Test: Cambridge Audio Melomania 1

Cambridge Audio Melomania 1 NewsbildSeit es die AirPods von Apple gibt, liegen kabellose In-Ear Kopfhörer voll im Trend. Auch Cambridge Audio versucht sich mit den Melomania 1 in diesem Bereich. Viel Erfahrung kann der Hersteller bei Kopfhörern jedoch nicht vorweisen, was die Umsetzung der kleinen Stöpsel umso interessanter macht.

 

 

Cambridge Audio wagt sich immer weiter in den Markt der sogenannten Lifestyle-Audio-Produkte vor. Während jedoch die Yoyo-Serie (z B. Yoyo S) für ein größeres Publikum bestimmt ist, unterhalten einen die Cambridge Audio Melomania 1 lediglich eine einzelne Person. Es handelt es sich um kabellose In-Ear-Kopfhörer, welche die bereits angesprochenen Apple AirPods in vielen Punkten übertreffen sollen. So soll bspw. die Laufzeit beinahe doppelt so hoch ausfallen.

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Wie bei eigentlich fast allen Kopfhörern dieser Art, kommen die Plugs inklusive Transportbox, welche auch zum Laden herhalten muss. Darüber hinaus liegen den Kopfhörern noch zwei Paare Silikon-Tips sowie ein Paar Schaumstoff bzw. sogenannte Memory Foam Tips in der Größe M bei. Ein kurzes Ladekabel ist natürlich auch enthalten. Auch Anleitung und eine Karte mit den Bedienkommandos. Zudem legt der Hersteller vier Sticker mit Logos, Schriftzügen sowie dem Jubiläums-Logo bei. Preislich bewegen sich die In-Ears bei einer UVP von 129,95€.

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Melomania 1  - Technische Details
 Bezeichnung  Cambridge Audi Melomania 1
 Preis   129,95,- EUR 
 Hersteller-Homepage  www.cambridgeaudio.de
 Gewicht  4,6 Gramm (jeweils)
 Daten
 Design  kabellose In-Ear-Kopfhörer
 Anschluss  Bluetooth 5.0 (aptX)
 Treiber  5,8mm Graphen-Treiber
 Frequenzbereich  20 Hz - 20 kHz
 Akkulaufzeit
 9 + 36 Stunden (durch Ladebox)

 

Detailansicht

Die Cambridge Audio Melomania 1 bestehen eigentlich aus zwei wichtigen Bestandteilen. Zum einen ist die Transport-Box zu nennen, zum anderen natürlich die beiden Ohrhörer. Fangen wir aber mit dem Case an. Dieses kommt nämlich nicht nur zur sicheren Verwahrung der kleinen Stöpsel zum Einsatz, sondern fungieren auch als Ladestation. Doch die beiden In-Ears werden nicht nur dann geladen wenn die Box per Micro-USB Stecker selbst Energie bezieht, sondern werden unterwegs "nachgeladen". Der Hersteller spricht hier aber nicht nur von einem einmaligen Vorgang, nein, für vier vollständige Ladevorgänge soll der integrierte Akku ausreichend dimensioniert worden sein. Sind die Stöpsel zuvor bereits geladen, ergibt sich eine Gesamtspielzeit von 45 Stunden. Zum Vergleich: Apples AirPods sollen eine Laufzeit von 4h an den Tag legen und insgesamt auf bis zu 24h Laufzeit nachgeladen werden können.

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Das Herzstück sind aber natürlich die beiden Stöpsel selbst. Beim Design lassen sich schon irgendwie Parallelen zu Patronen feststellen. Folgt man dieser Analogie, befindet sich in der Hülse die die Technologie zur drahtlosen Verbindung sowie der Akku, wohingegen das Projektil sozusagen in den Gehörgang eingeführt wird und den 5,8mm Graphen-Treiber beinhaltet. Out of the box sind hier die mittlere Größe der Silikon-Tips befestigt. Vorhanden sind noch kleinere und größere sowie mittlere aus Memory Foam.

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Manche haben es aufgrund der kleinen Löcher eventuell schon vermutet, Mikrofone sind ebenfalls verbaut. Mit diesen lässt sich nicht nur telefonieren, sie können auch für Sprachassistenten genutzt werden. Eingaben können aber auch mit den Fingern erfolgen. Die Tasten sind die beiden Außenflächen. Deren runde Form hat der Hersteller direkt ausgenutzt um das Cambridge Audio-Logo nach außen zu tragen. Erfreulicherweise sind die Melomania 1 IP5X zertifiziert, sodass man sich wegen leichter Feuchtigkeit aka Schweiß keine große Sorgen machen muss.

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Den Spalt zwischen Tasten und Gehäuse flutet in manchen Situationen ein weißes oder blaues Licht. Allerdings eher schwach. Da man im Normalfall davon selbst eh nichts sieht, nicht weiter Schlimm. Diese Status-Anzeigen braucht es eigentlich auch nur während des Warmwerdenes. Und genau damit wollen wir auf der nächsten Seite fortfahren.


 

Praxis & Features

Fangen wir zunächst mit der Aufbewahrungsbox an. Wie bereits angesprochen, fungiert diese ebenfalls als Ladestation und das nicht nur stationär, sondern auch unterwegs. Zur Kontrolle des Ladestands sorgen die fünf kleinen Dioden in der Front. Diese leuchten immer dann auf, wenn man den Deckel öffnet, welcher übrigens mittels Magnet recht sicher verschlossen bleibt. Magnete werden zudem auch eingesetzt um die beiden Stöpsel sicher zu verwahren. Sie werden regelrecht angesaugt, führt man sie in die Mulden ein. Das Verstauen der In-Ears schaltet diese auch gleichzeitig ab. Eine andere Weise des Ausschaltens ist nicht vorhanden.

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Das soll aber auch nicht weiter stören, da man die kleinen Teile auch zu schnell verlieren könnte, würde man sie nicht sicher in der Box verwahren. Das Einrichten der Kopfhörer bei der erstmaligen Nutzung braucht eigentlich nicht einmal die Anleitung. Insofern Energie in den Akkus der Stöpsel steckt, schaltet man diese durch einen kurzen Klick ein. Das Paring leitet man dann ein, indem man auf einem der beiden lange die Taste gedrückt hält, woraufhin der Ring blau leuchtet, statt Weiß zu blinken. Nun braucht man am Zuspieler nur mit dem einen Orhhörer koppeln, woraufhin beide verbunden sind. Da das Aufzählen der verschiedenen Eingabemöglichkeiten über die Schalter zu mühselig wäre, kann man diese einfach der beiligenden Karte entnehmen.

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Wie man sieht sind eigentlich alle üblichen Funktionen vorhanden und die Eingabe an sich auch nicht sonderlich kompliziert. Hat man sich mit der Bedienung an sich eingegroovt, kann man sich über den Sitz der Stöpsel her machen. Eventuell hat man mit der mittleren Größe aber auch schon das passende Paar montiert. Sollte dies der Fall sein, sollte man auf jeden Fall auch mal die Memroy Foam Tips ausprobieren. Diese funktionieren an sich ähnlich wie normale Ohrstöpsel. Man muss sie also etwas zusammenkneten, bevor man sie ins Ohr einführt. Der Unterschied zu den Silikon-Modellen ist eine höhere Abschirmung nach Außen, was sich etwas auf den Klang auswirkt, einen aber vor allem noch weniger von der Umwelt mitbekommen lassen. Der Halt ist bei beiden Versionen gut, was so zunächst nicht angenommen wurde. Immer mit der Angst konfrontiert, dass man einene der Stöpsel verliert, konnte dies weder beim Fahrradfahren, noch beim Joggen festgestellt werden.

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Die Ausdauer der Söpsel zu messen, stellte sich im Alltag als Problem dar. Denn aufgrund ihrer geringen Größe neigt man immer sofort dazu, sie wieder sicher in der Box zu verstauen. Daher mussten sie auf dem Schreibtisch außerhalb des Gehörgangs vor sich hin dudeln. Die Lautstärke wurde dabei relativ hoch gewählt, da die Grundlautstärke der Melomanie 1 nicht sehr hoch ausfällt. Die angepriesene Laufzeit von neun Stunden konnten wir somit nicht erreichen. Nach etwas über acht Stunden war schluss, was aber immer noch eine beeindruckende Leistung ist. Nachdem die Stöpsel komplett leer genudelt waren, erschöpfte es den Akku der Box um einen Punkt, also mehr als 20%. Das viermalige Nachladen erscheint also auch hier im Rahmen des Möglichen zu liegen.

 

 

Klangcheck

Kommen wir zum wichtigsten Teil, dem Klang. Hier hat der Hersteller eine ähnliche Richtung wie beim Yoyo S und Yoyo L eingeschlagen. Soll heißen - der Klang ist insgesamt sehr neutral. Hinzu kommt bei den Melomania 1 aber auch ein großer Hang zur Detailtreue. Die Graphit-Treiber nehmen sich sozusagen beinahe allen Frequenzen mit hoher Hingabe an. Beinahe aus dem Grund, weil wie auch bei den genannten Lautsprechern auf die tieferen Frequenzen mehr oder weniger verzichtet wird. Dabei ist es egal, in welchem Musik-Genre man sich bewegt. Bass kann man den In-Ears einfach nicht entlocken. Dabei hilft auch ein Equalizer des Zuspieler nicht weiter. Der etwas jüngere Hörer könnte mit dieser Auslegung vielleicht nicht ganz so zufrieden sein, sind meist die günstigeren In-Ear eher mit einem Hang zum Bass ausgelegt.

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Das Fehlen der tieferen Frequenzen hat aber auch einen Vorteil, die Melomania 1 werden auch bei einer längeren Nutzung nicht unangenehm oder störend. Ton und tatsächliches Gewicht vermitteln somit sozusagen Leichtigkeit. Der Einsatz der Memory Foam Tips ändert zwar den Frequenzgang bzw. lässt die Kopfhörer dumpfer erscheinen, können das Defizit aber nicht ausmerzen.

Neben der reinen Musik-Wiedergabe funktioniert übrigens auch die Freisprechfunktion ausgesprochen gut. Bei keinem Telefonat wurde die Sprachqualität auf der anderen Seite bemängelt, auch dann nicht, wenn man sich im Zug oder Bus fortbewegte. Durch die kleine Bauweise der Kopfhörer erntet man sich dabei allerdings schon ein paar verwunderte Blicke der Mitmenschen.


 

Fazit

Das Fazit der Cambridge Audio Melomania 1 kann eigentlich kurz gehalten werden. Denn die kabellosen In-Ear-Kopfhörer konnten eigentlich in allen Disziplinen überzeugen. Es ist tatsächlich echt erstaunlich wie gut dem Hersteller der Einstand in diesen neuen Bereich gelungen ist. Das Gehäuse bzw. die Ladestation ist so klein gehalten, dass sie selbst in engen Hosentaschen verstaut werden kann. Der magnetische Verschluss sowie die Status-Anzeige sind durchdachte Funktionen und erfüllen ihren Zweck. Wählt man statt der gezeigten schwarzen Variante die Weiße, betrifft dies übrigens auch die Box. Es gibt aber auch optionale Silikon-Hüllen, welche bei Bedarf etwas Farbe ins Spiel bringen können.

Die Verarbeitung und Materialwahl ist beim Gehäuse sowie den Stöpseln gut getroffen. Besonders bei den In-Ears macht sich das positiv bemerkbar. So sind sie mit je 4,6g nicht nur besonders leicht, sondern auch IP5X zertifiziert. Damit steht einem Einsatz nicht nur in gelassener Umgebung nichts im Wege, sondern auch beim Sport können die Fliegengewichte auftrumpfen. Der Halt ist aufgrund des geringen Gewichts sowie der Auswahl an Tips als bequem zu bezeichnen. Auch beim Klang kann man von Bequemlichkeit sprechen. Denn die Melomania 1 verzichten zwar auf derben Tiefgang, lösen dafür in den Mitten und Höhen sehr gut auf. Bemerkenswert ist zudem die Ausdauer, die die Kopfhörer an den Tag legen. Die Herstellerangaben von neun Stunden wurden beinahe erfüllt bzw. könnten bei geringerer Lautstärke sogar tatsächlich erfüllt werden.

Der Preis von ~130€ erscheint in Anbetracht der dargebotenen Leistung angemessen. Führt man sich zu Augen, was Apple für die AirPods verlangt, erscheinen die Cambridge Audio Melomania 1 sogar als regelrecht günstig. Auf der anderen Seite kommt aber auch aus Fernost einiges an Konkurrenz, welche zum Teil noch deutlich günstiger ist. Wie diese einzustufen sind, können wir aber nicht sagen. So oder so, bei den Cambridge Audio Melomania 1 handelt es sich um ein Top-Produkt, was wir mit dem entsprechenden Award würdigen. Die Kopfhörer kann man übrigens auch bei Amazon kaufen.

 

 

Cambridge Audio Melomania 1

Leicht, bequem, ausdauernd - Kabellose In-Ear Punktlandung, 30.06.2019
Pro
  • Detailreiche Wiedergabe...
  • wertige Verarbeitung und Materialien
  • sehr leicht
  • lange Akku-Laufzeit
  • umfangreiche Bedienmöglichkeiten
  • IP5X zertifiziert
Contra
  • ... mit kaum Tiefgang
  • keine App/Equalizer
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