Der XGIMI Aura 2 ist seit Herbst 2024 auf dem Markt und möchte in der Welt der 4K-Kurzdistanz-Projektoren für Aufsehen sorgen. Das Gerät stellt die bereits zweite Auflage dar und hält alles bereit, was man sich als geneigter Laser-TV-Nutzer wünscht. Was das alles im Detail ist, das haben wir im ausführlichen Testbericht plus Video festgehalten bzw. auf die Probe gestellt.
Der AURA 2 ist nicht nur ein neues Produkt am Markt, sondern, so gibt der Hersteller an, ihn von Grund auf neu und selbst entwickelt zu haben bzw. auch in der eigenen Fabrik zu fertigen. XGIMI ist ohnehin ein ernst zu nehmender Anbieter im Projektor-Segment geworden und wird vermutlich künftig auch noch größere Gewichtung bekommen, allein wegen des hier vorstelligen Gerätes, was sehr spannende Keyfacts vorzuweisen hat.
Fangen wir mal mit den wichtigsten Eckdaten an: Eine mögliche Projektionsfläche von 100 bis 150 Zoll bei einem Trow-Verhältnis von 0,177:1 sorgen im Umkehrschluss dafür, dass das Gerät sehr nah an der Leinwand stehen kann. Im Falle von 100 Zoll, wie es nachfolgend unser Praxisbeispiel ist, kann die Lichtquelle bis auf 39 cm an die Leinwand heranrücken, um diese Größe zu erreichen. Bislang waren solche Werte nur mit einem LG HU715 Vivo (0,22:1) oder dem LG HU915 Vivo max (0,19:1) möglich. Selbst der Hisense PX3 (0,22:1) wird in dieser Disziplin nochmal unterboten.
Als weitere Keyfacts lassen sich hier an dieser Stelle die Unterstützung für die HDR-Darstellung in HDR10 und Dolby Vision nennen, sowie auch eine automatische IMAX Enhanced Erkennung, bei der dann das Seitenverhältnis von auf 1.90:1 wechselt und man deutlich mehr Bildinhalte zu Gesicht bekommt. Als Lichtleistung gibt der Hersteller hier 2300 ISO-Lumen an. Zwar lässt sich der Wert nicht 1:1 vergleichen, umgerechnet entspricht dies aber circa 2870 ANSI-Lumen, das nur mal zur Einordnung. Technisch betrachtet hat man hier eine Dual Light 2.0 Engine verbaut, also genauer gesagt eine „Wide Spectrum + Narrow Spectrum“-Hybridlichtquelle – oder besser gesagt das Beste aus der Laser-TV- und LED-Welt in einem Gerät vereint. Auch will der Projektor den DCI-P3-Farbraum zu 99“ abdecken.
Als Software-Unterbau verwendet man Android TV 11, was gleichermaßen auch den Zugriff auf unzählige Apps erlaubt. Eine markante Einschränkung gibt es allerdings, leider lässt sich nicht auf nativem Wege Netflix als Streaming-Anwendung installieren, aber dazu dann gleich mehr. Bei den Komfort-Settings bietet der Projektor, wie schon von weiteren XGIMI-Produkten bekannt, wieder zahlreiche automatische Bildanpassungen an den Hintergrund, auf dem das Bild geworfen wird. Auf diesen gehen wir im Laufe des Artikels ebenfalls umfangreich ein.
Preislich muss sich der geneigte Käufer auf 2900 Euro einstellen. Wer möchte, der kann das Gerät aber auch direkt im Bundle mit einer ALR-Leinwand erwerben. Der Preis dafür wurde auf der zurückliegenden IFA 2024 auf 3999 Euro spezifiziert. Wer an dieser Stelle lieber das Bewegtbild für sich sprechen lassen möchte, der kann das nachfolgende Video zum neuen XGIMI Projektor ansehen.
Zum Lieferumfang gehören folgende Inhalte:
Projektor im Überblick | |
Bezeichnung | XGIMI Aura 2 |
Preis | 2899,- EUR |
Hersteller-Homepage | https://de.xgimi.com/ |
Maße | 144 x 510 x 270 mm |
Gewicht | 9 Kg |
weitere Daten | |
Bildgröße | 90 – 150 Zoll |
Auflösung | 3840 x 2160 |
Helligkeit | 2300 ISO Lummen (~ 2870 ANSI Lumen) |
Kontrast | Dynamisch 1.000.000:1 |
HDR | HDR10, HLG, Dolby Vision, IMAX Enhacend |
Laser | DLP - 0,47" DMD-Chip Dual Light 2.0 |
Bildausrichtung | Auto Keystone Auto-Fokus Bildausrichtung Hinderniserkennung |
Lautsprecher | Harman Kardon Soundsystem 4x 15 Watt - 2.0 Stereo-Kanal Unterstützte Codecs: DTS-HD, DTS-Studio Sound, Dolby Atmos, Dolby Digital, Dolby Digital Plus |
Anschlüsse | 3x HDMI (1x eARC) 3x USB-C Typ-A 1x TOSLINK - optisch 1x Line-In 3,5 mm (Trigger) |
Weitere Schnittstellen | Wi-Fi 6 Dual-Band (2,4 GHz / 5 GHz) - 802.11a/b/g/n/ac/ax Bluetooth 5.2 / BLE |
Stromverbrauch | 180 W (Herstellerangabe) |
Lautstärke | 32 dbA (Herstellerangabe) |
Der Ersteindruck dürfte für viele sehr positiv ausfallen und dem Aura 2 ein hervorragendes Antlitz attestieren. Die Verarbeitungsqualität ist ebenfalls auf einem phänomenalen Level angelangt, man kann sogar so weit gehen und sagen, dass hier der technische Charme fast abgelegt wurde und eine perfekte Integration in den Wohnraum stattfindet. Man hat hier einen perfekten Mix aus wertigem Aluminium und Stoffbezug realisiert und daraus einen formschönen Korpus kreiert. Ein interessanter Nebeneffekt im Übrigen: der Aura 2 trägt jetzt auch das gleiche Design-Kleid wie die anderen XGIMI-Familienmitglieder und bietet dadurch einen höheren Wiedererkennungswert.
Wie auch beispielsweise beim Horizon Ultra wird die Lichtquelle bzw. der Laser im ausgeschalteten Zustand dauerhaft von einer Abdeckklappe vor jeglichen externen Einflüssen geschützt. Nach dem Einschalten fährt diese effektvoll und vollkommen automatisch zur Seite, sodass die Bildprojektion starten kann. Allein dies hinterlässt schon einen großen Eindruck. Nach dem Ausschalten schließt diese logischer Weise auch wieder automatisch. Die Farbe des Projektors hat im Übrigen den markanten Namen „Moonlight Sandcolor“ erhalten…
Wie bei vielen anderen UST-Geräten auch, befinden sich an beiden Seiten die Lüftungsöffnungen, hinter denen Lüfter zur aktiven Kühlung verbaut werden. So viel sei an dieser Stelle schon verraten, der XGIMI ist einer der leisesten Projektoren in dieser Güteklasse am Markt. Mit konkreten Messwerten geht es auf den kommenden Seiten weiter.
Als Lichtquelle verbaut man hier eine Dual Light 2.0 Engine verbaut, also genauer gesagt Hybridlichtquelle, die das Beste aus der Laser-TV- und LED-Welt in einem Gerät vereinen möchte. Die DCI-P3-Farbraumabdeckung soll zu 99 Prozent gewährleistet sein. XGIMI gibt dem Ganzen den spannenden Namen Dual Light 2.0 und um mal bei Buzzwords zu bleiben, lassen sich hierzu das „Wide Spectrum + Narrow Spectrum“ nennen. Vereinfacht ausgedrückt will man damit bezwecken, dass die Nachteile eines Tri-Color-Lasers wie Speckle-Effekte oder verfälschte Farben ausgemerzt werden.
Unter der wertigen Aluminium-Abdeckung befindet sich nicht nur die Lichtquelle, sondern ein breites Portfolio an Sensoren, die für den Alltag sinnvoll sind. Unter anderem für eine gewisse Abstandsmessung, sodass die automatische Bildkorrektur die notwendigen Schritte vollziehen kann, sowie aber auch ein Augenschutz, was den Laser abschalten lässt, wenn man sich davor bewegt.
Wo wir schon gerade bei Automatismen sind: im Aura 2 stecken nützliche Bildfeatures, die den Komfort für den Anwender deutlich erhöhen sollen. Dazu zählt u. a. der Auto-Fokus, der vollkommen selbstständig das Bild scharf stellt. Selbstredend kann man hier auch manuell nachregeln. Ebenfalls automatisch kann eine Keystone-Anpassung erfolgen, sollte der Projektor nicht perfekt parallel zur Projektionsfläche stehen. Als weiteres Feature ist eine sog. „Wall Flatness Adaption“ hinterlegt. Dabei kann der Aura 2 unebene Wände ausgleichen, sofern man keine Leinwand verwendet. Ebenfalls ohne Leinwandnutzung gedacht ist auch der Aspekt eines Farbausgleichs, wenn die Wand bspw. mit einer „ungünstigen“ Farbe versehen hier. Hier will der Projektor die Farbtemperatur ausgleichen und das Bild ansehnlicher gestalten.
Ein weiterer interessanter Ausstattungspunkt ist das mit 60 Watt bezifferte Lautsprecher-System von Harman/Kardon. Bei der Chassis-Bestückung spricht XGIMI von einem 2.0-Kanal-Aufbau, bei dem man insgesamt 4x 15 Watt Chassis integriert hat. Zudem wird auch eine breite Palette an Tonformaten unterstützt, die auf der ersten Seite aufgelistet wurden. Eines vorweg, ist das Lautsprecher-System wirklich nutzbar? Auf jeden Fall! An dieser Stelle stellte sich positives Erstaunen ein, denn die Anlage klingt sehr gut, füllig, satt und breit in der Bühnenstaffelung und bietet auch einen leichten Tiefgang bei der Frequenzabbildung – natürlich immer gemessen am möglichen Gehäusevolumen.
Wer jetzt hier täglich Inhalte konsumieren möchte und nicht unbedingt die große Mehrkanalanlage nutzen möchte, der wird definitiv zufrieden sein mit der klanglichen Leistung. Denn man bedenke, das Gerät ist als Laser-TV und ggf. als TV-Gerät-Ersatz angedacht, da wird eine große AV-Receiver-Kette nicht zwangsweise benötigt.
Bei der Konnektivität wird ebenfalls ein umfangreiches Portfolio geboten. Ob WiFi 6, Bluetooth 5.2, Chromecast, drei HDMI-Anschlüsse (1x eARC-Unterstützung), mehrere USB-Anschlüsse, LAN und Audioeingänge stehen auf der Rückseite dem Anwender zur Verfügung.
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit den umfangreichen Menü-Settings sowie dem Android-Betriebssystem.
Den Software seitigen Unterbau stellt hier abermals Googles Android-TV in der Version 11.0 dar. Die Steuerung läuft wirklich sehr flüssig, es hakt nichts und es macht Spaß, sich durch die verschiedenen Menüpunkte zu klicken. Wie von dieser Plattform gewohnt, gibt es Google eigenen Menü-Settings, sowie die „drüber gelegten“ Reiter vom Hersteller, in diesem Fall XGIMI.
Wichtig und im Grunde genommen völlig unabdingbar für die Nutzung des kompletten Funktionsumfangs ist ein Google-Konto, mit dem man sich anmeldet und dann auch Zugriff auf den PlayStore hat. Weitere Anwendungen lassen sich ansonsten nicht installieren und man schöpft nicht den vollen Umfang an Möglichkeiten ab. Es lassen sich grundlegend alle wichtigen Streaming-Apps installieren. Die einzige Ausnahme bildet hier Netflix. Diese kann man zwar mit einem Workaround nutzen, hat aber nicht die Anwendungstiefe und native Integration, wie man es gewohnt ist.
Die wirklich umfangreichen Menüpunkte lassen sich komfortabel mit der Fernbedienung erreichen und anpassen. Primär im Fokus stehen die automatischen Bildkorrekturen, die man, sofern nicht gewollt, deaktivieren sollte, da bei jedem Neustart sonst die manuell gesetzten Parameter verworfen werden. Für eine schnelle und komfortable Nutzung sind die Automatismen, welche man schon von vorherigen Geräten wie dem XGIMI Horizon Ultra kennt, hervorragend geeignet.
Richtig spannend und in der Güte der Parameter wird es dann aber bei der manuellen Anpassung. Dank umfangreicher, in der Umsetzung aber dennoch einfacher Settings, lässt sich binnen weniger Augenblicke das Bild an die Leinwand oder den gewählten Hintergrund sehr einfach anpassen. Die auf der eine Seite zuvor genannten Menüpunkte finden sich hier übersichtlich aufgelistet und lassen sich ohne großes Suchen auswählen.
Die manuellen Bildmodi wurden jetzt mehrmals erwähnt. Nachfolgend finden sich die Abbildungen dazu, wie XGIMI diese visualisiert hat und was man direkt einstellen kann. Zunächst sollte auch der optische Zoom erwähnt werden, mit man seinen gewünschten Bildausschnitt vergrößern oder verkleinern kann.
Mit der 8-Punkte-Korrektur lässt sich die perfekte Ausrichtung auf den gewünschten Hintergrund / Leinwand vornehmen und die Messpunkte in vier Richtungen verschieben, sodass am Ende ein perfekter Bildausschnitt das Ergebnis ist. Das geht einfach und flott von der Hand bzw. wird mit der mitgelieferten Fernbedienung vollzogen. Die weiteren Möglichkeiten in der „Adaption der Wandglätte“ hatten wir bisweilen schon einmal erwähnt.
Die Bildeinrichtung ist nur die halbe Miete, um auch die beste Bildqualität aus dem Projektor herauszuholen, bekommt der Anwender eine Fülle an Möglichkeiten mit an die Hand die entweder aus Standard-Presets bestehen oder aber auch sehr vielfältige Möglichkeiten einer Custom-Bildeinrichtung beinhalten. Nett zu bewerten ist, dass man jedes Preset dennoch individuell anpassen kann. Dazu gehören die HDR-Darstellung, die Zwischenbildberechnung sowie die Intensität des lokalen Kontrastes.
Liegen zum Beispiel Dolby Vision Inhalte an, ist das Profil automatisch eingeloggt und man kann sich in den Dolby Vision Settings „austoben“. Dazu gehören zum Beispiel Dolby Vision Dark / Hell, die Zwischenbildberechnung und auch zahlreiche einzelne Farbtemperaturparameter. Wer viel seinem eigenen Gusto nach anpassen möchte, der bekommt hier eine große Spielwiese geboten. Das zieht sich dann aber auch in den anderen Bereichen fort und man kann hier perfekt sein Wunschbild anpassen. Wie wir im weiteren Verlauf feststellen werden, neigt der Projektor ganz leicht dazu, helle Bereiche etwas zu „überleuchten“. Mit wenigen Anpassungen kann man dem Abhilfe schaffen.
Eine Seite zuvor hatte ich schon davon gesprochen, dass die verbaute Sound-Anlage auch absolut als solche bezeichnet werden kann. Das ist keine Floskel, sondern einfach Fakt und überrascht positiv zugleich. Passend dazu stehen in gleicher Fülle wie bei den Bildeinstellungen auch Anpassungsmöglichkeiten rund um die Beschallung zur Verfügung.
Auch gibt es die Wahl zwischen vier DSP-Presets, die je nach Genre die Akustik verändern und das Beste für die Wiedergabe darstellen wollen. Des Weiteren lassen sich auch drei Soundeffekte auswählen. Hier muss man letztlich einfach ausprobieren und das wählen, was einem gefällt. Selbstredend kann man auch ein Bluetooth-Endgerät, also beispielsweise Lautsprecher oder eine Soundbar direkt mit dem Projektor koppeln und die Audioausgabe darüber erfolgen lassen.
Auf der nächsten Seite geht es dann letztlich los mit der Einrichtung und dem Praxistest.
Wie auf den Bildern zu sehen, stand / steht der Projektor auf einem Lowboard und direkt dahinter eine Celexon Hochkontrastleinwand (Home Cinema Plus) mit Bodenscherenmechnismus, dazu dann auf der nächsten Seite mehr. Um den Prozess der richtigen Höhen- und Abstandsausrichtung im Vorfeld zu definieren, bietet XGIMI auf der eigenen Webseite eine kleine Übersicht an, welche sich genau dieser Thematik annimmt – nachfolgend in der Abbildung.
Konkret im Usecase der Abbildung hat der Aura 2 einen Abstand von der Hinterkante zur Leinwand von gerade einmal 17 Zentimetern, was aufgerundet eine Bildgröße von 100 Zoll ergibt. Wie ich finde, ein enorm komfortables Maß in der Aufstellung mit vielen Möglichkeiten. Mit nur wenigen Zentimetern mehr im Abstand lässt sich das Bild zudem bequem vergrößern.
Als bestes Hilfsmittel zur perfekten Bildausrichtung hat sich die Acht-Punkt-Korrektur herausgestellt. Diese ist einfach und effektiv in der Umsetzung, und man kann perfekt das projizierte Bild auf die Leinwand ausrichten.
manuelle Bildeinrichtung - Acht-Punkt-Korrektur
Für den Praxistest wurde eine celexon UST Hochkonstrastleinwand mit CLR-Tuch verwendet. Die nachfolgenden Messungen wurden direkt am Tuch gemessen. Das wir hier von Messindikatoren sprechen sollte klar sein, etwaige Messtoleranzen wurden versucht, durch mehrfache Messdurchgänge zu vermeiden.
Gemessen wurde in zwei Bildmodi – für viele Heimkino-Enthusiasten dürfte der dunklere (Standard)-Modus wohl die Wahl sein, mit der gearbeitet wird. In den Bildeinstellungen gibt es einen Unterpunkt, mit dem sich die Helligkeit um weitere 10 Stufen anheben lässt, dieser Reiter wurde dabei auf +1 eingestellt. Nachfolgende Werte sind dabei entstanden:
Im nächsten Messdurchgang durfte der Projektor zeigen, was in ihm steckt. Als Profil wurde „Hell“ gewählt sowie die zusätzliche Helligkeit auf +10 gestellt. Anzumerken hierbei ist aber auch, dass darunter die Bildqualität nicht gelitten hat, eher das Gegenteil ist der Fall und jetzt die Farben wunderbar knackig und prächtig wirken. Ich persönlich sehe mich ohnehin als Verfechter der Fraktion „Maximum“ und empfand die dargebotenen Helligkeitswerte als hervorragend.
Lange Rede, kurzer Sinn, die Zahlen sprechen für sich. Selbstredend sprechen wir hier von Lux-Werten, die an der Leinwand gemessen wurden.
Das Thema Lautstärke ist schnell abgehandelt – der Aura 2 ist ein absoluter Leisetreter, der zu keinem Zeitpunkt störend in Erscheinung tritt. Selbst unter dem Aspekt eines reinen Laser-TVs und weniger als Heimkino-Projektor betrachtet, geht das Betriebsgeräusch vollkommen in Ordnung. Da der Grundpegel ohnehin bei rund 30 db(A) und dieser Wert sogar leicht unterschritten wurde, lassen sich hier nur lobende Worte finden.
Messung im Normalbetrieb - circa 30 db(A) - teilweise auch leicht darunter
Schwankungen im Praxisbetrieb waren ebenfalls nicht auszumachen, sondern eine konstante Lautstärke. So braucht man auch keine Angst zu haben, dass hier ein „Lüfter-Throtteling“ stattfindet.
Kommen wir zu den wichtigsten Punkten, der Bildqualität. Hier sei nochmal ganz klar gesagt, die volle Qualität erlangt man mit einer entsprechenden Kontrast-Leinwand – ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es Pflicht ist, da man ansonsten massiv an Bildqualität verliert. Die verwendete celexon CLR-Leinwand mit ihren Rillen „schluckt“ das Licht nicht, sondern wirft es dem Zuschauer in voller Pracht wieder zurück.
Zwei Bild mit HDR-Content im nicht perfekt abgedunkelten Raum (oben und unten)
Daraus resultiert ein extrem hohes Maß an kontrastreicher Farbbrillianz, die im abgedunkelten Raum der Leistung eines klassischen TVs schon gefährlich nahekommt. Bei Darstellungsgrößen jenseits von 100 Zoll spielt das Gerät dann seine schiere Bildgewalt aus und hinterlässt nur Staunen. Im Detail gesprochen und sofern man die Ambition dazu hat, lässt sich im individuellen Modus noch ein wenig im Bereich der HDR-Darstellung nachregeln. Konkret betrifft das helle Bereiche, die manchmal ein wenig überleuchtet wirken. Die Parameter in den Menüeinstellung geben es ohne weiteres her, dass man hier wunderbar dem entgegenwirken kann und das dargestellte Bild deutlich harmonischer aussieht.
Sehr farbintensive Darstellungen werden mit enormer Detailgenauigkeit dargestellt. Selbst bei helleren Räumen, fällt diese Präsentation erstaunlich farbintensiv und nicht verblasst aus – die besagte Leinwand vorausgesetzt. Eine sehr gute Performance wird aber auch in dunklen Mixbereichen dargeboten. In der Vergangenheit konnten Projektoren dieser Art nicht immer mit Schwarzwerten dieser Güteklasse aufwarten – das, was hier geboten wird, ist absolut beeindruckend.
Tolle Farbdifferenzierung mit guter Sättigung
Noch mehr Gewichtung erhalten diese Worte, wenn man sich Weltraumszenen ansieht und feststellt, wie dunkel und zugleich differenziert die Darstellung herausgearbeitet wird. Sterne sind Sterne, einen Halo-Effekt wie z. B. bei Mini-LED-TVs gibt es nicht, die helleren Bereiche, wie ein Planet kommen ohne Überleuchteffekte zur Geltung. Die eingefügten Bilder sind bestmöglich abfotografiert und nicht nachbearbeitet.
Noch mehr Screenshots – Bilder sprechen mehr als Worte
Der Aura 2 bietet eine automatische IMAX Enhanced Erkennung. Hierbei wäre explizit der Streaming-Dienst Disney+ zu nennen, der eine relativ große Auswahl an aktuellen Filmen in zwei Fassungen anbietet. Einmal als klassische 2:29:1 Auflösung und dann noch die 1:90:1 Version, die deutlich mehr Bildinhalte bietet und ohne abgeschnittene Ober- und Unterkante daherkommt. Um dies zu nutzen, muss die Wiedergabe explizit ausgewählt werden, eine automatische Umstellung erfolgt nicht. Der Nutzen mag zwar nicht sofort immens erscheinen, macht im Laufe des jeweiligen Films aber immer mehr Spaß.
In Disney+ sind zwei verschiedene Fassungen hinterlegt
Ein Kurzdistanzprojektor, oder besser gesagt generell ein Projektor, kann nur mit einer guten Leinwand auch voll und ganz seine Stärken ausspielen. Passend dazu hatten wir eine hochwertige CLR-Lösung von celexon zur Hand. Die HomeCinema Plus in 100 Zoll stellt ein perfektes Matchup dar, wenn man komfortabel und flexibel die Heimkino-Lösung nutzen möchte. Denn wie das Suffix Bodenscheren-Leinwand schon erahnen lässt, kann diese mechanisch ausfahren und auch wieder verschließen. Dabei sieht das Anwendungskonzept eine Aufstellung auf dem Boden oder einem Lowboard vor.
Wie schon eine Seite zuvor eindrucksvoll dargestellt, ist es hiermit möglich, für Beamer erstklassige Schwarzwerte zu erzeugen, aber gleichermaßen auch eine sehr hohe Kontrastdarstellung im Farbtonbereich, die dem eines TVs schon sehr nahekommt. Die grundlegende Funktion ist einfach erklärt: man packt sich die HomeCinema Plus hinter oder auf einem Lowboard und lässt diese bei Anwendung ausfahren, danach kann sie wieder unsichtbar verschwinden – bspw. hinter dem Lowboard.
Für den Aufstellmechanismus sind seitliche Tension-Seilspannsysteme verantwortlich, die auf der Rückseite natürlich noch von einem massiven Scherengelenk-System unterstützt werden. Das Ganze erfolgt mit einem sehr leisen Betriebsgeräusch. Zudem bietet die Leinwand, sowie im Übrigen auch der XGIMI Aura 2 einen Trigger-Port, sodass beim Einschalten nicht nur der Projektor startet, sondern auch die Leinwand automatisch ausfährt.
Je nach Wunsch kann man ein schwarzes oder weißes Gehäuse wählen, das Tuch selbst ist im markanten Grau gehalten. Die CLR-Rillenstruktur sorgt dafür, dass störendes Streu- und Restlicht minimiert wird, insbesondere das Deckenlicht kann um bis 90 % gemindert werden. Hauptsächlich dafür verantwortlich ist der Aspekt, dass das Tuch das aufgestrahlte Licht nicht spiegelt und über die gesamte Fläche die Ausleuchtung möglichst gleichmäßig erfolgt. Aber auch bei der Blickwinkelstabilität bietet solch eine Leinwand nahezu Bestwerte von bis zu 170 Grad.
Für 100 Zoll - gerade einmal 17 cm von der Hinterkante des Projektors entfernt
Markante Rillenstruktur einer CLR-Leinwand
Funktionsweise einer CLR-Leinwand
Auf der nächsten Seite gehen wir ausführlich auf die Funktionalitäten rund um das Gaming-Erlebnis ein.
Selbstverständlich möchte das Gerät auch bestens für Gaming-Erlebnisse gerüstet sein. Im Projektor selbst sind auch zwei verschiedene Gaming-Profile mit unterschiedlichen Latenz-Zeiten hinterlegt, aber dazu kommen wir gleich. Die HDMI-Ports sind auch mit dem Standard 2.1 versehen, sodass hier hohe Datenraten mit 48 Gbit/s durchgeschoben werden können.
Bei der Zwischenbildberechnung wirbt der Hersteller mit MEMC (Motion Estimation, Motion Compensation), ein Verfahren, das im TV-Bereich sehr häufig angewandt wird. In den aktuellsten Generationen findet man dies eher nur noch im Einstiegsbereich. Bei den Projektoren muss man dies etwas ausklammern, da sie ohnehin eine exponierte Rolle einnehmen. Also, auf den Punkt gebracht. Natürlich ist auch, wie schon der reine Videokonsum, das Gaming-Erlebnis als hervorragend einzustufen.
Die angeschlossene XBOX Series X kann bekanntlich 4K@60 Hz oder FullHD@120 Hz darstellen. Beides funktionierte ohne Probleme mit dem Aura 2. Die Farbdarstellung bekommt eine genauso gute Attestierung, wie es auch schon bei der reinen Videopräsentation der Fall war. Knallig und hervorragend präsentierte Farben. Die MEMC-Technologie macht einen wirklich guten Job. Gerade bei schwierigen Disziplinen wie einem Ball in der Fußballdarstellung wird hier richtig gut „mitgespielt“ und sauber dargestellt. Aber auch schnelle Renn-Sequenzen laufen butterweich und actionreich über das Leinwandtuch.
Für beste Darstellung muss man das Spieleprofil auswählen, automatisch wird es leider nicht erkannt. Darunter gesellen sich nochmal zweit Unterteilungen, die sich bei der Latenz nochmal unterscheiden. Für die „Extrem niedrige Latenz“ muss man ggf. Qualitätseinbußen in Kauf nehmen, so suggeriert es jedenfalls die Anzeige vom Projektor. Die messbaren Unterschiede sind auf jeden Fall vorhanden.
Automatisch aktivierter Gaming-Modus
Nochmals manuell verbesserter Gaming-Modus - Bildverbesserer werden deaktiviert - Latenz sinkt weiter
Damit wäre in diesem Bereich alles Wichtige genannt und wir kommen auf der nächsten Seite noch zum Verbrauch bzw. den kalkulierbaren Kosten.
Auch den Verbrauch des Projektors möchten wir unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsels, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung.
Im Betrieb mit maximaler Helligkeit und HDR-Support wurden 161 Watt gemessen.
Kostenaufstellung - XGIMI Aura 2 | |
Projektor mit einem Verbrauch von: | 161 Watt |
Dauer: | 4 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 5 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,33 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,64 kWh | 0,21 € |
in der Woche: | 3,22 kWh | 1,06 € |
in 4 Wochen: | 12,88 kWh | 4,25 € |
im Jahr: | 167,44 kWh | 55,26 € |
in 5 Jahren: | 837,20 kWh | 276,28 € |
Der XGIMI Aura 2 ist ein Ultrakurzdistanz-Projektor der absoluten Extraklasse, mit wirklich nur marginalen Kritikpunkten – das muss man an dieser Stelle ganz klar sagen und könnte das Thema damit eigentlich abschließen.
Ganz so einfach wollen wir es uns aber nicht machen (…) was unterscheidet den Aura 2 zu anderen UST-Projektoren? Neben seinen wirklich hervorragenden technischen Ausstattungspunkten, schafft es dieses Gerät in aller Bravour, einen möglichst technischen Aspekt zu verfolgen, der aber optisch in keiner Weise in Erscheinung tritt. Die Designer haben hier das perfekte Maß an Wohnraumintegration geschaffen, das jedem Nutzer zufrieden stimmen sollte. In dieser Disziplin kann der Beamer ganz klar als aktuelle Referenz bezeichnet werden.
Aber auch bei der Ausstattung und der Bildqualität setzt der Aura 2 neue Maßstäbe in dieser Geräteklasse. Im Verbund mit einer hochwertigen CLR-Leinwand (oder anderen Modellen) bekommt man als Nutzer Kontrastwerte, die bislang nicht für möglich gehalten wurden. Die Farbbrillanz kann sich hier direkt mit einreihen. Daraus resultiert ein immersives und qualitativ hochwertiges Film-, Serien- oder Sport-Erlebnis, das das Heimkino in puncto Komfort und Qualität in weitere Nutzerkreise trägt. Das macht Spaß, ist einfach in der Umsetzung und das Auge erfreut sich nochmals mehr. Dank der Möglichkeit, den Projektor so nah wie fast kein anderes Gerät an die designierte Fläche zu platzieren, untermauert man nochmals die Nutzung im Wohnbereich.
Wenn man Kritik nennen will, dann ist das ganz offen gesprochen im überschaubaren Rahmen vorhanden. Warum man hier keine native Netflix-Integration seitens XGIMI anbietet, dürfte der Hersteller nur selbst wissen. Für die optimale Qualität hilft hier dann wohl leider nur ein Streaming-Stick. Leider Google abhängig, muss man sagen, ist auch der Account-Zwang, um den vollen Zugriff auf den App-Store zu erhalten. Neu ist dies ja nicht mehr, da inzwischen auch die TV-Hersteller zu diesem nervigen Mittel gegriffen haben – aber was will man machen?
Der Preis für den XGIMI Aura 2 beträgt 2899 Euro. Gemessen an der Feature-Liste und den damit möglichen Bildgrößen, erscheint das Gerät vergleichsweise fair bepreist zu sein. Allerdings muss man erwähnen, dass eine entsprechende Rahmen- oder, wie im Falle unseres Artikels, eine mechanische Bodenleinwand noch einmal mit 1000 bis 2000 Euro in der Anschaffung hinzukommen.
Zusammenfassend lässt sich jedenfalls sagen, dass XGIMI ein nächster großer Wurf gelungen ist, der eine absolute Kaufempfehlung von unserer Seite aus erhält.
XGIMI Aura 2