Die TV-Entwicklung schreitet unentwegt voran und bringt jedes Jahr neue Fortschritte zu Tage. Für die meisten TV-Nutzer muss es aber wahrlich nicht immer das aktuellste Modell sein, da die Fortschritte oftmals in Nuancen zu suchen sind. Von daher sind die Käufe von „Vorjahresgeräten“ in vielen Fällen die Preis-Leistungstechnisch bessere Option. In dieser befindet sich auf jeden Fall noch der LG OLED C2 in 65 Zoll (OLED65C27LA), den wir noch einmal auf die Probe gestellt haben. Lohnt sich aktuell der Kauf noch?
Klein aber fein - der LG OLED65C27LA - mit dunkelgrauem Gehäuse
Schauen wir uns nochmal die Details selbst an. Im Vergleich zur abermaligen Vorjahresversion (2021) hatte LG hier speziell optisch einiges angepasst. Generell fiel die Modellpflege sehr vielschichtig aus, sodass man sich als Käufer mehr auf die technischen Details konzentrieren muss, als das sie sofort ersichtlich werden. Aber blicken wir zunächst auf die grundlegenden Eckdaten. Die allseits beliebte C-Serie gibt es in sechs Größen: 42, 48, 55, 65, 77 und 83 Zoll. Damit deckt man großes Spektrum der Kaufinteressen ab, zumindest bei der Panelgröße. Bei den jeweiligen Versionen sind unzählige Modelle in den Handel gekommen. Der nachfolgende Nummernsuffix steht zudem für die Gehäusefarbe des Gerätes. Als Sonderfall können hier auch die CS-Modelle betrachtet werden, die zwar „alte Gehäuse“ bekommen haben, aber mit aktueller Technik ausgestattet sind.
Die anderen Ausführungen haben ebenfalls eine ähnliche Versionsvielfalt vorzuweisen, die wir hier aber nicht weiter erörtern wollen. Abgesehen vom Design wurden speziell die Geräte der 2022er Ausführung deutlich beim Gewicht abgespeckt, was in vielerlei Hinsicht Vorteile mit sich bringt. Unter anderem weniger logistischer Aufwand, leichterer Transport und gerade bei größeren Panels ein leichterer Aufbau. Das erzielt LG mit einem anderem Materialmix, der aber nicht weniger wertig daherkommt, als man zunächst annehmen könnte. Wer die Vorgängerversionen bereits im Groben (oder im Detail) kennt, der wird eher eine Aufwertung feststellen. Das um das Panel gebaute Gehäuse wirkt hochwertig und passt sich gut ins Gesamtbild mit ein, sodass der TV im Allgemeinen wieder sehr schick daherkommt.
In dieser TV-Generation bricht LG mit seinem gewohnten Namensschema und tauft das Betriebssystem webOS 22, stellvertretend für das aktuelle Kalenderjahr. Die aktuellste Generation kommt folgerichtig als webOS 23 daher. Mit einher gehen teils bekannte, teils aber auch neue Funktionen, die das Leben für den Anwender abermals vereinfachen und KI gestützt agieren lassen soll. Mit dazu zählt auch die Menüoberfläche, aber im Verlauf des Artikels dann mehr dazu. Verantwortlich für die Bildberechnung sowie alle anderen Funktionen rund um die Funktionalität ist der Alpha 9 gen. 5 Prozessor, welcher bereits eine lange Tradition bei LG hat. Aber auch Funktionen wie ein neuer Upscaler, der abermals in seiner Funktion verbessert worden sein soll, haben in der neuen Generation Einzug gehalten.
Die Rückseite hat ein effektives Kabelmanagement spendiert bekommen
Das dynamische Tone Mapping ist bereits von anderen Produkten bekannt und will in bis zu 5000 Teilbereichen des dargestellten Bildes jenes verarbeiten bzw. verbessern. In der Praxis sieht es so aus, dass entweder dunkle Bereich sichtbarer konturiert werden oder hellere Sequenzen oder weniger überblendet erscheinen. Einen großen Fokus hat man seitens der Entwicklung auch beim Thema Klang gelegt, was wieder mit dem Buzzword AI Sound Pro um die Ecke kommt und zahlreiche Funktionen in der Software mit integriert hat. In Summe soll so ein virtueller 7.1.2 Surround-Klang möglich sein. Wer sich von dem Gerät bisweilen nicht angesprochen fühlt, dem empfehlen wir nachfolgend nochmal unseren Produkt-Überblick für 2023-Geräte (zum Beitrag) sowie das nachfolgende Video:
All das klingt schon einmal sehr vielversprechend und ist quasi auf die Nutzung im Wohnumfeld gemünzt. Nachfolgend haben wir nochmal die wichtigsten Parameter bzw. technischen Details aufgelistet, bevor es auf der nächsten Seite mit der Detailbetrachtung des TVs weitergeht.
LG OLED C2 (OLED65C27LA) im Überblick | |
Bezeichnung | LG OLED65C27LA |
Verfügbare Größen | (C-Reihe insgesamt: 42", 48", 55", 65", 77, 83") |
Preis | ~1500,- EUR (Straßenpreis) 3100,- EUR (UVP) |
Garantie | 2 Jahre (gegen Aufpreis mehr) |
Hersteller-Homepage | www.lg.com |
Maße | mit Standfuß: 93,2 x 57 x 4,1 cm (B x H x T) ohne Standfuß: 93,2 x 54 x 4,1 cm (B x H x T) |
Gewicht | 16,7 Kg (mit Standfuß) |
weitere Daten | |
Auflösung | 3840 x 2160 Pixel |
10-Bit-Panel | Ja |
Format | 16:9 |
HDR | HDR10, HLG, Dolby Vision |
Betriebssystem | webOS 22 |
VESA-Standard | 300x200 |
Farbe | Schwarz |
Konnektivität | |
Audio | 2.0 Kanal 40 Watt Gesamtleistung |
Anschlüsse | ▪ 4x HDMI 2.1 (4K 120hz / eARC) ▪ 3x USB 3.0 ▪ 1x CI+ Slot 2.0 / 1.4 (Common Interface) ▪ 1x SAT-Tuner (F-Buchse) ▪ 1x RF-Stecker (Terrestrisch) ▪ 1x RJ45-Netzwerkport |
Tuner-Anzahl / Typ | 2x DVB-T/-T2/-C/-S/-S2 HEVC (H.265) |
Leistungsaufnahme SDR | Idle: unter 0,5 Watt 97 kWh/1000 Stunden (Herstellerangaben) |
weitere Features | |
Ausstattung | ▪ WLAN 802.11 ax integriert ▪ WiFi 6 ▪ HbbTV, DLNA ▪ UHD-Upscaler ▪ USB-Recorder |
Audio-Codecs | AC4, AC3(Dolby Digital), EAC3, HE-AAC, AAC, MP2, MP3, PCM, WMA, apt-X |
Wie einleitend schon geschrieben, hat man seitens LG das Design auffällig geändert, zumindest wenn man genau hinsieht und sich auch in der LG TV-Welt auskennt. Die markanteste „Änderung“ dürfte bei 65 Zoll TV das Gehäuse bzw. die Rückseite sein. Die kleineren Modellen wie der LG C2 in 42 Zoll (zum Testbericht) kommen hingegen mit einem anderen Standfuß-Konzept daher, bei denen die beiden einzeln ans Gehäuse verschraubt werden und zugleich auch eine Kabelführung beinhalten. An dieser Stelle müssen wir nochmal die drei verschiedenen Farbvariationen nennen, die auch je nach Händler verfügbar sind. Wie und was genau, das lässt sich für den Kunden nicht trivial nachvollziehen, jedoch sollte man darauf achten. Unser C27 hat ein dunkelgraues Gehäuse vorzuweisen. Der C28 ist dann in Weiß gehalten und die dritte Ausführung, der C29, kommt nochmal mit einer leicht angepassten Ausstattung daher.
Der Standfuß beim C2 ist ein Materialhighlight. Das reine Gewicht sowie auch die Robustheit welche suggeriert werden, lassen schon bei der Montage auf einen sicheren Stand schließen. Die Montage selbst ist recht simpel. Das kleine Rechteckt wird mit großen M-Schrauben am Fuß selbst verschraubt, ehe jenes Konstrukt dann selbst an den Gehäuserücken des Panels fest verschraubt wird. Ist dann alles an Ort und Stelle wackelt absolut gar nichts – sehr löblich. An dieser Stelle darf und muss auch das vergleichsweise geringe Gesamtgewicht des TVs erwähnt werden, welches einleitend schon genannt wurde. So gestaltet sich der Aufbau und die Aufstellung deutlich leichter, als beispielsweise von anderen Herstellern.
Montagebereicht für den Stanfuß - hier wird alles verschraubt
Der Standfuß beim C2 ist ein Materialhighlight. Das reine Gewicht sowie auch die Robustheit welche suggeriert werden, lassen schon bei der Montage auf einen sicheren Stand schließen. Die Montage selbst ist recht simpel. Das kleine Rechteckt wird mit großen M-Schrauben am Fuß selbst verschraubt, ehe jenes Konstrukt dann selbst an den Gehäuserücken des Panels fest verschraubt wird. Ist dann alles an Ort und Stelle wackelt absolut gar nichts – sehr löblich. An dieser Stelle darf und muss auch das vergleichsweise geringe Gesamtgewicht des TVs erwähnt werden, welches einleitend schon genannt wurde. So gestaltet sich der Aufbau und die Aufstellung deutlich leichter, als beispielsweise von anderen Herstellern.
Standfüße werden einfach an das Gerät rangeschraubt
Der vordere Sichtbereich des Konstruktes ist in gebürstetem Aluminium gehalten und vermittelt hohe Wertigkeit. Wie wir im weiteren Verlauf auch sehen werden, ist der Aufbau hoch genug, dass eine Soundbar nicht ins Bild ragt, sondern exakt passend ist. Wirklich schick und zugleich auch deutlich stabiler wirkt nun das Gehäuse um das Panel selbst, was zum Teil nicht nur statische, sondern sicher auch thermische Beweggründe haben wird. Bei den vorherigen Generationen war dies mehr oder weniger sehr eigenständig für sich verantwortlich und wirkte sehr filigran bzw. auch anfällig, jetzt hat man das Ganze schick eingefasst – vermutlich aus genannten Gründen. Ganz subjektiv gesprochen, gefielen die Ausführungen ohne diesen Rahmen deutlich besser, aber das ist nur eine persönliche Einschätzung. Hier überwiegt wohl der Praxisnutzen im Vergleich zur Optik.
In der Tiefe macht der C2 im Allgemeinen nun einen nochmals aufgeräumteren Eindruck als vorher. So wurden beispielsweise alle Kabelausführungen seitlich platziert und jetzt zusätzlich mit einem Cover versehen. Die Kabelstränge werden letztlich dann durch eine Öffnung nach außen geführt. Kleine Kabelhalter die man rückseitig randrücken kann liefert LG zusätzlich noch mit. Die Kabel werden so zentral nach hinten geführt in Richtung weiterer Anschlüsse.
Apropos Anschlüsse, hier bekommt man wieder das „volle Programm“ geboten. Die vier HDMI 2.1 Ports stellen in dieser Modellgeneration auch die vollen 48 Gbit/s Bandbreite bereit, auch wenn aktuell die 40 Gbit/s immer noch ausreichend sind, wie wir ja in den vergangenen Jahren hinreichend thematisiert und LG ordentlich Kritik dafür eingesteckt hat. Einen Kopfhörerausgang findet man hier leider nicht vor, der ist den 42 und 48 Zoll Geräten vorbehalten – warum auch immer.
Die gesamte Rückseite des TVs wirkt in Summe sehr aufgeräumt, hat zwar weiterhin einen leicht abgesetzten Sockel- bzw. Technikbereich, der aber gut sinnvoll in das Gesamtbild integriert wurde. Die VESA 300 x 200 Aufnahmepunkte stellen den abschließenden Aspekt in diesem Abschnitt dar. Last but not least, die CI+ Aufnahmestelle hat man sehr zur Freude der Usability auf die Oberseite des Gehäuses positioniert, sodass man auch bei einer möglichen Wandmontage ganz einfach rankommt. Wie in den Nahaufnahmen zu sehen, wurden in diesem Segment auch noch ein paar kleinere optische Perforierungen mit integriert, die dem Gerät zu Gesicht stehen.
Die gesamte Rückseite des TVs wirkt aber auf Grund dessen sehr aufgeräumt, hat keinen abgesetzten Sockel- bzw. Technikbereich und wirkt einfach solide. Die VESA 300 x 200 Aufnahmepunkte stellen den abschließenden Aspekt in diesem Abschnitt dar. Last but not least, die CI+ Aufnahmestelle hat man sehr zur Freude der Usability auf die Oberseite des Gehäuses positioniert, sodass man auch bei einer möglichen Wandmontage ganz einfach rankommt. Wie in den Nahaufnahmen zu sehen, wurden in diesem Segment auch noch ein paar kleinere optische Perforierungen mit integriert, die dem Gerät zu Gesicht stehen.
Sehr schick eingefasst - das Panel mitsamt des Rahmens
Wer eine Soundbar vor dem Gerät stellen möchte braucht keine Befürchtungen zu haben, dass der TV zu tief aufbaut. Am Beispiel der LG DS95QR Dolby Atmos Soundbar (zum Testbericht) wird deutlich, dass diese perfekt abgemessen ist und nicht in das Panel ragt. Die technische „Zusammenarbeit“ beider Geräte lassen wir einmal außen vor.
Optisch ein gutes Zusammenspiel - der LG OLED C2 und die LG DS95QR Soundbar
Die Fernbedienung (Magic Remote) in dieser Form, wie auch hier beiliegend, hat LG nun schon das zweite Jahr in Folge in Verwendung. Die Ergonomie ist in der Tat gut, funktional gehalten und einfach genial in der Ausführung, wozu das passende Gegenstück die Mauszeigersteuerung am TV selbst ist. Hinzu kommen die Sprachassistenten von Google und Amazon welche per direkter Spracheingabe Inhalte abrufen können. Grund zur Kritik gibt es aber dennoch zu nennen. Im direkten Vergleich zu den „älteren Versionen“ ist diese zwar etwas kleiner geraten, was auch okay ist, auch für größere Hände, allerdings fühlt sich die Masse des Kunststoffes nicht mehr ganz so wertig an. Was allerdings echt bescheiden ist, dass man den Pause- und Play-Button nun gänzlich gestrichen hat. Diese Funktion muss nun über das Rad in der Mitte geregelt werden.
Leider stellt auch die LG Premium Remote keine Alternative dar, sofern man es auf diese Tasten reduziert. Wer es allerdings unter dem Aspekt der Materialgüte betrachtet, wird sicher diese Fernbedienung zukaufen. Funktionell ist die „neue“ Magic Remote wieder einmal sehr gut unterwegs und macht die Steuerung des TVs zum freudigen Kinderspiel, allerdings dürfte LG hier aber mal etwas Drang zur Allgemeine Güte verspüren lassen – dann da ist gefühlt noch Luft nach oben. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem webOS 22 Betriebssystem, der Einrichtung sowie der allgemeinen Steuerung dessen.
Das Betriebssystem bricht bei dieser Version mit dem bekannten Namensschema und orientiert sich dabei an das Vorstellungsjahr. Es beerbt also das webOS 6.0 aus dem Jahre 2021. Die Steuerung und Anwendung dessen sollte hinlänglich bekannt sein, setzt voll auf die Magic Remote mit der Pointer-Steuerung und steht auch generell voll umfänglich vernetzt mit zahlreichen Schnittstellen da. Aber beginnen wir zunächst einmal der Reihe nach (…)
Die Ersteinrichtung führt den jeweiligen Anwender sehr detailliert, aber dennoch einfach und zielgerichtet durch die einzelnen Schritte, sodass alle wichtigen Parameter bereits an dieser Stelle dem Gerät hinzugefügt werden können. Dabei sind die Screenshots teilweise selbsterklärend und benötigen keine weitere Analyse. Wer möchte, der kann auch bereits schon hier die „AI-Funktionen“ von LG aktivieren, die sich rund um die automatische bzw. KI-gestützte Bild- und Tonverbesserung drehen.
Ein weiteres neues Feature stellt die „Stets bereit“ Funktion dar, welche dann zum Tragen kommt, wenn der TV ausgeschaltet ist. In diesem Modus werden u.a. Bilder angezeigt bzw. ist er bereit für eine Spracheingabe, sodass bspw. direkt ein spezieller Content aus einem Streaming-Dienst gestartet werden kann. Ob diese Funktion wirklich sinnhaft ist, muss jeder für sich selbst erörtern bzw. dann in der Praxis am besten testen.
Die einstige im Sockelbereich angeordnete App-Übersicht der ersten OLED-Generationen ist inzwischen einer Vollbildanzeige gewichen, sicherlich auch zum Missfallen vieler. Jedenfalls kann man diesen Umstand nicht ändern, sondern nur eher versuchen sich daran zu gewöhnen. LG bietet hier auch die Möglichkeit, sich den „Home-Bereich“ bis zu einem gewissen Grad zu personalisieren. Dies kann auch mit weiteren Profilen geschehen die man laden kann, ähnlich wie in den Streaming-Apps selbst. Ob man jetzt nun die ganzen LG-Channels, oder eine direkte Vorschau der aktuellen Highlights von Prime oder Netflixs benötigt, muss jeder selbst entscheiden (…) im direkten Vergleich schien der Aufbau in webOS 5.0 (LG OLED CX – zum Testbericht) noch deutlich strukturierter und weniger überladen.
Im Bereich der weiteren Gerätesteuerung bzw. Quelleingangskontrolle wird man mit dem sogenannten Home Dashboard glücklich. Hier lassen sich alle im Netzwerk erkennbaren Schnittstellen oder entsprechende Netzwerkkomponenten ansprechen, beispielsweise auch AirPlay 2 Geräte oder ein Netzwerk-Share in Form einer NAS durchsuchen. Die Dateiansicht ist nämlich zum Glück gleichgeblieben. Mit ein wenig Eingewöhnungszeit geht das aber alles sehr fix von Statten und man findet sich immer schneller zurecht.
Sehr viel Auswahl hat man auch bei den verfügbaren Apps. Hier hat LG über den eigenen App Store mittlerweile eine breite Front an Anwendungen zur Auswahl. Die wichtigsten sind übrigens ab Werk auch schon vorinstalliert. Halten wir fest: die Möglichkeiten der Funktionalitäten sind enorm, können zum Einstieg in dieses Metier aber auch leicht überfordern.
Kurz gesagt, die Menütiefe des webOS 22 TVs ist enorm! Dies gliedert sich in vier Obermenüs die dann letztlich nochmals sehr tief verschachtelt viele weitere Funktionen bereithalten. Die Einstellungen rund um das Bild sind weitestgehend von den Vorjahren bekannt und unterscheiden sich in den namentlichen Punkten nicht sehr. Die Feinjustierung hinsichtlich der Zwischenbildberechnung, Schärfe oder Kontrastwerte sind in gewohnter Manier wieder vorhanden. Hier gibt es keine großen Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr.
Wer übrigens nicht möchte, dass personalisierte Vorschauwerbung oder dergleichen im Home-Bereich ausgespielt wird, der muss sich durch die Tiefen der Menüstruktur klicken und die jeweiligen Tracking-Einstellungen deaktivieren. Gleiches gilt auch für Popups rund um das Thema AI seitens LG, was mitunter auch schon nervig sein kann. Wer den Zugang generell zum TV einschränken möchte, der packt ganz einfach einen vierstelligen und frei definierbaren Zahlencode aufs Gerät.
Neu ist der Unterpunkt der „OLED-Panelpflege. Mit jeder Modellgeneration hat LG intensiv daran gearbeitet, einem möglichen Burn-In vorzubeugen. Hier hat man nochmals deutlicher hervorgehoben die Möglichkeit, die OLED-Pixel einer „Pflege“ zu unterziehen, wobei das aber auch ohnehin in automatischen Intervallen stattfindet. Auch die Energiesparoptionen lassen sich feiner definieren und anpassen. Nur wer diese komplett deaktiviert, kann auch wirklich nativ die OLED-Pixelhelligkeit anpassen – das mal als Info nebenbei.
Im Bereich des Klangs bietet LG wieder zahlreiche Möglichkeiten, die wir auch schon größtenteils bei den Vorgängern gesehen haben. Wie zum Beispiel der 5-Band-Equalizer oder aber auch die Wahl des Aufstellortes (Wandmontage oder Füße), sodass der Klang daran angepasst werden kann. Auch lässt sich im Menü Dolby Atmos aktivieren, was ja wie wir wissen, in einer virtuellen 7.1.2 Wiedergabe münden soll. Ebenso lassen sich mehrere Klangprofile auswählen, die auch der entsprechenden Aufgabe beschriftet sind. Jetzt aber zum Klang selbst. Viel ist ja immer die Rede von ThinQ, AI, künstlicher Intelligenz usw. Fakt ist, dass die Klangdarstellung mit Hilfe dieser Parameter recht füllig am 65 Zoll Gerät klingt. Grundsätzlich klingt das Gerät keinesfalls schlecht, wenn man die Vergleiche mit älteren Geräten heranzieht kann man sogar von "Dimensionen" sprechen, wer aber wirklich fülligen Klang haben möchte, der greift zu einer externen Lösung. Für Otto-Normalo ist das klanglich gebotene aber voll in Ordnung.
OLED-typisch stehen natürlich der perfekte Schwarzwert, sowie auch brillante Farben schon seit je her für die selbstleuchtenden Pixel im Panel. Neben den „nahezu perfekten“ Farben gesellt sich auch eine hohe Blickwinkelstabilität, welche oftmals ja schon fast außer Acht gelassen wird.
Deutliche Unterschiede vor und nach Kalibrierung festzustellen - Cinema Profil
Bzgl. der ganzen Filmmodi bedarf es sicher noch ein, zwei Worte zur Erklärung. Speziell der Filmmaker Modus zielt darauf ab, dass die Farben so auf dem TV dargestellt werden, wie sich auch auf der Bluray (oder anderen Medien) hinterlegt wurden bzw. vom Filmemacher angedacht. Die anliegenden 115 cd/m² (oder nits) sind dafür aber auch nur für dunkle Kinoräume geeignet. In Wohnräumen braucht man daher deutlich mehr Leuchtkraft. Auch werden zusätzliche Bildverbesserer komplett deaktiviert, wie bspw. die TruMotion-Funktion (Zwischenbildberechnung) die eine flüssigere Darstellung zur Folge haben und eben nicht in 24p wie beim Filmmaker Modus den Film darstellen.
Rein subjektiv empfunden dürfte ich vermutlich zu den Filmbanausen zählen, die die Helligkeit auf maximal stellen und einen guten Mittelwert bei der Zwischenbildberechnung ansetzen. Macht man das, spielt der LG C2 seine Stärken vollends aus. Ob nun in dunklen Nachszenen des DC-Comic-Universums, oder Action-geladener Schlachtszenen der Marvel-Gegenstücke – beides ist imposant, farbprächtig und szenengewaltig dargestellt. Die Messungen zeigen, dass eine Kalibrierung durchaus notwendig war / ist bzw. Sinn macht, da die Farbdarstellung deutlich in verschiedene Richtungen abdriftet. Wie sicher oftmals schon gelesen wurde, hat LG mit den 2022er Modelle die „Evo-Panel“ eingeführt, die eine höhere Spitzenhelligkeit erzielen sollen. Gemessen bzw. im Durchschnitt bewegt man sich hier rund 750 bis 800 nits (vereinzelt). Die G2-Geräte können noch ein paar Prozentpunkte drauflegen (…) Eine Sonderrolle bekleiden abermals der C2 in 42 und 48 Zoll. Zwar betitelt LG das Ganze als „Evo Panel“, allerdings haben die beiden Ausführung nicht die Helligkeitsgesteigerten EX-Panel verbaut.
Mal fernab von Messwerten und Testbildern betrachtet, ist die Bild- und Farbinterpretation des C27 wirklich als brillant zu bewerten. Intensiv, knackscharf und sehr gut dosiert. Was auch auffällt, dass das Bending speziell in helleren und dunklen Farbdarstellung deutlich minimiert werden konnte. Dafür verantwortlich sein soll laut LG eine Schritt-für-Schritt-Behandlung der dargestellten Bilder. Der Effekt ist deutlich sichtbar und verfehlt nicht seine Wirkung. Die Bild-Zuspielung erfolgte im Übrigen entweder über die bekannten Streaming-Anbieter sowie auch mittels unseres Panasonic UB9004, der bereits vor einiger Zeit als Referenz-UHD-Player seinen Weg in die Testräumlichkeiten gefunden hat.
Das Thema Input Lag kann man quasi als Paradedisziplin bezeichnen. Denn das was hier gezeigt wurde bedarf wohl keiner weiteren Worte. Speziell für das Spieleerlebnis relevant, wurde selbst bei der 60p-Darstellung ein Spitzenwert ermittelt. In den drei Teilbereiche ließ sich ein Wert von 1,9 ms bis 17 ms ermitteln, wohlgemerkt im „Spiele Optimierer Modus“. Die Weiteren Einstellung wurden weitestgehend unberührt belassen. Einzig der sogenannte „Boost Modus“ in der Game Bar wurde zusätzlich aktiviert, was dann letztlich in diesem Wert mündete. Die Gamebar findet sich auf dem letzten Bild exemplarisch nochmal dargestellt.
Mit aktiviertem Boost-Modus bis zu 1,9 ms möglich - Spitzenwert!
Der LG OLED C2 (OLED42C27LA) gehört zweifelsfrei zu den besten TVs in diesem Segment, auch wenn die 2023er Geräte sich anschicken, hier nochmal einen drauf zu legen. Unter Berücksichtigung unserer ausgehenden Herangehensweise, ob der C2 auch aktuell, also 2023 noch eine Empfehlung wert ist, können wir die Frage auf jeden Fall mit einem großen Ja beantworten.
Er bietet ein nahezu perfektes Bild welches im Detail nochmal sichtbar aufgewertet wurde, knackscharfe Darstellungen und sehr gut austarierte Farbinterpretationen an den Tag legt. Natürlich ist der TV auch extrem umfangreich ausgestattet. Wenn man sich darauf konzentriert, lässt sich bereits hier sehr viel einstellen um das perfekte Zusammenspiel aus TV und Wohnumfeld zu generieren. Als Buzzwords lassen sich hier u.a. AirPlay 2, diverse LG ThinQ Applikationen und die dazu gehörige Spracheingabe nennen. Der Fernseher ist nicht nur bei der Bilddarstellung pfiffig unterwegs, nein er ist auch noch verdammt „schlau“.
Aber auch als Gaming-Derivat ist das 65 Zoll Gerät bestens geeignet. Alle wichtigen Modi und Features (volle 48 Gbit/s HDMI 2.1 Bandbreite, ALLM, VRR) werden mit unterstützt und ein dediziertes Gaming-Overlay schaltet per Schnellzugriff noch weitere Funktionalitäten und Anpassungsmöglichkeiten mit frei. Das Zusammenspiel scheint im ersten Moment komplex zu sein, dafür aber umso besser. Die Messungen und Tests erbrachten hier einen erstklassigen Input-Lag von bis zu 1,9 ms bei 4K – 60p. Auch die Spitzenhelligkeit vom TV ist erwartet hoch und macht sich im Betrieb deutlich bemerkbar, sofern man dies auch nutzen möchte.
Das größte Argument sich für den C2 zu entscheiden dürfte wohl der Preis sein. Erfahrungsgemäß werden die Vorjahresgeräte gern auch nochmal zu sehr attraktiven Konditionen angeboten, nach denen man unbedingt Ausschau halten sollte. Als Beispiel lässt sich ein kurzweiliges Angebot aufführen, welches bei Amazon im Mai für „schlanke“ 1200 Euro Angebot gewesen. Das ist sicher keine vergleichbare Referenz, zeigt aber auf, zu welchen Kursen das Gerät angeboten werden könnte. Unabhängig von den vielen Konjunktiven bleibt der TV erstklassig und bekommt auch weiterhin eine Kaufempfehlung.
Käuflich erwerben kann man das Gerät u.a. auch direkt bei Amazon.
LG OLED C2 - maximale Bildqualität auf 42 Zoll