Die JBL Flip-Serie erfreut sich einer hohen Beliebtheit. Es ist also kein wunder, dass auf den Flip 4 der JBL Flip 5 folgt. Dieser soll die selben Tugenden wie seine Vorgänger an den Tag legen, wurde aber natürlich auch überarbeitet. Um die Unterschiede festzustellen braucht es jedoch ein geschultes Auge. Wir haben unseres für euch auf den neuen mobilen Lautsprecher geworfen.
Der JBL Flip 5 wirft sich erneut in den Ring der tragbaren Lautsdprecher. Zu seinen Eigenschaften zählen die Robustheit, welche nicht nur Stöße verkraften soll, sondern auch dem nassen Wetter trotzt. Darüber hinaus soll natürlich auch der Sound nciht zu kurz kommen. Das Update erhöht die Musikleistung nun auf 20W RMS. Wem das nicht reicht, kann entweder mit einem zweiten einen Stereo-Verbund aufbauen oder mit bis zu 99 weiteren JBL Partyboost Geräten eine regelrechte Klangwolke erzeugen.
Änderungen gibt es bereits bei der Verpackung. Statt den Lautsprecher lose in den Karton zu legen, kommt der Flip 5 sicher verpackt in einer eng anliegenden Styropor-Schachtel. Daneben befindet sich wieder eine kleinere Schachtel in der sich das Begleitwerk befindet. Hier umfasst das eine Schnellstart-Anleitung sowie ein USB-C Kabel. Dieses dient lediglich dem Ladevorgang, ist aber in Zeiten zunehmender Verbreitung des neueren Anschlusses ein logischer Schritt. Zumindest steigt die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zufällig ein kompatibles Kabel vorrätig hat immer weiter an.
Die Spezifikationen des Flip 5 kann man der folgenden Tabelle entnehmen. Auf die Unterschiede zum Vorgänger wird im weiteren Verlauf des Artikels eingegangen. Anmerken kann man aber hier schon, dass er ebenfalls IPX7 zertifiziert ist und über den sogenannten Partyboost verfügt. Hiermit lassen sich zwei kompatible Geräte miteinander koppeln und sich so ein Stereo-Verbund aufbauen.
JBL Flip 5 - Technische Details | |
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Bezeichnung | JBL Flip 5 |
Preis | ~ 129 EUR (UVP) |
Hersteller-Homepage | www.JBL.com |
Maße | ~ 181 x 69 x 74 mm |
Gewicht | 0,54 Kg |
Daten | |
Frequenzbereich | 65 Hz bis 20 kHz |
Lautsprecherchassis | 44 x 80 mm |
Anschluss | Bluetooth 4.2 / USB-C (laden) |
Akkulaufzeit / Akku | bis zu 12 Stunden / 4.800 mAh |
sonstige Feature | ▪ IP7X zertifiziert ▪ Partyboost (Stereo Kopplung) |
Ja, man könnte beim Anblick des JBL Flip 5 fast schon sagen "hat man einen gesehen, hat man alle gesehen". Und tatsächlich sind die verschiedenen mobilen Lautsprecher des Herstellers meistens auch direkt der Marke zuzuordnen. Zumindest betrifft das die Geräte der Flip-, Charge- und Xtreme-Serie. Das gehört aber sicherlich auch zur Markenbildungs-Strategie des Unternehmens. Der Flip 5 ist also auch sozusagen als Röhre konzipiert, welche mit einem Geflecht ummanteltet ist.
Diese Art der Obeflächenverkleidung erfährt eine immer größere Beliebtheit bei den verschiedenen Lautsprechern. Zuletzt konnten wir eine ähnliche Umsetzung auch beim Soundcore Flare Mini, Dockin D Mate und Ultimae Ears Wonderboom 2 begutachten. Beim Flip 5 ist die Farbwauswahl noch einmal deutlich umfassender als beim zuletzt genannten. Elf verschiedene Farben sollen zur Auswahl stehen. Die seitlichen Öffnungen der Röhre sind mit passiven Radiatoren verschlossen. Insgesamt soll das Gerät übrigens so dicht sein, dass ein Schutz nach IPX7 gewährleistet wird. Das heißt, dass er kein Wasser scheut, egal ob Starkregen oder Tauchgang.
Die Bedientasten sind daher auch in die Oberfläche eingelassen. Vorhanden sind auf der Rückseite der Power- sowie Bluetooth-Button. Die vier weiteren Bedienelemente sind durch Symbole gut zu erkennen und innerhalb des Geflechts vorzufinden. Dass man hier eine Änderung zum Vorgänger vollzogen hat, wird unten genauer betrachtet. Die Kordel zum Tragen oder Aufhängen ist natürlich wieder vorhanden. Der Hersteller spricht davon, dass er am Handgelenk getragen auch Stöße einsteckt.
Im direkten Vergleich mit dem Flip 4 kann man dann doch einige Unterschiede erkennen. So sieht man, dass der Flip 5 minimal gewachsen ist. Der Größenunterschied fällt mit 6mm in der Länge und 4mm im Durchmesser sehr gering aus. Das Gewicht ist dabei von 515g auf 540g angewachsen. Eine weitere Änderung betrifft die Anzeige des Akkus. Statt mehrerer einzelner Dioden, ist beim Flip 5 nun ein Lichtbalken vorhanden. Dieser sitzt oberhalb des neuen USB-C Anschlusses. Im Zuge der neuen Steckverbindung wurde der Klinke-Eingang jedoch gestrichen. Zudem braucht es zum Schutz vor Wasser hier scheinbar keinen Gummi-Verschluss.
Direkter Vergleich: Flip 4 (links) und Flip 5 (rechts)
Zudem hat man zwei Bedienelemente getauscht. Betroffen sind die Bluetooth- und Partyboost-Taste. Über die zweitgenannte lässt sich eine Stereo-Betrieb mit einem zweiten Flip 5 einrichten oder der Partymodus mit bis zu 99 weiteren kompatiblen Lautsprechern aktivieren. Auf die kleinen Design-Retuschen wollen wir nicht genauer eingehen, da diese wirklich nur marginal sind. Eine nicht sichtbare Veränderung hat im Inneren stattgefunden. Statt 16W RMS soll der neuste Flip nun 20W RMS liefern. Beim Frequenzgang soll er zudem mit 65 Hz minimal tiefer agieren können. Die maximale Frequenz von 20 kHz bleibt bestehen. Um die höhere Ausgangsleistung ohne Verluste bei der Laufzeit anzubieten ist der Akku von 3.000 mAh auf 4.800 mAh gewachsen.
Schaltet man das Gerät ein, erwartet einen der typische JBL Hinweis-Ton. Bereits bei diesem macht sich ein klein wenig bemerkbar, dass sich etwas an der Klangcharakteristik geändert hat. Schon hier wirkt er gewachsen. Das zieht sich weiter durch den gesamten Testverlauf und alle Musikrichtungen. Bei der Größe kann man zwar immer noch kein Bass-Monster erwarten, aber der Flip 5 hört sich deutlich voluminöser an, als er tatsächlich ist. Über das gesamte Frequenzband agiert er kraftvoll, wobei die Mitten und Höhen etwas mehr Zuwendung erfahren. Der Tiefton geht zwar nicht unter, aber er ordnet sich schon etwas unter. Das hat zur Folge, dass Songs immer sehr detailliert wirken und Stimmen bzw. Gesang immer verständlich bleibt. Dass er aber auch gut zur Sache gehen kann, konnte bspw. bei der Interpretation des Titels Zombie von Besomoarph, N3WPORT und Whoshafee festgestellt werden. Die beiden Radiatoren kommen aus dem Schwingen kaum noch raus und geben dem elektronischen den gewissen Party-Touch. Reißt man die Lautstärke maximal auf, treten die Höhen etwas deutlich hervor. In Titeln wie Techno Prank von Dubdogz klingen einzelne Passagen dann etwas überspitzt. Zudem verliert der Tiefton an seiner Fülle. Das jedoch wirklich nur, wenn man den kleinen Lautsprecher bis an seine Grenzen treibt.
Bewegt man sich auf normaler Lautstärke, klingt der Flip 5 in seiner Größen- und Preisklasse mit am besten. Im Vergleich mit einem Dockin D Mate klingt er einfach ausgewogener und im Vergleich mit einem Soundcore Motion+ kräftiger. Für mich ist es immer wieder erstaunlich wie gut JBL die Abstimmung der kompakten Lautsprecher gelingt.
Was der Hersteller beim Generationswechsel vollzogen hat, ist auf den ersten Blick nicht so leicht zu erkennen bzw. braucht es schon den direkten Vergleich des JBL Flip 4 mit dem JBL Flip 5. Grundsätzlich kann man sagen, dass zu den größten optischen Änderungen der Wechsel der Akku-Anzeige sowie das Verbauen einer USB-C Buchse gehören. Dass man auch die Tasten etwas umgeordnet hat und die Größe minimal gewachsen ist, wird einem nicht so schnell ersichtlich. Der Wechsel auf den neueren USB-Anschluss ist ein logischer Schritt, da dieser Typ immer weiter Verbreitung findet. Dass im Gegenzug die Klinke-Buchse wegrationalisiert wurde, ist verkraftbar. Vermutlich gehört deren Nutzung allgemein eher zu Seltenheit.
Klanglich legt der Flip 5 auch noch einmal eine Schippe drauf. Auch ohne die Kenntnis, dass der Hersteller noch einmal Hand angelegt hat, hört man heraus, dass der Lautsprecher kräftiger geworden ist. Insgesamt bleibt er bei passablen Pegel immer sehr ausgewogen. Die Wahl der Musikrichtung schränkt er dabei nicht ein, sondern nimmt sich allem mit voller Inbrunst an. Das macht sich sogar optisch bemerkbar, sobald die passiven Radiatoren an den Seiten regelrecht anfangen zu hämmern. Reicht einem die Lautstärke des einzelnen Flip 5 nicht aus, kann man mit einem zweiten auch einen Stereo-Verbund aufbauen. Doch damit nicht genug. Im Partymodus lassen sich bis zu 100 Partyboost fähige Lautsprecher des Herstellers zusammenschließen.
Für den Flip 5 sprechen auch seine Robustheit, welche nicht zu kosten der Optik geopfert wird. So bleibt auch die fünfte Generation ein cooler Lautsprecher welcher nicht nur gegen Wasser geschützt ist, sondern auch in elf Farbvarianten für jeden das passende bieten dürfte. In Summe eine gelungene Darbietung, vielleicht in dieser Preis- und Größenklasse die neue Referenz. Die ausgeschriebene UVP von 129€ wird nämlich schon jetzt deutlich unterboten, sodass er für ~99€ erhältlich (bei Amazon) ist.
JBL Flip 5