JBL stellte kürzlich das neue Flaggschiff Bar 9.1 vor und die Bar 5.1 Surround hatten wir vor kurzem erst im Test. Um aber auch Einsteiger bedienen zu können, gibt es auch kleinere Modelle in der BAR-Reihe, wo wir uns mit der JBL Bar 2.1 Deep Bass eine Entry-Version näher angeschaut haben.
Die neue JBL Bar 2.1 Deep Bass ist unter der BAR Surround angesiedelt, agiert, wie der Name schon verrät, mit einer Stereoabbildung und zusätzlichen Subwoofer. Dieser ist kabellos angebunden und ist somit flexibel in der Aufstellung. Schauen wir uns die Soundbar und den beiliegenden, Subwoofer erstmal genauer an.
Die neue Bar-Generation von JBL ist optisch sehr schlicht gehalten und die eingesetzten Materialien hinterlassen einen wertigen Eindruck. Das Gehäuse wird von einem stabilen Metallgitter eingerahmt und das restliche Gehäuse hinterlässt trotz massiven Kunststoffeinsatz, einen soliden Eindruck. Der graue Farbton stehen der Bar und dem Subwoofer gut, denn dank der neutralen Farbgebung ist eine Integration in bestehende Wohnlandschaften ein Kinderspiel.
Kommen wir zur Bedienung, oben im Gehäuse ist ein kleines, gummiertes Tastenfeld eingelassen, worüber sich die elementaren Funktionen direkt am Gerät steuern lassen. Komfortabler wird es mit der beiliegenden Fernbedienung, die zwar simpel gestaltet ist, in dieser Klasse aber völlig ausreicht und das Nötige bereitstellt.
Auch die Rückseite ist dezent gehalten, denn mehr als zwei HDMI-Anschlüsse, ein Ausgang mit ARC und Eingang sowie ein optischer Eingang sind nicht vorhanden, mal abgesehen vom Stromanschluss. Wer kabellos mit der Bar 2.1 in Kontakt treten möchte, kann die integrierte Bluetooth-Schnittstelle dafür hernehmen. Auf einen Internetzugang und somit die Fähigkeit auf Streaming-Dienste zurückzugreifen muss man leider verzichten, dass ist nur dem größeren Modell Bar 5.1 Surround vorbehalten.
Im Inneren der Soundbar sind insgesamt sechs Treiber am Werkeln bzw. für die Tonwandlung zuständig. Neben vier sogenannten Racetrack-Treibern, agieren zwei zusätzliche ein zoll große Hochtöner in dem kleinen Gehäuse die zusammen einen Frequenzbereich von 40-20.000 Hertz abbilden sollen können.
Natürlich nur in Verbindung mit dem Subwoofer, der mit einem 165mm Tieftöner ausgestattet ist und das Gespann im unteren Frequenzbereich unterstützt. Bei der Ausgangsleistung stehen zweimal 50 Watt bei der Soundbar und 200 Watt beim Subwoofer im Datenblatt, was sich nach eine performanten Leistungsentfaltung anhört. Dem gehen wir im Praxischeck genauer auf den Grund, auf der nächsten Seite.
Die Aufstellung einer Soundbar ist üblicherweise direkt unter und so nah wie möglich am TV-Gerät, da so am besten der Eindruck entsteht, Stimmen bzw. Töne kämen aus dem Bild des Fernsehers. Ab einer gewissen Entfernung zum Hörplatz kann dies aber gelockert gesehen werden, da die Audiosignale genügend Zeit bzw. Platz haben, um sich vor dem Hörplatz auszubreiten. Die Aufstellung des Subwoofers ist da eher weniger kritisch, dank der kabellosen Kommunikation untereinander ist nur eine Steckdose für die Stromversorgung erforderlich. Der Empfangsradius ist aber sehr weitläufig, so konnte auch bei 5-6 Meter Entfernung noch eine stabile Verbindung zwischen Soundbar und Subwoofer hergestellt werden. Ob noch mehr Abstand möglich wäre, konnten wir aufgrund der limitierenden Räumlichkeiten nicht überprüfen.
Bei der Kommunikation entschieden wir uns für die HDMI-Schnittstelle, da so die Soundbar auch über die TV-Fernbedienung geregelt werden kann und auch dem Einsatzszenario der meisten Nutzer entsprechen sollte. Durch die Bluetooth-Schnittstelle ist die Soundbar auch als kleine Kompaktanlage anzusehen bzw. kann diese ersetzen. Diesen Einsatzzweck arbeitet die Soundbar auch solide ab, stimmlich gut verständlich, präzise dargestellt und dank des Subwoofers auch mit Kraft unten rum versorgt. Tut sich aber schwer eine hörbare Bühne zu kreieren, da vom Klangbild her alles sehr zentral sitzt. Sicherlich eine Frage des persönlichen Anspruchs bei der Musikwiedergabe. Wer lieber weniger Geräte besitzen und alles über solch eine Soundlösung abbilden möchte, bekommt hier eine Soundbar die für ihre Größe das sicherlich recht solide meistert.
Kernaufgabe einer Soundbar ist aber die Unterstützung des TV-Bildes bei der Tonwiedergabe. Immer schmalere TV-Generationen kommen auf den Markt und genauso „schmal“ ist oft auch der Ton. Abgesehen von echten Soundlösungen bei teuren TV-Modellen wie z.b. der Philips 934 mit Bowers&Wilkins Soundbar oder die Panasonic OLEDs der GZW2004-Serie, die mit Technics-Unterstützung aufwendige Soundlösung schon integriert haben, ist die Soundqualität der üblichen Geräte am TV-Markt eher „schwach“ auf der Brust, was dem Preis geschuldet ist. Wer sich einen 65-77 Zoll OLED leisten möchte, braucht sicherlich auch eine andere Soundlösung, als die hier vorgestellte (…) Aber wir schweifen ab und kommen wieder zurück zu JBL Bar 2.1 Deep Bass. Um einen Eindruck der Soundbar zu bekommen, kamen die üblichen Verdächtigen zum Einsatz. Neben aufwendig produzierten Serien und Filmen von Netflix oder Amazon, schob sich auch das ein oder andere Sportereignis über den Audiokanal, ich sage nur „An jedem verdammten Sonntag“, aber auch unser 4K-Player aus dem Hause Panasonic versorgte unsere Filmsucht mit der einen oder anderen Scheibe.
Ja die kleine Soundbar kann was und ist überraschend präsent unterwegs. Bei der Sprachwiedergabe lässt sie sich nicht lumpen, die Protagonisten des zugespielten Materials werden klar und deutlich am Hörplatz verstanden und auch kräftige Männerstimmen bekommen die nötige Intensität verliehen. Diese lösen sich auch gut von der kleinen „Stange des Tons“ und wirken bei zweieinhalb Meter Entfernung gut im Bild integriert bzw. haben leicht räumliche Züge. Sobald es actionreicher wird und die Effekte zunehmen, zeigt auch der Subwoofer was er kann. Obwohl er deutlich kleiner ist, als bei der Bar 5.1 Surround (165mm Treiber vs. 250mm Treiber), ist der Tiefgang spürbar und gut dosiert. Auch die Soundbar wickelt die Effektwiedergabe gekonnt ab, feuert diese gut in den Raum und rollt vor dem Hörer eine breite Bühne aus die zu gefallen weiß. Fairerweise müssen wir aber festhalten, für unseren 32m² großen Raum ist das Gespann etwas unterdimensioniert und wir würden einen Einsatz in Räumen von 15- 25m² empfehlen.
Darüber (in Bezug auf Raumgröße) sollte man das größere Modell wählen, denn der Subwoofer mit seinem 25cm Treiber kann den Raum einfach kraftvoller füllen und belebt so das Gesehene besser. Trotzdem ist die dargebotene Leistung überraschend gut, die räumliche Abbildung spielt sich vor dem Hörer ab, was anderes haben wir aber auch nicht erwartet und was sich dort darbietet, ist wirklich spaßig. Die möglichen Pegel sind auch ausreichend hoch um auch die Nachbarn mal zu ärgern, physikalisch aber natürlich aufgrund der Baugröße dann auch begrenzt. Es mach aber richtig Bock auf der Couch sich Amazons oder Netflix-Blockbustern hinzugeben und stellt auch eine deutliche Klangverbesserung gegenüber eines üblichen TV-Sounds dar - ohne großen Installationsaufwand. Kommen wir zur abschließenden Beurteilung.
Am Ende angelangt können wir festhalten, die JBL Bar 2.1 Deep Bass gefällt uns besser als die BAR 5.1 Surround. Das liegt aber nicht an einer schlechteren Klangqualität oder weniger Funktionen der 5.1 Variante, sondern JBL wirbt bei der Bar 2.1 eben nicht mit irgendwelchen Surround-Virtuell-3D-Sound-SchnickSchnack und schürt somit auch keine falschen Erwartungen.
Bei der JBL Bar 2.1 Deep Bass bekommt man das, was der Name auch suggeriert, eine „stinknormale“ Soundbar mit potenten Subwoofer, die den TV-Sound deutlich aufwerten kann, ohne große Installationen im Wohnraum vornehmen zu müssen. Dazu gesellt sich eine schicke Optik mit wertiger Verarbeitung, eine stimmige Fernbedienung und die wichtigsten Schnittstellen sind auch vorhanden. Auch klanglich hat uns das kompakte Set abgeholt und mit einem Preis von um die 349,- Euro (UVP) macht man auch nichts wirklich verkehrt. Wir sprechen für die JBL Bar 2.1 Deep Bass eine Kaufempfehlung aus.
JBL Bar 2.1 Deep Bass Soundbar mit Subwoofer