Die Berliner haben es wieder getan und einen neuen Partykracher auf den Markt gebracht, die Rede ist vom Teufel Rockster Air 2. Wie der Name es schon vermittelt, handelt es sich dabei um die überarbeitete Version des beliebten Rockster Air. Die Neuauflage will nicht nur eine solche sein, sondern eine Fülle von Verbesserungen mitbringen. Welche das alles sind, haben wir im ausführlichen Testbericht erörtert.
Das Grundkonzept des Rockster Air ist bekanntlich vom Flaggschiff-Lautsprecher, dem Teufel Rockster, abgeleitet worden. Mit dem Air 2 bringt der Hersteller jetzt ein neu proportioniertes Produkt an den Start, was sich auch technisch weiterentwickelt haben will. Das sieht man nicht nur bei der grundlegenden Gestaltung, sondern auch schon beim Blick auf die lange Ausstattungsliste. Aber zunächst einmal der Reihe nach (…)
Preislich muss sich der geneigte Käufer auf einen leichten Anstieg des Preises gefasst macht. Die Neuauflage geht jetzt mit einer UVP von 699 Euro an den Start und kann im Teufel Online-Shop erworben werden. Das Grundkonzept einen Partybeschaller zu erwerben, der zugleich auch für den Anschluss externer Instrumente mittels XLR-Anschlusses vorgesehen ist, bleibt natürlich unverändert. Teufel sieht das Konzept auch noch breiter gefächert, als man zunächst annehmen mag. Es gibt auch direkt eine Version mit Stativ zu kaufen, die mittels zweiten Rockster Air 2 im Stereo-Verbund die perfekte Beschallung für Veranstaltungen jeglicher Art dienen kann.
Optisch stellt sich natürlich auch direkt eine Veränderung zu Gesicht. Denn man hat hier auffällig die Proportionen angepasst und den Lautsprecher in Richtung mehr Mobilität entwickelt. Es gibt im Teufel-Shop sogar ein Tragesystem von Deuter zu kaufen, sodass man den Lautsprecher als Rucksack transportieren kann.
Deuter Rucksacktragesystem für den Rockster Air 2
Die Unterschiede im Vergleich zum Vorgänger sind breit gefächert und müssen erklärt werden. Eine der größten Änderungen ist die deutlich gesteigerte Akkuleistung von 30 auf bis zu 58 Stunden (Air 2), bei mittlerer Lautstärke versteht sich. Der Akku selbst kann auch hier wieder ausgetauscht werden, sollte dieser im Laufe des Lebens in die Knie gehen. Gleichzeitig hat man auch eine Powerbank-Funktion mit integriert, was beim Vorgänger nicht der Fall war / ist. Dank Bluetooth 5.0 mit aptX, aptXH und ACC hat man nicht nur nominell die Wiedergabequalität angehoben, sondern auch die Reichweite auf bis zu 15 m steigern können. Den abspielbaren Frequenzbereich gibt der Hersteller jetzt 47 – bis 22.000 Hz an. Beim Vorgänger war dies mit 50 – 20.000 Hz spezifiziert worden. Ergo soll der Lautsprecher noch etwas bassintensiver zu Werke gehen können. Eine IP-Zertifierung ist für die Partybox nicht vorgesehen, allerdings hat Teufel noch ein Spritzschutz-Cover in Aussicht gestellt, welches separat angeboten werden soll. Eine App-Steuerung gibt es im Übrigen auch nicht. Manchmal ist auch weniger mehr, oder?
Nachfolgend finden sich alle wichtigen Eckdaten rund um den Lautsprecher, bevor es auf der nächsten Seite mit den Detailansichten weitergeht.
Teufel Rockster Air 2 im Überblick | |
Bezeichnung | Teufel Rockster Air 2 |
Preis | 699,- EUR (UVP) |
Garantie | 2 Jahre |
Hersteller-Homepage | www.teufel.de |
Maße | 323 x 589 x 344 mm |
Gewicht | 14,5 Kg |
Design | ▪ Hochtöner: 1x 25 mm ▪ Tieftöner: 1x 250 mm ▪ 2-Wege-System |
Frequenzband | 47 Hz bis 22.000 kHz |
Anschlüsse | ▪ AC-In ▪ 1x USB-C (Ladestrom) ▪ 1x XLR-Stecker ▪ 1x Klinke 6,3 mm |
Gesamtleistung | ▪ Ausgangsleistung: 1x 80 W RMS ▪ Akku-Leistung: 7.800 mAh ▪ Laufleistung: bis zu 58 Stunden ▪ Class D Technik ▪ max Schalldruck: 115 dB/1m |
Sonstige Features | Bluetooth 5.0 (aptX, aptX HD, AAC) |
Die neue Ausführung sieht in der grundlegenden Gestaltung schick und formpassend aus. Im Grunde genommen bekleidet Teufel jetzt das Genre dieser Lautsprecher mit der Designsprache, wie sie optisch inzwischen von allen Herstellern gesprochen wird. Das dies zum Teil auch akustische Hintergründe haben sollte, dürfte klar sein. Im Falle des Rockster Air 2 ist das Gerät nun aber auch ein wenig „zugänglicher“, weil man sich beim Ursprungsmodell immer noch ein Stück weiter nach unten beugen musste.
Auf der Oberseite hat man jetzt das Steuerpanel ein wenig entschlackt und einige Drehregler auf die Rückseite des Lautsprechers wandern lassen. Auch die Klappe, welche der Vorgänger hatte, wurde wegrationalisiert, was aber nicht wirklich schlimm ist. Die zentralen Steuerelemente beschränken sich auf die Stimmen- und Bass-Steuerung sowie den Volumenregler. Die kleineren Schalter sind mit einem Druckpunkt versehen sowie einer Hintergrundbeleuchtung. Das Gleiche gilt auch für die größeren Drehregler, bei denen hier schicke Kontraste mit Rot und Weiß erzeugt werden.
Ebenfalls neu im oberen Bereich ist der Tragegriff, der das Konzept des Lautsprechers im Allgemeinen verändert. Ein Umhängegurt wie beim Vorgänger gibt es nicht mehr, sondern nur, wie auf der ersten Seite gezeigt, eine Rucksacklösung. Vollends zu Ende gedacht worden wäre das Konzept, wenn man dem Lautsprecher evtl. Rollen verpasst hätte. Um dem etwas entgegenzuwirken, hat man auch an den Seiten und unten, Griffmulden mit implementiert.Wie alles im Leben sicher nur eine Gewöhnungsfrage.
Primärer Tragegriff des Lautsprechers
Hinter der massiven Mesh-Front, die subjektiv betrachtet sehr wertig und robust daherkommt, hat man ein 2-Wege-System mit massig Leistung untergebracht. So ist ein leistungsfähiger Tieftöner mit 250 mm Durchmesser für die Beschallung der Magengegend und ein 25 mm Hochtöner für die feinen Frequenzen verantwortlich. Das ebenfalls mit implementierte Bassreflex-System ist nicht sichtbar hinter dem Frontgitter untergebracht.
Neue Formgebung, um seitliche Abstrahlung zu unterstützen
Sehr angenehm ist auch die Möglichkeit, den Akku leicht und werkzeuglos entnehmen zu können. Hierbei geht es weniger darum, dass dies wirklich notwendig ist (…) aber wenn bspw. die Leistung nach Jahren nachlassen oder im schlechtesten Fall ein Defekt auftreten sollte, kann man dies dennoch vornehmen. Als Akku kommt hierbei eine Motorad- / Moped-Batterie zum Einsatz. Jene wird auch künftig wieder einzeln im Teufel Online-Shop zu kaufen sein. Der Preis dürfte wohl um die 50 Euro betragen.
Insgesamt betrachtet hat das Gerät im Vergleich zum Vorgänger zählbare Schritte noch vorn gemacht. Ob nun bei der reinen Ausstattung, der moderneren Optik sowie auch der allgemeinen Haptik, die nun deutlich frischer daherkommt und auch eine gehobene Wertigkeit vermittelt. Damit ist bis hierhin erst einmal alles genannt und wir kommen auf der nächsten Seite zum Praxistest.
Wo testet man solch einen Lautsprecher? Natürlich im Freien! Das ist auch der natürliche Lebensraum des Rockster Air 2. Dieser hat sich, erfahrungsgemäß dort auch von seiner besten Seite gezeigt. Wie schon beim Vorgänger auch, kann der Rockster Air 2 wieder im Verbund betrieben werden. Beide Geräte, sofern vorhanden, lassen sich mittels XLR-Anschlusskabel als ein Stereo-Verbund (oder auch Mono) aufbauen. Dabei ist es aber nicht getan, man kann die Lautsprecher auch in Reihe schalten und einen Companion-Aufbau gestalten.
Die Einrichtung ist denkbar einfach, einer von beiden Lautsprechern wird als MASTER definiert sowie darüber dann auch dediziert mittels Schalter zugewiesen, welcher den linken bzw. rechten Kanal wiedergeben soll. Diesen Verbund kann man jetzt gewissermaßen beliebig erweitern und beispielsweise zwei Lautsprecher für den rechten und zwei für linken Kanal definieren. Per Funk kann nur ein Stereo-Paar kreiert werden. An dieser Stelle empfehle ich die Bedienungsanleitung, weil dort alle Funktionen wirklich gut dargelegt und erklärt werden.
Bleiben wir einmal bei der Rückseite des Lautsprechers, die wirklich umfangreich ausgestattet ist. Neben den grundlegenden Steuerfunktionen für den allgemeinen Betrieb (Kopplung, Party-Link-Funktion, Eco-Modus, Master / Companion Setting), bekommt man hier als Anwender auch weitere manuelle Regler für Pegel und Signalkontrolle geboten. Im Vergleich zum Vorgänger sind einige dieser Regler von der Oberseite auf die Rückseite gewandert. Pauschal bewerten lässt sich das nicht, da es immer auf den individuellen Anwendungsfall ankommt. Alle Schalter und Button bieten ein gutes haptisches Feedback, fühlen sich griffig an und erfüllen zweckorientiert ihren Dienst.
Neben den besagten Schaltern finden wir auch XLR-Ports, den Mikrofon-Anschluss sowie den AUX-Port wieder. Eine kleine Anzeige präsentiert auf Knopfdruck den Ladestand des Akkus. Direkt darüber kann man auch den Eco Mode einschaltet, der regelt, dass der Stromverbrauch reduziert wird. Dabei werden die LEDs am Bedienteil oben gedimmt, die maximal erreichbare Lautstärke begrenzt und die Wiedergabe tiefer Bässe reduziert. Direkt darunter befindet sich der USB-Type-C-Stecker, der im Fall der Fälle ein Smart-Device mit neuer „Lebensenergie“ versorgen kann. Das geschieht mit 2A Ladestrom.
Der Rockster Air hat schon bei der Erstfassung einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er konnte dank seiner Bauweise wesentlich mehr klangliches Volumen auf die Straße bringen, als andere Lautsprecher in diesem Segment. Ein gleiches Vorgehen kann man auch dem Nachfolger attestieren, der inzwischen aber wahrlich nicht mehr allein in diesem Segment unterwegs ist, wenn man bspw. auf die Konkurrenz von JBL und Co. blickt. Wie schon einleitend auf dieser Seite geschrieben, mag der Lautsprecher den Außenbereich und kann dort seine Klangbühne am besten entfalten. Man kennt es vlt. von anderen Produkten, dass der Pegel gern mal „verschluckt“ wird. Der Teufel Lautsprecher kann hier vehement gegen angehen und tadellos die Frequenzen in den Freibereich verteilen. Wenn man will, kann der Rockster Air 2 auch „richtig vor sich hinrotzen“, dafür verzerrt der Tiefgang dann aber schon ein wenig, wenn man den Pegelregler voll aufdreht. Vorteil aber ist wiederum derer, dass man die Stimmendarstellung als auch die Bassintensität nachjustieren und merkbar verbessern bzw. den örtlichen Gegebenheiten anpassen kann.
Man kann mit dem Lautsprecher aber auch entspannt Musik hören, ohne das es dabei immer direkt voll zur Sache gehen muss. Zugegebener Maßen sollte man keine akustische Referenz erwarten. Bei Dua Lipas Song Thinkin Bout You wird die Stimme sehr angenehm dargeboten, kann bei Bedarf auch im Hochtonbereich noch hervorgehoben werden. Die Tieftondosierung gefällt dem Lautsprecher oben drein auch sehr gut. Der Mittenbereich sitzt nicht so knackscharf wie man es sich wünschen würde (…) aber dieses Urteil fällt jemand, der Tag täglich sich auf diesem anspruchsvollen Bewertungslevel bewegt und nicht jemand, der einfach nur Spaß mit dem Produkt haben möchte. Erstaunlicherweise klingt das Dargebotene mit erhöhtem Pegel deutlich ausgewogener und runder. Merke also, der Lautsprecher will Pegel haben, um sich angemessen zu entfalten. Das Gleiche können wir auch bei Chris Stapletons – Parachute feststellen. Die Stimme ist deutlich präsenter und breitet sich angenehm im Außenbereich aus. Dennoch bleibt in vielen Bereich der Aspekt bestehen, dass der Lautsprecher leicht dazu neigt, im Tiefton zu präsent zu sein – aber hier kann man ja perfekt nachregulieren.
Ein Rockster muss auch rocken können, oder? Meine präferierte Paradedisziplin für viele Lautsprecher, auch im teuren Stand-Segment, stellt immer noch Metallica dar. Mit Lux Eterna wurde ein Stück gewählt, welches kraftvoll nach vorn marschiert und den Schallwandlern schnelle Impulse abverlangt. (…) so viel sei gesagt – hier geht gewaltig die Post ab! Lars Ulrich am Schlagzeug wird explosiv, gewaltig und sehr präzise umgesetzt. James Hetfield schreit kraftvoll den Titel in die Welt hinaus. Eine klangliche Eigeninterpretation des Lautsprechers können wir nicht ausmachen. Auch werden die Hochtonbereiche verzerrungsfrei realisiert. Richtig wohlfühlen würde sich der Lautsprecher auf Standfüßen. Speziell bei diesem Songbeispiel hat man leicht das Gefühl, dass das Abstrahlverhalten am Boden nicht voll ausgeschöpft wird. Wer hier also die Möglichkeit oder das Anwendungsgebiet hat, der sollte das unbedingt nutzen.
Natürlich darf auch ein Beispiel für die elektronische Untermalung nicht fehlen. Mit Closer von Artbat durfte ein Stück herhalten, welches gewissermaßen wie zugeschnitten für den Lautsprecher erscheint. Der langsame Beginn des Stückes erscheint anfangs unscheinbar, steigert sich weiter, bringt den Hörer immer näher in dem Bereich, in dem klar wird, was der Lautsprecher zu leisten vermag, bis letztlich der finale Drop überspringt und der Funke die Emotionen entzündet. So in etwa könnte das Ganze in einem Roman stehen (…) entspricht aber eher der Leistungsbeschreibung mit elektronischen Tracks, die perfekt auf den Rockster Air 2 zugeschnitten sind.
Das Thema Akkulaufzeit hatten wir bislang noch gar nicht auf dem Plan. Der Hersteller gibt hier einen Wert von bis zu 56 Stunden an, was schon mal eine Ansage in diesem Segment darstellt. ABER: es dürfte wohl deutlich klar sein, dass dieser Wert nicht bei voller Lautstärke ermittelt wurde, sondern bei mittlerer Lautstärke. Peitscht man dem Teufel Lautsprecher ordentlich ein und lässt die vollen 115 db vom Stapel, ist hier viel eher Funkstille. Bei moderater Lautstärke reicht Lautsprecher schon mal das komplette Wochenende hindurch. Geladen wird das Gerät, wenn er eingeschaltet ist und auch im ausgeschalteten Zustand. Es wird lediglich ein Kaltgerätestecker benötigt. Sollte die Leistungsfähigkeit des Akkus einmal einbrechen, kann man diesen gegen einen neuen tauschen.
Der Teufel Rockster Air 2 ist ein sehr guter Lautsprecher. Warum nicht (nur) Bluetooth-Lautsprecher? Natürlich ist er das auch, aber die Einsatzgebiete sollte man hier differenziert betrachten und nicht auf das genannte Feature reduzieren. Er kann als Party-Beschaller im Verbund dienen, Musiker als passender Baustein dienen oder in Reihe und semiprofessionell verwendet werden. Dabei wäre die reine Bluetooth-Wiedergabe eigentlich „nur“ ein Beiwerk der langen Nutzungsliste. Das alles in Summe lässt ihn, wie schon die weiteren Familienmitglieder und auch der Vorgänger, wieder zum Multitalent avancieren.
Ausstattungstechnisch bewegt man sich auf aktuellem Niveau. Zahlreiche Anschlüsse und Pegelregler ermöglichen den schnellen Zugriff. Manch einer mag vielleicht die fehlende App-Steuerung ankreiden. Wirklich vermisst wurde diese allerdings nicht, sondern eher positiv betrachtet, nicht die x-te App installieren zu müssen. Klanglich macht der Lautsprecher das, was man erwartet, er agiert kraftvoll, großspurig und sorgt für die passende Beschallung – im großen Rahmen versteht sich. Das Gerät kann Spaßbereiter und Veranstaltungsuntermalung sein, wie man es sich im Buche vorstellt. Der wechselbare Akku ist auch ein erwähnenswertes Thema, was aber inzwischen zum Standard gehört oder besser gesagt, gehören sollte.
Preislich muss der geneigte Käufer sich auf eine UVP von 699 Euro einstellen. Objektiv betrachtet spielt der Lautsprecher hier in einer Preisliga, die sehr viel Konkurrenz aufzubieten hat, kann aber dennoch überzeugen. Kaufen kann man den Lautsprecher ab sofort bei Teufel im Online-Shop.
Teufel Rockster Air 2