Im Rahmen unserer Tour nach Oslo und dem Besuch bei Hegel, konnten wir auch einen Blick auf die neue R-Serie aus dem Hause KEF werfen. Diese wurde vom Hersteller grundlegend verändert und mit 1043 neuen Bauteilen ausgestattet. Wir haben euch die wichtigsten Daten rund um die R-Serie 2018 zusammengefasst und in Bild und Ton festgehalten.
Mit der neuen R-Serie 2018 kündigt KEF die Markteinführung seiner brandneuen Serie an und entwickelte eine der renommiertesten Lautsprecherserien vollständig neu. Die neue Serie ist mit einer Vielzahl von technologischen Innovationen und Designverbesserungen ausgestattet und befindet sich bei der akustischen Entwicklung an der Referenz-Serie.
KEF R-Serie 2018 in Hochglanz Schwarz
KEF R-Serie 2018 in Hochglanz weiss und in dem neuen Echtholzfurnier europäische Walnuss
Alle Lautsprecher der Serie sind in drei Ausführungen ab November erhältlich: Hochglanz Schwarz, Hochglanz Weiß und europäische Walnuss. Preislich staffeln sich die Modelle wie folgt:
Mit "1043 individuellen Änderungen" hat die R-Serie aus dem Jahre 2018 nicht mehr viel mit ihrer Vorgängervariante gemein. Als Herzstück in der neuen R-Serie fungiert der bekannte KEF Uni-Q-Treiber, aber in der neuesten 12. Generation. Dieser hat ein neues Antriebsystems erhalten, was eine Verbesserung des Mitteltonbereichs mit sich bringt. Das Design des Uni-Q erfordert einen schmalen Spalt zwischen den Treibern, der durch Schallwellen bei bestimmten Frequenzen angeregt werden kann. Das neue Struktur- und Dämpfungssystem soll diese Resonanzen eliminieren und zu einer gleichmäßigeren, transparenteren und detaillierteren Hochtonwiedergabe führen. Um die Beugungseffekte an den Lautsprecherkanten zu reduzieren, setzt KEF bei den neuen Modellen das 'Shadow Flare' Trimring-Design ein. Diese soll den Abstrahlwinkel positiv beeinflussen, weniger Reflektionen an der Schallwand verursachen und so weniger Verfärbungen im Mitteltonbereich erzeugen.
Aber auch die Treiber für die Tieftonwiedergabe wurden überarbeitet. Die neuen Tieftöner sollen größere Auslenkung ermöglichen, einen verbesserten verzerrungsarmen Antrieb besitzen und die eingesetzte Membran ist etwas steifer geworden. All diese Entwicklungen sollen eine bessere Bassperformance ermöglichen, mit viel Power, Tiefe, Geschwindigkeit.
Intern hat sich bei der neue R-Serie auch einiges getan und etliches wurde grundlegend verändert. So wurde ein ausgeklügeltes Versteifungssystem, das so genannte Constrained Layer Damping, eingesetzt, was eine schwingungsdämpfende Schnittstelle mit den Gehäusen ermöglicht. Das soll effektiv bei der Eliminierung von unerwünschten Schwingungen helfen.
Auch das Bassreflex-Rohr wurde einer Überarbeitung unterzogen und ist jetzt flexibel ausgerichtet. Das Rohr wurde präzise positioniert und verfügt über flexible Wände, die verhindern, dass Längsresonanzen den Mitteltonbereich verfärben. Um das Profil des Bassreflex-Rohres exakt zu berechnen, verwendete KEF nummerische Strömungsmechanik. Damit möchte der Hersteller sicherstellen, dass keine unerwünschten Resonanzen auftreten, die die tiefen oder mittleren Frequenzen verfärben könnten.
Im Gegensatz zur aktuellen Q-Serie (z. B. Q350 oder Q550), wo man die Frontblenden optional erwerben kann, liegen der neuen Serie direkt Frontblenden bei. Dabei betreibt KEF einen großen Aufwand, damit die mitgelieferten Frontblenden auch qualitativ der R-Serie gerecht werden. Die neu gestalteten, wildlederähnlichen Mikrofaser-Frontblenden, sind sehr dünn gehalten und verfügen über 1801 präzise geschnittene Löcher für jeden Treiber.
Die Fertigung der Frontgitter ist laut Aussage von KEF extrem aufwändig und unterstreicht im Gesamtergebnis die hochwertige Anmutung die man damit erzielen will, bzw. was die Lautsprecher auch vermitteln sollen. Am interessantesten dürfte wohl die neue Farbgebung "europäische Wallnuss" sein, wie sie dann auch schlussendlich in natura aussehen wird. Bislang hatten wir auch nur Render-Shots oder allgemeine Bilder zu Gesicht bekommen.
Die neue R-Serie besteht aus den Standlautsprechern R11, R7 und R5, dem R3 Regallautsprecher, dem R2c Centerlautsprecher sowie den R8a Dolby Atmoskompatiblen Lautsprechern.
Bei unserem Besuch in Oslo bei der Firma Hegel konnten wir uns nicht nur von der exzellenten Verstärkertechnik der Norweger überzeugen, sondern auch die neue R11 ausgiebig hören und uns optisch von dem Großteil der neuen Modelle überzeugen. In Bezug auf das Design ist die neue R-Serie nochmal einen Tick schöner geworden, die verschiedenen Modelle wirken insgesamt etwas moderner und mit der R11 ist auch eine wirklich hochgewachsene Standbox mit im Portfolio.
Diese erinnert nicht nur optisch stark an die KEF Reference 5, sondern klingt auch ähnlich fantastisch. Der neuentwickelte Uni-Q-Treiber der 12. Generation verfügt über ein exzellentes Auflösungsvermögen und stellt dem Hörer ein unglaubliches Bühnenbild zur Verfügung. Die Stimmen waberten klar und deutlich vor der Schallwand - wir würden der R11 Präzision und Detailverliebtheit in das Attest schreiben. Durch die zusätzlichen Tieftonchassis trägt auch der Bassbereich richtig saftig auf, bleibt jederzeit punchig mit hohen Druckfaktor und ist zeitlich korrekt in seiner Darstellung.
Der uns zur Verfügung stehende Raum war aber etwas zu klein für die machtvollen R11 Standlautsprecher, denn der Bass war bei hohen Pegeln mit den Räumlichkeiten etwas überfordert. Aber die Symbiose aus Hegel Verstärker und den neuen R11 konnte klanglich alle Facetten runterspielen die man sich als audiophiler Genießer wünscht - uns wurde klar und deutlich aufgezeigt, wozu die neue R-Serie in der Lage ist. Eventuell können wir uns bald ein noch persönlicheren Eindruck verschaffen, wenn die ersten Testsamples in unseren Hörraumen aufschlagen.