Das Soundbar-Lineup aus dem Hause LG dürfte speziell für OLED-TV-Kunden von Interesse sein. Mit diesem Hintergrund hat der Hersteller die LG DSC9S vor einiger Zeit auf den Markt gebracht, die besonders für OLED-TVs der C-Serie aus 2022, 2023 und 2024 geeignet ist, da eine spezielle Halterung mitgeliefert wird. Was diese 3.1.3-Kanal-Klangriegel sonst noch leisten kann, klärt unser Testbericht.
Die DSC9S ist keine Produktneuheit in diesem Sinne mehr, aber wahrlich eine spannende Alternative, möchte man seinen LG OLED der C-Serie elegant mit einer Soundbar verschmelzen. Selbstredend stehen auch wichtige akustischen Buzzwords wie Dolby Atmos mit auf der Habenliste der 3.1.3 Soundbar, die zugleich auch potenten Subwoofer mitgeliefert bekommt. Als reine Leistungsbezifferung werden hier 400 Watt angegeben, wobei der Löwenanteil dem Tieftöner zugeschrieben werden kann.
Eine DTS:X Zertifizierung sowie IMAX Enhanced sind ebenfalls al Bord. LG WOW Orchestra muss als Feature ebenfalls genannt werden. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, die Soundbar parallel mit den Lautsprechern des TVs agieren zu lassen. Weitere AI-Modi sollen zudem auch für eine intelligente Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten sorgen – Stichwort Raumkalibrierung. Auch werden an Hand der Inhalte jetzt Genre (Sport, Film etc.) erkannt und entsprechende Frequenzbereiche für eine bessere Klangdarstellung angepasst.
Preislich ist die Soundbar unter etwas schwierigen Bedingungen gestartet, hatte diese zu Beginn doch eine vergleichsweise hohe UVP von 1050 Euro. Damit rangiert man in den jeweiligen Spitzenmodellen mit 11-Kanälen und physischen Rear-Speakern (…) zwischenzeitlich wird der Klangriegel für um die 450 bis 500 Euro angeboten, was das Produkt nochmals in ein ganz anderes Licht rücken lässt.
Einige interessante Bundle-Angebote zusammen mit der aktuellen G- und C4-Generation werden auf der LG-Homepage angeboten und sind immer einen Blick wert, da sie mitunter stark rabattiert sind:
Beim Lieferumfang ist ebenfalls alles mit dabei was es benötigt um die Anlage in Betrieb zu nehmen. Von den passend abgewinkelten Stromsteckern, bis hin zum optischen Toslink- als auch HDMI-Kabel gibt es kein Fehlen. Der Anwender kann direkt loslegen. Für eine etwaige Wandmontage der Rück-Lautsprecher liegen auch passende Wandhalter mit dabei, die man daran montieren kann. Die Fernbedienung gibt es ebenfalls zu nennen, aber die schauen wir uns auf der nächsten Seite nochmal genauer an.
Darüber hinaus befinden sich aber auch die Zusatzhalterungen mit im Lieferumfang, was die DSC9S überhaupt zu etwas Besonderem werden lässt und nicht die x-te Soundbar in diesem Bereich ist. Damit lässt sich der Schallwandler perfekt in die genannten OLED-Modelle der C2, C3 und C4-Generation integrieren, sodass eine perfekte Wandmontage oder auch Sockelaufstellung erfolgen kann. Dazu im Detail dann im Laufe des Artikels aber gleich mehr.
Leider macht LG im Vergleich zu vielen anderen Produkten bei den verbauten Chassis-Einheiten bzw. zu den jeweiligen Größen keinerlei Angaben, sodass diese leer bleiben im Datenblatt. Alle wichtigen Eckpunkte finden sich nachfolgend nochmal aufgelistet.
Soundbar im Überblick | |
Bezeichnung | LG DSC9S Soundbar |
Preis | ~450,- EUR (Straßenpreis) ~1099,- EUR (UVP) |
Garantie | 2 Jahre |
Hersteller-Homepage | www.lg.com |
Maße | Soundbar: 975x63x125mm (BxHxT) Subwoofer: 221x390x313mm (BxHxT) |
Gewicht | Soundbar: 4,1 Kg Subwoofer: 7,8 Kg |
Design | 3.1.3 Kanal |
Frequenzband | keine Angaben seitens LG |
Anschlüsse | ▪ 1x HDMI (Eingang) ▪ 1x HDMI (Ausgang) ▪ 1x Optisch (Toslink) ▪ 1x USB (Typ-A) |
Gesamtleistung | 400 Watt (Peak) |
Sonstige Features | Bluetooth 5.0 4K-Pass-Through mit HDR (Dolby Vision, HDR10) AI Sound Pro, Dolby Atmos, DTS:X, Standard, Cinema, Game 24 Bit / 96 kHz Raumkalibrierung |
Audio-Formate | LPCM, Dolby Atmos, Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus, Dolby Digital, DTS:X, DTS-HD Master Audio, DTS-HD High Resolution, DTS Digital Surround, AAC/AAC+ |
Unterstützte Dateiformate | MP3, AAC, FLAC, OGG, WAV |
Die Optik orientiert sich ganz klar an das aktuellen OLED-Lineup der 2022er Modelle und passt wie der Deckel auf den Top. Farblich als auch bei der Materialwahl sind die Soundbar und ein etwaiger OLED die perfekte Ergänzen – jedenfalls unter optischen Gesichtspunkten. Auch wenn überwiegend Kunststoff verwendet wird, ist dieser sehr gut und schick verarbeitet worden bzw. präsentiert sich auch nicht gleich als solcher. Die Oberseite wirkt, als hätte man hier poliertes Aluminium verarbeitet, was sich zugleich wie eine Art Form um die Technik herumbewegt. Markant zu sehen an der rund 120 Zentimeter breiten Soundbar sind die drei Up-Firering-Lautsprecher, die eben für die Bespielung der Höhenkanäle zuständig sind.
Direkt hinter dem dritten Höhenlautsprecher befinden sich auch die Steuerungstasten die sensitiv und ohne mechanisches Feedback reagieren. Jene Buttons werden zum Teil auch für die Einrichtung der App-Steuerung benötigt.
Die mitgelieferte Fernbedienung liegt sehr gut in der Hand und ist auch kein „abgebrochener Zwerg“ oder Notbehelf wie manch andere, sondern kann als vollwertige Steuereinheit betrachtet werden. Sie bietet alle notwendigen Schalterelemente, ohne zu viel oder zu wenig davon anzubieten. Sound-Modi und Profil-Settings lassen sich darüber steuern, sowie aber auch die Eingangsquellen schnell umschalten. Selbiges gilt natürlich auch für das Wichtigste, die Anpassungen des Pegels. Damit ist schon alles gesagt (…)
Die Anschlussvielfalt hält sich vergleichsweise in Grenzen. Ins Gehäuse vertieft und etwas verschachtelt finden sich zwei HDMI-Ports. Wobei einer davon als Eingangsquelle von weiteren Zuspielern hin zum TV-Gerät agiert. Wenn man hier alle Ports belegt dürfte es allerdings schnell eng werden, da eben dieser Bereich eine Winkelung voraussetzt, was nicht ganz optimal gelöst zu sein scheint.
In einem weiteren Bereich lässt sich dann noch ein optisches Kabel (TOSLINK) verbinden. Das war es dann auch mit den physischen Anschlussmöglichkeiten. Per Funkübertragung stehen dann noch Bluetooth 5.0 mit den Codecs SBC und AAC zur Verfügung. Des Weiteren ist auch WiFi mit an Bord, sodass die Soundbar per Alexa Sprachbefehle gesteuert werden kann. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für Google Chromecast und AirPlay 2, sodass die Soundbar theoretisch in einem Multiroom-Verbund agieren könnte. Spotify Connect wird im Übrigen auch unterstützt.
In einem weiteren Bereich lässt sich dann noch ein optisches Kabel (TOSLINK) verbinden. Das war es dann auch mit den physischen Anschlussmöglichkeiten. Per Funkübertragung stehen dann noch Bluetooth 5.0 mit den Codecs SBC und AAC zur Verfügung. Des Weiteren ist auch WiFi mit an Bord, sodass die Soundbar per Alexa Sprachbefehle gesteuert werden kann. Das gleiche gilt im Übrigen auch für Google Chromecast und AirPlay 2, sodass die Soundbar theoretisch in einem Multiroom-Verbund agieren könnte. Spotify Connect wird im Übrigen auch unterstützt.
Der große Subwoofer macht ebenfalls einen schicken Eindruck, arbeitet mit einem nach vorn gerichtetem Bassreflex-System und fügt sich ebenfalls 1:1 in die Optik der restlichen Komponenten ein. Leider gibt der Hersteller nicht an, welchen Durchmesser das Tieftonchassis hat. Die Abdeckung lässt es aber erahnen, da sie seitlich deutlich sichtbar platziert wurde. Damit kommen wir auf der nächsten Seite auch zum Praxistest bzw. dem Klangcheck der Anlage.
Kommen wir nochmal zu den Halterungen. Am Beispiel des C3 sieht man deutlich, dass es zwei Versionen geben wird. Einmal als Standausführung und eine für die Wandmontage. Mit den im Lieferumfang enthaltenen Bauteilen kann man den TV (mitsamt Soundbar) nahtlos integrieren, sodass optisch eine Symbiose entsteht und wahlweise die Wand oder ein Schrank für die Aufstellung verwendet werden kann. Als Material wird massives Metall verwendet, sodass man hier auch von einem sehr sicheren Stand sprechen kann und keinerlei Angst haben muss, dass der TV gar umfällt.
Eine Restriktion muss man allerdings beachten, die Art und Weise dieser Soundbar-Montage ist nur bei den Ausführungen der C2, C3 und C4-Serien möglich, bzw. in den Größen 55, 65 und 77 Zoll. Alle anderen Modelle können nicht verwendet werden.
Die Einrichtung geht wieder hervorragend einfach von der Hand, die Symbiose aus LG TV und Soundbar ist erstklassig. Umstellen im Menü und los geht es, keine Detailanpassungen in tiefen Untermenüs sind notwendig.
Die Zuspielung haben wir mit zahlreichen Dolby Atmos Testfiles, aber auch den bekannten Filmtiteln absolviert. Die Immersion, welche bereits ohne aktive Rear-Lautsprecher erzielt wird, ist beachtlich. Die Ortbarkeit der jeweiligen Pegel und Geräusche ist erstklassig. Ob, Links, Rechts oder zentriert, das arbeitet die Soundbar bereits in diesem Stadium sehr gut heraus. Das gleiche gilt dann auch für die Höhenkanäle, die dank zur Decke gerichteten Lautsprecher bereits sehr gute Arbeit verrichten.
Aufstellung vor einem LG OLED83C37LA ohne integrierten Standfuß
Die Wiedergabe haben wir im Cinema-Profil durchgeführt. Wie bei allen Soundbars dieser Gattung darf man keine Immersions-Wunder erwarten, dazu fehlt es einfach an den physischen Rückkanälen. Wer diese nicht gewohnt ist, wird aber sehr erstaunt sein, was über Pegelreflektionen schon möglich ist. Dies haben wir schon bei einigen anderen Soundbars wie der Sennheiser Ambeo Plus oder der JBL Bar 500 attestieren können.
Die Filmdarstellung ist auch im Zusammenspiel mit dem sehr potenten Subwoofer wieder sehr gut, wirkt homogen und nicht zu sehr ins basslastige abgestimmt. Gerade Actiontitel bereiten mit der Anlage wieder massig Spaß, packt das System bei Explosionen und sonstigen Szenen richtig zu. Aber auch die immer so wichtige Dialogverständlichkeit kann hier für positive Aspekte sorgen und verschluckt nichts oder dergleichen. Wer es puristisch mag, der kann natürlich auch noch ein entsprechendes „unverfälschtes“ Klangprofil auswählen.
Wer ein akustische Detaileinstellung vornehmen möchte, der kann dies mittels der LG App umsetzen. Diese bietet zahlreiche Einstellungen in diesem Bereich, sowie aber auch die Möglichkeit der Nutzung von weiteren Smart-Diensten.
Gut und angenehm kann die DSC9S auch bei der Musikwiedergabe zu Werke gehen. Im Grunde genommen lässt sich die o.g. Einordnung auch auf die Musikwiedergabe portieren. Sicher bekommt man hier keinen audiophilen Feingeist geboten, aber für eine Party-reichhaltige sowie aber auch Lounge-artige Beschallung nach dem Feierabend, ist die Soundbar mehr als nur geeignet. Hier macht es auch Spaß die gute Stimmendarstellung sowie auch punktuellen Einsätze vom Subwoofer mitzunehmen.
Sehr cool ist auch das Zusammenspiel aus TV-Lautsprecher und der Soundbar. LG nennt dieses Feature WOW Orchestra. Dabei schalten sich die TV-Schallwandler zu einem Verbund hinzu und unterstützen diese. Keinesfalls zu aufdringlich, sondern genau so, dass die Bühnenstaffelung nochmals größer, präsenter und vor allem klarer in der Darstellung herüberkommt. Zudem erkennen die LG TVs die Soundbar als solche und schalten weitere Menüpunkte frei.
Verschiedene Quellen werden mit anderen Farben signalisiert
Gut und angenehm kann die DSC9S auch bei der Musikwiedergabe zu Werke gehen. Im Grunde genommen lässt sich die o.g. Einordnung auch auf die Musikwiedergabe portieren. Sicher bekommt man hier keinen audiophilen Feingeist geboten, aber für eine Party-reichhaltige sowie aber auch Lounge-artige Beschallung nach dem Feierabend, ist die Soundbar mehr als nur geeignet. Hier macht es auch Spaß die gute Stimmendarstellung sowie auch punktuellen Einsätze vom Subwoofer mitzunehmen.
Wie auch schon bei den anderen LG Soundbars, welche bei uns auf dem Prüfstand waren, bspw. die LG DSN7CY 3.0.2 oder die LG DS95QR, hat auch das aktuelle Testmodell wieder eine App mit dazu bekommen.
Auf der nächsten Seite kommen wir zum Fazit.
Die LG DSC9S ist eine Mehrkanal-Soundbar (3.1.3) mit einigen Funktionen, die über die klassischen in diesem Segment hinausgehen. Natürlich bekommt man als Anwender das, was auch unzählige anderen Hersteller in diesem Preissegment und Kategorie zu bieten. Klanglich steht der Klangriegel extrem solide und immersiv dar, dass haben wir im Praxisbereich ausführlich analysiert.
Sehr spannend ist aber die physische und auch funktionelle Integration in Kombination mit LG OLED TV-Geräten. Denn nicht nur als Standfuß, sondern auch für die Wandmontage kann das Setup genutzt werden, denn die entsprechenden, sehr massiven Halter, werden hier direkt mitgeliefert. Bei der Kompatibilität können Anwender auf die Versionen C2, C3 und C4 in 55, 65 und 77 Zoll zurückgreifen – dafür ist das Setup ausgelegt.
Kritik gibt es nur beim sehr überschaubaren Anschlusspanel zu melden, welches zudem auch wieder sehr eng und verwinkelt realisiert wurde. Preislich muss man sagen, erscheint die Soundbar mitsamt dem umfangreichen Zubehör inzwischen eine echte Empfehlung zu sein. Der Durchschnittliche Marktpreis beträgt rund 500 Euro, was sehr fair erscheint und die gebotene Leistung absolut gerechtfertigt.
Kaufen kann man diese u.a. bei Amazon – oftmals auch zum Bestpreis. Wer möchte aber auch bei LG direkt zuschlagen:
LG DSC9S - 3.1.3 Dolby Atmos Soundbar