Monitor Audio genießt in Deutschland vermutlich (noch) nicht die Aufmerksamkeit, wie vielleicht in anderen Ländern. Mit einem attraktiven Lautsprecher-Portfolio macht sich die Ur-Britische Marke gerade daran, diesen Umstand zu ändern. Vom sehr hochpreisigen, bis aber auch zu sehr fairen Modellen ist einiges dabei. Mit dem Monitor Audio Bronze Cinema 200 war nun ein 5.1 Set in der Redaktion vorstellig, welches komplett für unter 2000 Euro zu haben ist.
Zu Beginn will mal gleich ein wenig auf das Unternehmen selbst eingehen. Der Firmensitz von Monitor Audio ist im englischen Rayleigh (Essex) beheimatet. Was viele vielleicht auch gar nicht direkt auf dem Schirm haben, dass wir hier schon von einer Traditionsmarke sprechen können, die bereits 1972 gegründet wurde und mittlerweile in über 70 Ländern der Welt vertreten ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Audioschmieden, stützt sich Monitor Audio auf keinen großen Konzern oder ähnliches, sondern befindet sich seit 1997 im Besitz von britischen Privatpersonen. Aber kommen wir nun endlich zu den Produkten worum es im nachfolgenden gehen soll.
Die Bronze Serie im Allgemeinen wurde im Frühjahr 2020 angekündigt (…) Im Laufe der letzten Monate hatten wir ja bereits mit den Bronze 50 und dem W10 Subwoofer (zum Artikel) auch schon zwei Komponenten aus dieser Modellreihe in der Vorstellung, die in der dafür vorgesehenen Ausrichtung tadellos überzeugten. Der Subwoofer kommt auch in dieser Vorstellung wieder zum Einsatz, im Rahmen der „Farbdemonstration“ aber dafür mit anderem Farbdekor. Nachfolgend haben wir noch einmal alle Lautsprecher der aktuellen Bronze Serie aufgelistet.
An dieser Stelle dürfte es wohl zum Henne-Ei-Prinzip kommen (…) während diese Zeilen verfasst wurden, war mir die Leistungsfähigkeit der Bronze-Serie schon bekannt. Dementsprechend attraktiv scheint daher auch die Preisgestaltung, aber das ist ein Thema für den weiteren Verlauf des Artikels. Insgesamt wird das hier vorstellige Cinema-Konvolut, namentlich auch als Bronze Cinema 200 getauft, zu einem Kurs von 1999 Euro angeboten. Damit will Monitor Audio den Einstieg in den besagten Heimkino-Bereich mit einer Komplettlösung, mal abgesehen vom AVR, in Kombination mit einer tollen klanglichen Performance auch in die breite Masse tragen. Spickt man sich jetzt beispielsweise die Bronze 200 einmal heraus, so fällt auf, dass die angesetzten 775 Euro für das Paar, als preislich attraktive Ansage im Raum stehen. Im Laufe der nachfolgenden Zeilen möchte ich daher auch erörtern und darlegen, warum dies so erscheint, auch wenn es im ersten Moment für Produktneulinge nicht direkt ersichtlich wird.
Im Grunde genommen bekommt man als Interessierter hier das volle Produktportfolio geboten, neben den besagten Bronze 200, kann man auch zur etwas größeren Bronze 500 greifen. Dieser Standlautsprecher setzt auf mehr Gehäuse-Volumen sowie auf größere Treiber und kostet als Paar knapp 1100 Euro. Die Bronze 50 Kompaktlautsprecher wussten in dem o.g. Einzeltest zusammen mit dem W10 Subwoofer ebenfalls zu überzeugen. Wer diese Serie für 3D-Tonformate verwenden will, der kann zum Bronze AMS greifen, dieser Aufsatzlautsprecher ist als „Dolby Atmos-enabled“ gekennzeichnet und ist für die Bronze 200 vorgesehen. Kostenpunkt für das Paar liegt bei 425 Euro. Die Preise sind keinesfalls abgehoben und dürften auch zu einem stückweisen Aufbau einer Surround-Anlage animieren. Insgesamt stehen einige verschiedene Farbkombinationen zur Wahl: Die Box in Weiß hat eine hellgraue Schallwand, Walnuss eine dunkelgraue Schallwand, Urban Grey eine helle und Schwarz wiederum eine dunkelgraue Schallwand. Bronze FX und Bronze AMS werden Stand jetzt nur in Schwarz und Weiß erhältlich sein. Die Abdeckungen halten magnetisch, um unschöne Löcher in der Schallwand zu vermeiden.
Innerhalb der Bronze-Serie gibt es mit den 200er Modellen einen kleinen Standlautsprecher, sowie mit dem Bronze 500 einen größeren Standlautsprecher. Vorstellig waren die Bronze 200, die nicht nur kleiner und schmaler im Auftreten sind, sondern zugleich auch nochmals günstiger. Kommen wir einmal direkt zur Verarbeitung. Diese ist tadellos umgesetzt und bringt einige Details mit sich, die in dieser Preisklasse schon fast ein Novum darstellen bzw. kaum zu bekommen sind. Das sind zum einen die magnetische Abdeckung der Chassis-Bespannung, sowie auch die nicht sichtbare Membran-Verschraubungen. Jene gibt es nicht so oft am Markt und verleiht der gesamten Bronze Serie so einen extrem stilsicheren und edlen Look. Mit gerade einmal 91 Zentimeter Gesamthöhe sowie 23 Zentimeter Breite, ist dieser Lautsprecher zudem auch verhältnismäßig kompakt und fügt sich so auch unaufdringlich ins Wohnambiente ein.
Die Front ist tadellos im matten Farbton lackiert. Das dahinter befindliche „Restgehäuse“ ist mit einem hochwertigen Vinyl überzogen, wie man es ja von anderen Modellen, beispielsweise einer KEF Q550 her kennt, nur das es bei der Bronze 200 und auch den kleineren bzw. anderen Ablegern, auch fehlerfrei umgesetzt wurde. Mangelanzeige an dieser Stelle? Keinesfalls!
Im Gehäuse selbst wurden zwei 5 ½ Zoll Tief-/Mitteltöner verbaut, die wie bereits angesprochen, optisch perfekt implementiert wurden und in keiner Situation die Optik aufbrechen. Schrauben oder dergleichen sieht man hier nicht. Rätsels Lösung befindet sich auf der Rückseite, denn mit nur einer einzigen Schraube wurden die Chassis am Gehäuse befestigt und rückwärtig festgeschraubt. Auch in Kombination mit der dunklen Front bilden diese einen schicken Kontrast. Die MDF-Gehäuse selbst bestehen aus einer Wandstärke von 15mm, die farblich abgesetzte Schallwand vorn kann mit einer Dicke von 21mm punkten. Bei den von Monitor Audio getauften C-CAM Chassis handelt es sich um keramisiertes Aluminium/Magnesium, die mit cleveren Anpassungen in der Chassisgeometrie überzeugen wollen.
Der optisch exzellent in Szene gesetzte und auch technisch interessante 25mm messende Aluminium-Hochtöner (ebenfalls C-CAM) im kontrastreichen Goldton, verbirgt sich hinter einem hexagonalen Dispersionsgitter, was gleichermaßen für alle Bronze Ableger gilt. Jener agiert jetzt schon in der 6. Generation mit einem sogenannten „Uniform Dispersion Waveguide“ und will so die gleichmäßigere Abstrahlung sowie ein verbessertes Zeitverhalten im Vergleich zur Vorgänger-Serie ermöglichen. Für den Frequenzbereich gibt Monitor Audio 35 – 30,000 Hz (-6 dB) an, sowie eine maximale RMS-Leistung von 120 Watt. Als Empfohlene Verstärkerleistung stehen herstellerseitig 40 bis 120 Watt im Raum.
Das Anschlussterminal ist hochwertig ausgeführt und lässt auch BI-Pol-Verkabelungen zu. Die entsprechende Brücke für die Einzelverkabelung ist bereits vormontiert. Neben größeren Kabelquerschnitten können auch hier Bananenstecker verwendet werden. In Summe betrachtet zieht Monitor Audio auch hier konsequent den Roten Faden weiter fort. Auf der Rückseite befinden sich die beiden Bassreflexports die jeweils oben und unten platziert sind. Dies hat den Vorteil, dass man den Lautsprecher auch recht wandnah aufstellen kann und so auch einen druckvollen Bass erhalten soll. Wer mit der Tiefgang-Justage variieren möchte, kann dies u.a. mit den mitgelieferten Stopfen machen, die einfach in die Öffnungen gesteckt werden können.
Ebenfalls Bestandteil des Lieferumfangs sind die hochwertigen Traversen mitsamt der Spikes, die sich auch im Detail noch justieren lassen, sofern es der Untergrund erfordert. Hat man beispielsweise Parkett oder einen Vinylboden, können die ebenfalls mitgelieferten Gummifüße montiert werden. Ein zusätzlicher Nachkauf ist also auch nicht nötig. Betrachtet man den Lautsprecher bzw. das Paar einzeln und abseits des Surround-Sets, bekommt man als Käufer verdammt viel Lautsprecher mit einer hochwertigen Optik, zu einem sehr fairen und attraktiven Preis geboten. Um so interessanter dürfte daher die klangliche Beurteilung werden. Aber kommen wir auf der nächsten Seite zunächst zum Center-Lautsprecher, dem Monitor Audio C150.
Selbstredend gehört zu einem guten Heimkino-Set auch der passende Center-Lautsprecher, den auch die Bronze Serie in Form des C150 bereithält. Wie schon auf den Seiten zuvor angesprochen, sind alle „Baugruppen“ in den jeweils gleichen Farbschemen erhältlich. Zu Demonstrationszwecken haben wir uns hier die zweite Ausführung mit dunkelgrauer Front ins Haus geholt, nämlich mit dem Walnuss-Furnier.
Unter technischer Betrachtung ist das Besondere an diesem Lautsprecher, dass das Gehäuse geschlossen ist und nicht auf ein Bassreflexsystem setzt, wie die anderen Modelle aus dieser Produktserie. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass die Aufstellung oder besser gesagt die Aufstellmöglichkeiten deutlich zunehmen. Das Konstrukt muss nicht unbedingt immer freistehend untergebracht werden, sondern kann auch im TV-Board oder in einem Schrank platz nehmen. Ein Dröhnen oder „Wummern“ während der Wiedergabe möchte man so vermeiden. Ansonsten haben auch die beiden Tiefmitteltöner, wie sie auch bei den Bronze 200 Standlautsprechern verbaut sind, wieder den Weg ins Gehäuse gefunden. Gleiches gilt natürlich auch für den 25mm Hochtöner.
Die Rückseite offenbart dann letztlich das bereits angesprochene, zeigt die beiden Montagepunkte für die verbauten Chassis (in Form der Inbusschrauben), sowie auch das Bi-Wiring Anschlusspanel für die Kabel. Hier gibt es keinerlei Unterschiede innerhalb der Lautsprecher-Serie. Wer die technische Ansicht nicht mag, kann natürlich wieder auf das magnetisch haltende Frontgitter zurückgreifen. Die Optik ist natürlich eine Geschmacksfrage und möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten, die Umsetzung hingegen ist ohne Fehl und Tadel.
Die passenden Rear-Lautsprecher sind keine Direktstrahler wie man es von gewohnter Weise her kennt. Um mal mit der technischen Betrachtung weiterzumachen: selbstredend wurde auch hier der 25mm C-CAM-Hochtöner mit UD-Waveguide wieder verbaut, sogar gleich zwei Mal in der Anzahl, bei denen auch wieder das hexagonale Dispersionsgitter eingearbeitet wurde. Die Form des gesamten Lautsprechers entspricht nicht die eines klassischen. Er ist primär dafür gedacht, an der Wand montiert zu werden und soll auf den Hörer diffus sowie auch noch ortbar klingen.
Wer genau dies möchte, der wählt einen der beiden Modi die man bequem per Kippschalter aktivieren kann. Denn für die genannte Klangcharakteristik darf man als Anwender auf das Bi-Pol-Setting des Lautsprechers zurückgreifen. Hierbei arbeiten die beiden Hochtöner parallel zum Tief-Mitteltöner. Wer es hingegen maximal Diffus haben möchte und den Schallwandler nicht mehr orten möchte, der wechselt in den Dipol-Modus. Dabei arbeitet einer der beiden Hochtöner mit 180° gedrehter Phase, also gegenläufig zum zweiten Hochtöner und reduziert dabei die Ortbarkeit des Schallwandlers so deutlich. Aber auch wenn man zum Beispiel hinter sich zu wenig Platz für die Aufstellung eines Direktstrahlers zur Verfügung hat, bietet sich die Verwendung eben jenes Dipol-Gerätes an. Das Anschlusspanel selbst ist ebenso hochwertig ausgeführt und auch bei diesem Konstrukt sind wieder Abdeckungen angebracht, die aber an Haltestiften am Gehäuse befestigt sind. Die Unterteilung erfolgt dabei in drei verschiedene Segmente.
Den W10 hatten wir ja bereits schon an anderer Stelle vorgestellt und waren von seinen Fähigkeiten angetan. Er ist voll und ganz der Bronze Serie zugeordnet und fügt sich auch optisch nahtlos in dieser ein. Wie schon beim Center C150, ist dieser mit Walnuss-Furnier vorstellig. Vielleicht nicht jedermanns Geschmack, dafür aber verarbeitungstechnisch wieder tadellos realisiert. Hier wird das Frontgitter aber gesteckt und hält nicht wie bei den Regallautsprecher magnetisch. Da der Subwoofer meist einen eher unauffälligen Platz im Wohnzimmer bzw. Heimkino einnimmt, ist dieser optische Unterschied leicht zu verschmerzen. Die knapp 13 Kilogramm Lebendgewicht agieren mit einem 25 Zentimeter großen und langhubigen Treiber, der wie bei den Mittel-Tieftöner der Bronze 50 über eine konkav gewölbte Konusmembran verfügt.
Anstatt eines üblichen Bassreflex-Ports, nutzt Monitor Audio beim W10 einen zusätzlich passiven Treiber mit den gleichen Abmessungen, um die Wiedergabe der tieferen Frequenzen zu verbessern und die Belastbarkeit zu erhöhen. Angetrieben wird das Ganze von einer 220 Watt starken Class D Endstufe in der auch ein DSP integriert wurde, welcher drei vordefinierte Presets: Musik, Film und Effekt, dem Nutzer zur Verfügung stellt. Der „Film“-Modus bietet eine relativ flache Resonanz von bis zu 35 Hz. Der „Musik“-Modus liegt -2 dB unterhalb des „Film“-Modus, reicht jedoch hinunter bis auf 30 Hz. Der „Effekt“-Modus ist +3 dB über dem „Film“-Modus und geht bis auf 40 Hz.
Zur Kommunikation stehen ein RCA-Eingang und ein LFE-Eingang bereit, jeweils mit einem Cinch-Anschluss umgesetzt und unterschieden sich nur leicht in ihrer Funktionsweise. So ist der Stereo-RCA-Eingang bspw. für den Betrieb an einem Stereoverstärker vorgesehen, muss dann die Trennfrequenz des Subwoofers auch manuell an der Rückseite vornehmen bzw. die Lautstärke mit Hilfe des Reglers anpassen. Wer den Subwoofer an einem AV-Receiver nutzt, sollte den LFE-Kanal nutzen und die Einstellungen am AVR direkt vornehmen bzw. korrekt einmessen lassen.
Praktisch ist die automatische Einschaltfunkton des W10 Subwoofers, die auch von der „Feinfühligkeit“ gut eingepegelt ist und auch leise Signale erkennt, um den Subwoofer dann selbständig einzuschalten. Für eine "Entkopplung" vom Untergrund hat der Tieftöner nun auch Gummifüße erhalten. Das schont nicht nur Hartböden, sondern regt den Untergrund auch weniger an.
Beim Center- und Standlautsprecher bedarf es eigentlich nicht viel Worte zu verlieren. Die beiden Bronze 200 standen mit einem Abstand von drei Meter auseinander und waren leicht eingewinkelt auf die Hörposition. In diesem Setting gefiel mir persönlich die Wiedergabe am besten. Bzgl. des Wandabstandes wurden mehrere Settings durchprobiert. Für den Durchlauf ohne Stopfen in den Bassreflexöffnungen wählte ich einen Wandabstand von 30 Zentimeter. Mit diesem Setting ging es letztlich in die Hör-Sessions. Für den Test selbst wurde auf einen Pioneer SC-LX701 zurückgegriffen. Hinsichtlich aktueller HDR-Standards und des bekannten Schnittstellenwirrwarrs sicher keine aktuelle Lösung mehr, aber klanglich immer noch auch auf Augenhöhe mit vielen anderen Vertretern dieser Zunft und völlig ausreichend in dieser Lautsprecher-Konfiguration.
Beim Monitor Audio Bronze FX empfiehlt der Hersteller eine Aufstellung, rund 60 Zentimeter über der eigenen Hörposition (bzw. Ohren). Ergo muss man jetzt überlegen wie man sitzt, oder ob man auf seinem Sofa liegt oder doch eher der Kinosesselnutzer ist. Im Rahmen des Tests habe ich daher die Rear-Lautsprecher also entsprechend „aufgebockt“, einmal auf Ohrenhöhe und einmal gemäß der Empfehlung von Monitor Audio. Ästhetisch macht dies jetzt war nicht den besten Eindruck, aber es stand zu diesem Zeitpunkt eh die Funktionalität im Vordergrund. Grundlegend muss auch gesagt werden, dass eine Montage dieser an der Wand empfohlen wird.
Den Start mit dem Monitor Audio Ausbau musste ich einfach mit einem meiner persönlichen Lieblingsfilme der letzten Jahre vornehmen. In Le Mans 66 findet man Verwandlungskünstler Christian Bale in einer seiner weiteren Paraderollen und mit dem unverkennbaren, britischen Akzent, gepaart mit einer vollen LKW-Ladung knackiger V8-Sounds vor, Film- und Auto-Fan, was willst du mehr? Die deutsche Tonspur schwächelt gefühlt ein wenig und liegt bekanntlich nur in dts vor. Wechselt man zur Originaltonspur, bekommt man dts-HD-Master sowie auch Dolby Atmos geboten, sofern man dies auch mit Deckenlautsprechern ausnutzen kann. Die gesamte Darbietung bekommt deutlich mehr Sprachpräsenz und Dynamik, genau das, was dem Center-Lautsprecher besonders gut schmeckt, wenn es um Dialogszenen geht. Gerade in diesem Streifen wird das Genannte besonders aufschluss- sowie auch abwechslungsreich in Szene gesetzt. Beginnt dann das Wechselspiel zwischen Sprachsequenzen und harter Renn-Action, fliegen buchstäblich die Steine der Kiesbetten durch den Hörraum.
Die dynamische und präzise Darbietung aller Komponenten überzeugt dabei ungemein. Der Center-Lautsprecher kreiert einen tollen Dialog-Bereich vorm Zuhörer / Zuschauer, der auch zu keiner Zeit das Gefühl vermittelt, dass hier Wörter dumpf oder verschluckt präsentiert werden. Die gefühlte Nähe bzw. die tolle Abstrahlcharakteristik zu den Filmdarstellern hin, zieht einen buchstäblich mit in den Bann und vermittelt speziell in diesem Streifen das Gefühl, auf dem Beifahrersitz von Ken Miles im Ford GT Platz genommen zu haben. Auch positiv auffällig ist die reine Grundleistung der Monitor Audio Bronze 200, diese allein treten so potent auf, dass man meinen könnte hier stünde ein wahrlich größerer Lautsprecher vor einem. Der Wow-Effekt ist definitiv vorhanden. Dieses Verhalten zieht sich im Übrigen konsequent in alle Bereiche fort.
Warum auch immer, fiel mir während meiner Testläufe die 4K-Disc von Batman Begins in die Hände (...) Ja meine Filmauswahl scheint doch etwas fokussiert zu sein, dass gebe ich offen zu. Aber die immersiven, tiefen Sprachansagen von Bruce Wayne in Richtung aller seiner Gegenüber des Films, könnten mitreißender kaum dargestellt werden. Die erste Ausfahrt des Tumblers wird auch vom Subwoofer kernig untermauert, sodass man selbst am liebsten losfahren möchte. Kleine unwichtige Randnotiz an dieser Stelle, wer einmal vor dem Original-Tumbler aus dem Filmdreh stand, weiß wie imposant dieses Gefährt auftritt und was für Kräfte dort vorhanden sind, fiktiv natürlich. Kraft ist auch das Stichwort beim Subwoofer. Auch auf Grund seiner Bauweise ist er nicht der übliche „Rotzkopf“ wie man es vielleicht aus anderen Konstellationen kennt. Dieser geht sehr punchig und präzise zu werke.
Selbstredend wurden die Lautsprecher auch sauber am AVR eingestellt, sodass der Tieftöner nicht omnipräsent am Werk ist, sondern nur gezielt der Szene nochmals mehr Wumms verleiht. Ich kann es nur nochmals wiederholen, Präzision und gezielte Bassuntermauerung waren die Buzzwords welches sich bei mir während der Hör-Session am deutlichsten festgesetzt haben. Aufgrund seiner Bauweise ist der W10 jetzt nicht die Urgewalt, wenn es um Tiefbass geht, dafür fehlt es einfach an Membranfläche und Volumen, er agiert aber sensationell schnell und vor allem genau beim Timing. Nett ist natürlich auch, dass an der Rückseite eben der Pegel und auch die Frequenzen „quick & dirty“ angepasst werden können. Für die DSP-Profile per Kippschalter gilt das gleiche, hier muss jeder selbst probieren, welches das passende Klangprofil ist.
Die Surround-Lautsprecher haben ihre Aufgabe ebenfalls sehr gut erfüllt. Im Bipol-Setting sind diese deutlich agiler unterwegs und geben mehr Pegel von sich. Die Ortbarkeit ist keinesfalls aufdringlich, eher angenehm präsent. Wer sie aufgestellt und eingerichtet hat wird natürlich wissen wo sie zu finden sind, aber man verspürt zu keinem Zeitpunkt ein aufdringliches Klangverhalten, welches sich punktuell gequetscht in den Vordergrund zu schieben versucht. Das Abstrahlverhalten ist auch hier tadellos. Typische Surround-Effekte wie Geschosse, Hubschrauber oder atmosphärische Tonuntermalungen werden bockstark präsentiert. Hat man jetzt nicht die räumlichen Gegebenheiten um die Rear-Lautsprecher mit dem nötigen Abstand hinter sich zu stellen, empfiehlt es sich diese auf Dipol zu stellen. Meinem persönlichen Empfinden nach wird dadurch die Akustik nicht brutal beeinfluss, tendenziell aber die Pegel weniger „aufdringlich“ und eben nicht so deutlich wahrnehmbar (ortbar), wo nun exakt der Ursprung der Schallwandler liegt. Also genau das, was man damit beabsichtigt. Anders umschrieben kann man auch sagen, dass einem der Rear kurz hinter dem Sofa, nicht die Trommelfeller zerschießt, sondern angehm "zart" den Surround-Kanal präsentiert.
Die Reine Musikwiedergabe ist ebenfalls ein Wohlgenuss. Damit auch das Auge davon etwas hat, durfte die neueste Bluray von Schiller – Summer in Berlin im Panasonic UB9004 Platz nehmen. Leider muss man im Nachhinein sagen, stand nur ein 5.1 Ausbau zur Verfügung. Die aktuellste Schiller-Compilation ist ja bekanntlich mit einer Dolby Atmos Tonspur bestückt. Speziell diese teilweise doch arg elektronisch veranlagten Songs machen sich im Surround-Aufbau wunderbar. All die genannten positiven Eindrücke aus der Filmwiedergabe, werden auch hier in den Musikbereich transferiert. Es macht einfach Spaß dieser feinen und präzisen Wiedergabe beizuwohnen. Um mal von diesem konkreten Beispiel wegzukommen, je nach Wiedergabetitel kann es durchaus auch mal vorkommen, dass der Hochtonbereich etwas spitz dargestellt wird, tendenziell in Rock-Songs. Aber hier hängt es auch stark davon ab, in welche Qualität dieser zugespielt wird. Über Genres hinweg kann ich zu 95% eine, gemessen am Kaufpreis, exzellente Wiedergabequalität attestieren. Rein auf die Stereo-Leistung bezogen werde ich mich mit Fokus auf die Stereo-Wiedergabe, den Bronze 200 nochmals separat widmen.
Wer die letzten Seiten aufmerksam verfolgt und gelesen hat, der wird festgestellt haben, dass ich voll des Lobes für das Monitor Audio Bronze Cinema 200 Set bin. Für einen Komplettpreis von 1999 Euro bekommt man hier eine Lösung geboten, die gleich in vielerlei Bereiche überzeugen wusste. Einige Verarbeitungsaspekte wie die magnetische Frontbespannung, sowie auch die hochwertigen Traversen und auch ein Bi-Wiring-Anschlusspanel stechen in dieser Preisklasse sehr positiv hervor. Generell auch der Punkt der Verarbeitung hievt die gesamte Serie auf ein Niveau, wozu teils deutlich teurere Serien nicht im Stande waren.
Klanglich hat mich das gesamte Paket vollends überzeugt. Detailliert wurde dieser Aspekt schon eine Seite zuvor seziert. Wer jetzt auf der Suche nach einem aufeinander abgestimmten Set ist, sowohl klanglich als auch optisch, macht mit den Monitor Audio Bronze 200 Cinema absolut nichts falsch. Einzig bei der Subwoofer-Leistung muss man die eigene Raumgröße mit berücksichtigen. Der geschlossene Tieftöner hat den Hörraum mit 32 m² gut versorgt. Größer dürfte dieser dann aber gefühlt auch nicht mehr werden, weil sich sonst der Tiefgang „verliert“. Blickt man ein wenig nach rechts und links, präsentieren sich hier die ELAC Debut Reference 5.1 (~2100 Euro) oder DALI Spektor 5.1 (~1800 Euro) mit einem ähnlichen Preisniveau, müssen aber bei der Vearbeitungsgüte Federn lassen. Letztlich ist die Kaufentscheidung sicher auch eine Geschmacksfrage, aber die von der Bronze Serie abgelieferte (Klang)-Performance lässt kein anderes Urteil zu, als eine klare Kaufempfehlung auszusprechen.
Falls jemandem das hier vorgestellte Design optisch nicht zusagt und eher doch eher etwas schlichteres favorisiert, dem können wir auch die Monitor Audio Radius Serie (zum Testbericht) ans Herz legen. Klanglich überzeugend ebenfalls und optisch eher zurückhaltend.
Monitor Audio Bronze Cinema 200