Die Lautsprecher von Ultimate Ears haben in Folge ihrer Vorstellung vermutlich eine komplett neue Hörweise von Musik auf den Plan gerufen. Inzwischen sind die Modelle der Boom-Serie zu BLAST und MEGABLAST (zum Artikel) mutiert bzw. haben inzwischen einen lange Entwicklung hinter sich. Hier drum soll es aber aktuell nicht gehen, sondern um die kleinere Ausführung – nämlich den Ultimate Ears Wonderboom 2, der nun als zweite Revision mit einigen Detailverbesserungen ins Rennen um die Gunst der Kunden geschickt wird.
Dem Wonderboom hat man bereits einige interessante Adjektive zugeschrieben, da auch die Formgebung und Größe des Lautsprechers geradezu prädestiniert für sind. Von der „Granate aus Worms“, bis hin zur „Heiligen Ruhestätte für den Pool“ ist so einiges dabei was man der neuesten Ultimate Ears Schöpfung zuschreiben könnte. Aber kommen wir mal zu den Fakten. Preislich hat der Lautsprecher 100,- EUR als UVP-Schild verpasst bekommen, den Vorgänger gibt es aktuell rund für die Hälfte (…) Bei den Farben stehen zum Marktstart vier Ausführungen zur Wahl - Deep Space Black (Schwarz), Crushed Ice (Grau), Radical Red (Rot) und Bermuda Blue (Blau) zur Auswahl. Eine fünfte Farbe, Just Peach (Pink) soll in den nächsten Wochen hinzukommen.
Gleich mal vorne weg die Neuerungen – der Anwender bekommt einen 360 Grad abstrahlenden Lautsprecher an die Hand, der nun über eine IP67-Zertifizierung verfügt und folgerichtig wasser- und stoßfest als auch staubdicht ist. Wie wir im weiteren Verlauf dieses Artikels sehen werden, darf man nun mit der „Worms-Granate“ auch in den See oder Pool hüpfen, unter gehen wird der Lautsprecher jedenfalls nicht, der er kann jetzt schwimmen! Des Weiteren hat der Hersteller einen sog. „Outdoor-Boost-Modus“ integriert um dabei den maximalen Pegel zu erhöhen, wie wir es u.a. auch schon beim Teufel ROCKSTER GO bzw. ROCKSTER CROSS in ähnlicher Form gesehen / gehört haben. Die Akkulaufzeit will man von 10h (erste Generation) auf 13h erhöht haben.
Verfügbare Farbvarianten des UE Wonderboom 2
Mit einem Durchmesser von 93,5mm und einer Höhe von 102mm ist der Wonderboom mehr als handlich zu beschreiben. Das Gewicht beträgt laut Herstellerangabe 420 Gramm. Wer jetzt gewillt ist gleich zwei von diesen Geräten zu kaufen, der kann diese im Stereo-Modus betreiben. Aber auch Modelle der ersten Generation lassen sich miteinander koppeln, dann aber nicht im Stereo-Betrieb laufen lassen.
Ultimate Ears Wonderboom 2 - Technische Details | |
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Bezeichnung | UE Wonderboom 2 |
Preis | 99,99 EUR |
Hersteller-Homepage | www.ultimateears.com |
Maße | 95,3 x 104mm (Breite x Höhe) |
Gewicht | 0,4 Kg |
Daten | |
Frequenzbereich | 75 - 20.000 Hz |
Lautsprecherchassis | 2x 40mm Aktiv-Treiber 2x Passiv-Treiber (46 x 65mm) |
Bluetooth Version | n.a. |
Akkulaufzeit / Akku | bis zu 13 Stunden / Lithium-Ionen Akku |
sonstige Feature | ▪ IP67 zertifiziert ▪ Stereo-Verbung aus zwei Geräten kreierbar ▪ Outdoor-Boost-Modus |
Wie bereits Eingangs geschrieben könnte man ein paar nette Assoziationen heranziehen, wenn man das Äußere des Lautsprechers beschreibt. Bleiben wir aber einmal sachlich – die Formgebung ist sehr angenehm gewählt, was gleichermaßen auch für die durchaus handliche Größe zutrifft. Die wenigen Bedienelemente auf der Ober- als und Unterseite werden durch kontrastreiche Punktierungen in Szene gesetzt. Das sind u.a. die beiden markanten Lautstärkeregler in Form von Minus und Plus, als auch des kleinen Tragebändchens an der Rückseite. Die ggf. von anderen Ultimate Ears bekannte Stoffbespannung kommt auch in selbiger Materialgüte hier zum Einsatz und webt sich komplett einmal um den Korpus.
Die Steuerung von Play, Pause und Stopp sowie die nächsten Titel werden alle über den zentralen Button auf der Oberseite gesteuert. Der Power-Schalter befindet sich ebenfalls dort, was auch für den Bluetooth-Pairing-Button gilt. Apropos Bluetooth, der Hersteller verrät nicht welche Version hier zum Einsatz kommt. Auch von aptX als Klangcodec fehlt hier an dieser Stelle jede Spur – andererseits muss man auch fairerweise sagen, dass die Notwendigkeit wohl nicht wirklich in Relation mit dem Produkt als solches steht. Die rund 2,5 Stunden Ladezeit werden mittels gut versteckter Micro-USB-Schnittstelle realisiert. Ein passendes Kabel liegt bei, ein dediziertes Ladegerät allerdings nicht. Des Weiteren findet man auf der Unterseite den „Wintermodus“ in Form einer Tanne wieder, nein Spaß bei Seite! Dieser Knopf aktiviert den sog. Outdoor-Boost-Modus bei dem nochmals mehr Pegel freigegeben werden soll. Das dies über den DSP und Pegelverschiebungen geschieht sollte eigentlich klar sein? Denn hier geht es letztlich nur um eines – Lautstärke.
In unserem Umfeld zwar nicht realisierbar, da wir kein zweites Testgerät parat hatten, aber wer möchte der kann mittels zweitem Wonderboom 2 einen Stereo-Verbund realisieren. Eine Kopplung kann auch mit Lautsprechern der ersten Generation umgesetzt werden, allerdings dann nicht mehr im „Stereo-Betrieb“. Aber nochmal zum Stereo-Betrieb der neuen Generation zurück, man kann dabei zwischen Stereo- und Mono-Kopplung umschalten. Mittels Ton-Indikatorton wird dann signalisiert welcher Lautsprecher den rechten und welcher den linken Kanal bedient. Wenn man den o.g. Boost-Modus aktiviert, greift dieser gleichermaßen auf beide gekoppelten Lautsprecher zu.
Einen der größten „Gimmick-Faktoren“ dürfte aber wohl die Wassertauglichkeit darstellen. Man nehme den Lautsprecher mit in den heimischen Pool zum (eigenen) Berieseln. Im Falle eines „Wassersturzes“ besteht keinerlei Gefahr einer Nichtfunktion. Mal etwas abstrakt gedacht, kann man so ein Gerät auch seinen Erbfolgern in die Hand drücken und damit Spaß (im heimischen Garten) haben lassen. Die Bilder sprechen an dieser Stelle wohl für sich (…)
Ja ganz klar, das Anwendungsgebiet eines mobilen Lautsprechers befindet sich draußen, unterwegs oder sonst wo, aber keinesfalls in einer perfekten klangakustischen Lage. Um so gespannter waren wir, was dem Wonderboom 2 klanglich zu entlocken ist.
Nun ja wo sollen wir anfangen? Also mal gleich ganz deutlich gesagt, der Wonderboom 2 kann laut und Pegel, aber irgendwie wirkt der Klang etwas angestrengt. Ab einem gewissen Pegelgrad erscheint es, als würde der Hochtonbereich überdrehen und anfangen ins „schrillige“ abzudriften. Der Bass-Bereich ist nicht so präsentiert wie man es sich wohl wünscht. Schaltet man nun den Outdoor-Boost-Modus noch hinzu verstärkt sich dieser Eindruck nochmals einen Ticken, um eben etwas mehr Pegel erhalten zu können.
Nun müssen wir aber auch dazu sagen wie diese Schlüsse zustande kommen? Ganz offen gesprochen hatte ich den Wonderboom der ersten Generation nie in den Händen, dafür aber den Ur-Vater in Form der UE Boom sowie den UE BLAST (quasi 3. Gen). Vergleicht man jetzt all dies miteinander, ob nun klanglich oder in Betrachtung der Features, fällt es schwer das Pendel in Richtung des Wonderboom 2 schwingen zu lassen. So liegen die genannten Lautsprecher aktuell auf einem ähnlichen Preisniveau können aber klanglich ganz andere Kaliber auffahren. Einzige logische Konsequenz die bleibt, der Wonderboom 2 muss im Preis nachgeben, dann passt auch das Preis-Klanggefüge. Womit wir quasi schon ein Vorfazit gezogen haben. Auf der nächsten Seite geht es dann zusammenfassend nochmal zum Rapport.
Wie schon eine Seite zuvor angedeutet ist der Ultimate Ears Wonderboom 2 ein durchaus stylischer, cooler und auch gut ausgestatteter Lautsprecher der genau in seine Zielgruppe passt. Klanglich darf man leider keine Wunder erwarten. Bleibt er aber in seinem Gefilde wie einer Gartenterrasse, Picknickdecke oder der kleinen und dezenten Pool-Beschallung, kann die kleine „Worms Granate“ für reichlich Spaß sorgen. Denn dank der IP67-Zertifizierung ist der Lautsprecher vollends Outdoor-tauglich und kann auch unter Wasser tauchen ohne direkt den Dienst zu quittieren. Kleine Details wie ein Stereo-Paaring mittels eines zweiten Geräts oder eine „Boost-Funktion“ zum Steigern des maximalen Pegels, sind dann letztlich kleine nette Details.
Aktuell, also kurz nach der offiziellen Vorstellung, hat der Wonderboom 2 aber ein essentielles Problem. Die UVP von 100,- € erscheint einfach zu hoch zu sein. Bekommt man für das Geld doch weitaus potentere Modelle aus eigenem Hause wie einen UE BLAST (mit Alexa Sprachsteuerung) oder gar eine „klassische“ UE Boom 3. Wird sich das Preisgefüge auf das Niveau einpendeln wo sich aktuell der Vorgänger bewegt, also bei rund 50€, macht man mit dem Wonderboom 2 absolut nichts falsch. Kaufen kann man das Gerät künftig u.a. bei Amazon.
Ultimate Ears Wonderboom 2