Die Nubert nuZeo 3 ist die kleinste Lautsprecher-Ausführung der aktiven Lautsprechermodelle, die nun mittlerweile bereits über zwei Jahre im Programm des schwäbischen Herstellers sind. Wie wir nur all zu gut wissen, muss klein nicht immer gleich klein und ganz und gar nicht schlecht sein, eher das Gegenteil. Die ohnehin überzeugende nuZeo-Serie erhält eine perfekte Ergänzung, oder gar den perfekten Einstieg. Wir hatten sie ausführlich im Test auf die Probe gestellt.
Zur nuZeo Lautsprecher-Serie zählen insgesamt fünf verschiedene Lautsprecher. Dazu zählen die zwei Standlautsprecher, ein Kompaktlautsprecher und ein Center-Speaker, der aber auch als Kompaktbox genutzt werden kann. Namentlich sind das also der Nubert nuZeo 15 Standlautsprecher, die Nubert nuZeo 11, ebenfalls als Standlautsprecher konzipiert, die Nubert nuZeo 4 (Kompaktlautsprecher) und der nuZeo 6c. Der zuletzt genannte ist der besagte Center-Lautsprecher, der aber auch aufgerichtet als Kompaktlautsprecher genutzt werden kann, ähnlich wie man es aus der nuBoxx-Serie kennt. Zur High End 2025 wurde die Serie dann von dem immens potenten nuZeo 8W Subwoofer (wir berichteten) erweitert bzw. vervollständigt.
Der Preis für das Paar beträgt 1900 Euro. Die Lautsprecher sind im Nubert Online-Shop erhältlich.
Was unterscheidet die nuZeo zu den ganz neuen nuVero Nova? Ganz einfach, hier ist Aktiv-Technik verbaut, die nuVero-Modelle sind klassische Passiv-Lautsprecher – das einmal als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal. Die verbauten Verstärkermodule im Inneren wurden gänzlich neu entwickelt. Aber nicht nur die verbaute Elektronik hat eine deutliche Weiterentwicklung erfahren, auch die dazugehörige App-Steuerung und die Einmessung in den heimischen Wänden steht wieder im Vordergrund, wie wir es schon von anderen Nubert Aktiv-Serien kennen.
Allerdings muss man sagen, dass sich Nubert ganz bewusst gegen ein breiteres Anschlussspektrum am Lautsprecher selbst entschieden hat, was nochmals den Fokus auf die Musikwiedergabe hervorheben soll. Im Umkehrschluss bedeutet es, dass man hier bpsw. keinen HDMI-Port vorfindet. In diesem Kontext forciert der Hersteller klar die Nutzung der eigenen Elektronikprodukte, was das gesamte Line-up auf den ersten Blick recht proprietär wirken lässt. Hier treten dann Geräte wie ein nuXinema preAV oder eine nuControl X in Erscheinung, welche die besagten Funktionen bereitstellen. Entweder wird hier eine Stereo-Lösung forciert (nuControl X) oder oder eine Surround-Lösung mit dem Nubert preAV, die auf dem Wegfunk umgesetzt wird.
Nubert nuZeo 3 gemeinsam mit der Streaming-Vorstufe nuControl X
Ehe wir auf der nächsten Seite einen Detailblick auf die neuesten Schallwandler aus Schwäbisch Gmünd werfen, finden sich nachfolgend noch einmal die wichtigsten technischen Eckdaten im Überblick:
| Lautsprecher im Überblick | |
| Bezeichnung | Nubert nuZeo 3 |
| Preis | 950,- EUR (Stückpreis) |
| Hersteller-Homepage | https://www.nubert.de |
| Maße | 17,9 x 33,2 x 27cm (B x H x T) |
| Gewicht | 9,7 Kg pro Lautsprecher |
| weitere Daten | |
| Frequenzband | untere Grenzfrequenz (-3db): 44 Hz obere Grenzfrequenz (-3db): 22.000 Hz |
| Aufbau | 2-Wege-Prinzip / Bassreflex |
| Anschlüsse | 2x Digital Koaxial 1x XLR 1x Audio-Cinch-Eingang 1x AES/EBU-Eingang 1x Digital-Koaxial-Ausgang |
| Nenn- / Musikleistung | 130W / 240W |
| Mitteltöner | 1x 148 mm Ø |
| Hochtöner | 1x 26 mm |
Die nuZeo 3 ist klar als Kompaktlautsprecher konzipiert worden, darüber positionieren sich noch die etwas größeren nuZeo 4, die anstatt eines 8 Zoll, einen 6 Zoll messenden Tiefmitteltöner spendiert bekommen haben. Mit einem Paarpreis von 1900 Euro reihen sich die Lautsprecher in einem gut besiedelten Preisbereich ein, der auch von vielen anderen Herstellern mit aktiven Schallwandlern besetzt wird, aber gleichzeitig einen vergleichsweisen günstigen Einstieg in die nuZeo-Modellwelt darstellt.
Schicke Kontraste in der Front - dank schwarzer Membranen
Beim Farbkleid setzt man klassisch auf Schwarz und Weiß hochglänzend. Die zuletzt genannte Ausführung war auch im hiesigen Test das Fotomodell. Die designtechnische Umsetzung der schwäbischen Lautsprecher kann als exzellent bezeichnet werden. Das edle Antlitz mit einem Hochglanz-Finish steht perfekt und modern umgesetzt da. Man könnte sagen, einer der schönsten Lautsprecher, die Nubert je im Angebot hatte.
Das Gehäuse verjüngt sich nach hinten leicht, was eine gewisse Leichtigkeit im Auftritt der Schallwandler erzeugt und die Korpi dadurch auch weniger wuchtig wirken. Die wenigen, aber effektiven Rundungen unterstützten diesen Effekt zusätzlich. Im Kern erkennt man die Herkunft der Lautsprecher aber schon von weitem, was ausdrücklich als Lob zu werten ist. Richtig spannend wird es aber dann, wenn man sich auf die Details der einzelnen Chassis einlässt. Hier wurde einiges neu entwickelt und kommt dann auch erstmals in der nuZeo zum Einsatz.
Sockelbereich wird fest am Lautsprecher verschraubt
Gehen wir dazu die Front des Gehäuses einmal von oben nach unten durch. Den Anfang dabei macht der 26 mm messende Kalottenhochtöner, der sich hinter einer dezenten Gitterbespannung versteckt und ebenfalls eine von Grund auf neu entworfene Eigenkonstruktion darstellt. Wichtig hierbei: Bei allen Modellgrößen bleibt dieser in seiner Dimension unverändert. Hierbei habe man erstmals Kunstseide (Tetoron) verwendet, die im Gegensatz zur sonst üblichen Naturseide erheblich weniger Fertigungstoleranzen mit sich bringt. Am Chassis befindet sich zusätzlich noch eine angekoppelte bzw. bedämpfte Gehäuserückkammer, die eine Erweiterung des Hochtonbereiches zum unteren Übertragungsende hin erlaubt, damit eine tieffrequente Ankopplung des Hochtöners zum Mitteltöner mitbringt.
Klangschädigende Interferenzeffekte im Übernahmebereich will man dank steilflankiger Filterung der Übernahmebereiche wirkungsvoll reduziert haben. Phasentreue Filter mit Linkwitz-Riley-Charakteristik bewirken zusammen mit der tiefen Übernahmefrequenz eine deutliche Verbreiterung des Abstrahlverhaltens – sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung. Die optimale Hörzone ist damit nicht nur auf einen einzigen Punkt im Raum („Sweet Spot“) beschränkt, sondern erstreckt sich über einen weiten Hörbereich. Soll heißen, dass der Hörer nicht immer im perfekten Winkel zum Lautsprecher sitzen muss, sondern seitlich gute Hörergebnisse präsentiert bekommen soll. Spoilerwarnung: Dieses Vorhaben ist vollends aufgegangen!
Die letzte Neukonstruktion im Bunde stellt der Tieftöner dar, der mit seinen 148 mm im Durchmesser auch die kleinste Ausführung innerhalb der nuZeo-Familie darstellt. Dank eines starken Magnetantriebs sowie einer aktiven, DSP-gesteuerten Linearisierung des Bassbereiches, möchte der Hersteller hier eine extrem hohe Präzision im Tieftonbereich vermitteln. Die Werksangabe des Frequenzbandes beträgt 44 Hz bis 22.000 Hz (-3 dB). Beim Material setzt man auch hier, wie schon einmal erwähnt, auf Carbonfaser. Die doppellagige Invers-Kalottenmembrane ist aus einem Stück gefertigt und ohne Staubschutzkalotte, dafür mit zusätzlicher Dämpfungsschicht aus transparentem Polymerkunststoff.
Ein weiterer Aspekt, der als Highlight gewertet werden kann, sind definitiv die Traversen, auf denen die kleinen nuZeo 3 thronen können. Hier wird jene Wertigkeit vermittelt, die für einen Lautsprecher dieser Güteklasse angemessen ist. Die massiven Elemente werden fest am Gehäuse verschraubt und ermöglichen es, sehr komfortabel, die Lautsprecher an den Untergrund anzupassen. Die Entkoppler unter den Spikes sitzen in dem Maße fest, dass sie nicht abfallen und es bei der Aufstellung sehr komfortabel von Statten gehen kann. Wer möchte, der kann die Unterlegscheiben natürlich auch weglassen. Ein oberhalb positionierter Drehmechanismus ermöglicht sehr bequem die Höhenverstellung.
Wie es sich für einen Aktivlautsprecher auch gehört, befindet sich rückseitig ein vielfältiges Anschlussfeld. Wer Modelle aus der aktuellen nuPro-Serie kennt, wie beispielsweise die XS-8500 RC, der wird hier gewisse optische Ähnlichkeiten feststellen. Die massiven Kühlfinnen sind u. a. für die vier verbauten Endstufen zuständig. Anschlussseitig bekommt der Anwender hier zwei digital Koaxial-Ports, einen XLR-Anschluss (AES-EBU-Eingang), einen Audio-Chinch-Port und einen digitalen Koaxial-Ausgang geboten. Für die Quellenauswahl hat man zudem einen Drehregler implementiert, der mittels Lichtindikatoren die verschiedenen Eingänge dann auch visuell unterscheiden lässt. An der Front ändert sich ja nach Eingangsquelle auch die LED-Farbe hinter dem Nubert-Logo. Eine Fernbedienung für die Steuerung wäre schon rein aus Komfortaspekten wünschenswert gewesen. Oberhalb befindet sich noch die Bassreflex-Öffnung – rückwärtig ausgeführt, versteht sich.
Direkter Vergleich: Nubert nuZeo 3 und nuZeo 11 (rechts)
Wer jetzt zum Beispiel eine potente Vorstufe wie einen Nubert nuControl X verwenden möchte, der kann die Lautsprecher auf zwei Wegen mit Musik erklingen lassen. Entweder ganz klassisch per XLR-Kabel, oder auf dem Funkweg mittels X-Connect-Technologie. Dies wäre dann auch der Weg, wenn man vorhat, einen Surround-Aufbau zu realisieren, oder nur einen Center-Speaker zum Verbund hinzuzufügen. Allerdings nicht mit besagter Vorstufe, sondern mit dem Nubert nuXinema preAV, der bekanntlich mehrkanal-tauglich ist. Wie sich das letztlich in der Praxis gibt, haben wir auf der nächsten Seite festgehalten.
Wer seine Lautsprecher noch einen optischen und ggf. auch klanglichen Kick verpassen möchte, der erwirbt die passenden Stative für 360 Euro (Paarpreis). In Kombinationen mit den weißen Ausführungen ergibt sich nicht nur ein sehr schicker Farbkontrast, sondern die Schallwandler werden noch einmal prominenter hervorgehoben.
Wichtige Details wie eine Stoffbespannung gegen Kratzer sind vorhanden
Auch eine Kabelführung wurde mit implementiert
Die Verarbeitung ist exzellent und tadellos ausgeführt. Nett und pfiffig zugleich ist die Nutzung von vorhandenen Features. So werden die beim Lautsprecher mitgelieferten Traversen, sofern schon einmal montiert, abgebaut und an den Stativen montiert. Im Klangtest ließ sich, sofern man nicht eigene Stative verwendet, eine gewisse klangliche Verbesserung feststellen, da die Chassis ganz einfach auf der perfekten Ohrhöhe positioniert sind.
Im direkten Vergleich mit einer nuZeo 11 wirken die nun aufgebockten „3er“ deutlich größer, erwachsener und präsenter im Raum positioniert. Je nachdem, wie man es persönlich mag (…) Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit dem Praxisteil bzw. dem Klangcheck.
Als perfekten Zuspieler kam die Nubert nuControl X Vorstufen-Streaming-Kombination zum Einsatz, die in diesem Falle sogar per Funkübertragung agiert. Wer über eine Stereo-Lösung hinaus möchte, der greift dann am besten zum Nubert preAV, der im Kern das gleiche Konzept verfolgt, aber ein breites HDMI-Anschlusspanel innehat und zugleich die Mehrkanalverarbeitung unterstützt.
Schauen wir uns den Klang des Aktivlautsprechers der Schwaben an. Schon beim Aufbauen der Lautsprecher fällt der Durchmesser der Hochtöner auf, was auf breites Abstrahlverhalten schließen lässt. Demzufolge hören wir uns das Setup nur mit geringer Einwinkelung an. Das Ergebnis ist eine präzise Ortung auch jenseits des Stereodreiecks (wer dafür Musikbeispiele sucht, dem empfehlen wir „Kaleida – Think“ oder „Pink Floyd – Money“). Dabei ist auch der Sweetspot sehr breit, so dass man keinen fixierten Hörplatz einhalten muss. Das macht natürlich doppelt Spaß: Die Ausrichtung der Lautsprecher kann wohnraumfreundlich bleiben und trotzdem bleibt die HiFi-Ausrichtung klar hörbar. Dabei ist die Bühne differenziert und bietet eine sehr gute Tiefenstaffelung.
Zum sehr positiven Gesamteindruck trägt auch bei, dass für die Lautsprecherabmessungen der Tiefbass – nuberttypisch – extrem tief und voluminös auftritt. Der Kickbass kann ebenfalls überzeugen, gerade bei E-Gitarrensounds. Der Mittenbereich, der entscheidend für die Qualität von Stimmen und Instrumenten ist, wirkt detailliert und klingt sehr „rund“. Das macht die Wiedergabe von Stimmen, egal ob männliche oder weibliche Interpreten sehr harmonisch. Gerade das Volumen im Gesang, aber auch von größeren Instrumenten wird sehr voluminös abgebildet.
Daran schließen sich die Höhen an, die gut sind. Für einige klassische Stücke wäre noch mehr Detailreichtum im obersten Frequenzbereich um Geigen noch authentischer wiederzugeben. Das ist aber Kritik auf höchstem Niveau, da die Nubert nuZeo 3 für eine Kalotte eine enorme Qualität aufweist. Mehr ist in der Regel nur mit einem AMT (zu einem deutlich höheren Preis) drin.
Die Dynamiksprünge können überzeugen und werden auch nicht digital beschränkt (wie bei vielen anderen Aktivlautsprechern), so dass man einen „entfesselten“ Schallwandler vor sich hat. Insgesamt steht die nuZeo 3 in Tradition des „ehrlichen Klanges“, was einen Eingriff von Equalizern nicht nötig macht für ungetrübten Musikgenuss.
Dadurch kann man dann je nach Geschmack immer noch den Sound anpassen, sogar mit den Boardmitteln über eine App. Damit bietet der Lautsprecher ein komplett rundes Klangpaket.

Klassische App-Steuerung von Nubert - wenn nur die Lautsprecher vorhanden sind

App-Steuerung des Nubert nuControl X - perfektes Zusammenspiel mit den nuZeo-Lautsprechern
Die Nubert nuZeo Modellreihe hat mit den nuZeo 3 ein hervorragendes Kompaktmodell im Portfolio, welches die Serie nicht nur sinnvoll nach unten hin ergänzt, sondern zugleich auch als perfekter Einstieg gesehen werden kann. Mit einem Kaufpreis von 1900 Euro sind zwar keine Schnäppchen mehr, bieten dafür aber ein enormes Klangpotential, für das man bei anderen Hersteller einen beachtlichen Betrag mehr zahlen muss.
Hat man das grundlegende Konzept, welches sich der Hersteller erdacht hat, durchschaut und verstanden, ergeben sich daraus einige spannenden Nutzungsansätze. Ob nun als reine Stereo-Lösung mit XLR-Kabel an entsprechende Vorverstärker / Streamer angeschlossen, oder als perfekte Ergänzung zum bestehenden Nubert-Elektronikangebot in Form des nuControl X oder des preAV, möglich sind viele Ansätze.
Etwas wehmütig muss man dafür betrachten, dass das „volle Funktionsspektrum“ erst mit Nubert Elektronik Produkten freigeschaltet wird. Der Hauch einer proprietären Umgebung möchte nicht ganz verfliegen, was sich zum Beispiel an der nicht vorhandenen direkten Bluetooth-Schnittstelle äußert. Ob das jetzt ein Makel ist oder man den Fokus auf einer hochauflösenden Zuspielung zurechtgelegt hat, sollte jeder selbst bewerten.
Wer sich aber bewusst für die zusätzliche Nubert-Elektronik entscheidet, kann mittels der X-Connect-Schnittstelle eine Übertragung per Funkstreck realisieren – selbstredend auch im Mehrkanalsystem. Klanglich sind die Lautsprecher in so gut wie allen Disziplinen erhaben. Gemessen an den klanglichen Fähigkeiten, dem Featureset und der überaus tollen Verarbeitung, wir erinnern hier u. a. nochmal an die massiven Traversen, stehen die nuZeo 3 gut bezahlt dar. Ein absolutes Spitzenprodukt, bei dem auf jeden Fall die Vorzüge überwiegen und Kritik nur im ganz kleinen Maße zu finden ist, wenn überhaupt! Kaufen kann man den Lautsprecher für 1900 Euro das Paar bei Nubert im Online-Store oder in den lokalen Filialen vor Ort.
Nubert nuZeo 3 - kompakter Aktiv-Lautsprecher