Test: Onkyo TX-8270 Stereo-Receiver

Onkyo TX 8270 newsZwar ist es mittlerweile schon über zwei Jahre her, wo der Onkyo TX-8270 sich erstmals der Öffentlichkeit zeigte. Trotzdem möchten wir uns den Stereo-Receiver mit HDMI-Anschlüssen in einem Review genauer anschauen. Viel Spaß beim Lesen!

 

 

 

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Wie schon einleitend erwähnt, ist die Vorstellung des Onkyo TX-8270 mittlerweile schon über zwei Jahre her und der Nachfolger in Form des TX-8390 wurde im Rahmen der IFA 2019 auch angekündigt. Trotzdem stellt das hiesige Stereo-Multi-Talent (+ HDMI-Ports) im Portfolio der Japaner immer noch ein interessantes Produkt dar. Aber bevor wir uns dem Verstärker genauer widmen, eine kurze Übersicht seiner technischen Fähigkeiten.

 

Onkyo TX-8270 Verstärker - Technische Details

Bezeichnung

 Onkyo TX-8270 Stereo-Receiver

Preis 

  ~ 499,- EUR Preis 

Hersteller-Homepage

 www.onkyo.com

Maße

  435 x 149,5 x 329mm (Breite x Höhe x Tiefe) 

Gewicht

 8,7 kg Stück

 Daten

Leistung

  • 160 Watt / Kanal / 6 Ohm

Konnektivität

  • 3x analoge Eingänge Cinch
  • 3x digitale Eingänge COAX + Toslink
  • 1x Pre-Out Cinch
  • 1x Subwoofer Out
  • 4x HDMI Eingänge
  • 1x HDMI Ausgang 
  • 1x USB-Port Typ A 
  • 1x Ethernet-Anschluss
  • Bluetooth 4.1
  • WLAN
  • Kopfhöreranschluss 6,35mm

Features

  • AKM 384-kHz-/32-Bit-DA-Wandler (AK4438)
  • Multiroom-Fähigkeiten Google Chromecast
  • Apple Airplay, DTS Play-Fi, FlareConnect
  • Zone 2-Line-Ausgang

Soundformate

  • MP3, AAC, WMA, OGG, WMA-L, ALAC, OPUS, FLAC, MQA, WAV, AIFF, DSD (wird vom Gerät in konvertiert)
  • up to 24 bit/192 kHz PCM

Streamingdienste

  • Spotify
  • Amazon Music
  • TIDAL
  • Deezer
  • TuneIn Radio

 

Detailansicht

Nachdem sich der Onkyo TX-8150 Stereo-Verstärker mittlerweile zu einem der meistgelesenen Artikel bei uns gemausert hat, ist es für uns selbstverständlich, dass wir uns den Nachfolger auch einmal genauer anschauen, auch wenn dieser schon länger am Markt verfügbar ist und sich der Nachfolger auch schon gezeigt hat.

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Vom optischen Aspekt her hat sich Onkyo nichts neues getraut, warum auch, ist doch die bewährte Optik relativ zeitlos und sieht auch noch heute sehr edel aus. Weiterhin wird die Front von einer schicken Aluminium-Platte verzieht, auf der alle Features des Receivers noch einmal dezent optisch aufgeführt sind. Auch der große Volumen-Drehregler wurde aus Aluminium gefertigt und unterstützt die wertige Wirkung des Stereo-Receivers. Aber auch die restlichen Bedienelemente, auch wenn nur aus Kunststoff, hinterlassen einen guten Eindruck und bieten eine stimmige Haptik im Umgang mit dem Gerät. Dank der vielen Funktionsschalter am Verstärker selbst, muss man nicht zwingend auf eine App oder Fernbedienung zurückgreifen, um den Verstärker einzurichten bzw. seinen Bedürfnissen anzupassen.

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Alle Funktionen sind über das Bedienpanel zugänglich, aber trotzdem gut dezent integriert, sodass die Front keineswegs überladen wirkt. Trotzdem liegt dem Stereo-Verstärker natürlich eine Fernbedienung bei, die wir in ähnlicher Form auch schon vom A-9150 oder TX-8150 her kennen. Für diese Preisklasse allerdings passend und wertig in der Ausführung, allein der Druckpunkt der Tasten ist etwas schwammig, aber Gewöhnungssache. Bekannt von anderen Geräten und fast Onkyo-typisch sind auch die Klangregler in der Front, die zwar auch aus Kunststoff gefertigt wurden, sich aber dank der Oberfläche perfekt in die Front integrieren. Im Gegensatz noch zum Vorgänger TX-8150, kann der vordere USB-Anschluss mittlerweile auch mit dem NTFS-Dateisystem umgehen und liest jede erdenkliche Audiodatei mit bis zu 192kHz / 24Bit. Beim Gehäuse verwenden die Japaner wieder schwarzes Stahlblech mit Belüftungsöffnungen auf der Oberseite, um den Verstärker unter Last nicht überhitzen zu lassen. Auf einen aktiven Kühler verzichtet Onkyo glücklicherweise.

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Kommen wir zur Rückseite des Verstärkers, die einige Schnittstellen dem Nutzer zur Verfügung stellt. Neben drei digitalen Eingängen, optisch wie auch coaxial, sind auch vier analoge Cinch-Eingänge vorhanden. Darunter befindet sich auch ein Phono-Zugang für MM-Systeme. Des Weiteren befinden sich hier auch die Ethernet-Schnittstelle, der zweite USB-Eingang, vier HDMI-Eingänge und ein HDMI-Ausgang. Letztere unterstützen aktuelle Bildformate mit HDCP 2.2, also 4K/60Hz, HDR und 3D werden durchgeschleift. Für eine weitere Zone (Zone) oder externen Subwoofer stehen noch zwei weitere Ausgänge bereit und der Antennenanschluss für das DAB / FM ist auch wieder mit von der Partie.

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Transportsicherung muss mit einer Schraube rausgezogen werden, dann funktionieren Bananenstecker

Für die kabellose Kommunikation bietet der Receiver WiFi oder Bluetooth, wofür die beiden beweglichen Antennen zuständig sind. Beim TX-8270 Stereo-Receiver können zwei unterschiedliche Boxenpaare angeschlossen werden, die entweder simultan oder eben einzeln betrieben werden können. Dafür stehen auf der Rückseite wertige Schraubanschlüsse zur Verfügung, die aber leider keine Bananenstecker aufnehmen können. Die Remote Control-Buchse, die für die Synchronisierung verschiedener Onkyo-Produkte zuständig ist, sowie den IR In/Out Anschluss, der mit Multiroom-Fernbedienungssätze verbunden werden kann, wollen wir nicht unerwähnt lassen und beenden die rückseitige Betrachtung.

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Bekannte aber wertige Fernbedienung

Aber auch bei der technischen Ausstattung hat der Stereo-Receiver aus dem Hause Onkyo einiges zu bieten. Die High-Current-Audioverstärkung soll bei 6 Ohm bis zu 160 Watt pro Kanal bereitstellen können, was auch für Standlautsprecher mehr als ausreichend sein sollte und wird von einem EI-Transformator angefeuert. Diese sogenannte High-Current Verstärkung ohne Phasenverschiebung soll auch unter ungünstigen Lastverhältnissen (Impedanz-Schwankungen der Lautsprecher) gleichmäßig Leistung abgeben können und auch bei niedriger Impedanz eine stabile und hohe Stromversorgung sichern. Zusätzliche Elektrolyt-Kondensatoren dienen zum Abfangen der Spannungsspitzen.

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sauberer Aufbau im inneren des Onkyo TX-8270

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Mit dem AKM AK 4438 D/A-Wandler werden auch alle gängigen Sound-Formate wie MP3, WMA (Lossless), WAV, AAC, FLAC, Ogg Vorbis, LPCM, Apple Lossless und DSD unterstützt bzw. letzteres nicht nativ, sondern in PCM-gewandelt wiedergegeben. Für eine Integration in eine Multiroom-Umgebung bringt der Onkyo TY-8270 auch einiges mit. Neben der hauseigenen FlareConnect- Schnittstelle kann er auch mit Geräten innerhalb DTS Play-Fi- und Googles Chromecast umgehen und ist somit in vielen Umgebungen denkbar. Bei den Streaming-Diensten setzt man auf TIDAL, Spotify und Deezer, was die aktuell erfolgreichsten Dienste abdeckt und mit TuneIn sind auch Internet-Radiostationen kein Problem. Optisch ist der Japaner ein schickes HiFi-Gerät mit hochwertiger Aluminium-Front und vielen Funktionen. Ob er auch mit seinen technischen Fähigkeiten begeistern kann, klären wir auf der nächsten Seite. 


 

Praxischeck

Für die Einrichtung steht neben dem zweizeiligen Frontdisplay diesmal, dank der HDMI-Schnittstelle, auch ein On-Screen-Menü zur Verfügung, welches dem Nutzer die Installation so einfach wie möglich macht. Hier müssen nur 4-5 Punkte bestätigt werden und schon ist der Onkyo einsatzbereit. Aber auch Freunde der smarten Nutzung kommen auf ihre Kosten.

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Das On-Screen-Menü hilft bei der Einrichtung

Wurde beim TX-8150 noch die mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Onkyo-Remote App genutzt, nutzt der neue Receiver die modernere Onkyo-Controller App. Diese wurde optisch wie auch vom Funktionsumfang deutlich erweitert und sieht nicht nur schick aus, ist auch sehr intuitiv in der Handhabung und logisch aufgebaut. Über die Software lässt sich der Stereo-Receiver komplett steuern, alle Funktionen sind über die App-Oberfläche erreichbar, geht schnell in Fleisch und Blut und die "echte" Fernbedienung wird wohl zum Verstauben verdammt. 

Aber nicht nur die Steuerung selbst überzeugt, auch die Funktionsvielfalt ist für einen Stereo-Receiver enorm. Durch die Netzwerk-Schnittstellen können auch Daten von einer NAS abgerufen oder eben auf Streaming-Dienste wie TIDAL, Spotify oder Deezer zurückgegriffen werden. Entweder erledigt man dieses über die App oder nutzt das On-Screen-Display z. B. am Fernseher, um sich so durch die Musikdienste oder angeschlossenen Speichermedien zu navigieren. Überaus praktisch von Onkyo umgesetzt und kinderleicht in der Bedienung, dank der CEC-Funktion kann sogar die TV-Fernbedienung dafür genutzt werden.

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Ein einfaches Menü für direkte Toneinstellungen ist auch vorhanden

Wo wir schon beim Einsatz am TV wären. Durch die HDMI-Schnittstellen können mit dem Verstärker Bluray-Player, PCs oder andere Zuspieler verbunden werden und mittels HDMI-Out auf dem TV-Gerät dargestellt werden. Aktuelle Bildformate mit HDCP 2.2 mit 4K, HDR und 3D-Formaten werden durchgeschleift. Die komplexen Audioformate werden mittels PCM entgegengenommen, macht auch anders keinen Sinn, schließlich handelt es sich um einen Stereo-Verstärker und nicht einen AV-Receiver mit etlichen Kanälen.

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Der NET-Eingang offenbart die Streamingdienste und ein MiniPlayer ist auch dabei (gestreamt von der NAS)

Einen eigenen Decoder für z. B. Dolby Atmos, DTS.X etc. besitzt der Verstärker nicht, somit muss schon im Zuspieler die Wandlung in PCM passieren. Dank der ARC- und CEC-Funktion gibt auch der Verstärker das TV Tonsignal aus und geht in den Standby-Zustand bzw. wacht aus dem Schlafmodus automatisch auf, sobald man den Fernseher ein- oder ausschaltet. Das funktioniert im Alltag tadellos und macht aus dem Onkyo TX-8270 eine echte Multimedia-Maschine.

Animation OSD
Hauptmenü mit vielen Einstellungsmöglichkeiten (OSD)

Auch die Leistungsentfaltung ist für diese Preisklasse gut gelungen, so dass er weder mit Regallautsprechern oder Standlautsprecher seine Probleme hatte. In unserem Fall zogen wir die Pylon Diamond Monitor und Diamond 28 Standlautsprecher zum Test heran und wurden mit einer souveränen Klangkulisse belohnt. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob wir gerade einen monumentalen Film über den HDMI-Kanal schickten oder heftige Beats vom TIDAL-Account abriefen. Die Soundkulisse war von Dynamik geprägt, der Bassbereich wirkte nie angestrengt, immer stimmig vom Timing und auch die anderen Frequenzbereiche besaßen eine klare und deutliche Struktur.

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In dieser Konstellation fiel es dem Onkyo TX-8270 jedenfalls nicht schwer uns vollends zu überzeugen und bot in jeder Lage eine souveräne Klangkulisse. Im direkten Vergleich mit der Onkyo M-5000R Endstufe fehlt es dem Stereo-Receiver es etwas an Transparenz und Wucht im unteren Frequenzbereich, die große Endstufe ist einfach satter und kontrollierter unterwegs, aber das ist meckern auf einem hohen Niveau. Schließlich kostet der Verstärker, trotz seiner ganzen Features, nur ein Bruchteil der M-5000R Endstufe und meistert seine Sache dafür hervorragend.

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Somit können wir dem Onkyo TX-8270 Stereo-Receiver auf der nächsten Seite sein Abschlusszeugnis ausstellen.  


 

Fazit

Abschließend haben wir nur positive Worte für den Onkyo TX-8270 übrig. Neben einer schicken, recht zurückhaltenden Optik, wurde der Stereo-Receiver auch mit edlen Materialien wie Aluminium angekleidet, welches ihm auch eine gewisse Wertigkeit verleiht. Dazu gesellt sich auch ein großer Funktionsumfang, der neben einer gekonnt umgesetzten App-Steuerung und Multiroom-Fähigkeiten auch aktuelle Streaming- wie auch Netzwerk-Dienste unterstützt. Aber auch klanglich ist der Verstärker ambitioniert unterwegs, bietet eine gute Leistung in dieser Preisklasse und kann auch mit Standlautsprechern umgehen.

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Wer jetzt keinen AV-Receiver möchte, obwohl zum Beispiel der Onkyo TX-NR686 die gleichen bzw. mehr Optionen bietet, für etwas weniger Budget, der kann mit dem Onkyo TX-8270 Stereo-Receiver nichts verkehrt machen. Denn für einen Preis von knapp unter 500,- Euro bekommt man ein absolutes Multitalent, mit vielen Schnittstellen, guter App-Steuerung und Multiroom-Fähigkeiten. Auch wenn er preislich etwas über „vergleichbaren“ AV-Receivern liegt, bleibt er ein gutes Produkt und kann sich unsere Empfehlung verdienen. Alles andere muss ja der Käufer dann entscheiden (…)

 

Onkyo TX-8270 Stereo-Receiver

viele Funktionen in einem schicken, modernen Gehäuse untergebracht, 04.09.2019
Pro
  • wertige Optik / Materialwahl
  • Qualität der Fernbedienung
  • viele Schnittstellen inkl. Phono-Eingang
  • HDMI mit ARC- und CEC-Funktion
  • durchdachtes On-Screen-Menü
  • Multiroom: Google Chromecast, DTS-PlayFi, FlareConnect
  • TIDAL, Spotify und Deezer Support
  • unterstützte Audioformate darunter FLAC und DSD (in PCM gerechnet)
  • Leistung / performante Endstufen
  • Onkyo-Controller App 
Contra
  • preislich hoch angesetzt (Vergleich AVR)
  • Transportsicherung für Bananenstecker unglücklich gelöst, schwer zu entfernen  
Fishhead Audio Resolution 1.6 BS 04k

  

 

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