Test: PIEGA ACE Wireless - die neue Art des kabellosen Surround

Piega Ace Wireless Set newsEine wirklich einfache und innovative Mehrkanaleinrichtung dürfte bei der Zielgruppe mit großer Sicherheit ein hohes Maß an Interesse hervorrufen. Mit dem PIEGA Ace Wireless und dem Almando Hub standen zwei Produkte im Fokus, die genau hier ansetzen und die Art und Weise der Mehrkanal-Nutzung revolutionieren wollen. Wie sich das genau gibt, klären wir im folgenden Artikel auf.

 

 

Das Thema Heimkino dürfte in der Audiowelt wohl auch aktuell weiterhin sehr präsent sein. Wie uns die letzten Monate aber gezeigt haben, geht hier die Entwicklung stets weiter und metamorphiert sich aktuell weiter in Richtung "One Click Lösung", oder besser gesagt, der komfortable Nutzen steht immer mehr im Vordergrund.

An dieser Stelle treten gleich zwei Hersteller, respektive Produkte in den Vordergrund, die ein perfektes Matchup darstellen. Jene konnten wir uns umfangreich ansehen, anhören und ausprobieren. Welches Funktionsprinzip damit einhergeht und welche "Wunderlösung" letztlich beworben wird, das wird in den nächsten Zeilen möglichst leicht verständlich erklärt.

Ace 50 Wireless - Center und Subwoofer

Auf dem Weg hin zur Wireless-Mehrkanal-Nutzung hatten wir bisweilen schon mehrere Produkte und deren Funktionsweise vorgestellt. Unter anderem wäre hier die Nubert X-Connect-Technologie (zum Artikel / Video) zu erwähnen, im Hause Canton sieht man sich mit der Smart Plattform (zum Artikel) ebenfalls gut aufgestellt. Mit etwas kleineren Lautsprechern und eher im Soundbar-Segment vertreten, hatte Sony mit der HT-A9 Plattform ein spannendes System an den Start gebracht.

Ace 30 Wireless TX mit HDMI eARC

Die Ace Lautsprecher von der Schweizer Lautsprechermanufaktur PIEGA reihen sich nahtlos in diesen technischen Ansatz mit ein, haben aber zudem noch einen technischen Vorteil, denn sie nutzen den bisweilen wenig verbreiteten WiSa-Standard zur drahtlosen Signalübertragung.

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Ace 30 Wireless RX mit Netzwerk Daisy-Chain-Möglichkeit

Bevor wir hier in die weitere Funktionstiefe eintauchen, bedarf es ein wenig Erklärung rund um das Ace-Produktportfolio von PIEGA. Die Ace Wireless Lautsprecher sind in drei Ausführungen erhältlich. Einmal als Ace 50 Wireless (Standlautsprecher), Ace 30 Wireless (Rear / Kompaktmodell) und als Ace Center.  Innerhalb dieser Produkte muss man noch zwischen Tx- und Rx-Modelle unterscheiden, bei denen die Tx-Versionen die Lautsprecher mit der Aktiv-Technologie darstellen und die Rx-Ausführungen, lediglich als Empfänger agieren. Den Center-Speaker gibt es nur als Rx-Ausführung. Selbstredend komplettiert das Setup noch der Ace Sub Medium Wireless. Preislich staffeln sich alle wie folgt:

 

 

 

 

Die Kompakt- und Standlautsprecher-Ausführungen können auch als klassisches Stereopaar erworben werden, bei denen dann je ein Tx (Transceiver) und ein Rx (Receiver) mitgeliefert wird. Für einen Mehrkanal-Aufbau, wie wir ihn thematisch anstreben, werden nur Rx-Lautsprecher benötigt. Im Falle einer klassischen WiSa-Nutzung bedarf es in jedem Fall immer einen WiSA-fähigen Fernseher oder ein WiSa-Hub.

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Voll von den Produkten überzeugt: Alexander Greiner - CEO PIEGA und Martin Bühler - Marketing Manager / Produkt Management Vertrieb B2B

 

Almando Surround Decoder

Genau an dieser Stelle setzt jetzt ein bisweilen weniger bekannter „Baustein“ an, der ein vielfaches mehr an Funktionsumfang bietet. Die deutsche Firma Almando schickt sich hier an, besonders clevere Lösung für die Distribution von Mehrkanalsignalen anzubieten. Dies erfolgt in Form einer physischen Decoder-Box, die echte 5.1-Singnalverarbeitung (Dolby Digital, Dolby PL II, DTS Surround) umsetzt und dann mit besagtem WiSa-Standard an die einzelnen Lautsprecher verteilt. Der Surround-Hub ist auch für viele weitere Hersteller kompatibel und stellt zugleich eine sinnvolle Erweiterung dar. Auf der Homepage lassen sich noch weitere Informationen dazu nachlesen. Das System ist sehr betriebssicher und wenn es einmal eingestellt ist, prüft ein Algorithmus automatisch nach dem besten Tonsignal, was den User komplett entlastet. Faktisch eine Surroundanlage für den Genießer.

Almando Multiplay Surround Decoder 03

In unserem konkreten Anwendungsfall wurde der Multiplay Surround Decoder III + WiSa-HT verwendet. Um es einmal ganz salopp zu sagen, es ist im Grunde genommen der AV-Receiver „ohne Video“. Die Box selbst wird auf der Rückseite des jeweiligen TV-Geräts mittels VESA-Aufnahmepunkte montiert, im Regelfall per HDMI eARC verbunden und hat dadurch, das Audiosignal an die Hand bekommen, welches mittels der Dolby Chips decodiert und dann an die einzelnen Lautsprecher per Funk gesendet wird. Ohne zu viel zu verraten, der Funktionsumfang ist immens und beschränkt sich keinesfalls auf den geschilderten Fall. Auf den nächsten Seiten gehen wir hier tiefer ins Detail und zeigen auf, was diese Wunderbox alles zu leisten im Stande ist.

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Die Gesichter hinter Almando: Rudolf Redlich und Jürgen Amann

Auf der nächsten Seite werfen wir noch etliche Detailblicke auf die jeweiligen Produkte und erklären genau die Funktionsweise bzw. die Vorteile, die sich mit der hier aufgezeigten Methode erzielen lassen.


 

 

Weitere Detailansichten

Die Lautsprecher der Ace Serie werden im ebenso wertigen Strangpressverfahren gefertigt, wie die der noch höherpreisigen Modellreihen. Das bedeutet, dass die Gehäuse aus einem Stück Aluminium bestehen und daher extrem resonanzarm agieren und klanglich sehr potent aufspielen können. Je größer das Gehäuse, also dann beispielsweise bei der größeren Premium- oder Coax-Serie, hat man auch noch weitere Versteifungen im Gehäuse mit integriert (…) Seit jeher stehen die Schweizer PIEGA Lautsprecher für die AMT-Höchtöner, der natürlich auch bei den „kleinen“ Ace-Schallwandlern verbaut wird.

Der Ace 50 ist ein 3-Wege-Standlautsprecher mit einer Leistungsangabe von 200 Watt. Auffällig hinter der abnehmbaren Front befinden sich dann gleich vier 120 mm messende Tieftöner, die von einem 120 mm Mitteltöner sowie dem AMT-Bändchentöner flankiert werden. Dieser ist im Übrigen auch eine Eigenentwicklung. Den Frequenzbereich dieses Lautsprechers gibt man mit 30 Hz bis 25 kHz an. Beim Farbfinish sieht es so aus, dass die Modellreihe im bekannten Aluminium-Look, als schwarz eloxierte Lautsprecher oder mit einem weißen Lack-Finish angeboten werden. Dies gilt natürlich auch für die kleineren Ausführungen, den Center und den Subwoofer.

Massiver Standfuß an der Ace 50 Wireless

Die Verarbeitung ist absolut erhaben und makellos, wie man es sich auch für ein Lautsprecher-Bundle in diesem Preissegment wünscht. Die verschiedenen Farbausführungen können sich auch perfekt passend in die verschiedensten Gegebenheiten einfügen. Die Ace 50 thronen auf einem massiven Metallsockel, der nicht nur für sicheren Stand sorgt, sondern auch der Optik sehr zuträglich ist und diese „luftiger“ erscheinen lässt, als eine nach unten durchgehende Säule. Mit stattlichen 14 Kilogramm steht das Konstrukt auch solide da, was man im ersten Moment gar nicht vermuten würde. Die Ausführung Schwarz und Weiß bringen sogar 16 Kilogramm auf die Wage, pro Stück versteht sich.

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Der Top-Bereich wird mit einer Blende verziert

Alle Tx-Lautsprecher haben im Übrigen auch wichtige Netzwerk-Schnittstellen für die drahtlose Wiedergabe zur Verfügung. Im Klartext ist hier die Rede von Apple AirPlay, Google Chromecast, Spotify und Bluetooth (4.2). Zudem agieren diese als Roon Ready Endpoint.

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Hingegen gleich an allen Tx und Rx-Modellen sind die Anschlüsse. Denn im Grunde wird hier das Master- und Client-Prinzip umgesetzt, welches man von vielen anderen Anbietern schon kennt. Der Tx bietet immer einen HDMI eARC-Port, einen digitalen COAX-Stecker, einen optischen TOSLINK (SPDIF) sowie analoge Stereo-Anschlussbereiche. Für etwaige Firmware-Updates wurde auch ein USB-Port mit integriert. Die Netzwerk-Kommunikation erfolgt wahlweise über einen RJ45-Stecker oder per Funk. Nett und vor allem nützlich am Rx-Modell ist die Möglichkeit, hier ein Daisy-Chain-Verfahren im Bereich der Netzwerkeinspeisung umzusetzen. So können zahlreiche Lautsprecher in Reihe geschaltet werden, wenn man beispielsweise einen Gastro- oder anderen Geschäftsbereich damit ausstatten möchte.

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Imposante Front mit gleich fünf 120 mm Chassis - 4x Tiefton und 1x Mittelton - Abdeckung lässt sich leicht abnehmen

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Herzstück für die Hochtonwiedergabe - die AMT-Hochtoneinheit

Ob nun die großen Hochtoneinheiten für die luxuriöse Master Line Lautsprecher oder die Premium Serie, die AMT-Hochtoneinheiten fertigt man in Handarbeit selbst in der Manufaktur. Das Funktionsprinzip, welches einst Oskar Heil auf den Weg gebracht hat, ist auch bei PIEGA ein Herzstück der Firmen-DNA.

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Für jeden Farbgeschmack etwas dabei - die drei möglichen Ausführungen - lackiert oder eloxiert sowie "pur"

Die kleineren Ace 30 kommen selbstredend mit gleichem Funktionsumfang daher, wie er bis hierhin schon beschrieben wurde. Bei den reinen Leistungsdaten bieten die Lautsprecher ein Frequenzband, welches sich laut Hersteller von 35 Hz bis 25 kHz bewegt und von 100 Watt Verstärkerleistung flankiert wird. Primär sitzt ein 120 mm MDS-Tieftöner im Gehäuse, sowie der gleiche AMT wie bei allen anderen Ausführungen.

Der Subwoofer ist ebenfalls nochmal einen detaillierten Blick wert. Getreu dem Motto Form follows function, ist der „Sub Medium“ als eine Art Röhre konstruiert worden. In dem Aluminium-Gehäuse, welches ebenfalls im Strangpressverfahren gefertigt wird, sitzen zwei gegenüberliegende 200 mm Tieftöner, die bis zu 18 Hz in die Tiefe ermöglichen sollen.

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Das Konstrukt selbst ist circa 18 Kilogramm schwer und gerade einmal 46 cm breit (genaue Maße 27 x 23 x 46,5 cm). Farblich ist dieser, wie schon die Lautsprecher selbst, in drei Versionen erhältlich und agiert per Funkstrecke. Wer möchte, der kann diesen aber auch ganz klassisch per Kabel an seinen Verstärker anschließen.

 


 

Almando Surround Decoder

Eingangs wurde der Surround Decoder von der Firma Almando angesprochen. Diese clevere Box hat, natürlich in verschiedenen Ausführungen und Anspruchsprofilen, sich zum Ziel genommen, Systeme von Herstellern wie Bang & Olufsen, Loewe, Pylon Audio, Burchard Audio oder Klipsch, eine neue respektive deutlich gesteigerte Funktionsvielfalt einzuhauchen. Ganz simpel beschreiben lässt sich die Funktionalität darin, dass „alte“, passive Systeme, jetzt clever gemacht werden und diese mit Dolby Surround Codecs bespielt werden können. Mit einhergehen auch Streaming-Features wie Tidal und Spotify Connect. Selbstverständlich bietet das Unternehmen auch eine umfangreiche und leicht zu bedienende App-Steuerung an.

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Perfekt für "ältere" oder alternative System geeignet - dank Kabelschnittstelle

Im Falle unseres PIEGA Ace Wireless System werden keine Kabel benötigt. Wer aber (Aktiv)-Lautsprecher-Systeme ohne WiSa-Standard sein Eigen nennt, der kann die einzelnen Lautsprecher per Cinch auf Netzwerkstecker mit dem Almando Hub verbinden. Dieser liefert dann die, je nach Quelle versteht sich, Mehrkanaltonsignale aus. Im einfachsten Fall schließt man den TV per HDMI an die Box an und zieht darüber seine Inhalte (Netflix und Co.). Die Ace Lautsprecher bieten ab Werk keine Surround-Decoding-Möglichkeit an, hier greift der beschriebene Hub ein und liefert dies.

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Kommen wir auf das Anwendungsbeispiel unserer PIEGA-Anlage zurück. Diese kommuniziert auf dem Funkweg mit dem Hub und lässt sich bis ins letzte Detail einrichten. So können, wie von einem klassischen AVR gewohnt, hier die Abstände eingestellt oder gar Klangprofile ausgewählt werden. Wichtig zu erwähnen ist aber, dass die Box keinerlei Verstärkertechnik verbaut hat, dies läuft ausschließlich über die Lautsprecher. Wer gern Musik zu seiner Anlage streamt, der kann mittels Tidal Connect oder Spotify Connect dann letztlich das fertig eingerichtete System einfach aus der jeweiligen App ansprechen. Das System agiert dann sogar so clever, dass bei einer TV-Wiedergabe das Audio-Signal vom TV stumm geschaltet und die Musik aktiviert wird, das Bild läuft aber weiter (für Nachrichten z. B. interessant). Erhöht man auf der TV-Fernbedienung die Lautstärke, wechselt das Signal automatisch.

Eine nette und weitere Feinheit, ohne dabei die komplette Funktionstiefe zu nennen, ist der Punkt, dass man sogar pro Quelle (siehe Screenshot) definieren kann, ob nun das gesamte Mehrkanal-Setup laufen soll, oder bspw. beim Musik-Streaming nur ein Stereo-Aufbau aktiv sein soll. Wer sich vom kompletten Funktionsumfang ein Bild machen möchte, der sollte unbedingt bei Almando auf der Webseite vorbeischauen.

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Zum weiteren Feature-Set gehört im Übrigen auch Chromcast built-in, Apple AirPlay 2, die vollständige Kompatibilität zu Sonos Connect und Sonos Port sowie auch über die eigene App abrufbare Internet-Radio-Verwaltung.

Wisa Surround

Funktionsprinzip: 5.1.2 oder 7.1-Setup möglich

Der Hersteller mit Sitz in Gilching, einem Vorort von München, hat auch schon weitere Updates in Form einer neuen App und weitere Hub-Ausführungen in Aussicht gestellt. Die Geräte werden im Übrigen, laut eigener Aussage, in Deutschland gefertigt. Mehr dazu werden wir in Kürze in Form eines eigenen Artikels veröffentlichen.

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Einfache Montage an der Rückseite des TVs dank VESA-Mounts

Auf der nächsten Seite geht es dann mit umfangreichen Klangcheck im Bereich der Musik- und Filmwiedergabe weiter.

 


 

Klangcheck mit Musik und Film

Wer PIEGA Lautsprecher kennt, der wird wissen, dass hier allerhöchste Klanggüte geliefert wird. Dies geschieht auch bei den kleinsten Gehäusen, welche die Manufaktur anbietet. Dank der Bauweise geben sich die Lautsprecher gewohnt resonanzarm und können je nach Wiedergabeinhalte, auch ganz gewaltig zupacken.

Genau das ließ sich auch filmtechnisch mit Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2 wunderbar unter Beweis stellen. Ein hervorragender, kraftvoller Klang im Surround, der sich differenziert und klar im Hochtonbereich präsentiert. Dank der umfangreichen Almando Einstellung im Bereich der Sprachverständlichkeit, kann man hier ebenfalls mehr herausholen, als sonst üblich. Der Center Lautsprecher ist hier ganz klar für eine hervorragende Dialogverständlichkeit verantwortlich.

Die Sprachverständlichkeit ist gerade in deutschen Filmen oder Serien oftmals ein Manko, da diese Produktionen sehr „nuschilig“ aufgenommen sind und das Gesprochene oftmals in den Hintergrund gerät. In der Almando App gibt es dafür einen Schieberegler, der mittels Algorithmen diesen Bereich stark anheben oder senken kann. Das funktioniert auch wunderbar bei Sportübertragungen, sollte einem der Kommentator zu viel Quatsch erzählen, man aber dennoch nicht auf den Stadionklang verzichten will. Kommen wir zurück zum allgemeinen Klang – auch ohne hinzugeschalteten Subwoofer können die Ace 50 Wireless im reinen Stereobetrieb für eine sehr präsente, differenzierte und klar gestaltete Bühnenstaffelung sorgen. Trotz des vergleichsweise geringen Gehäusevolumens treten die Lautsprecher sehr potent auf und können auch größere Räumen adäquat beschallen. Der Testraum hatte rund 60 m² vorzuweisen, was gefühlt zu groß ist, dennoch ging die musikalische Darbietung keinesfalls verloren, eher das Gegenteil ist der Fall und was ganz klar für das Leistungspotential der Schallwandler spricht.

Wer ohnehin ein Anhänger von sehr fein aufgelösten Hochtönen ist, der wird dank des verbauten AMTs keinesfalls enttäuscht werden, eher sehr überrascht sein, wie fein dieser auflöst, ohne dabei Frequenzen zu präsent darzubieten, dass sie mitunter „nervig“ zu sein scheinen. Hier hat man herstellerseitig eine sehr homogene, unaufgeregte und perfekt passende Abstimmung gefunden, die zu jeder Zeit überzeugen konnte.

Eben jenes akustische Verhalten lässt sich oftmals mit Songs von Metallica überprüfen, die wahrlich nicht auf jedem Lautsprecher gut klingen, meine Erfahrung jedenfalls (und unabhängig vom persönlichen Musikgeschmack). Die schnellen Gitarrenriffs werden sehr gut verarbeitet. Beim Song Lux Æterna ließ sich dies gut nachvollziehen. Dank der geschlossenen Gehäuse werden die Tiefbässe solide und präzise im Raum präsentiert, ein gewisses klangliches „Eigenleben“ im Form von Gehäusewabern oder dergleichen war zu keinem Zeitpunkt auszumachen. Ein ähnliches Leistungsspektrum konnte ich schon bei der ELAC BS 312.2 Elegant ausmachen, die im gleichen Fertigungsprozess die Gehäuse spendiert bekommt und dadurch sehr viele Vorteile innehat. Wer dann doch noch etwas Tiefgang haben möchte, der schaltet den Subwoofer hinzu, der mit der eigenen PIEGA Control App, oder in unserem Fall per Almando Hub sehr gut auf die Gegebenheiten eingestellt werden kann.

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Als weiteres Musikbeispiel habe ich wieder Paul Kalkbrenner hinzugezogen. Mit den Songs ließ sich das o.g. Verhalten abermals verifizieren und eine hohe Pegelfestigkeit attestieren. Gerade im Surround-Wiedergabemodus macht die Anlage als Ganzes nochmal mehr Spaß und bietet sich nahezu als Partybeschallung an. Wer hingegen ruhiger den Tag ausklingen lassen will, der bekommt auch feine Töne geboten, ich habe es schon erwähnt, das Auflösungsverhalten ist ausgesprochen gut und sehr homogen abgestimmt – es driftet in keine künstlich erscheinende Richtung ab und gibt sich sehr natürlich. Dabei blieb mir Dua Lipa mit Thinking Bout You ebenfalls eindrucksvoll im Gedächtnis. Der schon oft von mir verwendete Song wird sehr hochauflösend umgesetzt. Die Bühnenstaffelung ist sehr angenehm präsent im Sweetspot und klingt sehr unverfälscht, in Summe hervorragend angenehm.

Damit kommen wir zum Ende und dem Fazit auf der nächsten Seite.

 


 

Fazit

Die Ace Wireless Lautsprecher im Einzelnen und als Set betrachtet ergeben ein erstklassiges High-End-System, welches nicht mit den gewohnten Dimensionen daherkommt, aber dafür klanglich größer aufspielt, als es die reinen Abmessungen vermuten lassen. Das liegt zum einen an dem extrem wertigen Aluminiumgehäuse, welches im aufwendigen Strangusspressverfahren herstellt wird, sowie aber auch der akustischen Bestückung mit AMT und potenten Mittel- und Tieftonchassis.

Die funktionale Tiefe ist ebenfalls breit aufgestellt, denn das System als Ganzes betrachtet, zählt zu den wenigen Mehrkanal-fähigen WiSa-Anlagen auf dem Markt, die per Funk einen Surround-Aufbau realisieren bzw. die Signale von einem fähigen Empfänger verarbeiten können. Hier kommt jetzt der Almando Surround Hub ins Spiel, der abermals das Feature-Set erweitert und den komfortablen Nutzen auf ein weiteres Level hievt. Im Grunde genommen ein AV-Receiver-Ersatz, nur ohne Verstärkertechnik, denn diese befindet sich ja in den Aktiv-Lautsprechern.

Gemeinsam mit den Streaming-Funktionalitäten rund um Apple AirPlay, Chromcast built-in und Roon (Nutzbar als Endpoint), wird auch die Multiroom-Funktionalität in der Grundausstattung mitberücksichtigt. Wer sich für einen Almando Hub dazu entscheidet, bekommt neben zahlreichen weiteren Funktionen, auch Tidal- und Spotify Connect.

PIEGA steht auch bei allen anderen Produkten für allerhöchste Güte, was sich letztlich auch im Preis niederschlägt. Für ein 5.1-Setup muss der geneigte Kunde einen Gesamtpreis von rund 6700 Euro einkalkulieren (Ace 30 Wireless). Der hier kurz vorgestellte Almando Surround Decoder III mit WiSa-HT schlägt dann nochmal mit 1349 Euro zu Buche.

Sicherlich sind dies keine Einstiegspreise, dafür bekommt man aber ein erstklassig funktionierendes Surround-System mit extrem geringen Latenzen, einer sehr ausgereiften App die nur zur Einrichtung notwendig ist und natürlich Schweizer Lautsprecher-Präzision, die in der eigenen Manufaktur umgesetzt wird.

 

PIEGA Ace Wireless Surround Set

High End Mehrkanal-Setup mit schlankem Design, 03.03.2024
Pro
  • erstklassige Verarbeitung & tolles Design
  • magnetisch haftende Frontgitter
  • sehr hohes Leistungsspektrum
  • WiSa-Standard mit Mehrkanal-Support
  • etliche WiFi-Standards (roon, Airplay, Chromecase)
  • viele Einstellungsmöglichkeiten
  • HDMI eARC Port
  • Netzwerk Daisy-Chain
  • klanglich sehr potent und ausgewogen
Contra
  • vergleichsweise hochpreisig
Piega Ace Wireless 05

Piega Ace Wireless Award k

 

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