Test: ELAC Uni-Fi Reference UBR62

elac Uni Fi Reference UBR62 newsDie neue ELAC Uni-Fi Reference Serie, welche im Juni dieses Jahres vorgestellt wurde, stellt die Linie oberhalb der ebenfalls aufgefrischten Uni-Fi-Serie dar (wir berichteten – Video). Aus dieser möchten wir uns heute die kompakten Regallautsprecher ELAC Uni-Fi Reference UBR62 einmal genauer anschauen.

 

 

 

Vor knapp einem Jahr wurde die ELAC Uni-Fi-Serie (wir berichteten – Video) als 2.0 Version vorgestellt und nun folgt eine Modellreihe die sich oberhalb der Genannten platziert. Das soll sich aber nicht nur im Namen niederschlagen, auch optisch ist die neue Reference-Reihe deutlich wertiger gehalten und erinnert optisch an die Debut-Reference Serie von ELAC. Aktuell stehen drei Modelle in der Serie zur Verfügung. Neben dem hier gezeigten Regallautsprecher UBR62, gibt es noch den UFR52 Standlautsprecher, die vom UCR52 Center-Lautsprecher abgerundet werden. Somit bietet auch hier ELAC vom Start an eine Produktvielfalt, um auch ein Heimkino-System aufbauen zu können. Farblich gibt es mit der Walnuss-schwarzen eine rustikale Variante oder der gezeigten Eiche-weiß eine helle Version, die sich in der Lautsprecher Branche mittlerweile etabliert haben sollte und klar skandinavischen Einrichtung nachempfunden ist.

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Auch wenn die vorgestellte Reference-Linie im Uni-Fi-Portfolio eingegliedert ist, distanziert sie sich optisch stark zu der Uni-Fi 2.0 Einsteigerserie. So ist die Verarbeitung des Gehäuses deutlich hochwertiger ausgefallen, die Folierung ist präzise auf den massiven Korpus aufgebracht und bringt in unsere Farbvariante auch eine spürbare Struktur mit. Zusammen mit den sauber gerundeten Kanten wirkt das sehr wertig und unterstreicht den Namenszusatz „Reference“. Dazu gesellt sich eine aufgesetzte Schallwand, die leicht gebogen ist und die schicken, grau melierten Abdeckgitter unsichtbar mittels Magneten hält, was für eine aufgeräumte Optik sorgt. Das liegt auch an den schicken Einfassungen für die verbauten Treiber, die durch ihre silberne Optik für Lichtreflektionen sorgt und dadurch die dezente Erscheinung etwas auflockert.

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Auch bei den Schallwandlern setzt man auf eine Weiterentwicklung, die sich nicht nur optisch zeigt. Der Koaxial-Treiber aus 25mm Gewebekalotte und 100mm Aluminium-Mitteltöner soll im Abstrahlverhalten nochmal ordentlich zugelegt haben. Der massive Gusskörper soll gerade beim 165mm Tieftöner für weniger Eigenschwingungen sorgen. Zusammen soll das Gespann einen Frequenzbereich von 41 – 35.000 Hertz beackern können, getrennt sind die einzelnen Treiber einmal bei 240 Hertz und bei 1800 Hertz im Übergang.

Obwohl wir hier von einem Volumen von nur 23-24 Litern sprechen, handelt es sich beim UBR62 Regallautsprecher um ein vollständiges 3-Wege-System. So kann bei einem geringen Platzangebot trotzdem ein vollwertiger Lautsprecher aufgestellt werden. Denn der Standlautsprecher aus der Uni-Fi Reference Serie spielt laut Datenblatt nur 1Hz niedriger, natürlich bei mehr Pegel und Schalldruck durch die größere Membranfläche, aber zeigt auch wie potent der Regallautsprecher ist. Um mit dem Lautsprecher in Kontakt zu treten, steht auf der Rückseite auf hochwertiges Anschlussterminal bereit, welches spielend leicht üppige Kabeldurchmesser aufnimmt und auch mit Bananenstecker umgehen kann. Wer möchte kann den Lautsprecher so auch mittels Bi-Wiring betreiben.

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Optisch bin ich persönlich positiv überrascht. Wo ich bei der Vorstellung der Uni-Fi 2.0 Serie noch etwas argwöhnisch auf das doch leicht angestaubte Design blickte, macht die Reference Linie jetzt vieles wieder gut. Die Verarbeitungsqualität bewegt sich auf einem hohen Niveau und auch optisch wirken die Lautsprecher modern und passend in die aktuelle Zeit. Wenn sich das auch klanglich widerspiegelt, habe ich beim Fazit eine leichte Aufgabe vor mir.


 

Klangcheck

Bei der Aufstellung sind die Regallautsprecher aufgrund des nach vorne herausgeführten Bassreflex-Kanals nicht anspruchsvoll, was zumindest den Abstand zur dahinter liegenden Wand betrifft. Bei meinem Abstand von ungefähr 2,80m zwischen beiden Lautsprechern, musste ich diese etwas auf den Hörplatz einwinkeln, um den perfekten Stereoeindruck zu erlangen. Wichtig ist auch das man den UBR52 Lautsprechern einen potenten Stereoverstärker zur Seite stellt, hier passt die grobe Richtlinie 50% des Lautsprecher-Kaufpreises sollte man in den Antrieb stecken. Um keinen Flaschenhals zu bilden, wurden die UBR62 von meiner Onkyo M-5000R Endstufe angetrieben und für die Musik sorgte der ELAC Discovery Music Server.

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Aus akustischer Sicht hinterlassen die Kieler Schallwandler einen überaus positiven Eindruck und das nicht nur bei heftigen Basseinlangen, nein die Regallautsprecher haben auch eine Portion Emotionen von den Entwicklern mitbekommen, agieren aber weitestgehend recht neutral in ihrer Wiedergabe. Songs wie die Hurt von Christina Aguilera oder Missing von London Grammar zeichnen sich durch einen hohen Detailgrad aus, dass feine Instrumente oder Stimmen sehr präsent im Raum platziert werden. Positiv fiel mir die Leichtigkeit auf, wie sich die Audio-Elemente von der Schallwand lösten und sich gekonnt um den Hörplatz aufbauen.

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Dabei bleiben die Lautsprecher jederzeit entspannt, zeigen eine gekonnt weiche Seite bei der Wiedergabe, ohne anstrengend zu wirken oder S-Laute überschwänglich abzubilden. Aufgrund des recht üppigen Volumens der Regallautsprecher, ist auch der Bassbereich gut ausgebildet, sehr dynamisch und kraftvoll unterwegs, aber meinem Geschmack nach manchmal einen Tick zu dominant. Hier würde ich dann etwas nachregeln, aber das bleibt ja jedem selbst überlassen. Aber der Tieftonbereich ist kontrolliert unterwegs und liefert einen druckvollen Punch, was man gerade in elektronischen Tracks wie Hypericum von Luca Agnelli hören kann.

Aber nicht nur die feinen Töne sind eine Stärke der Kieler, auch Klassiker wie Nuthin But A „G“ Thang von Dr. Dre oder Sabotage von den Beastie Boys machen Spaß. Der kraftvolle Beat sitzt und die etwas dominante Abstimmung untenrum kommt natürlich genau solchen Songs zugute. Mein Körper kommt auch langsam in Schwung, wenn man das so nennen kann und euphorisch gebe ich körperlich alles, in dem ich auf meinem doch sehr bequemen Stuhl hin und her wippe (…)

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Auch wenn die UBR62 optisch eher im Designermaßanzug daherkommen und eben auch eine feingeistige Seele haben, können sie auch Musik im Kapuzenpulli gekonnt wiedergeben und füllen meinen tristen Arbeitstag, bei dem Wetter kein Wunder, mit einer guten Prise Spaß. Vom Pegel her sind die Kompakten auch in der Lage meine knapp 32m² mit ordentlich Schall zu versorgen und der Wunsch nach einem großen Standlautsprecher kommt erst gar nicht auf. Hier spielt auch das 3-Wege-System ihre Stärken aus, sodass der Tieftöner für ansprechend Volumen untenrum sorgt und der Koaxial-Treiber sich auf die Stimmen und Feinheiten konzentrieren kann.  Somit möchte ich das Kapitel „Klangcheck“ auch beenden und zum abschließenden Fazit kommen.


 

 

Fazit

Wo ich bei der Uni-Fi 2.0 noch etwas zwiegespalten war, wie ELAC den Seriennamen fortführt und auch die optische Entwicklung forgeführt wird, macht die Reference-Linie des Uni-Fi Lineups vieles wieder richtig. So passt die Verarbeitungsqualität, die wertig ausgeführte Oberflächenqualität und kleinen Details welche die Optik auflockern. Die magnetisch haftenden Frontgitter mit ihrer schicken Stoffbespannung und das massive Anschlussterminal in Bi-Wiring-Ausführung unterstreichen diesen Eindruck.

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Auch klanglich holt ELAC einiges aus den Regallautsprechern raus, was dank der 3-Wege-Auslegung den Eindruck eines Standlautsprechers hinterlässt, auch wenn der Tiefgang, der dynamisch und kraftvoll durch das Volumen natürlich begrenzt ist. Der eingesetzte Koaxialtreiber überzeugt mit einer stimmigen Detailwiedergabe, welcher nicht die Töne überspitzt formuliert, aber klar und deutlich agiert und eine sehr räumliche Wirkung erzeugen kann. Auch der Stimmenbereich (Achtung: Wortsport) stimmte mich positiv, sodass tiefe Stimmen wie auch feine hohe Stimmen authentisch wirken. Der Tieftöner rundet mit seinem saftigen Tiefgang den unteren Frequenzbereich ab und liefert zusammen mit dem Koaxialtreiber ein leistungsfähiges und spaßiges Komplettpaket.

Mit einem Paarpreis von 848,- Euro für die ELAC Uni-Fi Reference UBR62 sind die Lautsprecher in meinen Augen fair bezahlt. Bei der Verarbeitung und Optik gibt es nichts zu meckern und auch persönlich spricht mich die Klangperformance an. Im direkten Vergleich mit der Uni-Fi 2.0 UB52 mit ihrer UVP von 598,- Euro (Paar), würde mir die Entscheidung leichtfallen und ich die 250,- Euro mehr investieren. Glückwunsch zur TOP-PRODUKT-AUSZEICHNUNG

 

ELAC Uni-Fi Reference UBR62

Die Uni-Fi Serie bekommt eine ihrem Namen entsprechende Modellreihe, die modern aussieht und klanglich anspruchsvoll agiert, 05.12.2021
Pro
  • wertige Verarbeitung
  • schicke und moderne Optik
  • 3-Wege-System aus Koxialtreiber und Tieftöner
  • massives Anschlussterminal
  • gelungene Abstimmung / Auflösung / Tiefgang
  • räumliche Wirkung / Detailwiedergabe
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • keine Klebefüße im Lieferumfang
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elac Uni Fi Reference UBR62 Award

 

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