Die Teufel Ultima 40 ist vermutlich einer der meist verkauften Lautsprecher vom besagten Hersteller und kann seit jeher mit einem tollen Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Grund genug um nochmal einen detaillierten Blick auf die Lautsprecher zu werfen, ob diese auch im Jahr 2023 die genannten Aspekte untermauern können. Wir haben dazu die aktiven Modelle zur Seite genommen, sodass kein zusätzlicher Verstärker für den Betrieb von Nöten ist.
Das Design der Lautsprecher sollte in der Branche längst bekannt sein. Bei der Ausstattung wird das geboten, was auch wirklich benötigt wird, sodass man auch als Anwender gut aufgestellt ist. So bietet die aktive Standbox Bluetooth, Line-In und einen HDMI-ARC-Anschluss. Der Vollständigkeit halber sollte noch erwähnt werden, dass die Ultima 40 (passiv) inzwischen in der dritten Revision am Markt existiert und daher auch das Suffix Mk3 mitgenannt wird.
Preislich hängt an den aktiven Modellen ein Schild mit einer Summe von 900 Euro dran (UVP), die durch Angebot oftmals unterboten wird. Aktuell gibt es die Lautsprecher beispielsweise wieder für 700 Euro zu haben, was im ersten Moment sehr fair erscheint. Wer jetzt mehr als nur eine Stereo-Lösung nutzen möchte, aber dennoch ohne zusätzliche Verstärker agieren will, der sollte sich einmal das Teufel Ultima 40 Surround 4.0 Set (zum Test) oder das Ultima 40 Surround Wireless 5.1 Set genauer ansehen. Diese Konstellationen agieren ohne zusätzlichen Verstärker und sollen den Anschlusskomfort mit aufgreifen und natürlich mit akustischer Leistung überzeugen. Kommen wir zurück zu den beiden Stereo-Lautsprecher mit verbauter Verstärkertechnik.
Im Gegensatz zur passiven Variante stehen nach dem Auspacken der Ultima 40 Aktiv zwei verschiedene Standlautsprecher vor einem. In dem Aktiv-Stereo-Set befindet sich ein passiver Ultima 40 Lautsprecher und eine sogenannte „Master-Box“ mit der kompletten Elektronik. Sicherlich eine Lösung, die dem Preisgefüge geschuldet ist und ein wichtiger Schritt, um sich preislich nicht zu weit von der passiven Ultima 40 abzugrenzen. Nimmt man sich jetzt beispielsweise eine Argon Audio Forte Mk2 (zum Testbericht) oder die Nubert SP-500 (zum Testbericht) finden wir dort die gleiche Bauart vor.
Der Standlautsprecher, welche die Verstärkertechnik innehat, verfügt über ein dimmbares Dot-Matrix-Display und Tasten auf der Oberseite für die Eingangswahl, Play/Pause und Lautstärkeregelung. Zusätzlich zum Bedienfeld bzw. im Zusammenspiel mit dem exzellent lesbaren Display, wird mittels der Fernbedienung es ermöglicht, den Zugang zu den einzelnen Parametern bzw. Einstellungen des Lautsprechers zu bekommen. Des Weiteren finden wir auch die beiden 165-mm Basstreiber aus Fiberglas und Zellulose, den für die Ultima-Serie bekannten kupferfarbenen Mitteltöner aus Kevlar und Fiberglas, sowie den 25-mm-Hochtöner hier wieder.
Auf der Rückseite der großen Standbox kommt der interessante Teil der aktiven Ultima zum Vorschein. Hier befinden sich nicht nur dir Schnittstellen zur Kommunikation, sondern ist auch die Endstufe für beide Lautsprecher untergebracht und ohne große Kühlkörper realisiert worden. Im Vergleich zum Vorgänger, hat Teufel bei der Verstärkerleistung 60 Watt draufgepackt. Die Power wird von einer CLASS-D-Endstufe bereitgestellt.
Der zweite Lautsprecher ist im Grunde genommen "klassich" - passiv ausgeführt
Für die Audioübertragung steht dem Nutzer unter anderem ein HDMI-Eingang mit ARC/CEC zur Verfügung, der direkt mit dem Fernseher kommunizieren kann, über eine Einschaltautomatik verfügt und die Lautstärke einfach mit der Fernbedienung des Fernsehers steuern lässt. Neben dem HDMI-Anschluss stehen zusätzlich noch ein optischer Digital- und ein analoger Stereo-Cinch-Eingang zur Verfügung. Auch einen SUB-Out stellt die aktuelle Generation wieder zur Verfügung. Für Freunde des kabellosen Streaming ist eine Bluetooth-Schnittstelle in der Version 4.2 mit aptX an Bord. Des Weiteren ist auch noch eine Wireless-Schnittstelle mit dabei, worüber sich die Lautsprecher mit den kabellosen Rear-Lautsprechern Teufel Effekt zu einem 4.0-System ausbauen lässt, wir bereits in einem separaten Artikel aufgegriffen und vorgestellt haben.
Die Steuerelemente auf der Oberseite des Gehäuses sind als sehr nützlich einzustufen, stellen sie doch eine optimale Ergänzung zur Steuerung mit der Fernbedienung dar. Ist diese mal nicht zur Hand oder man möchte die Lautstärke oder andere Parameter anpassen, kann das super schnell gemacht werden. Ein Feedback geben die Touch-Tasten nicht ab, werden dafür aber mit Indikatorleuchten unterstützt bzw. die jeweilige Auswahl angezeigt.
Sehr gut lesbares Display - markantes Rot als Farbe
Der Praxiseinsatz gestaltet sich recht einfach. Die Lautsprecher werden aufgestellt, in diesem Fall circa 30 Zentimeter von der Wand entfernt, leicht auf den Hörplatz eingewinkelt und dann miteinander verkabelt. Denn beide Frontlautsprecher agieren ja nicht über eine Wireless-Schnittstelle, sondern müssen mit einem handelsüblichen Lautsprecherkabel miteinander verbunden werden, dem Lieferumfang liegen fünf Meter dafür bei. Abschließend wurde noch ein HDMI-Kabel zum TV verlegt und in diesem die Tonausgabe auf die externe Wiedergabequelle geleitet – fertig. Der CEC-Handshake mit dem verwendeten LG OLED C2 funktionierte im Übrigen auf Anhieb.
Mit Hilfe der schicken Fernbedienung aus Aluminium, die übrigens geht es dann in Hör- und Praxistest. Der Lautsprecher selbst bietet dem Nutzer diverse Klanganpassungen wie eine Bass- und Höhenregelung. In unserem Fall ließen wir den Bass in der Neutralstellung 0, die Höhen wurden um zwei Stufen angehoben. Als Zuspieler diente ein Panasonic DP-UB9004 BluRay-Player sowie diverse Streaming-Dienste. Damit zappten wir uns durch verschiedene Filmgenres, um einen breiten Eindruck über die klanglichen Fähigkeiten bei der Film- als auch Musikwiedergabe gewinnen zu können. Abgerundet wurde die Zuspielung mittels TIDAL und hochauflösende Titel die per Bluetooth an die Lautsprecher gesendet wurden. Da die Teufel nur Dolby-Digital Formate verstehen, sollte man die Audioausgabe, bei z. B. DTS-Audiosignalen, im TV-Gerät oder Bluray-Player auf PCM stellen, sonst zeigt einem der aktive Lautsprecher den Schriftzug „nicht kompatibles Audioformat“ an und verweigert die Wiedergabe.
Die Ultima 40 fühlen sich hörbar wohl bei der Wiedergabe von Film-Blockbustern. Die eingelegte Scheibe von Blade Runner 2049 zeigt sich akustisch sehr anspruchsvoll. So sind neben heftigen Dynamiksprüngen zwischen den einzelnen Szenen, auch epische Soundkulissen vom Altmeister Hans Zimmer und Benjamin Walfisch anspruchsvolle Dialogszenen im Film untergebracht. Als Niander Wallace das erste Mal die Bühne betritt, gespielt übrigens vom Sänger Jared Leto, befinden sich die Protagonisten in einem sehr halligen Raum. Das erkennen auch die Ultima 40. Die Stimmen werden mit dem nötigen Widerhall transportiert, sind klar, detailliert abgebildet und unterstützen die Szene mit einer authentischen Soundkulisse. Aber auch die Absturzszene von Officer K wird dynamisch und kraftvoll dem Hörer entgegengeschmettert. Als Ryan Gosling über der riesigen Müllkippe in San Diego abgeschossen wird, müssen die Ultima 40 richtig arbeiten. In der etwas chaotischen Szene können die Berliner Standlautsprecher die Ruhe bewahren und sich durch gute räumliche Effekte sowie auch einer potenten Basswiedergabe auszeichnen. Der komplette Film wurde uns in einer gelungenen Vorstellung präsentiert, effektvoll und mit einer gut ausgeprägten Stimmenwiedergabe. Einzig der Bassbereich erscheint etwas zu dick aufgetragen, was sich aber einregeln ließ.
Der Song Black lung Heartache steigt mit einer Akustik-Gitarre langsam ins Geschehen ein, bis Mr. Joe Bonamassa dann richtig zulangt und auch die anderen Künstler mit einsteigen. Das leichte Gezupfe auf der „Klampfe“ wird vom Lautsprecher detailliert ausgearbeitet und kommt beim Hörer stimmig an. Auch als die restlichen Protagonisten mit ihren Instrumenten einsteigen, macht der Schallwandler seine Aufgabe gut. Alles wird in einem homogenen Klangbild zusammengefasst, Instrumente und Stimme gut gestaffelt integriert und dynamisch präsentiert. Das Auflösungsvermögen geht für diese Preisklasse in Ordnung, Freunde von hochauflösenden Titeln mit Hang zur Detailversessenheit müssen dann aber doch mehr Geld in die Hand nehmen, denn der Teufel Box fehlt es etwas an Brillanz im oberen Frequenzbereich.
Dennoch gut sichtbar - das Display auch mit Stoffbespannung
Das Katy Perry auch leise Töne anschlagen kann, hat sie spätestens mit ihren Unplugged Album aus 2009 unter Beweis gestellt. Mit dem Song Brick by Brick zeigt sie sich von der gefühlvollen Seite und mehr als eine Gitarre steht ihr dabei nicht zu Seite. Die Ultima 40 schaffen auch die Atmosphäre des Songs "Stück für Stück" zu transportieren. Stimmlich präsentiert sich das Gehörte auf einem guten Niveau, das Instrument drängt sich nicht in den Vordergrund, sondern unterstützt die Künstlerin in ihrer Gefühlswelt. Alles fügt sich zu einem soliden Klangbild zusammen. Etwas mehr räumliche Abbildung hätten wir uns aber gewünscht, der Song löst sich nur schwer vom Lautsprecher und wir vermissen ein wenig Räumlichkeit.
Klanglich gehören die Ultima 40 sicherlich nicht zu den Feingeistern unter den Standlautsprechern, dafür fehlt ihnen es etwas an Auflösungsvermögen und räumlicher Abbildung. Um im selben Vokabular zu bleiben könnte man hier mit dem Adjektiv "grobmotorisch" daherkommen. Im Filmbetrieb sowie bei der Wiedergabe elektronischer oder ähnlich ausgeprägter Musik fühlen sich die Schallwandler erst so richtig wohl. In dieser Komfortzone leisten sie dann aber auch ernsthafte Überzeugungsarbeit. Bieten sie doch einen gut positionierten Hoch-und Mitteltonbereich der mit einer eindrucksvollen Basswiedergabe kombiniert wurde. Letzterer trägt unserer Meinung nach hier und da vielleicht minimal zu dick auf.
Mit der Ultima 40 Mk3 (aktiv) hat Lautsprecher Teufel seit längerem ein Produkt im Angebot, welches wirklich schon als Evergreen bezeichnet werden kann. Die passiven Modelle wurden teilweise schon für unter 400 Euro angeboten, was gemessen an der dargelegten Leistung als ziemlicher Preisbrecher gelten kann. Die aktiven Ausführungen, also die hier vorgestellten und mit verbauter Verstärkertechnik, reihen sich nahtlos in dieser Nennung mit ein. Eine durchaus schicke Optik, gepaart mit den sinnvollen Steuerelementen, zu der auch das Display in der Front zählt und gut für die Nutzbarkeit der Lautsprecher ist, ermöglichen den einfachen Umgang der Schallwandler. Eine hochwertige Fernbedienung rundet die Steuerungsmöglichkeiten dann ab. Gerade die Funktionalität und der tägliche Umgang sind als sehr gut zu bezeichnen.
Klanglich kann man den Lautsprechern eigentlich kaum etwas Schlechtes nachsagen, dazu scheint das Preis-Leistungsverhältnis zu sehr herauszustechen. Wie schon im Artikel einmal genannt, können die Ultima 40 nicht so feingeistig auflösen wie andere Modelle dieser Gattung, dafür aber in anderen Disziplinen mehr überzeugen. Im Filmbetrieb sorgen sie für eine gute Dynamik und liefern die Substanz des Films gekonnt zum Hörer. Dank der beiden Basstreiber und tiefen Abstimmung, vermisst man nicht unbedingt einen zusätzlichen Subwoofer, wer aber öfters wirklich hohe Pegel fahren möchte, sollte über einen separaten Subwoofer nachdenken, der die Standlautsprecher im unteren Frequenzband unterstützt. Aber auch bei der Musikwiedergabe können die bei gut in Szene setzen, wohlgemerkt immer mit dem Wissen im Hinterkopf, welchen Anspruch man selbst verfolgt. Die klangliche Darbietung ist in Summe auf einem sehr ordentlichen, ausgewogenen Niveau einzuordnen.
Wer sich aber noch weiter umsehen möchte, der könnte als mögliche Alternativen hier u.a. die Argon Audio Forte A55 (Mk2 – kostet mehr als der Vorgänger) oder mit Aufpreis, die Nubert nuPro SP-500 nennen in Betracht ziehen, welche im Grunde genommen alle nach dem selben Prinzip agieren, aber wiederrum anders beim Thema Verarbeitung und genereller Produktausrichtung an den Start gehen.
Zurück zu den Ultima 40 aktiv: Deren großer Vorteil ist aber auch, dass ein Vorverstärker überflüssig wird und man sie bspw. direkt mit dem TV kommunizieren lässt Das schont nicht nur das Portemonnaie, auch dürfte es schwierig werden einen aktiven Standlautsprecher zu finden, der sich in einer ähnlichen Preisklasse tummelt. Denn die Ultima 40 Aktiv sind als Paar schon für 899,- Euro im im Teufel Online-Shop erhältlich, ein faires Angebot. Im reduzierten Angebotspreis teilweise nochmal deutlich darunter!
Teufel Ultima 40 Atkiv Mk3