Der Dockin D Fine Evo ist ein kleiner und handlicher, Bluetooth-Lautsprecher, der sich anschickt, die nächste Evolutionsstufe im Produkt-Lineup des Herstellers darzustellen. Wir schauen uns an, was das Gerät für 139,99 € liefern kann.
Viele Hersteller geben sich aktuell einen grünen Anstrich. Am Ende bleibt aber von dem Versprechen wenig übrig. Einen anderen Weg möchte die Berliner Firma Dockin mit dem D Fine Evo gehen: Der Akku ist über vier Schrauben auf der Unterseite zugänglich. Ein Ersatzakku kann für günstige 29,90 € im Shop als Ersatzteil nachbestellt werden. Außerdem ist der Lautsprecher nach IP55 zertifiziert und damit vor Spritzwasser und Staub geschützt. Das ist besonders erwähnenswert, da andere Firmen immer wieder die Unvereinbarkeit einer IP55-Zertifizierung und einem wechselbaren Akku betonen. Dockin hat hier also ein heißes Eisen im Feuer, wenn der Bluetooth-Lautsprecher häufig und über viele Jahre genutzt werden soll. Als UVP setzt der Hersteller 140 Euro an. Aktuell ist dieser bei Amazon sogar für 109 Euro erhältlich. Also ein vermeintlicher Preiskracher?
Der Lautsprecher wiegt knapp 2 kg (1.930 Gramm) und hat ein sehr handliches Format. Mit Abmessungen von 28,5 cm, 10 cm und 10,3 cm passt er in jeden Rucksack. Der Akku hat eine Kapazität von 7800 mAh und bietet eine Akkulaufzeit von 12 bis 15 Stunden. Damit kommt man gut über den Tag und kann den ihn außerdem auch als Powerbank benutzen. Geräte können darüber mit bis zu 5 Watt aufgeladen werden. Wer schnell mehr Kapazität benötigt und einen Kreuzschraubendreher dabei hat, kann durch das Lösen von vier Schrauben auf der Unterseite den Akku tauschen und gegen einen vollen ersetzen. Alle, die abseits der Zivilisation unterwegs sind, werden das zu schätzen wissen. Damit ist auch die Nachhaltigkeit gesichert, da ein defekter Akku nicht automatisch zum Wegwerfen des Lautsprechers führen muss. Geladen wird der Akku über USB-C. Auch für die Powerbank-Funktion steht USB-C zur Verfügung. Ein Netzteil liegt nicht bei, dafür ein UBS-C-Kabel, wodurch man den Lautsprecher mit einem vorhandenen Netzteil laden kann. Geladen wird der Lautsprecher mit maximal 30 Watt. Das Aufladen dauert etwa 3 Stunden.
Die eigentliche Lautsprechertechnik setzt auf ein Stereo 2-Wege-System, bestehend aus zwei aktiven Hochtönern und zwei aktiven Mitteltönern auf der Vorderseite. Für den Bass sorgen zwei passive Tieftonmembranen auf der Rückseite. Damit kommt der Dockin D Fine Evo auf eine Leistung von 50 Watt RMS. Die maximale Lautstärke liegt damit laut Hersteller bei 96 dB. Die Chassis sind gut geschützt hinter Gittern aus Metall - sowohl auf der Vorder- als auch der Rückseite. Auf der Front befindet sich das Dockin-Logo. Zwei längliche Gummifüße auf der Unterseite sorgen für einen sicheren Stand des Bluetoothlautsprechers. Der Rest des Gehäuses besteht aus sich hochwertig anfühlendem Kunststoff.
Am Gerät stehen ein An-/Aus-Schalter ein Lauter- und ein Leiser-Knopf und ein kombinierter Play-/Pause-/Bluetooth-Knopf zur Verfügung. Allesamt sind aus Metall gefertigt. Über eine blaue LED wird der aktuelle Bluetooth-Status angezeigt. Ebenfalls findet sich auf der Oberseite eine Akku-Status-LED (Rot < 20%; Gelb < 50%; Grün > 50%) und eine Lade-Kontrollleuchte. Auf der Oberseite rechts befindet sich das Symbol für NFC, mit dem man bei einem kompatiblen Smartphone die Kopplung durchführen kann.
Der Dockin D Fine Evo unterstützt Bluetooth 5.1. Für eine einfache Verbindung kann man ebenfalls, wie bereits erwähnt, ein Smartphone mit NFC-Unterstützung verwenden. Außerdem kann man Musik via AUX-IN abspielen. Ein entsprechendes Kabel liegt dem Lautsprecher bei. Damit kann der Dockin D Fine Evo auch am PC/Laptop oder am TV als Soundbar benutzt werden.
Es gibt die Möglichkeit, zwei Dockin D Fine Evo Lautsprecher via Bluetooth zu verbinden. Diese Funktion steht in der App zur Verfügung. Hier hat man die Wahl zwischen der Stereo Link Funktion, bei der ein Lautsprecher Links und einer Rechts übernimmt. In der App kann man zudem definieren, welcher der beiden Lautsprecher der Linke und welcher der Rechte sein soll, um einen echten Stereo-Effekt mit zwei Lautsprechern zu erzielen. Außerdem gibt es noch den Partymodus. Hier erhält jeder einzelne der beiden Lautsprecher das linke und das rechte Signal, als wäre er im Einzelbetrieb. Dadurch, dass mehrere Lautsprecher das selbe Signal abspielen, kann man einen deutlich höheren Gesamtpegel erreichen, wie bei Partys gewünscht. Die App bietet darüber hinaus acht verschiedene Equalizer:
Außerdem kann man noch eine 3D-Virtualisierung aktivieren. Die App bietet weiterhin eine einfache Fernsteuerung für Play, Pause, Stopp und Skip. Außerdem kann man ein Software-Update durchführen, den Namen des Lautsprechers ändern und sich die Bedienungsanleitung ansehen. Zudem bietet die App eine Internetradio-Funktion.
Als Erstes fällt auf, dass der Lautsprecher von Dockin für seine kompakten Maße ein hohes Gewicht mit sich bring, was ihn sehr hochwertig wirken lässt. Das wird ebenfalls durch das Gitter und die Bedienknöpfe aus Metall unterstrichen. Das restliche Gehäuse aus Kunststoff fasst sich auch sehr gut an. Einziger Kritikpunkt: Auf der Oberseite bleiben Fingerabdrücke sichtbar zurück.
Die Ablesbarkeit der Status-LEDs ist auch bei Sonnenlicht jederzeit gegeben und sehr intuitiv. Die maximale Lautstärke ist mehr als ordentlich und in jedem Fall Outdoor-tauglich. Wir finden die Verwendung von zwei USB-C-Anschlüssen konsequent und modern. Sehr praktisch ist dabei, dass man gleichzeitig den Lautsprecher und das Smartphone dadurch laden kann. Der Ansatz, den Akku schnell wechseln zu können, ist ebenfalls sehr positiv aufgefallen. Die Bedienung am Gerät erfüllt die Erwartungen. Deutlich mehr Funktionen bietet die App, deren Bedienung schnell erlernt ist.
Denn Dockin hat es geschafft, mit einer Bildsprache und nur sehr wenigen Menüpunkten eine übersichtliche und dennoch mit vielen Funktionen ausgestattete App zu kreieren. So sorgt zum Beispiel das Internetradio immer wieder für Abwechslung ohne eine separate App auf dem Smartphone haben zu müssen. Das alles macht den Dockin D Fine Evo zu einem gut durchdachten Produkt.
Der Dockin D Fine Evo ist ein Lautsprecher, der 30 cm breit ist und unter 140 € kostet (UVP). Das berücksichtigen wir natürlich bei unserem Test. Gleichwohl bietet er einen sehr spaßigen und überraschend detaillierten Klang. Gerade im Bassbereich hat er ganz klare Stärken. Wer also basslästige Genre wie HipHop bevorzugt, wird auf jeden Fall fündig. Wem der Bass noch nicht reicht, kann über die App den Equalizer Bass-Boost oder einen individuellen Equalizer aktivieren. Für unseren Test unten haben wir alle Equalizer deaktiviert. Klanglich liefern die EQs genau das, was man von ihnen erwartet. Die 3D-Sound-Virtualisierung ändert zwar den Klang, hat aber unserer Meinung nach keinen 3D-Effekt hinzugefügt.
A Dustland Fairytale - The Killers
Beim Stück der Indie-Band The Killers kann der Lautsprecher voll aufspielen. Sowohl die Stimme als auch die Instrumente sind in allen Details zu hören. Einzig beim Kick-Bass gibt es noch Luft nach oben. Die Weitläufigkeit des Stücks wird dank des Stereoaufbaus gut wiedergegeben. Allerdings hört man immer ganz klar, dass es sich um einen 30 cm breiten Lautsprecher mit einer entsprechenden Bühne handelt. Das ist in Anbetracht des Preises, mehr als man erwarten kann.
Muse - Uprise
Wer Dockin kennt weiß, dass die Marke für viel und tiefen Bass bekannt ist. Das zeigt sich bei Uprise von Muse sehr eindrucksvoll. Auf einer Tischplatte aufgestellt überträgt sich der Bass auf das Möbelstück und macht so noch mehr Eindruck. Dabei vernachlässigt der Lautsprecher weder die Stimme noch die Höhen. Die spaßige Abstimmung des Dockin D Fine Evo macht ihn zum idealen Party-Lautsprecher für unterwegs.
Daft Punk - Solar Sailor (Tron:Legacy - Score)
Der Score von Tron:Legacy ist für seine bassstarken Passagen bekannt. Solar Sailor der Elektrokombo Daft Punkt macht da keine Ausnahme. Auch hier kann der Bluetooth-Lautsprecher seine Stärken im Tieftonbereich ausspielen. Aber auch die sphärischen Mitten und Höhen der elektronischen Instrumente werden gut wiedergegeben.
Ludwig Göransson - Freeport (Tenet)
Wir bleiben der Filmmusik treu. Im Soundtrack von Tenet geht es insbesondere im Bass zur Sache. Wenig verwunderlich überzeugt der Dockin-Lautsprecher hier erneut. Bei hohen Pegeln kommt er allerdings an seine physikalischen Grenzen und übersteuert den Tiefton. Mitten und Instrumente sind gut duschhörbar bis zu mittleren Lautstärken. Insgesamt schlägt sich der Lautsprecher sehr gut bei diesem Stück.
Kaleida - Think
Unser Testparcours spielt dem kleinen Lautsprecher in die Hände. Elektronische und bassreiche Musik bietet die britische Combo Kaleida zur Genüge. Think - ebenfalls aus dem Soundtrack von John Wick - bietet aber nicht nur eindrucksvollen Tiefton (den der Lautsprecher bravourös meistert), sondern auch Stereo-Effekte und differenzierte Mitten und Höhen. Der Stereoaufbau des portablen Lautsprechers ermöglicht es ihm hier eine gute Performance abzuliefern.
Allan Taylor - The Traveller
Als nächstes hören wir uns an, was der Lautsprecher bei klassischen Hifi-Stücken leisten kann. Die Stimme von Allan Taylor ist angenehm und prägnant, wenn auch nicht so sehr im Vordergrund, wie bei anderen Modellen, die wir bereits im Test hatten. Dafür wird der sonore Grundton des Sängers in vollem Umfang wiedergegeben. Die Instrumente spielen sich in erster Linie im Hintergrund ab. Insgesamt liefert der Lautsprecher hier das, was man in seiner Preisklasse erwarten kann.
Pink Floyd - Money (2011 Remastered Version)
Bei einem Hörabstand von bis zu einem Meter kann man den Stereo-Effekt der fallenden Münzen klar erfassen. Die Stimme und Instrumente werden detailliert und klar wiedergegeben. Die Abstimmung des Dockin D Fine Evo macht den Bass „fetter“ und gibt dem Pink-Floyd-Song eine spaßige Note.
Weezer - Grapes of Wrath
Auch bei Weezer sorgt die basslastige Abstimmung für einen gehörigen Party-Faktor. Der stärkere Bass unterstützt die Party-Tauglichkeit des Songs. Dabei sind die Instrumente klar voneinander unterscheidbar. Auch die Mitten und Höhen werden detailliert herausgearbeitet.
Vivaldi: The Four Seasons, Summer
Schauen wir uns als Nächstes an, wie sich der Dockin bei Klassik schlägt. Die Höhen der Geigen werden gut, aber nicht mit vollen Details wiedergegeben. Uns fällt außerdem die Unterscheidung der einzelnen Instrumente schwer. Der Lautsprecher kann aber alle Dynamiksprünge ohne weiteres wiedergeben. Insgesamt gibt es andere Genres, die dem mobilen Lautsprecher besser liegen.
Der Dockin D Fine Evo hat eine UVP von 139,99 €. In Anbetracht des Preises bietet er eine sehr gute Haptik, ausgezeichneten Klang und eine tolle Ausstattung. Der Klang ist basslastig und eignet sich damit nicht nur für Liebhaber von Tiefton, sondern auch für eine junge Zielgruppe. Der Materialmix aus Metall und fertig anmutenden Kunststoff ist für diese Preisklasse ebenfalls beeindruckend. Daran schließen sich Funktionen wie App-Steuerung, Partymodus mit mehreren Lautsprechern oder der wechselbare Akku an. Wir empfehlen damit den Lautsprecher uneingeschränkt in der Preisklasse bis 150€. Mangelnde Features, wie ein fehlendes Display oder Radioempfang weiß Dockin mit verschiedenen Status-LEDs und Internetradio über die App-Steuerung clever auszugleichen.
Als Alternative in dieser Größenklasse könnte man auch die ebenfalls von uns getesteten JBL Xtreme 3 angeführen, der zwar in seiner UVP deutlich höher angesetzt ist, inzwischen aber zu ähnlichen Kursen wie der Dockin zu haben ist. Eine weitere Kaufalternative stellt auch der neue SoundCore Motion X600 dar, der mit einer sehr hohen Wertigkeit und tollen Klangbild aufwarten kann. Letzt muss man selbst entscheiden, was besser gefällt.
Wer sich für den Dockin entscheidet, der bekommt das Gerät mitunter zum Bestpreis. Im Rahmen der Black Week ist hier sogar ein Preis von 109 Euro bei Amazon möglich.
Dockin D Fine Evo