Mit dem neuen Sony BRAVIA 8 II möchten die Japaner wieder an die Spitze des TV-Segments zurückkehren. Gleichermaßen hat man mit der Vorstellung der aktuellen Generation sein eigenes Portfolio überarbeitet und konsolidiert. Auch wenn die Namensgebung es nicht direkt hergibt: Der BRAVIA 8 II ist das aktuelle Top-Modell von Sony.
Wer sich für einen Sony-TV der 2025er-Modellgeneration interessiert, der muss aktuell genauer hinschauen. Hier gibt es nämlich ein paar wichtige Details zu beachten. Aber dazu gleich mehr … In der aktuellen OLED-Riege der 2025er-Modelle stehen natürlich die bekannten Modelle wie der LG G5 (zum Test) oder ein Panasonic Z95B ganz hoch im Kurs und liefern hier die vermeintlichen Bestwerte. Aber auch Sony hat in diesem Jahr einen OLED-TV im Angebot, der sich aber im Vergleich zum Vorjahresmodell bzw. zu den genannten unterscheidet.
Der Sony BRAVIA 8 II (K65XR8M2) ist nämlich nicht der 1:1-Nachfolger vom BRAVIA 8 aus dem Jahr 2024. Jener hat bekanntlich ein W-OLED-Panel von LG Displays verbaut bekommen, beim BRAVIA 8 II (oder auch Mk2 genannt), verbaut man ein QD-OLED der 4. Generation. Der BRAVIA 8 (mit dem W-OLED) wird im Handel weiterverkauft, hier heißt es also genau hinschauen. Innerhalb des Line-Ups positioniert sich aber aktuell (noch) der BRAVIA 9 über unserem Testgerät, dabei handelt es sich aber um einen Mini-LED-TV. Der Sony A95L aus dem Jahr 2024 wird jetzt vom BRAVIA 8 II abgelöst.
Ein wenig schade und enttäuschend zugleich: Den neuen Mk2 wird es ausschließlich in 55 und 65 Zoll geben. Eine 77 Zoll Version wäre für viele absolut wünschenswert gewesen, gerade auch mit dem Wissen, was das Gerät leisten kann und wir im Artikel festgehalten haben – aber dazu später dann mehr.
Bei den weiteren Ausstattungs-Features kommen ebenfalls einige Nettigkeiten zur Nennung. Die Bildberechnung wird vom XR-Prozessor übernommen, dem man als Feature das XR Triluminos Max, den XR Contrast Booster 25, XR Clear Image und XR OLED Motion als Funktion zur Seite gestellt hat. Hinter diesen Marketing-Worten verbergen sich die üblichen Verdächtigen wie eine Zwischenbildberechnung, die automatische Helligkeitsanpassung mittels eines Sensors und eine Kontrastverstärkung. Die Bilddarstellung selbst wird maximal in 120 Hz bei 4K durchgeführt. Blickt man sehr kritisch auf den TV, könnte man attestieren, dass diese „Voraussetzung“ schlechter ist, als bei der Konkurrenz, die teils mit bis zu 165 Hz oder gar mit 244 Hz (bei Full-HD) darstellt.
VRR und ALLM zählen ebenfalls zur Habenliste, sowie ein Schnellmenü, welches mittels Hotkey ein Overlay für die Gaming-Settings zur Verfügung stellt. Leider bekommt man als Anwender nur zwei HDMI 2.1 Ports geboten, da sind andere Hersteller schon etwas kompletter ausgestattet.
Beim Preis kommuniziert Sony eine UVP von 3299 Euro für das 65 Zoll Gerät, die 55 Zoll Ausführung ist mit 2599 Euro bepreist. Die Marktpreise liegen inzwischen aber schon deutlich darunter und sind inzwischen weitaus erschwinglicher geworden.
Sony BRAVIA 8 II - 55 Zoll (K55XR8M2) 2199,- EUR | |
120 Hz, ~2000 Nits, Google TV | ![]() |
Sony BRAVIA 8 II - 65 Zoll (K65XR8M2) 2699,- EUR | |
120 Hz, ~2000 Nits, Google TV | ![]() |
TV im Überblick | |
Name | Sony BRAVIA 8 II (K65XR8M2) |
Preis | 2400,- (Straßenpreis) |
Garantie | 2 Jahre |
Hersteller-Homepage | https://www.sony.de/ |
Gewicht ohne Standfuß | 24,2 Kg (mit Standfuß) 22,9 Kg (mit Standfuß) |
Maße | 144 x 83 x 3,4 cm (mit Standfuß) |
VESA | 300 x 300 |
Display | OLED |
Display-Typ | QD-OLED |
Panel-Größe | 65 Zoll |
Bildfrequenz | 120 Hz |
HDR-Formate | Dolby Vision, HDR, HDR10, HLG Calman Ready, IMAX Enhanced, Netflix Calibrated Mode, Prime Video Calibrated Mode |
Sound | 50 Watt Sound-System |
Betriebssystem | Google TV |
Anschlüsse | 2x HDMI 2.1 (4K @ 120Hz) 2x USB, CI+, opt. Tonausgang, LAN Wi-Fi 6 / 802.11ax |
Tuner | 2x DVB-C/-T/-T2/-S/-S2 HEVC (H.265) |
Sonstiges | Standfuß ab Werk mitgeliefert |
Das Gehäuse respektive das Design des TVs ist wirklich elegant und schlank gestaltet worden. Wer möglichst wenig Technik um sein Panel, dafür eine gewisse Eleganz erhalten möchte, der ist hier goldrichtig. Gerade einmal 3,5 Zentimeter ist das Gehäuse nach hinten in der Tiefe dick. Auf der Rückseite kommt das bekannte Sony-Kacheldesign zur Geltung. Auch sichtbar sind die Öffnungen für die verbauten Lautsprecher-Chassis sowie die dazugehörigen Bassreflex-Kanäle.
Die beiden verschraubten Standfüße tragen ebenfalls zum sicheren Auftreten mit bei. Wie man sich schon denken kann, lassen sich diese in der Höhe variieren, sodass darunter eine Soundbar Platz nehmen kann und nicht in das Bild ragt. Wer dies nicht vorhat, schraubt die Füße einfach in der tieferen Position an. Hier in den Abbildungen noch nicht zu erkennen, sind die weiteren Verblendungen, die der Hersteller mitliefert, sodass auch die Rückseite eine „cleane Ansicht“ erhält.
lassen sich in zwei Höhenpositionen anbringen - die Standfüße aus Metall
schicke Standfüße aus Metall - sorgen perfekten Stand des TVs
Auf Rückseite dann auch verkleidet und nichts mehr sichbar - sofern man möchte
Ein sinnvolles Detail findet man auch beim Stromkabel. Ein Detail, welches viele Hersteller vernachlässigen, wurde von Sony sinnig bedacht. Der Kaltgerätestecker ist gewissermaßen als Verlängerung ausgeführt und kann nach Belieben dann mit einem passenden Kabel in die Steckdose angeklemmt werden. So ergibt sich eine größere Flexibilität beim Aufstellen des Gerätes.
Stromkabel - per Verlängerung anpassbar
Wer sich bis jetzt dachte, dass dieser Sony ein weiterer TV sei, der zwingend eine Sound-Anlage benötigt, weil die Werksbestückung gerade mal für einen Nachrichtensender lang, der liegt komplett falsch. Die 50 Watt als Systemleistung (15W + 15W + 10W +10W) klingen auf dem Papier gar nicht viel, aber das, was die Japaner hier akustisch umgesetzt haben, überrascht in allen Belangen.
Wie wir es schon von früheren Modellen von Sony kennen, agiert das Panel als Aktuator (2x) oder besser gesagt als Schallfläche wie eine Lautsprecher-Membran. Natürlich sitzt die Schallquelle dahinter, aber durch das Anregen des davorliegenden Glases bekommt man eine extrem breite und füllige Klangbühne geboten. Unterstützt wird das Ganze dann noch von rückwertig verbauten Tieftönern, die im unteren Frequenzbereich ebenfalls aktiv sind. Das Resultat des Ganzen ist ein wirklich überzeugendes Klangsystem, dass bereits out of the box bereit für Filmabende ist.
Wem das dann immer noch nicht genügt, der kann durch ein cleveres Zusammenschalten von Soundbar und Subwoofer, sowie auch Rear-Speaker, den TV im Klangbereich sinnig erweitern. Dabei fungiert jener gewissermaßen als Center-Speaker, ähnlich wie wir es vor einiger Zeit schon bei der Sony HT-A9 Sound-Lösung vorgestellt haben. Des Weiteren kann im Einrichtungsprozess des TVs eine Einmessung vorgenommen werden, sodass sich der Klang an die eigenen Gegebenheiten anpasst.
Sony BRAVIA System 6 Soundbar - mit erhöhter Fußposition des TVs
Wie schon weiter vorn im Beitrag thematisiert, lassen sich die Standfüße höher verschrauben, sodass eine Soundbar vor dem Panel dann Platz nehmen kann. In der Abbildung befindet sich das ebenfalls neue Sony BRAVIA System 6, welches perfekt matcht.
Der Klang ist, gemessen an der Erwartungshaltung, die man (unwissend) hat, ausgezeichnet und absolut überzeugend. Es lässt sich eine klare Kanal-Differenzierung von links und rechts erkennen, die einzelnen Frequenzbereiche im Mitten-, Hoch- und Tieftonbereich kommen gut zur Geltung und das Wichtigste: Der Ton klingt auch über die Dauer eines Spielfilms hervorragend, ohne das es störend wird.
Selbst Action-geladene Filmstreifen mit vielen akustischen Pegelvariationen lassen sich sehr angenehm anschauen. Auch die Dialogverständlichkeit ist hervorragend. Was mir auch aufgefallen ist: Man mischt der Tonspur einen gewissen cineastischen Charakter bei, den man eigentlich sonst nur aus Kinos kennt. Das klingt jetzt vielleicht etwas ungewöhnlich, ist aber meine subjektive Einschätzung dazu und macht gerade bei Filmen, besonders viel Spaß.
Kritik muss sich das Gerät im Anschlussbereich gefallen lassen. Abgesehen von den „nur“ zwei HDMI 2.1 Ports (4K – 120Hz), geht es hier verdammt eng zu. Sollte man sich dazu entscheiden, die Abdeckungen anzubringen, wird die Kabelausführung mit gerade mal 4 cm sehr knapp. Wie man auf den Bildern auch erkennen kann, müssen alle Kabelstränge eine sehr enge Biegung vollziehen, sofern man hier nicht mit 90-Grad-Winkelstücken arbeitet. Das ist dann mitunter der Preis für die „cleane Eleganz“. Im Detail bekommt man als Anwender aber 2x USB, CI+, einen opt. Tonausgang, LAN Wi-Fi 6 / 802.11ax und einen Dopper-Tuner (2x DVB-C/-T/-T2/-S/-S2 HEVC (H.265)) geboten.
Der Käufer bekommt direkt zwei Fernbedienungen mitgeliefert – was natürlich sehr erfreulich ist, wenn man u.a. die Geschichte rund um die aktuelle LG-Fernbedienung der 2025er-Modelle kennt (…) Man kann also wählen zwischen einem smarten Ableger, der intuitiv aufgebaut ist, und einer doch sehr technischen Ausführung. In beiden Fällen wird der Anwender sehr zufrieden sein.
Für die Dauer unseres Tests hat sich überraschender Weise die „smarte Version“ als sehr gut herauskristallisiert. Die Steuerung des Gerätes, der Settings und der vielen Streaming-Inhalte funktionierte ausgesprochen gut. Abgesehen vom fehlenden Tastenfeld dafür gibt es ja die zweite Ausführung, gibt es hier nichts zu bemängeln. Beide Ausführungen sind recht kompakt, in der Haptik aber wertig ausgeführt.
Zentraler Bestandteil des TVs wird weiterhin Google TV sein. Mit einher gehen werden zahlreiche Updates, zu denen u. a. jetzt Kinderprofile gehören, die Google Photo-Gallerie als Bildschirmschoner usw. Der generelle Funktionsumfang dieses Betriebssystems sollte allgemein bekannt sein. Die Steuerung ist flott und lässt sich angenehm steuern.
Wie so oft, findet hier eine gewisse Verzahnung der Google-Basis sowie der eigenen Menü-Overlays statt. Auch das funktioniert gut und die eigene Steuerung geht innerhalb einer kurzen Eingewöhnungszeit sehr gut von der Hand.
Google Menü-Overlay (oben)
Wer als eingefleischter Panasonic-Fan oder Nutzer sich das erste Mal durch die Struktur wählt, der dürfte ein Weilchen benötigen, um sich zurechtzufinden, wurde diese ja gänzlich überarbeitet und ist zugleich auf die rechte Seite gewandert. Die Fülle an Funktionen und Settings ist aber nicht weniger geworden, sondern dank der zahlreichen, teils neuen Bildmodi, im Umfang eher noch angewachsen.
Vergleicht man die Menüs, wird man im Nachgang feststellen, dass die neue GUI schon deutlich intuitiver ist als noch bei den Vorgängermodellen. Im Bereich der HDR-Darstellung sowie der detaillierten Farbanpassung wird den Anwendern eine Fülle an Einstellungsdetails geboten, die noch das letzte Quäntchen an Personalisierung und Darstellungsqualität herausholen lässt.
Neben den zahlreichen Abstufungen in Bildsettings für HDR und SDR, lassen sich auch die Parameter für die Zwischenbildberechnung in etlichen Abstufungen variieren oder gar ausschalten. Auch ein nettes Detail, ob nun privat oder für Händler: Ein dediziertes Calman Ready Connect Menü lässt sich aufrufen und die Software innerhalb von Sekunden mit dem TV-Gerät für die Kalibrierung koppeln.
Deutlich weniger umfangreich geben sich die Einstellungsmöglichkeiten bei der Ton-Ausgabe. Abgesehen von der Akustikeinmessung die während des Ersteinrichtungsprozesses stattfindet, kann man nicht mehr sehr viel nachjustieren. Einen Equalizer oder dergleichen bietet das Menü hier nämlich nicht an. Vielmehr wird vieles über Audio-Presets geregelt. Wie wir aber schon besprochen haben, ist das Klangerlebnis trotz dessen sehr überzeugend.
Automatische Einmessung während der Ersteinrichtung
Natürlich steht auch das Thema Gaming bei Sony im Fokusm, gerade als Hersteller einer der beliebtesten Konsolen der Geschichte… Der TV erkennt automatisch die oder eine angeschlossene Konsole gleichermaßen. Man kann über das Hotkey-Menü die Gaming-Bar öffnen, die weitere, spielebezogene Parameter anbietet.
Im direkten Konkurrenzvergleich bietet der BRAVIA 8 II lediglich 120 Hz, realistisch betrachtet benötigt man diese aktuell eh nicht, da die Konsolen diese auch gar nicht unterstützen. PCs mit diesem Leistungslevel, bewegen sich preislich oberhalb der 3000 Euro Marke – also alles eine Abwägungsfrage. ALLM (Auto Low Latence Mode) ist ebenfalls mit an Bord.
Etwas tricky hat sich das Finden der idealen HDR-Einstellung herausgestellt. Da wo andere Hersteller wie LG oder Panasonic mit einer automatischen Dolby Vision Gaming Erkennung arbeiten, muss man beim Sony-Gerät ein wenig in den Settings herumprobieren, das Farbprofil anpassen und ggf. auch die Farbwerte ändern, bis die gewohnte Farbbrillanz einer HDR-Darstellung in Erscheinung tritt. Es scheint, als ziele man eher ein wenig mehr auf Casual-Gamer ab, die nicht den Fokus auf das letzte Quäntchen in HDR-Darstellung herauskitzeln wollen. Hier wäre mehr Detailtiefe in den Settings wünschenswert gewesen.
PS5 unterstützt alle Parameter fürs perfekte Spieleerlebnis
XBOX Series unterstützt alle Parameter fürs perfekte Spieleerlebnis
erstklassige Bilddarstellung bei Tag und Nachtszenen
Auf der nächsten Seite werfen wir einen detaillierten Blick auf die Tuner-Einstellung im SAT-Bereich.
Der Sendersuchlauf ist ebenfalls sehr detailliert ausgeführt und man kann hier breitspurig seine Präferenzen hinterlegen, um das entsprechende, terrestrische Signal einzufangen. Die Screenshots geben dazu auch sehr viele Rückschlüsse preis. Letztlich ist das Anpassungsfeld einfach und verständlich aufbereitet. Der Suchlauf selbst benötigt rund 10 Minuten, bis er abgeschlossen ist.
In unserem Darstellungsfall haben wir uns für die Single-Tuner-Variante entschieden, die sich auch schnell und intuitiv zu Ende bringen lässt. Wählt man bspw. IP-TV als Empfangsart, wird im Netzwerk oder anderweitig ein entsprechender Server gesucht. Auch hier gibt es zahlreiche Einstellungsmenüs, die man noch als „alte Panasonic-Bausteine“ wiedererkennt und die erhalten geblieben sind.
Das allgemeine Handling des TV-Gerätes kann als absolut tadellos und komfortabel bezeichnet werden. Das OS läuft sehr flott, ist vollgepackt mit Streaming-Möglichkeiten und bietet darüber hinaus noch einige Funktionen. Was aber wirklich hervorragend ist, das ist die Bildqualität. Nicht nur die nachfolgenden Messergebnisse attestieren das, sondern auch die wirklich subjektiv empfundene Darstellungsgüte verschiedener Inhalte, ob nun nativ als 4K-Material oder per komprimiertem Stream – der Sony liefert hier ein Bild auf allerhöchster Güte ab. Verwendet wurde hier in allen Fällen das „Professional“ Profil, was dem Filmmaker Mode von anderen Herstellern gleichkommt, nur nicht so betitelt wurde.
Bildinhalte aller Art, welche zugleich auch mit Bravour die Leistung des QD-Panels hervorheben können, gibt es zuhauf. Im Star Wars Universum beheimatet haben wir uns einige Beispiele herausgesucht, aber auch aus dem Marvel-Universum. Wie man evtl. auf den Bildern erkennen kann, werden „Leuchtspots“ bei maximaler Panel-Helligkeit exzellent hervorgehoben. Ein Beispiel: Die Weltraumblaster bei Roque One haben solch eine Leuchtintensität, dass dieses „Huschen“ im Millisekundenbereich eine sehr hohe Immersion im Wohnbereich erzeugt. Die HDR-Abstufungen im Bereich des Mappings kann man nach seinem Gusto selbst definieren und ein wenig ausprobieren – aber, einige Sequenzen aus Guardians of the Galaxy Vol. 3 rufen hier gute Bildbeispiele hervor, die tadellos dargestellt wurden.
Im Bereich der Zwischenbildberechnung lässt sich auch sehr viel Positives berichten. Die Abstufungen sind ebenfalls umfangreich und können gerade bei Animationsfilmen voll und ganz ihre Stärken ausspielen. Wenn man es übertreibt mit der Intensität, sind aber auch marginale Artefakte zu erkennen, aber eher weniger als mehr. Gerade Cars 3 ist ein schönes Beispiel, bei dem die Wirkung zur Geltung kommt. Der Sony schafft es, den Soap-Effekt so umzuwandeln, dass es nicht vollends unrealistisch wirkt, sondern immer noch toll.
Tolles Beispiel für die Zwischenbildberechnung – Disneys Cars 3
Der Input Lag beim QD-OLED-Panel des BRAVIA 8 Mk2 ist im Vergleich zu allen von uns getesteten OLEDs der letzten Zeit marginal höher. Ein LG OLED G4 (zum Test) hat einen gemittelten Input Lag von 9,2 ms vorzuweisen. Beim Panasonic Z95A fällt dieser marginal höher aus und hat im Durchschnitt, aus den drei Messfeldern, 12,7 ms auf Tableau gebracht. Damit ist das Gerät aber immer noch voll und ganz gamingtauglich. Selbst ein LG OLED G5 (zum Test), erzielte keinen besseren Wert und landet bei 12,9 ms.
Der BRAVIA 8 II bringt einen gemittelten Wert von 16,5 ms zustande. Empfunden wurde das Spielerlebnis aber dennoch hervorragend, auch wenn das Panel vermeintlich doppelt so „langsam“ reagiert, wie das eines LG G4.
Die Farbdarstellung wurde im Professionell-Modus gemessen. Man liest in diesen Tagen immer von Superlativen, wie brillant und überzeugend das Bild sei. Das, was der Sony hier aber aufs Glas zaubert, hat uns überrascht – und zwar ganz gewaltig. Zwischen einem gemessenen Ergebnis und dem subjektiv Empfundenen gibt es mitunter auch immer noch ein paar Unterschiede, aber hier gleichen beide Parameter perfekt zueinander. Das Bild ist in allen Belangen hervorragend und nahezu perfekt in der Darstellung. Filmfreunde werden so absolut auf ihre Kosten kommen – das sieht einfach nur fantastisch aus.
ColorChecker Analyse HDR (oben)
Bestätigt wurde dieser Ersteindruck natürlich in allen Messdisziplinen. Im ColorChecker-Durchlauf ließen sich neue Bestwerte erzielen. Im HDR-Bereich fällt die Farbdarstellung exzellent aus. So ermittelten wir einen Avg DE2000 von 0,46. Auch im SDR-Bereich (unten) ließ sich eine sehr geringe Abweichung vom Avg DE2000 von 0,81 nachweisen.
ColorChecker Analyse SDR (oben)
Im Messbereich der Farbraumdarstellung wurde es dann nochmal spannender. So ließ sich der BT.2020-Farbraum zu rund 88,2% darstellen, was für ein OLED-Panel dieser Generation einen erstklassigen Wert darstellt. Der DCI-P3-Farbraum weist letztlich ebenfalls einen hervorragenden Wert von 98,57 % auf. QD-OLED typisch wird der P3-Farbraum fast perfekt abgedeckt, und zwar zu 99,97 % – mehr geht eigentlich gar nicht!
BT.2020 Farbraum wird zu durchschnittlich 88,4 % abgedeckt
DCI-P3 Farbraum wird zu durchschnittlich 99,97 % abgedeckt – referenzartige Darstellungswerte!
Ein kleines, aber wirklich wichtiges Detail trat in unserem konkreten Fall auf. Die Darstellung hatte, nicht immer sofort sichtbar, einen zu hohen Blaustich. Es bedarf hier nicht mal einer Neukalibrierung, sondern es genügt eine leichte Anpassung, welche wir nachfolgend.
Greyscale-Verlauf HDR-Bereich - präzise Verlaufskurve und nahe an der Referenzdarstellung
Wie äußert sich das Beschriebene jetzt nun? Die beiden nachstehenden Messkurven zeigen hervorragend auf, wie groß die bläuliche Abweichung in der Messkurve ist. Regelt man diese im Gain-Bereich 2-6 Punkte ab, ergibt sich eine nahezu perfekte Farbdarstellung (siehe zweite Messgrafik). Dieses Verhalten ließ sich im Professionell- und im Brilliant-Modus nachstellen.
Sollte heruntergestellt werden - der Blauwert
Greyscale-Verlauf SDR-Bereich - fasst perfekte Messkurve an der Referenz
LG G5 | Sony BRAVIA 8 II | LG G4 | Panasonic Z95A | |
Delta-E (weniger ist besser) | 1,25 | 0,81 | 1,08 | 1,33 |
HDR-Helligkeit (10%, in nits) | 2067 nits | 1681 | 1696 | 1643 |
UHDA-P3 Gammut | 99,5 % | 99,9 % | 98,7 % | 98,6 % |
Rec. 2020 Gammut | 81,2 % | 88,4 % | 75,1 % | 74,2 % |
Input Lag | 12,9 ms | 16,5 ms | 9,2 ms | 12,7 ms |
Bei der maximalen Helligkeit muss man ebenfalls differenziert betrachten. Zum einen messen wir mit dem Professionell-Modus und nennen ihn einfach Filmmaker Mode (obwohl er nicht so deklariert wurde) - und zum anderen wurde Brilliant-Modus gemessen.
Wie inzwischen bekannt, erzielen die Spitzengeräte, welche auf das 4-Layer-Tandem-Panel von LG Displays setzen, Spitzenwerte von rund 2500 nits. Was können wir also von der aktuellen QD-OLED-Generation erwarten? Sehr viel sogar! Stellt man sein TV-Gerät auf den Brilliant-Modus, ähnlich dem Vivid Mode von anderen Herstellern, ließen sich rund 2400 nits messen. Im 10%-Ausschnitt waren es dabei sogar immer noch 1693 nits.
Messergebnisse - Brilliant Profil
Messergebnisse - Professionell Profil
Wechseln wir auf den Professional Bildmodus, geht die Leuchtkraft merkbar zurück, ist aber immer noch auf einem sehr hohen Level einzustufen. Als Spitzenwert haben wir 1998 nits erfasst, im 10% Ausschnitt pegelte sich dies dann bei 1681 nits ein. Einem Wert, der vergleichbar mit der OLED-Generation (LG G4, Panasonic Z95A) aus dem Jahre 2024 ist – jedenfalls rein auf die Messwerte bezogen.
Peak Luminance | ||
Peak Luminance Window | 1% | 1998 nits |
Peak Luminance Window | 2% | 1995 nits |
Peak Luminance Window | 5% | 1990 nits |
Peak Luminance Window | 10% | 1681 nits |
Peak Luminance Window | 25% | 772 nits |
Peak Luminance Window | 50% | 436 nits |
Peak Luminance Window | 75% | 312 nits |
Peak Luminance Window | 100% | 250 nits |
Damit haben wir alle wichtigen Mess- und Teilbereiche abgehandelt und kommen auf der nächsten Seite zum finalen Testfazit.
Der Sony BRAVIA 8 II ist der bislang hellste Sony-TV! Im Test konnte er mit hervorragenden Messwerten, einer brillanten Bildqualität und einer tollen Audio-Ausgabe punkten. Das verbaute QD-OLED in 4. Generation stammt von Samsung Display und hat nichts mehr mit der Vorjahresversion (A95L) gemein. Besonders gut gefallen hat im Praxistest die hervorragende Bildqualität, die man nicht nur messen, sondern wirklich sehen konnte. Hier kann dann das verbaute Panel seine Stärken voll und ganz ausfahren und einen extrem breiten Farbraum darstellen.
Leider gibt es den TV ausschließlich in 55 und 65 Zoll, eine größere Variante wäre absolut wünschenswert gewesen. Wer mehr Bildfläche möchte, der muss zwangsläufig zur Konkurrenz greifen oder sich bei Sony im Mini-LED-Segment bzw. den Vorjahresmodellen umsehen. Abgesehen von diesem Aspekt, können wir den Sony BRAVIA 8 II absolut empfehlen – auf Grund seines überzeugenden Bildes wird er auch entsprechend von uns prämiert.
Käuflich erwerben kann man das 65-Zoll-Gerät für rund 2400 Euro.
Sony BRAVIA 8 II - 65 Zoll (K65XR8M2) 2400,- EUR | |
120 Hz, ~2000 Nits, Google TV | ![]() |
Sony BRAVIA 8 Mk2 (QD-OLED)