Test: KEF Q-Serie 5.1.2 Setup

KEF Q Serie newsDie aktuelle Q-Serie aus dem Hause KEF ist noch nicht solange am Markt erhältlich (...) Mit den Q550 Standlautsprecher sowie dem Q350 Regallautsprecher konnten wir schon zwei Probanden dieser Serie in der Redaktion begrüßen. In dem nachfolgenden Artikel soll es einmal mehr um einen 5.1.2 Ausbau gehen, eben mit der besagten Q-Serie. Hinzu gesellen sich neben den bekannten Modellen auch noch der passende Subwoofer aus der Kube-Reihe.

 

 

Die Einstiegsserie von KEF wurde bereits 1991 der breiten Masse vorgestellt und ist somit schon seit über 27 Jahren am Markt erhältlich. Mit der vor zwei Jahren präsentierten achten Generation, hat der englische Hersteller mit asiatischer Konzernmutter, die Einstiegsklasse optisch in die Moderne geholt und auch die Treibertechnologie überarbeitet. Aktuell stellt die Q-Serie den günstigsten Einstieg in die UNI-Q-Lautsprecherklasse dar und umfasst insgesamt sieben Modelle. Darunter drei Standlautsprecher mit den Q550, Q750 und Q950, zwei kompakte Regallautsprecher Q350 und Q150. Wer ein Surround-System benötigt, kombiniert die schon genannten Lautsprecher mit dem Q650c Center-Lautsprecher und mit den Q50a Dolby Atmos Surround-Lautsprecher um aktuellen 3D-Sound gerecht zu werden. Für den Tiefton bietet KEF auch drei elegante Subwoofer mit an. Neben den uns heute zur Verfügung stehenden KEF Kube 10b, gibt es noch eine größere Version (12b) und eine kleinere Version (8b).

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Kef 5.1.2 Surround-Setup

Wirklich besonders bei dieser Aufzählung ist, dass alle genannten Modelle in einem „geschlossenen“ Gehäuse arbeiten und auf Bassreflex-Ports oder ähnliches verzichten. Die Standlautsprecher arbeiten trotzdem mit einem Bassreflex-System, in dem KEF zu den aktiven Tieftöner, noch jeweils zwei passive Membrane (Q950, Q750 und Q550) einsetzt und somit Strömungsgeräusche erst gar nicht entstehen lässt. Zusätzlich kann sich diese Bauweise gerade bei der Aufstellung deutlich unkritischer äußern, aber begrenzt eventuell auch den maximalen Tiefgang. Aber diesem Thema widmen wir uns ausführlich im praktischen Teil unseres Reviews. Erstmal geht es um unser Surround-Setup, welches im Einzelnen aus folgenden Modellen besteht:

 

 

Diese Setup liegt preislich bei knapp 4450,- und stellt schon einen ambitionierten Einstieg in die Heimkinowelt dar. Bevor wir uns den Setup klanglich aber genauer widmen, stellen wir euch auf den folgenden Seiten die Modelle kurz einzeln vor.


 

Detailansichten KEF Q950 / Q550

Das größte Modell in unserem Setup ist gleichzeitig auch das größte in der Q-Serie. Die Q950 ist ein imposanter Standlautsprecher, wiegt knapp 21 Kilogramm pro Stück und mit den 1,15m Höhe gehört er in die Kategorie „Ausgewachsen“. Aber nicht nur die Maße des Gehäuses sind beeindruckend, auch die Membranfläche ist üppig konfektioniert. So verfügt die Q950 über drei 200mm Tieftonmembrane, wovon einer aktiv und zwei als passive, sogenannte ABRs, arbeiten. Somit setzen die Briten auf keine Bass-Reflex-Konstruktion der üblichen Sorte, sondern auf ein Wirkungsprinzip mit passiven Radiatoren, welches typische Probleme eines Bass-Reflex-Systems, wie Strömungsgeräusche oder aufgegriffene Mitteltonanteile unterbinden soll.

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KEF - Q950 - Technische Details
 Bezeichnung  KEF Q950 Standlautsprecher
 Preis   ca. 1550,- EUR Paarpreis 
 Hersteller-Homepage  www.kef.com
 Maße  357 x 328 x 1116mm (Breite x Tiefe x Höhe) inkl. Standfüßen
 Gewicht  20,6 Kg Stück
 Daten
 Design  Zweieinhalb - Wege Lautsprecher
 Impendanz  8 Ohm (3,2 minimum) 
 Frequenzbereich  44Hz - 28kHz 
 Wirkungsgrad   91dB 

 

Die Funktionsweise ist dem „üblichen“ Bassreflex-System physikalisch aber sehr ähnlich. Der charakteristische UNI-Q-Treiber thront über den Tieftontreibern, hat in der achten Generation ein eigenes Abteil innerhalb des Gehäuses bekommen, um sich weniger von den Basstreibern beeinflussen zu lassen. Wer schon die KEF LS50 oder LSX kennt, der wird erstaunt sein wie groß so eine UNI-Q-Treibereinheit aussehen kann. Denn beim größten Modell der Q-Serie besteht der UNI-Q-Treiber aus einem 200mm Mittelton- und 38mm großen Hochtontreiber. Im Vergleich – der UNI-Q-Treiber in den beliebten LS50 beherbergt eine 130mm Mittelton- und 25mm Hochtoneinheit.

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Untergebracht ist diese Technik in einem stabilen Gehäuse mit einer guten Folierung. Auf der Rückseite sind zwar die Klebekanten zu erkennen, aber wer betrachtet seine Lautsprecher schon von hinten (…) Das Anschlusspanel ist sehr einfach gehalten, bietet eine Aufnahme für Bananas bzw. Kabelquerschnitte von bis zu 4mm und erfüllt seinen Zweck. Etwas höherwertiger hätte es in unseren Augen schon ausgeführt sein können. Bi-Amping oder Bi-Wiring wurde gar nicht berücksichtigt.

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höhenverstellbares Standfußkonzept der Q950 und Q550 - Unterlegscheiben liegen leider nicht dem Lieferumfang bei

Der komplette Lautsprecher wird mit zwei Kunststoff-Traversen und Spikes aufgestellt, die vorher mit jeweils drei Schrauben mit dem Gehäuse verbunden werden müssen. Leider liegen dem Set keine Plättchen für bspw. Parkettfussboden bei. Das sollte beim Kauf mit berücksichtig werden.  Kommen wir zum kleineren Q550 Standlautsprecher.

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KEF Q550

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Anschlusspanel ist bei beiden Modellen Q550 und Q950 identisch

Im Gegensatz zu den Q950, hatten wir die Q550 schon für einen Test in unserer Redaktion begrüßen dürfen und würden für die Vorstellung einfach auf unseren ausführlichen Testbericht verweisen und direkt mit dem Center-Lautsprecher weiter machen.


 

Detailansicht KEF Q650c

Der Center-Lautsprecher der Q-Serie ist mit seinen knapp 14 Kilogramm Lebendgewicht, 63 Zentimeter Breite und 21 Zentimeter Höhe ein wirklich ausgewachsener Vertreter seiner Zunft. Trotz designierter Einstiegsklasse bei KEF, ist der Q650c groß ausgefallen und auch bei der Membranfläche üppig bestückt, jedenfalls für einen reinen Center. Auch hier arbeitet der Hersteller wieder mit einem aktiven und passiven Tieftontreiber, die einen Durchmesser von 165mm aufweisen.

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KEF - Q650c - Technische Details
 Bezeichnung  KEF Q650c Center-Lautsprecher
 Preis   ca. 550,- EUR Stückpreis 
 Hersteller-Homepage  www.kef.com
 Maße  629 x 304 x 214mm (Breite x Tiefe x Höhe)
 Gewicht  13,6 Kg Stück
 Daten
 Design  Zweieinhalb - Wege Lautsprecher
 Impendanz  8 Ohm (4,2 minimum) 
 Frequenzbereich  64Hz - 28kHz 
 Wirkungsgrad   87dB 

  

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Der Größe des hier verbauten UNI-Q samt Chassis ist zwischen dem der Q950 und der Q550 wiederzufinden. In Zahlen bedeutet es, dass man einen 165mm Mitteltöner und 25mm großen Hochtöner zur Verfügung hat. Diese Kombination soll einen Frequenzgang von 64-28.000 Hertz abbilden können. Darüber hinaus trennt KEF die Mittelton- und Hochtonsektion bei 2.500 Hertz voneinander. Wie auch bei den anderen Modellen, sitzt auch hier die Technik in einem gut foliierten und stabilen Gehäuse mit einem einfachen Anschlussterminal.


 

Detailansicht KEF Q50a

Mittlerweile fast bei jedem Hersteller erhältlich, sind die sogenannten Dolby Atmos Surround-Lautsprecher. So steht mit dem Q50a auch eine Lösung für die Hochtonkanäle der 3D-Soundformate parat. Diese schicken Lautsprecher können entweder auf dem Standlautsprecher platziert werden, oder man nutzt dann die Decke des heimischen Hörplatzes als reflektierende Fläche und simuliert somit Töne die von „Oben“ kommend. Aber dank der integrierten Wandhalterung können die Q50a auch als Direktstrahler genutzt werden, in dem sie einfach auf den Hörplatz ausgerichtet werden.

 KEF Q50a 01k KEF Q50a 02k

 

KEF - Q50a - Technische Details
 Bezeichnung  KEF Q50a Dolby Atmos Surround-Lautsprecher
 Preis   ca. 700,- EUR Paarpreis 
 Hersteller-Homepage  www.kef.com
 Maße  180 x 259 x 178mm (Breite x Tiefe x Höhe) inkl. Standfüßen
 Gewicht  4,24 Kg Stück
 Daten
 Design  geschlossenes Zwei-Wege Lautsprecher
 Impendanz  8 Ohm (4,6 minimum) 
 Frequenzbereich  105Hz - 18,5kHz 
 Wirkungsgrad   86dB 

 

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Beim dänischen Hersteller DALI wird an dem Alteco C-1 ein Umschalter für den Direkt- oder Reflektmodus geboten. KEF verlässt sich auf die Einmessung des AV-Receivers, da der Lautsprecher die Aufstellung nicht verraten bekommt. Die knapp fünf Kilogramm schweren Lautsprecher arbeiten mit einer UNI-Q-Treibereinheit, wo der Mitteltonbereich auf einer 130mm großen Membran und die Hochtonsektion auf einer 25mm großen Kalotte zurückgreifen kann. Das geschlossene 2-Wege-System arbeitet in einem Frequenzbereich zwischen 105 – 18.500 Hz, was recht überschaubar ist, aber den Anforderungen des Aufgabengebietes gerecht werden sollte. Aber dazu im Praxistest mehr.


 

Detailansicht KEF Kube 10b

Abschließend möchten wir noch ein etwas näher auf den Subwoofer Kube 10b eingehen. Der auch als Möbelstück durchgehende Subwoofer besitzt an der Oberseite eine Hochglanz-Oberfläche mit großem Firmenlogo und ist umgeben von einer edlen Stoffbespannung. Ohne Logo auf der Oberseite, könnte man auch von einem Hocker ausgehen, so unscheinbar ist das Auftreten des Subwoofers.

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KEF - Kube 10b - Technische Details
 Bezeichnung  KEF Kube 10b Subwoofer
 Preis   ca. 650,- EUR
 Hersteller-Homepage  www.kef.com
 Maße  353x 370 x 370mm (Breite x Tiefe x Höhe)
 Gewicht  17,4 Kg Stück
 Daten
 Design  Aktiv-Subwoofer geschlossen
 Ausgangsleistung  300 Watt RMS 
 Frequenzbereich  24Hz - 140Hz 
 Chassis   1 x 250mm 

 

Die Verarbeitung und Optik bewegen sich aber auf einem hohen Niveau. Die knapp 18 Kilogramm geschlossene Konstruktion beherbergt eine 250mm Tieftonchassis. Angetrieben wird dieses von einer 300 Watt (RMS) starken CLASS-D-Endstufe und soll bis 24 Herz hinabspielen können. Auf der Rückseite verfügt der Kube 10b über eine Reihe von LFE-, Line- und Speaker-Level-Eingängen.

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KEF Kube 10b 03k

Dazu gesellt sich ein Regler für die Phasenauswahl und DSP-gesteuerten EQ-Einstellungen, die auch direkt am Subwoofer vorgenommen werden können. Damit wären wir mit den einzelnen Modellen durch und kommen zum praktischen Teil bzw. zum Klangcheck.


 

Klangcheck

Bei der Aufstellung sind die Q950 und Q550 sehr unkritisch. Durch die geschlossene Bauweise und dem somit fehlenden Bassreflex-Ports, sind selbst die großen Q950 einem nicht böse, wenn man sie nah an der Wand aufstellt. Die Bassperformance bleibt bei wandnaher Aufstellung unproblematisch und breitet sich genauso schön gleichmäßig aus, wie es bei 50 Zentimeter oder noch mehr Abstand der Fall war. Denn trotz der großflächigen Bassmembranen, gehen die Q950 gar nicht so tief in den Frequenzkeller, wie man optisch vielleicht vermuten mag. Sie sind eher absolute Könner im Bereich Timing, straffen und klar konturierten Basswiedergabe, als abgrundtief den Raum anzuregen. Somit würden wir bei der Q-Serie immer einen zusätzlichen Subwoofer empfehlen, der dann im Filmbetrieb für die nötige Grundlage sorgt.

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KEF Q50a Atmos-Lautsprecher auf den Q950 platziert - Nutzung der Höhenkanäle mit Hilfe von Deckenreflektionen

Wie man auf den Bildern erkennen kann, entschlossen wir uns die KEF Q50a Atmos-Lautsprecher auf den Q950 zu platzieren. Mit Hilfe der vorhandenen glatten Regips-Decke, ließen sich so die Fähigkeiten der Lautsprecher bei der Wiedergabe der Höhenkanäle über Reflektionen genauer beurteilen, Direktstrahler kann ja jeder (…) Wer das Thema 3D-Sound weiter auf die Spitze treiben möchte, könnte jetzt auch auf den beiden hinteren Q550 weitere Q50a platzieren und die hinteren Höhenkanäle abbilden. (...) oder beide Paare oben an der Wand platzieren.

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KEF Q550 als Vollbereichs-Surroundlautsprecher

Aktuelle Tonformate und AV-Receivern mit neun Endstufen oder mehr, bieten einige Möglichkeiten für die persönlich optimale Konfiguration. Wir wollen es bei unserem Setup bei einer 5.1.2 Konfiguration aber belassen. Für die nötige Impulskraft kam einmal mehr der Referenz-AV-Receiver, der Yamaha RX-A3080, wieder zum Einsatz. Die Lautsprecher wurden mit Hilfe der YPAO R.S.C. Mehrpunkt-Einmessung auf den Hörplatz eingerichtet und die Daten mit einem eher primitiven Gliedermaßstab, auch Zollstock genannt, überprüft. Dieses Prozedere sollte zu 90% die üblichen Nutzungsbedingungen in den heimischen Wohnzimmern unserer Leser widerspiegeln und dem Einsatzgebiet eines „normalen“ Surround-Setups für die reine Filmwiedergabe am nächsten kommen.

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KEF Setup am Yamaha RX-A3080 AV-Receiver

Anfangen möchten wir mit The Revenant in der 4K-UHD-Version. Diese bietet mit DTS-Master 7.1 (englisch) zwar die gleiche Tonspur wie die der Bluray, aber legt in Sachen Bildqualität noch mal eine deutliche Schippe drauf. Klanglich ist der gut abgemischte Film eine Mischung aus teils atmosphärische Score in ruhigen Landschaftsszenen und hektischen Gefechtseinlagen. So plätschert der Fluss zu Beginn des Film sehr detailliert durch das eigene Heimkino, alles wirkt sehr idyllisch bis ein Schuss die Ruhe stört. Nun nimmt auch der Film-Score Fahrt auf, präsentiert sich deutlich vehementer und der Subwoofer muss sich mit druckvollen Trommeln beschäftigen. Die nun anstehende Schlacht bietet akustisch eine unglaubliche Authenzität, Pfeile zischen durch das Wohnzimmer, Pferde rennen wild umher und Schreie schwirren durchs Wohnzimmer. Die Szenerie bringt eine klar definierte Räumlichkeit mit sich, direktionale Effekte sind klar von der Entstehung bis zum Ende ortbar und fügen sich dem Geschehen. Eine wunderbare, kraftvolle und stimmige Umsetzung des KEF Setups, hätte sicherlich auch Fährtensucher Hugh Glass gefallen.

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atmosphärische räumliche Klangkulisse - The Revenant mit Leonardo Di Caprio von 20th Century Fox

Etwas musikalischer wird es mit The Greatest Showman, der in der englischen Version (Bluray) über eine Dolby Atmos Spur verfügt und sich somit perfekt für unser Vorhaben eignet. Neben musikalischen und gesanglichen Höhepunkten, bietet der Film auch eine wunderbar erzählte Geschichte und das verstehen die KEF Schallwandler auch exzellent umzusetzen. Gerade wenn der Film wieder einen seiner Songs in voller Pracht dem Hörer entgegen schmettert, „hört“ man den KEF Lautsprechern ihre HiFi-Gene an. Nicht nur das die Lautsprecher hohe Pegel locker wegstecken, auch klanglich spielen sie erstklassig auf und erzeugen den klanglichen Bezug zum Film. Szenen in der P.T. Barnum seinen neuen Kollegen Mr. Carlyle in der Kneipe versucht musikalisch zu überzeugen oder als die wunderschöne Jenny Lind erstmalig die Bühne betritt und den Song Never enough unglaublich eindrucksvoll dem Publikum präsentiert. Von der Atmosphäre her ist das wirklich großes Kino - auch der Subwoofer sowie Surround-Setup agiert zusammen sehr homogen, überzeugt mit druckvollen Bässen und einer klaren, räumlichen Kulisse aus Effekten, Filmmusik und stimmlicher Interpretation. Letzteres ist dem großen Center-Lautsprecher zuzuschreiben, der bei den Gesangseinlagen ein hervorragenden Eindruck hinterlassen konnte und z. B den Auftritt von Jenny Lind zu einem Erlebnis macht.

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für "Klein" und "Groß" eine musikalisch imposante Vorstellung - Film: Sing von Universal Pictures

Sicherlich nicht der beste Film der letzte Jahre, aber dank erstklassiger Bild- und Tonqualität klar eine unserer Referenz-Scheiben. Die Rede ist von der Kong Skull Island UHD, die neben einer Dolby Atmos Tonspur auch mit HDR für das richtige Filmerlebnis daherkommt. Der Film plätschert bis zur 29. Minute mit leichter Kost vor sich hin und viel bekommt das Heimkino-Set bis dahin nicht zu tun. Doch nach dem Eindringen der Entdecker in das Revier von Kong, geht es den Darstellern an den Kragen und das nicht zu knapp. Was sich in den darauf folgenden fünf Minuten abspielt, ist ein Gemetzel zwischen Menschen in Hubschraubern und einem überdimensionalen Affen (…) Aber auch die KEF Lautsprecher müssen erstmalig im Film zeigen, aus welchen Holz sie geschnitzt sind. Explosionen, hektische Gefechte, Geschrei von allen Seiten und mittendrin das Riesenvieh Kong, richtige Schwerstarbeit für das KEF Ensemble würde man meinen. Die einzigen die aber wirklich beeindruckt waren, waren wir.

Der Subwoofer war in der Lage unseren Redaktionsraum von ca. 32m² spürbar druckvoll mit Bass zu versorgen, die Effekten flogen uns nur so um die Ohren und die Front aus Q950 und Q650c Center erledigte gekonnt den Rest bzw. brachte die nötige Intensität in die Szenerie. Gerade Szenen wie mit dem Massengrab (1:16 Stunde), die passend mit dem Dialog „Riecht ihr das? Das ist der Tod“ eingeleitet wird, zeigen eindrucksvoll wie Heimkino in den eigenen vier Wänden klingen kann. Die KEF Schallwandler erzeugen eine stimmige Klangkulisse, die sich durch Präzision auszeichnen kann und eine klar sortierte räumliche Wirkung hat. Für unsere Räumlichkeiten ein sehr harmonisches Setup, welches weder überfordert noch unter seinen Möglichkeiten spielt. Etwas enttäuscht waren wir aber über den Tiefgang der Q950. Nicht falsch verstehen, die Standlautsprecher beherberger natürlich einen guten Bassbereich, aber ohne Subwoofer fehlt es dem Set etwas an Präsenz und Ernsthaftigkeit gerade bei actionreichen Szenen, obwohl die stattlichen Standlautsprecher  zumindest optisch eine gewisse Erwartungshaltung schüren. Wir hatten aufgrund der üppigen Membranfläche einfach etwas mehr erwartet. Für die reine Musikwiedergabe sicherlich eine völlig ausreichende Leistung, da die Q950 und Q550 sehr präzise und druckvoll agieren, aber im Heimkinobetrieb könnte es dem einen oder anderen sicherlich nicht tief genug sein.

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echtes 4K trifft auf Dolby Atmos - Journey to Space von Euro Video 

Musikalisch können und wollen wir den KEF Schallwandler nichts vorwerfen. Mit der Bluray Muse: Live At Rome Olympic Stadium und ihrer DTS-HD Tonspur beweist das Setup das es klar versteht, wie man ein Live-Konzert in das heimische Wohnzimmer projiziert. Gut gestaffelt werden Sänger und Kollegen in das Bühnenbild integriert, dabei bleibt das Publikum im Hintergrund aber dezent hörbar und trägt zur Atmosphäre bei. Gitarren, Schlagzeug und elektronische Effekte lösen sich gut von den Schallwänden, es entsteht eine wahrnehmbare Räumlichkeit um die bildlich dargestellte Bühne. Man kann gut die „Vibes“ im Stadion spüren und wie man immer so schön sagt, „Mittendrin statt nur dabei“. Kommen wir zum abschließenden Fazit.


 

Fazit

Nach gut einer Woche im täglichen Einsatz des 5.1.2 Set aus dem Hause KEF, kommen wir zu folgendem Resümee. Optisch ist die Q-Serie seit der Frischzellenkur im Jahr 2017 in der heutigen Zeit angekommen. Klare Linien werden mit einer modernen Folierung kombiniert und ergeben eine solide Verarbeitungsqualität. Im direkten Vergleich mit KEFs Mitbewerbern ist uns aber die Qualität der Folierung und das Anschlusspanel für diese Preisklasse etwas zu einfach gehalten. Der Standfuß bei den Standlautsprechern ist optisch sicherlich etwas gewagt, aber eben Geschmackssache und für uns passt er gut zur Q-Serie. Besser hätten uns aber noch beiliegende „Unterlegplättchen“ für die Spikes gefallen. 

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Klanglich hat das System in der 5.1.2 Ausbaustufe alle Register gezogen und uns im Film- bzw. Musik-Filmbetrieb abgeholt. Ob Gesangseinlagen, hysterisches Geschrei, Explosionen, hektische Gefechte oder raumfüllende Effekte. Den Anforderungen eines Heimkinos konnte das Set her werden, es agiert sehr deutlich auf stimmlicher Ebene und klar strukturiert in der Effektwiedergabe. Der recht große Center verschafft kraftvollen Stimmen die nötige Ausdrucksstärke, die Standlautsprecher versorgen den Hörer mit einer kräftigen Soundkulisse, auch die Surround-Lautsprecher bringen die Höhenkanäle gekonnt zum Hörplatz und untenrum sichert der Kube 10b Subwoofer das Fundament. Mit knapp 32m² ist unser Hörraum jetzt auch nicht unbedingt klein, aber das imponierte dem Setup nicht und eignete sich letztlich gut von der Performance für diese Raumgröße. Etwas hinter den Erwartungen blieb die reine Bass-Performance der bulligen Q950 Standlautsprecher. Eine ansprechende Tieftonwiedergabe ist natürlich gegeben, aber aufgrund der Membranfläche hätten wir etwas mehr "Abstieg in den Frequenzkeller" erwartet. Das gibt aber die 2,5-Wege-Ausrichtung technisch nicht her, die klangliche Ausrichtung zielt eher auf einen klar konturierten und druckvollen Bass mit hohen Pegelreserven - und das können die KEF Lautsprecher der Q-Serie erstklassig. Dazu harmonisch agiert der UNI-Q-Treiber, liefert zeitkorrekt die Effekte zum Hörer und bieten eine dichte Atmosphäre auf Grund der ausgeprägten räumlichen Darstellung. Klanglich eine imposante Vorstellung. Wer noch mehr Leistung benötigt, wird in der neuen KEF R-Serie sicherlich einen kompetenten Partner finden, muss aber auch deutlich tiefer in die Tasche greifen. 

Mit einem Gesamtpreis von aktuell 4.450,- Euro für das komplette System, richtet sich das Setup schon an den anspruchsvollen Filmliebhaber. Der bekommt aber ein kraftvolles System für auch größere Räumlichkeiten, welches sich leicht erweitern lässt, denn die Q-Serie stellt für jedes erdenkliche Setup den passenden Lautsprecher bereit. Trotz kleiner Kritikpunkte, überwiegen die positiven Eindrücke und wir können dem Set eine klare Kaufempfehlung aussprechen.  

 

KEF Q-Serie 5.1.2 System

Heimkinosystem ohne Effekthascherei, ehrlich, direkt und druckvoll, 31.03.2019
Pro
  • gute Verarbeitung 
  • stabiles Gehäuse mit moderner Folierung
  • schickes Design, frischer Look
  • exzellenter Einstieg in die Heimkinowelt
  • Set akustisch aufeinander abgestimmt
  • Center-Lautsprecher lieferte kraftvolle und klare Dialoge
  • Standlautsprecher präzise räumliche Wirkung / Effekte fast greifbar
  • Q950 & Q550 bieten einen druckvollen und konturierten Tiefgang aber...
  • System kreeiert eine dichte Atmosphäre im Filmbereich
  • Subwoofer druckvoll, exaktes Timing, Bass besitzt klare Struktur
  • Kube 10b schickes Design und gute Ausstattung 
  • Q50a gutes Upgrade für 3D-Tonformate / Wandhalterung 
Contra
  • ... Membranfläche "verspricht" einen tieferen Frequenzgang 
  • keine Unterlegscheiben für die Spikes (Q950, Q550)
KEF Q Serie 04k

 

 KEF Q Serie award

 

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