Das Thema Soundbar dürfte im AV-Bereich so allgegenwärtig wie die Milch im Kaffee sein. Aber was wäre, wenn man das Konzept mit aktiver Technik im Klangriegel mal etwas entzerrt und diese an einen AV-Receiver auslagert? Genau das macht die ELAC Vertex III Soundbar. Dabei handelt es sich um 3-Kanal-Klangriegel mit JET-Hochtönern! Ob dieses Produkt dieses Genre neu aufrollt, haben wir im Artikel geklärt.
Das Thema der reinen Soundbar ist im HiFi-Bereich oftmals verpönt, sei man klanglich ohnehin immer limitiert unterwegs. Bis auf Ausnahmen kann man der Kritik bis zum gewissen Punkt zustimmen. In der Vergangenheit hatten wir dennoch einige Systeme in der Vorstellung, die einem viel teureren Mehrkanal-Aufbau nicht mehr wirklich in vielem nachgestanden haben. Blicken auf den Bereich der Power-Soundbars / Sounddecks, fallen natürlich sofort die Produkte von Nubert in Form der XS-8500 RC (zum Test) oder eine Sennheiser Ambeo Max ein. Sicherlich sind beide in ihrer klanglichen Ausrichtung anders aufgestellt, leistungstechnisch und preislich dennoch vergleichbar.
Was ist aber, wenn man die verbaute Elektronik weiterhin einem AV-Receiver überlässt, der zugleich auch für die bereitgestellte Leistung und Anschlussvielfalt zuständig ist und auch die Decoding-Aufgaben übernehmen kann? Hier kommt dann unser hiesiges Testobjekt ins Rampenlicht, welches genau diesen Ansatz verfolgt. Im Kern handelt es sich um eine 3.0-Kanal-Passiv-Soundbar mit dedizierten Stereo- und Center-Kanal, die jeweils mit drei JET Hochtoneinheiten realisiert wurde. Man darf sich aber auch nicht dazu verleiten lassen zu sagen, dass hier lediglich ein Lautsprecher gekippt wurde, denn so einfach ist es nicht.
Um diese Konstellation aber wirklich als Soundbar-Anlagen-Ersatz designieren zu können, fehlt natürlich noch ein Tieftöner. Hier haben wir uns für den ELAC Muro SUB 2020 entschieden, der ebenfalls per Funk agieren kann und wie die Soundbar selbst, intern bei ELAC dem Custom-Install-Portfolio zugeordnet ist. Um auch die Wegstrecke vom Sub zum AV-Receiver überwinden zu können, wurde zusätzlich der kleine ELAC Air-X Transmitter hinzugezogen. Im weiteren Verlauf des Artikels gehen wir auch noch genauer auf deren Funktionsweise ein.
In Gänze haben wir ein Bundle bestehend aus Subwoofer, Soundbar und Transmitter für die Funkstrecke zwischen Tieftöner und AVR einen Gesamtpreis von 3000 Euro vorzuweisen. Sicherlich kein Schnäppchen, es verspricht aber viel akustische Leistung, die stark im HiFi-Bereich angesiedelt ist.
Nachfolgend finden sich die grundlegenden Leistungsdaten der einzelnen Komponenten wieder:
Lautsprecher im Überblick | |
Bezeichnung | ELAC Vertex III SB-VJ41S |
Preis | 1699,- EUR (Stückpreis) |
Hersteller-Homepage | https://www.elac.de/ |
Maße | 985 x 260 x 300 mm |
Gewicht | 19 Kg |
weitere Daten | |
Frequenzband | 30 – 50000 Hz |
Übergangsfrequenz | 450 / 2400 Hz |
Empfindlichkeit | 87 dB bei 2.83 V/m |
Mittel-Tieftöner | 6x 100 mm Ø, AS |
Hochtöner | JET Technologie |
Subwoofer im Überblick | |
Bezeichnung | ELAC Muro SUB2020 |
Preis | 999,- EUR (Stückpreis) |
Hersteller-Homepage | https://www.elac.de/ |
Maße | 399 x 462 x 166 mm |
Gewicht | 12,7 Kg |
weitere Daten | |
Frequenzband | 35 – 150 Hz |
Übergangsfrequenz | 50 Hz - 150 Hz (variabel) |
Farben | Schwarz |
Power-Output | 250 Watt RMS / 500 Watt Peak |
Sonstiges | App-Steuerung Einmessverfahren in der App Mehrere Aufstellmöglichkeiten (liegen, stehend) Massive Wandhalterung mit im Lieferumfang |
Blicken wir im Detail einmal auf die beachtliche Front der Soundbar, die wahrlich einen imposanten Ersteindruck verleiht. Verbaut sind hier insgesamt sechs Mittel-Tiefton-Chassis mit der aus anderen Serien bekannten Kristalmembran und der HEX Surround-Technologie, die sich an den markanten Sicken der Chassis erkennen lässt. In der Praxis soll eine hohe Linearität zwischen antreibender Kraft und daraus resultierender Auslenkung in beiden Richtungen und einer exakten Reproduktion des Signals auch bei hohen Pegeln das Ergebnis sein. Hier hat man sich also bekannter Technologien aus den großen Serien bedient.
Man kann es sich schon denken, jeder Kanal wird hier per Kabel am Verstärker jeweils einzeln an den vorgesehenen Anschlüssen verdrahtet, Center, Left und Right. Dementsprechend steht auch für jeden dieser Kanäle ein JET Hochtöner zur Verfügung, der mit all seinen Fähigkeiten im Unterhaltungsbereich agieren soll. Künftig wird per Running-Change auch noch der JET 6 (zur Vorstellung) Einzug halten. Das extrem detaillierte Auflösungsverhalten dieser Hochtoneinheiten sollte allgemein bekannt sein und dürfte im immersiven Abstrahlverhalten einer Filmbeschallung umso mehr zur Geltung kommen. Das Frequenzband der Anlage wird aber dennoch recht überschaubar definiert (65 bis 35.000 Hz) und erfordert schon fast einen Subwoofer. Die sechs verbauten und rund 100 mm messenden Chassis agieren pro Kanal als 2-Wege-System. Die größere L-Version der Vertex III hat dann sogar nochmal zwei Chassis mehr spendiert bekommen. Nochmal kurz zum Hochtöner zurück, es handelt sich dabei um die per Hand in Kiel gefertigten Chassis nach dem Oskar Heil Prinzip, also Handarbeit, die in dieser Soundbar verbaut wird.
Die Maße, welche unser Klangriegel vorzuweisen hat, sind im Übrigen auch passend zu den TV-Größen gestaltet. Die S-Version passt perfekt unter 65-Zoll-TV-Geräte, die L-Version, mit noch einmal zwei Chassis mehr, wäre dann die nächstgrößere Ausbaustufe. Die S-Version bemisst aber jetzt schon 122 mm in der Breite und rund 90 mm in der Tiefe. Die Höhe beträgt circa 150 mm. Die Lautsprecher sind nur in dem vorgestellten Schwarz-Matt-Ton erhältlich. Für eine etwas aufgelockerte Optik hat man die Frontpartie nach hinten hin abgeschrägt, was eine gewisse Familienverwandtheit zur höherpreisigen Vela-Serie zulässt, die auch diese Design-Züge innehat.
Die Verarbeitung des Lautsprecher-Konstrukts ist hervorragend und erinnert in der Ausführung, in den Details und den eingesetzten Baugruppen stark an die bestehenden Lautsprecher aus den Serien Carina, Solano und Vela. Man hat das Gefühl, dass ELAC hier aus den genannten Modellen die besten Aspekte vereint hat. Der matte Schleiflack erhöht die Haptik, in Weiß sicher noch einmal eine ganz andere Anmutung. Die JET Hochtöner haben die schicken, geriffelten Einfassungen erhalten, wie man sie in dieser Form ausschließlich in der Vela Serie erhält. Die HEX Technologie der Sicken haben wir in den neuen Subwoofern der VARRO Serie vorgefunden. Alles in allem perfekte Zutaten, die es dann im Praxistest auf die Probe zu stellen geht.
Wer im Übrigen es doch weniger technisch mag und doch lieber ganz dezent unterwegs ist, der kann natürlich auch die magnetisch haftende Frontabdeckung anbringen. Diese ist optisch leicht geschwungen und nimmt auch die Form der Soundbar elegant mit auf. Auf der Rückseite derer befinden sich entsprechende Verstärkungen und akustische Durchführungen für die dahinterliegenden Membranen, also auch dieser Bereich ist durchdacht gestaltet worden.
Mitgelieferter Frontabdeckung - Die Durchführungen exakt passend für die dahinterliegenden Chassis
Beim Blick auf die Rückseite offenbart sich dann letztlich das, was schon angesprochen wurde. Der Anschluss des Lautsprechers erfolgt mit sechs Steckern, da jeder Kanal dediziert angesprochen wird. Im Umkehrschluss reicht als auch kein Stereo-Verstärker, sondern es bedarf mindestens eines 5.1-Systems. Die Ausrichtung ist recht gut gewählt und man kann trotz Bananensteckers, sofern dieser verwendet werden soll, die Soundbar an der Wand montieren.
Dies ist auch ein wichtiger und interessanter Aspekt. Denn ab Werk wird auch direkt eine massive und exakt dafür vorgesehene Wandhalterung mitgeliefert. Diese besteht aus zwei Teilen. Ein Teil wird an der Soundbar direkt befestigt und dann letztlich bequem an dem Gegenstück an der Wand eingehängt. Im Lieferumfang bzw. der Bedienungsanleitung wird auch eine technische Skizze mit exakten Maßen mitgeliefert, sodass der Anbau deutlich vereinfacht wird.
Auf der nächsten Seite schauen wir uns den Muro SUB2020 genauer an, der einzeln erworben werden kann, aber in unserem Kontext eine sehr gute Ergänzung darstellt.
Der Muro SUB2020 ist kein gänzlich neuer Subwoofer, er bietet aber ein gleiches bzw. ebenso umfangreiches Funktionsspektrum der neuesten Modelle der Varro-Serie (wir berichteten). Dazu zählt unter anderem eine umfangreiche App-Steuerung, eine Einmessung, die mittels Smartphone erfolgt und auch eine Wireless-Ansteuerung. Letzterer Punkt wurde in diesem hier vorgestellten Use-Case mittels ELAC AirX Transmitter vollzogen. So kann der Subwoofer frei im Raum aufgestellt werden. Aber dazu dann gleich auf der nächsten Seite mehr. Den Muro gibt es auch noch als kleinere Version in Form des SUB2010.
Grundlegend ist der Tieftöner so konzipiert, dass man ihn in drei verschiedenen Arten und Weisen aufstellen bzw. verwenden kann. In erster Instanz ganz klassisch hochkant aufgestellt neben einem Schrank oder hinter dem Sofa. Eine weitere Möglichkeit wäre die liegende Art und Weise, zum Beispiel unter einem Sofa. Hierzu liefert ELAC sogar passende Füße mit, sodass hier eine Entkopplung vom Boden stattfinden kann.
In denselben Vorrichtungen wie die Standfüße kann man die auch mitgelieferten Halter schrauben, die für eine etwaige Wandmontage von Nöten wäre. Damit bekleidet dieser Tieftöner das Spektrum, was wir unter anderem schon mit dem Nubert nuSub XW-800 slim oder dem Canton Smart Sub 10 vorgestellt hatten.
Massive Standfüße an der Unterseite
Technisch betrachtet agiert der 120 mm Tieftöner seitlich, kann aber bei liegender Montage auch als Downfire-Konzept verwendet werden. Die optische und haptische Anmutung ist gelungen sowie auch dezent. Die weiße Ausführung, welche ebenfalls im Angebot ist, gibt es dann mit einer grau gecheckten Stoffbespannung. Bei unserem Testobjekt ist auch diese einfach in Schwarz gehalten.
Auf der Rückseite gibt es einen USB-Service-Port, den klassischen Cinch-Anschluss für die Verbindung zum Verstärker und den Pairing-Button für den Wireless-Transmitter. Mit Strom versorgt wird das Gerät per Kaltgerätestecker. Wie das Ganze jetzt im Zusammenspiel bzw. in der Praxis agiert und was für die Einrichtung notwendig ist, das schauen wir uns auf der nächsten Seite an.
Um den Subwoofer per Funkstrecke mit dem AV-Receiver zu verbinden, ist gar nicht viel Aufwand notwendig. Dazu bedarf den bereits mehrfach angesprochenen Air X Transmitter, der mit rund 130 Euro nochmal extra zu Buche schlägt. Jener wird per Cinch-Y-Kabel am Sub Out verbunden, über die Pairing-Abfolge am Subwoofer und dem Transmitter gekoppelt. Im Anschluss wird das Signal auf diesem Wege gesendet und der Tieftöner ist sehr frei und flexibel in der seiner Aufstellung verwendbar.
Als Verstärker hatten wir auf den Onkyo TX-SR3100 (zum Testbericht) zurückgegriffen, der leistungsmäßig auch recht potent aufgestellt ist. Die Verbindung zum TV erfolgt per HDMI-Kabel über den Audio Return Channel. Selbstredend ist man damit nicht so kompakt und platzsparend aufgestellt wie bei einer „bekannten“ Soundbar-Lösung, dafür ist die Anschlussvielfalt deutlich höher und das Audio-Decoding kann problemlos vom Verstärker übernommen werden.
Eines der größten Features des Subwoofers ist die umfangreiche App-Steuerung hinsichtlich der perfekten Klanganpassung. Neben dem 10-Band-Equalizer kann man auch eine automatische Frequenzanpassung vornehmen. Dazu wird das Smartphone während des Prozesses vor den Tieftöner gelegt. In zweiter Instanz erfolgt das Gleiche nochmal an der vorgesehenen Hörposition und das System passt automatisch die Frequenzbereiche an. Wie hinlänglich bekannt sein sollte, darf man hier nur Apple-Geräte auf ein reproduzierbares Ergebnis „hoffen“, da bei Android-Geräten eine breite Serienstreuung existiert.
Des Weiteren lassen sich auch Klang-Presets auswählen (Musik, Nacht, Movie etc.) und aber auch schnell der Pegel anpassen, sollte bei einer Wiedergabe zu dick aufgetragen werden. Das steigert natürlich den Komfort, gerade unter Berücksichtigung, wenn der Subwoofer an weniger zugänglichen Stellen positioniert wurde. Insgesamt betrachtet eine sehr sinnvolle und nützliche Ergänzung, die das Gesamtbild positiv beeinflusst.
Mit dem Hintergrundwissen der technischen Ausstattung gingen wir dann in den Praxistest, wohlgemerkt mit dem Vorsatz, hier eine Soundbar vor uns zu haben und kein vollständiges Surround-System. Eine geschmeidige Einführung gab es nicht, sondern es wurden direkt die ikonischen Szenen aus „Le Mans 66“ angeschmissen. Was wurde nun geboten? In den vielen Jahren der Soundbar-Tests aus verschiedenen Preisklassen kann man ganz klar sagen, dass die akustische Brillanz auf ein neues Niveau angelangt ist. Die potente Dynamik-Darstellung zwischen Beschleunigsgeräuschen, fülligen Motorensounds und musikalisch imposanter Untermalung wird phänomenal dargestellt. Die einzelnen Stereo-Kanäle leisten hervorragende Arbeit und präsentieren die Geräuschstaffelung extrem präzise und ortbar. Das allgemein bekannte hohe Auflösungungsverhalten der JET-Technologie trägt hier abermals zur akustischen Raffinesse mit bei.
Die einzelnen Filmsequenzen werden unglaublich potent wirkend sowie auch pegelfest dargeboten. Bei Soundbars großer bekannter Hersteller bekommt man oftmals eine Höhendarstellung geboten, selbstredend kann diese von der ELAC nicht imitiert werden, aber die sehr breite Bühnenstaffelung schafft bei den Stereokanälen ein hervorragendes Abstrahlverhalten, was die Schallquelle deutlich weniger in der Mitte vermuten lässt als sie in Wahrheit ist. Will sagen, dass wir ein sehr breites und füllendes Abstrahlverhalten geboten bekommen.
Als Stand-Alone-Produkt kann die Vertex III natürlich auch durchgehen, allerdings ist die Tieftondarstellung eher überschaubar aufgestellt und man sollte wirklich zwingend einen Tieftöner mit ins Boot holen. In Kombination lässt sich das perfekte Maß an Frequenzabbildung herausarbeiten, gerade auch, weil ein Verstärker mit all seinen Einstellungsmöglichkeiten eine Notwendigkeit darstellt, aber zugleich auch sehr viele Vorzüge mitbringt.
Sehr lobend erwähnen muss man auch die Dialogverständlichkeit, die nicht nur vom jeweils angeschlossenen AVR positiv beeinflusst werden kann, sondern von dem dedizierten Center-Kanal perfekt hervorgehoben wird. Wie so immer gilt, deutschsprachige Filme oder Serien sind ein Graus in der Sprachverständlichkeit (…) technische betrachtet ist man hier also sehr gut gewappnet und kann theoretisch "gegenarbeiten" bzw. verbessern.
Kommen wir noch zu einem weiteren Action-Kracher als Filmbeispiel. Die Neuauflage von „Midway“ aus dem Jahre 2019 ist sicher keine lyrische Meisterleistung, bietet aber sehr viel für den Action-Freund. Die Anzahl der gewaltigen akustischen „Einschläge“ wird meiner Meinung nach hervorragend umgesetzt. Das Chassis-Bestückung agiert zu keinem Zeitpunkt gequält; man hat eher das Gefühl, dass diese nach mehr Pegel ruft und sich eher noch unterfordert fühlt. Die Anlage bereitet einfach sehr viel Spaß, ob nun bei ruhigeren Darstellungen oder beim Power-Popcorn-Kinostreifen, hier wird sehr facettenreich präsentiert, was möglich ist.
Das Thema der Musikwiedergabe ist natürlich ein großer Aspekt, wenn man bedenkt, dass hier genau genommen 1:1 die Chassis-Bestückung vollzogen wurden, wie bei etwaigen Stand- oder Kompakt-Lautsprechern aus dem Hause ELAC. Eine Hi-Res-Wireless-Schnittstelle besitzt der Klangriegel natürlich nicht, so ist es also notwendig, am Verstärker eine entsprechende Quelle anzuschließen. Wie schon bei der Filmbeschreibung einmal geäußert, ist man optimal beraten, auch hier einen dedizierten Tieftöner im Verbund zu betreiben. Eigenständig erscheint die Tieftondarstellung ein wenig zu schwachbrüstig abgestimmt und es fehlt ein wenig Punch in der Wiedergabe. Ist dies dann der Fall, wird man mit der ohnehin schon vorhandenen feinen Klanginterpretation der JET-Hochtontechnologie belohnt und bekommt eine sehr harmonische Bühnenstaffelung präsentiert – natürlich unter Berücksichtigung des physischen Volumens des Gehäuses. Alles in allem bekommt man als Anwender wirklich sehr viel Klangvielfalt geboten und wird keinesfalls enttäuscht, eher sehr positiv überrascht, wie gut die Zusammenstellung dann letztlich doch klingt, trotz der „Stereo-Restriktion“. Auf der nächsten Seite kommen wir zum finalen Fazit.
Mit dem Konzept der passiven Soundbar und einem 3-Kanal-Aufbau füllt ELAC mit der Vertex III eine Nische auf, die sehr viel spannende Aspekte vereint und neue Möglichkeiten schafft. Zunächst sollte erwähnt werden, dass in dieser Soundbar eine Fülle an Baugruppe implementiert wurden, die der Hersteller 1:1 in seinen Kompakt- und Standlautsprechern verbaut. In unserem Testgerät war noch eine ältere JET Hochtoneinheit verbaut, künftig findet sich hier aber auch der abermals verbesserte JET 6 (zur Vorstellung). Aber auch die Tief-Mitteltonbeschallung wird von den bekannten Kristalmembranen realisiert, die unter anderem in der Vela Serie verbaut wird. In einem Konstrukt aus 2-Wege-Aufbau stehen drei dedizierte Kanäle zur Verfügung, die zwar die Restriktion eines AV-Receivers als Elektronikbauteils mitbringen, dadurch aber auch ein Vielfaches an Funktionsumfang erlangen.
Klanglich präsentiert sich das Bundle, bestehend aus Soundbar, Subwoofer und Wireless-Transmitter als perfekt abgestimmt in der Funktion, sowie auch im akustischen Bereich. Speziell der Subwoofer bietet dank der App ebenfalls noch mehr Funktionskomfort. Dank der hervorragenden Leistung (im Verbund), sollte man keinesfalls schnell urteilen und das Ganze nur als 3.1-Verbund abzustempeln. Die klangliche Potenz ist enorm, auf einem sehr hohen Level einzuordnen und bietet ja zudem auch noch die Möglichkeit, den Aufbau um physische Decken- oder Rückkanäle zu erweitern. Ein kleiner Kritikpunkt wäre einzig derer, dass ohne Subwoofer der Aufbau ein wenig schwachbrüstig wirkt, aber diesen Umstand bringen fast alle Soundbars mit.
Preislich muss man für die ELAC Vertex III SB-VJ41S rund 1700 Euro einkalkulieren, der Subwoofer (Muro SUB2020) schlägt ebenfalls nochmal mit 1000 Euro zu Buche und der Transmitter kostet ca. 150 Euro, sodass wir auf einen Gesamtpreis von nicht ganz 2900 Euro kommen. Der AV-Receiver muss ebenfalls noch hinzugerechnet werden.
Jetzt stellt sich die Frage nach einem Schnäppchen eigentlich nicht, viel mehr möchte man ein wenig Understatement in seiner Einrichtung haben, die Vorzüge der ELAC-Baugruppe nutzen und zudem auf die große Anschlussvielfalt eines AV-Receiver zurückgreifen. Die Akustischen Einstellmöglichkeiten lassen wir dabei einmal außen vor. Die grundlegende Performance ist aber sehr überzeugend und hat großen Spaß bereitet. Wir wünschen uns, dass mehr Hersteller in diesem Bereich aktiv werden und spannende Lösungen vorstellen. Für die dargebotene Leistung werden die Produkte entsprechend ausgezeichnet.
ELAC Vertex Soundbar mit JET 5