart Device angeleitet und sehr gut erklärt.
Des Weiteren bietet diese auch die Funktion der „Raumkalibrierung“ bei der Messtöne in den Raum abgestrahlt werden und letztlich die klangliche Leistung verbessert werden soll. Dieses Feature verbreitet sich aktuell immer mehr, wie zuletzt auch bei der JBL BAR 1000 (zum Testbericht), welche als 7.1.4-Lösung beworben wird. Wie gut dieses Feature agiert kann man mittels Vorher / Nachher-Vergleich selbst testen. Weitere Usability-Funktionen lassen sich hier ebenfalls bearbeiten. Einen Equalizer gibt es allerdings nicht. Kommen wir damit nun zum abschließenden Fazit.
Die LG DSE6S ist eine Soundbar, die im bekannten Gefilde von Herstellern wie Sonos und JBL fischen möchte und es mit großer Wahrscheinlichkeit auch machen wird. Das ist weniger abwertend gemeint, sondern eher löblich. Denn die einfache Zugänglichkeit des Produktes, die vergleichsweise umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten und natürlich auch der Klang Out of the Box, konnten aus dem Stand überzeugen. Offen gesprochen muss man bei der einen oder anderen Disziplin den physischen Grenzen einen Tribut zollen, was aber im Rahmen der Zielsetzung des Produktes vollkommen in Ordnung ist.
Bei der immersiven und räumlichen Darstellung konnten wir gute Ergebnisse erörtern, die wirklich überzeugend sind und für die allermeisten einen großen klanglichen Fortschritt im Vergleich zum TV-Sound nach sich ziehen werden. Auch wenn man beim Tiefton jetzt keine großen Frequenzschläge in die Magengegend erwarten sollte, ist dieser durchaus vorhanden und bemerkenswert – natürlich unter Berücksichtigung der Baugröße des Lautsprechers. Hinsichtlich einer smarten Ausstattung bekommt man als Anwender zudem Alexa- und Chromecast-Support, sowie auch eine TIDAL Connect und Spotify Connect Integration. Mittels der LG App die wir bereits von anderen Produkten kennen, lassen sich zudem auch weitere Funktionen bequem steuern und einstellen.
In Summe bietet LG ein sehr rundes und gutes Produkt an, welches seine Abnehmer finden wird. Als Alternative können wir aktuell noch die LG DQP5 (zum Testbericht) empfehlen, welche noch fairen Preisen noch am Markt zu finden ist.
LG DSE6S Eclair