Die Sennheiser AMBEO Soundbar Plus verspricht als Soundbar eine 7.1.4 Anlage in einem zu sein, ohne dabei zwingend auf einen Subwoofer zu setzen. Mit zahlreichen verbauten Chassis, unzähligen Streaming-Schnittstellen und einer immersiven Klangcharakteristik geht dieser Klangriegel an den Start. Was das Produkt im leisten zu Stande ist, haben wir im Praxischeck ausführlich auf die Probe gestellt.
Mit beachtlichen Leistungsdaten geht das Produkt von Sennheiser an den Start, welches sich im Soundbar-Lineup zwischen der AMBEO Soundbar Mini (wir berichteten) und dem Top-Modell, der Soundbar AMBEO Max positioniert. Wenn wir nachfolgend von Preisen sprechen, dann ist das die UVP, aber nicht unbedingt der Marktpreis, der aus Kundensicht inzwischen deutlich weiter unten einzuordnen ist. Die AMBEO Plus wird mit einer UVP von 1500 Euro ausgewiesen, ist im freien Handel inzwischen aber schon für rund 1200 Euro zu haben. Die größere Ausführung, die AMBEO Max rangiert bei rund 2300 Euro, das nur mal zur Einordnung.
Optional kann man auch noch einen Sennheiser AMBEO Sub für 600 Euro erwerben, was das Bundle dann auf ein ähnliches Preisniveau hievt, wie das Top-Modell kostet. Hier sollte man schon mal klar abstecken, was wirklich benötigt wird. Unser Testproband misst circa 105 cm in der Breite und bringt rund 6 Kilogramm auf die Waage. Farblich ist diese nur in der gezeigten Ausführung erhältlich. Bei den Ausstattungsmerkmalen stehen unter anderem DTS:X und Dolby Atmos für die 3D-Tonformate auf der Habenseite. Des Weiteren bekommt man auch Amazon Alexa und den Google Assistant geboten. Neben AirPlay 2 kann Musik auch via Chromecast, Spotify Connect und TIDAL Connect direkt in die Soundbar eingespeist werden. Lust but not least wäre noch Bluetooth in der Version 5.0 zu erwähnen. Das ausführliche Feature-Set findet sich wie gewohnt in der Tabelle unten aufgelistet.
Der Lieferumfang an sich hält sich in Grenzen. Ein HDMI-Kabel, ein Stromkabel, die solide Fernbedienung und ein ausgezeichnet bebilderter Quick-Start-Guide liegt zum schnellen Betriebsstart mit im Karton. Karton ist auch das Stichwort für den nächsten Punkt. Bisweilen hat es kein anderer Hersteller geschafft, so konsequent auf Kunststoff zu verzichten wie Sennheiser. Alle Details, extra Verpackungen und Schutzschichten bestehen aus Papierfaser, was hier einmal löblich erwähnt werden kann.
Die AMBEO Modellreihe von Sennheiser, also ob nun das größte oder kleinste Modell, will eins vereinen, ein extrem immersives Klangverhalten, welches mittels Reflexion und dedizierten Lautsprecher-Chassis erlangt wird. Die hier vorzufindende Konstellation aus einem 7.1.4-Aufbau klingt vielversprechend, sollen doch gleich vier Schallwandler für die Höhen- und Rückkanäle verantwortlich sein. Die reine Leistungsangabe betitelt der Hersteller mit 400 Watt. Der optionale Subwoofer könnte noch weitere 350 Watt mit ins Spiel bringen, ist aber nicht Bestandteil unserer Betrachtung. Das angegebene Frequenzband von 38 bis 20.000 Hz (-3dB) verspricht ebenfalls ein breit gefächertes Spektrum an klanglicher Möglichkeiten.
Nachfolgend haben wir nochmal die wichtigsten Eckdaten zusammengefasst.
Soundbar im Überblick | |
Bezeichnung | Sennheiser AMBEO Soundbar plus |
Preis | 1499,- EUR (UVP) ~1200,- EUR (Straßenpreis) |
Garantie | 2 Jahre |
Hersteller-Homepage | www.sennheiser-hearing.com |
Maße | 105,1 cm x 7,5 cm x 12,1 cm |
Gewicht | Soundbar: 6,3 Kg |
Design | 7.1.4 Kanal |
Frequenzband | 38-20.000 Hz (-3dB) |
Lautsprecher | 2 x 4" Langhub-Bass, 7 x 2" Volltöner |
Anschlüsse | ▪ 2x HDMI Eingang (v2.0a) ▪ 1x HDMI Ausgang (v2.1 eARC) ▪ 1x Optisch (Toslink) ▪ 1 x analoger RCA L/R ▪ 1x USB (Typ-A - nur laden, service) |
Gesamtleistung | 400 Watt |
Sonstige Features | Bluetooth 5.0 4K/60/Dolby Vision Pass-Through Dolby Atmos, DTS:X, Standard, Cinema, Game AirPlay 2, Chromecast, Spotify Connect, TIDAL Connect, |
Audio-Formate | Dolby Atmos, Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus, DTS:X/HD/ES/DTS, DSD, 360 Reality Audio, MPEG-H, LPCM (<7.1) |
Unterstützte Dateiformate | MP3, FLAC, AAC, WAV, AIFF, etc. |
Die grundlegende Aufmachung der Soundbar ist sehr schick und wertig. Im Vergleich zu etlichen anderen Produkten in diesem Genre, wird dieser Aspekt auch mit verwendeten Materialien untermauert. Auch wenn sicher viel Kunststoff verwendet wird, hebt die Stoffbespannung sich aber deutlich ab und bildet einen schicken Kontrast im Materialmix. Die gerundeten Formen wurden elegant ausgespielt und toll finalisiert. Sollte man an dieser Stelle ein Urteil fällen, so ließe sich sagen, dass das Sennheiser Produkt sehr erwachsen, reif und anmutig erscheint, sofern man diese Adjektive verwenden möchte.
Für die Steuerung derer gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Zum einen mittels der Fernbedienung, die im Lieferumfang mit dabei ist und alle notwendigen Steuermechaniken integriert bekommen hat. Sie liegt gut in der Hand, hat ein solides Gewicht und verspürt auch eine gewisse Haptik, passend zum Klangriegel. Die zweite Möglichkeit befindet sich auf der Oberseite der Soundbar. Hier wurden Touch sensitive Bereiche implementiert, mit denen man grundlegenden Funktionalitäten regeln kann. Lauter und leiser, die Quellenauswahl, Bluetooth-Aktivierung und sogar Titel lassen sich damit skippen oder zurückspringen. Die weiße Indikatorleuchte zeigt nicht nur den aktuellen Lautstärkepegel an, sondern ist auch für die Einrichtung des Klangriegels mit verantwortlich.
Gewissermaßen gibt es sogar drei Steuermöglichkeiten, die letzte wäre die Sennheiser Smart Control App. Hiermit ist es möglich, die wichtigsten Funktionen der Soundbar zu steuern, anzupassen, individualisieren und auch die Einmessung durchzuführen. Auf der nächsten Seite gehen wir darauf nochmal detaillierter ein.
Leuchtstreifen - Anzeige u.a. auch für Lautstärkepegel
Touch sensitive Tasten auf der Oberfläche der Soundbar
Das Buzzword AMBEO steht stellvertretend, wie eine „Klangverbesserung“, die sich in allen Bereichen positiv hervorheben will. Sennheiser nennt dies selbst „eine holistische Innovation in der Audiotechnologie“. Im Grunde baut die Soundbar ein Schallfeld auf, dass dem einer ausgewachsenen 7.1.4-Anlage ebenbürtig sein soll, jedenfalls in der Theorie. Zudem möchte Sennheiser auch Projekte mit Tonaufnahmen und Produktionen in 3D, VR (Virtual Reality) oder XR-Projekte (Extended Reality) oder virtuelle Ausstellungen ansprechen – Die AMBEO Soundbar soll der perfekte Partner sein, seine eigenen Inhalte darauf zu optimieren, sofern man sich in der Position dazu befindet. Mit Audiolösungen, wie dem AMBEO VR Mic oder dem AMBEO Smart Headset, die das reale Leben einfangen und detailgetreu wiedergeben, will man hier Content Creator ein Mittel an die Hand geben, das in die Produktionen mit einfließen zu lassen. Sollten künftig Tonformate wie MPEG-H sowie Abwandlung von Sony 360 Reality Audio relevant werden, kann man sich mit der Ambeo Soundbar zurücklehnen, denn ist bereits dafür gerüstet.
Der Aufbau unter den Abdeckungen liest sich mindestens genauso spannend wie die restlichen Ausstattungspunkte. Die reine Leistung wird mit 400 Watt (Class-D) angegeben. Wie schon eine Seite zuvor geschrieben, bringt der optionale AMBEO Sub nochmal weitere 350 Watt in die Waagschale. Es muss aber nicht zwingend dabei bleiben, man kann auch noch weitere per Funk koppeln.
Wie auf der Explosionszeichnung zu sehen, hat der Hersteller sieben 2 Zoll (ca. 5 cm) Vollbereichstreiber verbaut, zwei davon sind nach oben zur Decke hin gerichtet. Für die seitliche Abstrahlung bzw. zur Verbesserung der Immersion sind natürlich auch zwei davon an den Stirnseiten untergebracht. Zwei weitere 4 Zoll (ca. 10 cm) Chassis sind ebenfalls in der Horizontalen verbaut und nach oben ausgerichtet. In der Praxis werden die Membranen effektiv von einem gut implementierten Schutzgitter abgedeckt und sind schematisch auch zu erkennen.
Hervorragend gerüstet sieht sich der Klangriegel auch im Anschlussbereich. Ein HDMI 2.1 eARC-Ausgang in Richtung des TV-Gerätes und zwei HDMI 2.0-Ports zum Anschluss weiterer Geräte finden sich an der Soundbar. Des Weiteren hat man diese mit einem Cinch-Anschluss versehen, beispielsweise um einen älteren CD-Player anzuschließen, einen optischen Toslink-Port, RJ45-Netzwerkstecker und einem Subwoofer-Ausgang, möchte man ein passives Gerät anklemmen. Das Stromkabel ist erfreulicher Weise abnehmbar und kann gegen ein individuell langes getauscht werden, sofern es erforderlich wird. Auf der Unterseite ist zudem auch ein Sticker angebracht, der alles nochmal visuell erklärt und den Anschluss somit für den Anwender deutlich vereinfacht. Gleiches gilt auch für den beigelegten Quick-Start-Guide, der alles bildlich sehr schön aufbereitet.
Anschlüsse alle nach hinten ausgerichtet und leicht versenkt
Zusätzlich mit weiteren Informationen versehen - leichter Anschluss möglich
Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit der Einrichtung und Nutzung via App, sowie auch dem Allgemeinen Praxischeck und natürlich dem ausführlichen Klangcheck.
Bevor man die Soundbar nutzen kann, muss eine Einrichtung durchlaufen. In unserem Fall wurde nach dem Verbinden mit dem hiesigen Netzwerk, was übrigens auch per Funk möglich ist, sofort ein Firmware-Update gefunden und zügig installiert. Die weitere Einrichtung selbst geht flott und geht gut erklärend von der Hand, sodass hier keine Anwendungszweifel aufkommen können. Auch wird in diesem Prozess abgefragt, ob ein Subwoofer vorhanden ist oder nicht.
In unserem Fall fiel die Wahl des nächsten Schrittes auf die Kalibrierung der Soundbar. Dabei werden die bekannten Testtöne in Form von verschiedener Frequenzen in den Raum ausgestrahlt und das Abstrahlverhalten an die örtlichen Gegebenheiten angepasst, was in Summe rund 5 Minuten benötigt.
Die Einstellungsmöglichkeiten in der App sind noch einmal etwas vielfältiger und umfangreicher bzw. geben erst den kompletten Funktionsumfang der Soundbar frei. Neben den klassischen Einstellungen, die man hier so erwartet, lassen sich die einzelnen Klang-Presets welche die Soundbar bietet, nicht nur auswählen, sondern auch im Equalizer individuell anpassen. Die Klangvirtualisierung AMBEO ist ebenfalls als Menüpunkt an- und abwählbar. In Summe bietet die App sehr viele Einstellungsmöglichkeiten, hat sich aber das eine oder andere Mal aufgehängt und musste neu gestartet werden. Hier bedarf es noch etwas Pflege seitens des Herstellers, wie wir meinen.
Alles eingerichtet, kann es mit dem Praxistest dann nun wirklich starten.
Für den Test haben wir wieder den Panasonic HZW1004 zur Hand genommen. Dieser OLED-TV kommt mit einem drehbaren T-Fuß daher, auf dem die Soundbar aufgestellt wurde. Klanglich lässt sich immer noch mehr herauskitzeln. Der Hersteller selbst schreibt in seinem Beipackzettel, dass die Unterkante des TV 10 cm betragen sollte, um die klanglich beste Leistung zu erlangen. Wer übrigens eine Wandmontage des TVs sein Eigen nennt, für denjenigen bietet Sennheiser eine passende Halterung für 50 Euro an. Die Zuspielung haben wir mit zahlreichen Dolby Atmos Testfiles, aber auch den bekannten Filmtiteln absolviert.
Die ersten akustischen Berührungspunkte fallen positiv überraschend aus. Wer eine sehr gute und potente Soundbar schon einmal gehört hat, der wird wissen, wie vehement diese einem ins Gesicht pusten kann. Die Sennheiser schafft es auf eine spezielle Art und Weise zu vermitteln, gleichzeitig extrem leistungsstark zu agieren, aber dabei nicht die tonalen Spitzen komplett zu überziehen. Letztlich könnte man auch eine gute und bedachte Abstimmung für verantwortlich machen, die jenen positiven Erstkontakt ermöglicht. Natürlich wollen wir wissen, ob das Leistungsversprechen seitens des Herstellers aufgeht und man wirklich keinen Subwoofer benötigt.
Vergleichsweise geringer Aufbau - kann auch vor flachen TVs aufgestellt werden
Effekthaschend und extrem immersiv ging es bei der „Schlacht um Midway“ zu. Bei diesem Film wird beispielhaft demonstriert, wie effektiv die Virtualisierung des 3D-Klangs agieren kann. Seitliche Ortungen sind perfekt herausstellbar, glasklare Dialogspitzen und Effekte haschen am Hörer vorbei, wie man es sich als Action-Freund nur wünschen kann. Genau für solche Genres sind diese Modi geschaffen und bereiten viel klangliche Freunde bei der Nutzung. Wem dies dann doch zu viel in „Breite“ ist, denn auch die Bühne wird deutlich positiv hörbar, der deaktiviert die Modi schlichtweg einfach. Im klassischen Betrieb findet man das Abstrahlverhalten deutlich vor einem wieder, ohne aber zu dem Schluss zu kommen, dass hier eine subtile Stereo-Beschallung stattfindet. Eher ein gesunder Mix aus beidem.
Der Tieftonbereiche findet mit erstaunlich viel Präsenz statt. Wie schon bei der LG DSE6S (zum Test), die auch ohne Subwoofer daherkommt, will man hier ohne externen Tieftöner die unteren Frequenzen bedienen. Das klappt bei der AMBEO Plus erstaunlich gut. Allerdings muss man sagen, dass ein dedizierter, externer Tieftöner nochmal andere Möglichkeiten aufzeigt, als nur die Soundbar. Für sehr viele dürfte der dargebotene Mix ausreichend sein, wer aber bassintensive „Drücke“ verspüren möchte, der benötigt das optionale Gerät. Für großräumige Beschallung, wie beispielsweise bei einem Action-Film rund um den Rennsport oder Sequenzen mit Verfolgungsszenen, da macht die Virtualisierung einen erstklassigen Job und trägt ganz groß auf. Auch klassische, dialoglastige Interpretationen von Filmen kommen auf ihre Kosten. So lässt sich in der App nicht nur das entsprechende Preset auswählen, sondern auch der Center-Kanal im Pegel anpassen und eine höhere Dialogverständlichkeit genießen. Letztere ist ausgezeichnet und wird unverfälscht, klar herausgearbeitet und homogen wiedergegeben.
Kritikpunkt klingt schon etwas zu viel, eher sollte man grundsätzlich seine Erwartungshaltung in diesem Bereich etwas herunterschrauben. Was exakt gemeint ist, ist die Präsentation der Rückkanäle. Hier kann man schlicht keine Wunder erwarten. Dies gelingt in einigen Ansätzen, aber keinesfalls so, als würde man dedizierte Rear-Speaker bei einem 5.1-Aufbau verwenden wie zum Beispiel bei einer JBL BAR 1000 (zum Test), die mit solchen aufwarten kann.
Aber nicht nur Filme und Serien stehen im Fokus, die AMBEO plus versteht sich auch ganz klar als Musizierer. Dank der Integration in TIDAL oder Spotify (jeweils als Connect), muss keine Bluetooth-Verbindung aufgebaut werden, sondern kann die Soundbar als Abspielgerät in der jeweiligen App ausgewählt werden. Das klappte im Falle von TIDAL sofort und unkompliziert. Über die App können auch Dolby Atmos Inhalte wiedergegeben werden, was klanglich natürlich hervorragend dargeboten wird. Die klangliche Ableitung der dargelegten Leistung ist von dem der Filmbeschreibung nicht weit weg. Die Soundbar klingt einfach hervorragend abgestimmt, überdreht auch bei höheren Pegeln nicht und weiß sehr viele Bereiche gut zu interpretieren, ohne selbst etwas hinzuzudichten. Das gefällt über viele Genres hinweg – ob nun langsamere Balladen mit seichten Bass-Einsätzen, oder punchingen Rock-Einlagen, die Mehrheit der Hörer dürfte hier sehr zufrieden sein. Mit einem Subwoofer verleiht man vielen Musiktiteln dann aber noch einmal mehr Vehemenz, sofern man dies dann auch mag.
Die Immersion, welche mit AMBEO geschaffen wird, ist übrigens sehr beeindruckend. Gerade Live-Konzerte profitieren von dem Feature und lassen den Zuhörer buchstäblich in die Vorführung mit hineinversetzen. Das macht großen Spaß, klingt toll und zeigt vollumfänglich, was die Entwickler bezwecken wollten – dass man Spaß am Produkt hat. Wir sind jedenfalls sind sehr angetan von der Leistung der AMBEO plus! Kommen wir auf der nächsten Seite zum finalen Fazit.
Mit der Sennheiser AMBEO Soundbar plus hat der Hersteller ein Produkt auf den Markt gebracht, welches gleich mehrere Kategorien effektiv besetzen kann. Zunächst einmal den Bereich einer vergleichsweise kompakten Soundbar mit sehr viel Leistung, Mehrkanal-Unterstützung und ohne dedizierten Subwoofer, der bekanntlich nicht immer erwünscht ist. Dieses Aufgabengebiet wird von der AMBEO plus hervorragend besetzt und tadellos gemeistert. Als Alternative könnte man hier auch eine LG DSE6S Eclair anführen, die in gleichem Genre positioniert ist.
Paart man jetzt das Produkt noch mit einem AMBEO Sub (zzgl. 600 Euro), wird daraus ein sehr potentes Heimkino-System, welches dank der Virtualisierungstechnologie im Stande ist, eine äußerst präsente Immersion von Decken- und teilweise Rückkanälen zu erzeugen. Nicht ohne Grund bewirbt der Hersteller das Produkt auch als 7.1.4-Kanal-Soundbar. Der Klang ist für eine Soundbar dieser Klasse als ausgezeichnet zu bewerten. Zudem hat man als Anwender auch die Möglichkeit, mehrere Presets auszuwählen und mittels Equalizer auch anzupassen. Aber nicht nur für Serien- und Filmtitel wird der Klangriegel beworben, sondern eignet sich auch sehr gut für die Musikwiedergabe.
Die entsprechenden Schnittstellen (TIDAL Connect, Spotify Connect, Chromecast, AirPlay 2) machen daraus einen Multiroom-Lautsprecher. Die schicke und wertige Optik untermauert die positiven Eindrücke. Kritik kann man im Bereich der App aussprechen, die teilweise etwas murrig agierte und auch mal abstürzen kann. Auch die Status-Anzeige an der Soundbar selbst ist nicht immer eindeutig, zum Beispiel welche Eingangsquelle gerade anliegt, das ist nicht sofort klar. In Summe sind das sind aber vertretbare Punkte. Etwas schwieriger wird es schon beim Preispunkt, denn die UVP beträgt 1500 Euro, auch wenn der Straßenpreis inzwischen deutlich darunter liegt. Hier muss jeder abwägen, wo der eigene Fokus liegt und ob nur eine reine Ton-Soundbar sucht, oder gleich eine Komplettlösung. Als reine Soundbar im 7.1.4-Aufbau wäre eine JBL BAR 1000 (zum Test) vermutlich die günstigere Lösung. Jene bietet aber keinerlei Streaming-Funktionalitäten an, dafür hingegen schon einen sehr potenten Subwoofer.
Die erbrachte Leistung der Sennheiser AMBEO Soundbar plus hat uns dennoch überzeugt. Wir können eine deutliche Kaufempfehlung dafür aussprechen. Erhältlich ist das Produkt u. a. auch bei Amazon.
Sennheiser AMBEO Soundbar plus