Test: Nubert nuPro XS-7500

Elac Carina FS247.4 newsNachdem wir uns der X-Serie schon ausführlich angenommen haben, soll nun auch der neueste Sprössling dieser aktiven Reihe angehört bzw. angesehen werden. Das massive Sounddeck Nubert nuPro XS-7500 ist nicht nur eine einfache Soundbar, denn mit ihren ausladenden Maßen und zwei acht Zoll großen Subwoofern, ein Monster unter den Sounddecks. Ob hier "größer gleich besser" zutrifft, klärt der folgende Artikel.

 

 

Die erst dieses Jahr auf der High End in München vorgestellte Soundbase greift die Idee der von uns schon vorgestellten AS-250 oder AS-450 aus der nuPro-Reihe auf, treibt sie aber sozusagen auf die Spitze. Mit einer Breite von 130 Zentimeter und einer Tiefe von knapp 40 Zentimeter in der Tiefe, besitzt die XS-7500 Abmaße eines ausgewachsenen Standlautsprechers, nur eben das diese Variante waagerecht unter dem TV-Gerät platziert wird.

Dank einer möglichen Traglast von um die 100 Kilogramm, darf das Soundboard nicht nur in einem TV-Möbel verschwinden, sondern auch als Sockel für einen passenden Fernseher dienen. Hierbei sollte aber die maximale Traglast des Lowboards beachtet werden, denn neben den knapp 33 Kilogramm für die Soundbase von Nubert, kommen dann noch je nach Modell, ein paar zusätzliche Kilogramm vom TV dazu und kann das vorhandene Möbelstück eventuell schnell überfordern.

 

 

Detailansicht

Wie von der X-Serie gewohnt, besitzt auch das Deck die hübsche und wertige Lackierung aus mattem Schleiflack. Neben der hier abgebildeten schwarzen Varianten, ist auch noch eine weiße erhältlich und beide Farbtypen werden mit einer schwarzen Frontabdeckung geliefert. Diese hält magnetisch, wurde an die abgerundete Gehäuseform angepasst und fügt sich sehr gut in das Gesamtbild ein.

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umfangreicher Lieferumfang

Das massive Konstrukt aus MDF ruht auf zwei Standfüßen, die wahlweise nach außen oder nach innen zeigend montiert werden können. Damit das Möbelstück nicht beschädigt wird, aber trotzdem eine maximale Entkopplung zum Untergrund erhalten bleibt, sind die Füße aus spitz zulaufendem Gummi gefertigt und stellen gleichzeitig sicher, dass die nach unten abstrahlenden Subwoofer den nötigen Abstand zum Untergrund erhalten.

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Bei den Chassis setzt man auf Modelle, die sich auch schon in den anderen Modellen der nuPro- X-Serie bewährt haben. So trifft man im Sounddeck XS-7500 auf die 25mm Kalotte, aber eben in zweifacher Ausführung. Dazu gesellen sich vier 120mm große Tiefmitteltöner mit einem Polypropylenmembran. Nicht direkt sichtbar, aber vorhanden sind die im Gehäuse untergebrachten Subwoofer, zwei an der Zahl. 

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auf jeder Seite zwei 120mm Tief-/Mitteltöner und eine 25mm Seidengewebekalotte

Mit ihrem Durchmesser von je 20 Zentimeter sollen sie für die nötige Bassperformance sorgen und erklären auch die Größe des Gehäuses, irgendwo muss ja physikalisch der Platz und das Volumen herkommen. Wie wir es schon von den Modellen X-3000 oder X-8000 kennen, setzt Nubert auch beim XS-7500 für die Darstellung der Funktionen und Eingänge ein OLED-Display ein. Dieses bietet auch mit aufgesetzter Frontbespannung eine gute Lesbarkeit und lässt sich auch in der Helligkeit oder Darstellung individuell konfigurieren .

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zwei mächtige 200mm Subwoofer auf der Unterseite

Da wir es ja mit einem aktiven Lautsprecher zutun haben, fällt die Rückseite etwas üppiger aus, als sonst von einem Lautsprecher gewohnt. Neben den markanten Kühlrippen, die unterstreichen welche Leistung in der XS-7500 zur Verfügung steht, sind auch einige Schnittstellen hier untergebracht. So verfügt das monströse Sounddeck über sechs Digitaleingänge, wovon zwei optisch und zwei elektrisch daherkommen. Dazu gesellt sich ein USB-Port, über den sich die Box als externe Soundkarte an einem geeigneten Rechner verwenden lässt. Für den Anschluss an einem TV-Gerät dient das beiliegende HDMI-Modul, welches am USB-Versorgungsausgang gesteckt wird und ARC unterstützt.

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Alle digitalen Eingänge können mit Audiodaten von bis zu 24 Bit und 192 Kilohertz umgehen und sind somit auch HiRes-fähig. Für Freunde der analogen Zuspielung steht ein Stereo-Cinch-Eingang zur Verfügung, der hinter dem Anschluss direkt digital umgewandelt wird, um eine verlustfreie Weiterverarbeitung zu ermöglichen. Wer es lieber kabellos mit dem XS-7500 "treiben" möchte, dem steht eine Bluetooth-Schnittstelle und aptX-HD zur Verfügung. Weitere Wireless-Standards sind keine von Hause aus integriert, wer UPnP oder Airplay nutzen möchte, kann geeignete Adapter, wie z. B. den LinTech AirLino+ im Nubert Online-Shop erwerben. 

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Kühlrippen der Endstufe mit viermal 90 Watt und zweimal 110 Watt Nennleistung

Neben den aufgezählten Eingängen verfügt das Soundboard auch über einen Subwoofer-Ausgang mit regelbarer Grenzfrequenz und einen Link-Out, um weitere nuPro-X-Boxen anzuschließen. Aber, wie auf der High End in München schon zu sehen, kann das XS-7500 auch kabellos mit weiteren Modellen der X-Serie kombiniert werden. Aktuell lässt sich somit die Stereobühne nur erweitern, da man nur den rechten bzw. linken Stereokanal um einen weiteren Lautsprecher erweitern kann, vielleicht ist aber auch ein reiner Centerbetrieb in naher Zukunft möglich, aktuell steht das aber noch nicht auf der Haben-Seite. Welche Vorteile ein Wireless-Surround-System hat bzw. wie man dieses mit aktiven Lautsprechern realisieren kann, hatten wir ja schon im Artikel: Nubert Wireless Surround mit der X-Serie genauer erläutert. Kommen wir zum praktischen wie klanglichen Abschnitt unseres Reviews.


 

Praxis- und Klangcheck

In der Praxis ist das Soundboard XS-7500 von Nubert ein problemloser Begleiter. Wie einleitend zu sehen, liegt dem Lieferumfang fast alles bei, um direkt mit der Installation beginnen zu können. Ein HDMI-Kabel fehlt leider, aber ich will mal nicht so kleinlich sein, schließlich sind einige Kabel direkt dabei, was nicht immer üblich ist. Somit braucht man nur noch eine zweite Person für die Aufstellung, bitte nicht allein versuchen, dass musste ich auch schmerzhaft erfahren (…) Aufgestellt und angeschlossen nimmt man die kleine, wertige Fernbedienung zur Hand und kann sofort loslegen. Mit der Remote-Bedienung lassen sich alle Funktionen regeln, aber auch das Display in der Front mittels den Steuerungstastern bietet diese Möglichkeit. Wem das nicht reicht, der nutzt die seit der X-Serie eingeführte Nubert App, die für iOS und Android zur Verfügung steht. Hier gibt es nur einen kleinen, aber feinen Unterschied. 

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Steuerung über die wertige Fernbedienung oder der Nubert App

Aktuell und wohl auch in Zukunft, steht die „Calibration-Funktion“ nur Apple-Nutzern zur Verfügung, aufgrund der Serienstreuungsproblematik bei den Android-Geräten. Leider konnte ich im Testzeitraum kein Apple-Gerät auftreiben und somit wird diese Funktion von mir auch nicht näher beleuchtet, Entschuldigung dafür. Zur App gibt es, nachdem wir diese im Bericht zur X-3000 und X-8000 Lautsprecher schon ausführlich behandelt haben, auch nicht mehr zusagen. Sie ist übersichtlich, bietet den Zugang zu allen Funktionen, bleibt aber optisch leicht hinter den Erwartungen zurück. Leider gibt es bis heute keine deutschsprachige Version, wo ein in Deutschland ansässiges Unternehmen noch nachbessern sollte. Der Umgang mit der App ist sorgenfrei, ich habe im Testzeitraum kaum Abstürze oder Verbindungsabbrüche gehabt und nach ein paar Tagen Eingewöhnung ist die Bedienung auch in Fleisch und Blut übergegangen. Die Lautstärkeregelung ist über die Software und den Plus-Minustasten zwar etwas träge, aber der Volumen-Ring kann auch direkt mit dem Finger gesteuert werden und ist die bessere Alternative. Sonst ist die Software eine solide Basis um mit der XS-7500 auch im smarten Bereich umzugehen und den Alltag zu bewerkstelligen. 

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HDMI/ARC-Modul wird einfach angeschraubt und mit dem USB-Port verbunden

Viel interessanter wird es jetzt mit dem klanglichen Aspekt der XS-7500. Denn eins kann ich vorwegnehmen, dübelt oder verschraubt eure Möbelstücke anständig, das Ding zerlegt sonst rigoros jeden Baufehler (…) Aber der Reihe nach, fangen wir erstmal mit der täglichen Berieselung von Sportübertragungen oder dem üblichen TV-Programm an. Dank der breiten Abmaße und dem Umstand, dass Nubert beiden Kalottenhochtöner die höchstmögliche Distanz untereinander verpasst hat, klingt das Stereo-Sounddeck auch ernsthaft nach Stereo. Bei unserem Abstand von um zweieinhalb Meter erlebt man die XS-7500 sehr räumlich und mit einer klaren Rechts-Links-Trennung, welches gerade Soundbars oft schwerfällt. Auch der integrierte Wide-Modus, der sich stufenlos anpassen lässt, hilft dabei die Breite der Stereobühne etwas zu erhöhen, gerade bei Sportübertragungen macht das sich klanglich deutlich bemerkbar und ist positiv zu bewerten. 

Wenn man jetzt qualitativ höherwertige Produktionen von Netflix oder Amazon zuspielt, kann das Sounddeck die richtigen Qualitäten ausspielen. Auch wenn man keine aktuellen Tonformate alla Dolby Digital oder DTS unterstützt, zeigt das System gekonnt, wir man bei wenig Platzbedarf ein großes Sounderlebnis erschaffen kann. Diesen Eindruck unterstreichen nicht nur die effektvollen und räumlich abbildenden Hoch- und Mitteltöner, sondern gerade der satte Tieftonbereich, der unglaublich präsent und kraftvoll ist, macht das Gesehene zu einem echten Erlebnis. Teilweise wird einem Angst und bange, wenn man eine Schlacht bei Guardians of the Galaxy konsumiert und die beiden Tieftöner gnadenlos jede Explosion mit heftigen Bassattacken akustisch darbieten. Aber nicht unbedingt von der Kraftentfaltung, sondern das in meinem Fall mein Roterring Möbelstück diesen Film überlebt. Aber diese anregende Wirkung im Bassbereich haben auch große Standlautsprecher, nur von dem Sounddeck erwartet man das auf den ersten Blick einfach nicht.

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Im Gegensatz zu den AS-250 oder AS-450, die auch kraftvoll unterwegs sind, aber eben bei den Bühnenbildung etwas zurückhaltend agieren, bin ich auch vom Filmbetrieb und dessen breiter Darstellung positiv überrascht bzw. angetan. Stimmen werden deutlich und klar aus der Mitte platziert abgebildet, Effekte besitzen eine gute Ortbarkeit und verleihen Filmen auch die nötige räumliche Wirkung. Einen Surroundsound lässt sich somit zwar nicht erschaffen, das ist technisch von Nubert auch gar nicht gewollt. Aber die Soundkulisse die von vorne erzeugt wird ist stimmig strukturiert, verschiedene Richtungen wahrnehmbar und sehr detailliert abgebildet. Gleiches gilt auch bei der Musikwiedergabe. Ich bin begeistert, wie gut das Sounddeck ein richtiges Stereogespann „imitieren“ kann, obwohl alles nur in einem Gehäuse stattfindet. Egal ob epochale Orchesterstücke, beatlastige elektronische Musik oder Balladen von Künstlerinnen mit zarten Stimmchen. Das Sounddeck ist eine passende Anlage um auch seinen audiophilen Ansprüchen nach zu kommen, bietet eine gut gestaffelte Stereobühne und viel Dynamik in den unterschiedlichsten Genres. Wer aktuell noch eine Kompaktanlage und Soundbar separat nutzt, sollte sich die Nubert nuPro XS-7500 unbedingt mal anschauen bzw. anhören. Denn hier bekommt man beides geboten und noch viel mehr, da Kraft und Pegelfestigkeit auch ausgewachsenen Standlautsprecher locker Konkurrenz macht. Sehr stimmige Umsetzung von Nubert und ein deutliches Upgrade zu dem bisherigen Flaggschiff-Sounddeck AS-450.


 

Fazit

Wir hatten ja schon mit der X-8000 festgestellt, dass die Schwaben von Nubert mit der X-Serie die nuPro-Serie sinnvoll ergänzt haben. Dank moderner und gleichzeitig schlichter Optik sind die Lautsprecher einfacher im Umfeld zu integrieren als noch die „Vorgänger“ der A-Serie, mit ihrem doch sehr technischen Charakter. Dazu gesellt sich eine wertige Verarbeitung inklusive gelungener Lackierung, welches das Erscheinungsbild gekonnt abrundet. Aber auch technisch bringt die komplette X-Serie alles mit, was aktuell State-of-the-Art ist. Neben leistungsstarken Endstufen und passend abgestimmten Lautsprechertreiber, gefielen uns besonders die Schnittstellenvielfalt und die einfache Steuerung entweder über das gut lesbare OLED-Display, die gelungene App oder die wertige Fernbedienung. Das die App aktuell nur in Englisch erhältlich ist und die Kalibrierung nur mit iOs-Geräten funktioniert, ist dabei ein kleiner Wehrmutstropfen.

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Beim Klang gehen die Schwaben keine Kompromisse ein. Was dieser „eine“ Lautsprecher an Dynamik und Tiefgang in unseren Hörraum transportiert, lässt selbst hart gesottene Redakteure etwas erstaunt zurück. Das Sounddeck ist in allen Lebenslagen unglaublich präsent und wird dank der breiten Abmaße auch mit einer guten Stereoabbildung gesegnet. Auch beim täglichen TV-Programm, der Film-Wiedergabe und Videospielen sowie der reinen Musikwiedergabe wird ein hervorragender Eindruck vermittelt. Wer aktuell mit mehreren Geräten, wie z. B. einer Stereoanlage, einer Soundbar mit externen Subwoofer etc. unterwegs ist, sollte sich die Nubert nuPro XS-7500 mal genauer anschauen. Mit einem Gerät kann man in vielen Bereichen richtig gut unterwegs sein, ohne Kompromisse eingehen zu müssen und bekommt auch noch eine moderne Wireless-Schnittstelle an die Hand, die spätere Aufrüstoptionen in der X-Serie offenhält. Einzig die fehlenden Decoder für bspw. Dolby Digital oder DTS finden wir nicht mehr zeitgemäß.

Preislich bewegen wir uns hier bei einem Stückpreis von 1470,- Euro für das aktive System, welches viele Komponenten obsolet machen kann. Für uns ist das Nubert nuPro XS-7500 Soundboard ein absolutes Top-Produkt. 

 

Nubert nuPro XS-7500 Sounddeck

gewaltiges und leistungsstarkes Sounddeck, welches auch Möbel auf ihre Festigkeit prüft, 28.12.2019
Pro
  • Verarbeitung / Oberfläche
  • Lieferumfang / moderne Frontabdeckung
  • Steuerrungsmöglichkeiten
  • gut ablesbares OLED
  • technische Ausstattung / Anschlussvielfalt
  • Wireless-Schnittstelle
  • Bühnenabbildung / Stereoklang
  • funktonierende WIDE-Funktion
  • Dynamik / Pegel / Detailwiedergabe
Contra
  • App nur englisch 
  • keinen Decoder an Bord
Focal Listen Wireless 2k

 

 Nubert nuPro XS 7500 award

 

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