Streaming-Geräte

Test: CocktailAudio X45

Detailansicht

Optisch lehnt CocktailAudio ihren X45 an die weit verbreiteten HiFi-Geräte an und bietet neben der üblichen Breite von um die 43 - 44 Zentimeter, auch eine edle Front mit gebürstetem Aluminium. Damit lässt sich dieser Musikserver einfach in die bestehende HiFi-Kette einbinden, neben der hier abgebildeten silberfarbenen Variante, kann der X45 auch mit einem schwarzen Gehäuse geordert werden. Wie schon erwähnt, besitzt eine 13 mm starke CNC-gefräste Aluminiumfront, in der neben den Bedienelementen auch das 7 Zoll große Farbdisplay bündig eingelassen wurde. Diese löst auf dem Papier mit 1024x600 Pixel auf, was jetzt nicht besonders viel ist aber im Umgang mit dem Gerät völlig ausreicht und die Lesbarkeit auch aus einer gewissen Entfernung noch möglich macht. Die auf der Gehäusefront untergebrachten Bedienknöpfe dienen zur intuitiven Steuerung am Gerät selbst. Das Gerät ein- und ausschalten, die Lautstärke regeln bzw. stumm schalten, Befehle wie OK/PAUSE/Scrollen anwenden und mit den vier Menütasten die Benutzeroberfläche des Displays bedienen. Dabei hilft auch der Drehregler rechts neben dem Display.

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Durch einfaches Drehen navigiert man durch die Menüzeilen und Drücken bestätigt die Eingabe. Die Input-Taste dient dem nahtlosen Umschalten zwischen den angeschlossenen Geräten. Für die Bedienung des Gerätes muss man aber nicht zwangsweise auf der Front rumtätscheln, sondern nutzt einfach die mitgelieferte Fernbedienung oder die App-Steuerung, aber dazu später mehr. Im Gegensatz zum X45Pro, welcher ein komplettes Gehäuse aus Aluminium besitzt, setzt man beim X45 „nur“ auf ein mit pulverlack beschichtetes, hochwertiges Metallgehäuse. Der Vergleich mit dem namentlich „größeren“ Bruder hinkt zugegebenermaßen aber etwas. Das „Pro“ Modell kostet auch mehr als dreimal so viel (…). Die 11 Kilogramm Gewicht ruhen auf Standfüßen aus Aluminiumspritzguss und sollen neben einem festen Stand auch zusätzlichen Schutz vor äußeren Vibrationen und Erschütterungen bieten. Dem ist von unserer Seite auch nichts hinzuzufügen, außer einem „Kopfnicken“ zur Bestätigung. Die schon angesprochene beiliegende Fernbedienung kann zwar den enormen Funktionsumfang mit ihren vielen Tasten unterstreichen, bietet aber eine einfache Haptik und passt optisch nicht ideal zum hochwertigen Player.

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Wer diese All-In-One Bedienungen von HTPCs kennt, dem wird diese sicherlich bekannt vorkommen. Dafür ist jede erdenkliche Funktion am Player mit der Fernbedienung erreichbar, die Tasten gut lesbar beschriftet und sicherlich selbsterklärend der mit solchen Geräten schon mal zu tun hatte. Neulingen dürfte der enorme Funktionsumfang erstmal abschrecken, aber auch hier können wir beruhigen. CocktailAudio legt dem X45 eine vorbildliche Anleitung bei, die mit deutschen Worten und vielen Bildern daherkommt und jede Konfiguration oder Einstellung erstklassig dem Nutzer erklärt. Besser kann man das kaum machen und somit ist das Gerät für „Laien“ wie auch „Profis“ gleichermaßen gut geeignet.

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Auch auf der Rückseite demonstriert der CocktailAudio X45 Musikserver einmal mehr seine Flexibilität und es erschlägt einen förmlich mit seiner Konnektivität. Für analoge Gerätschaften stehen ein Cinch- (RCA), ein Phono (MM-System) und ein Aux-Eingang mit 3,5mm Klinkestecker zur Verfügung. Bei den analogen Ausgängen kann der Nutzer auf einen symmetrischen XLR (Pre-Out) und einen unsymmetrischen PCS (Pre-out) zurückgreifen. In der Front sitzt zusätzlich ein leistungsfähiger Kopfhörerausgang für Modelle mit bis zu 600 Ohm. Auf der digitalen Seite gibt es einen Toslink-, Coaxial- und einen XLR-Eingang bzw. Ausgang zu nennen, die mit einer Abtastrate von bis zu 24Bit/192Khz umgehen können. Zusätzlich stellt der X45 bei den Digital-Ausgängen noch eine USB- und HDMI-Schnittstelle zur Verfügung, die Dateien mit bis zu 384 kHz oder DSD256 weitergeben können.

Die HDMI-Schnittstelle dient aber nicht nur der Audiowiedergabe, sondern CocktailAudio überträgt über diesen Port auch die Benutzeroberfläche (GUI) an einen Monitor bzw. Fernseher und ist somit auch gut konfigurierbar, sollte das Gerät versteckt aufgestellt werden. Der USB-Eingang vom Typ-B für einen Computer oder MAC, kann Musikformate in PCM 384 kHz/32 Bit, DSD Nativ 256 und MQA Dateien verarbeiten. Wem das noch nicht ausreicht, der kann das Gerät auch über das Netzwerk speisen. Neben der kabelgebundenen Variante über die Ethernet-Schnittstelle, liegt dem X45 auch ein WiFi-USB-Adapter bei, der mit einem der USB-Host-Anschlüssen verbunden und somit den Musikserver kabellos in das heimische Netzwerk integriert werden kann. Für die Verständlichkeit innerhalb eines Netzwerkes stellt der X45 UPnP (DLNA) Server/Client/Media Renderer, ein Samba Server/Client, ein FTP-Server und einen Web-Server bereit, letzteres bietet die Möglichkeit den Musikserver auch über den Browser eines PCs zu steuern, zumindest was die lokal abgelegte Musikwiedergabe betrifft.

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Die erwähnten USB-Host-3.0 Schnittstellen dienen übrigens auch zur Verbindung mit externen Speicherlösungen. Sehr praktisch für einen Stand-Alone Musikserver ist die Möglichkeit, ein Speichermedium in Form einer SSD oder HDD direkt im Gerät unterzubringen und somit seine Musiksammlung komplett an einem Ort zu verwalten. Den Speicherplatz braucht man auch zwingend für das Rippen von CDs oder bspw. dem Archivieren von Schallplatten über den Phono-Eingang. Denn auf Netzlaufwerke wie ein NAS oder ähnliches kann nicht direkt gespeichert werden. Alternativ wäre noch das Speichern auf externe Festplatten bzw. einem USB-Stick möglich. Aber darauf gehen wir im Praxistest noch einmal genauer ein. Nicht vergessen sollten wir den Antennenanschluss, der ein Indiz für ein integriertes Tunermodul darstellt und genauso ist es auch. Aber nicht nur ein einfaches FM-Modul hat der X45 spendiert bekommen, auch das zeitgemäße DAB+ ist mit an Bord und sucht sich über diesen Anschluss die passenden Sender.

Optisch überzeugt der Cocktail Audio X45 mit einem gelungenen Materialmix und bietet eine wertige Front mit großem Display. Noch interessanter ist aber die Rückseite, die einen Blick auf die Vielseitigkeit und unglaublich flexible Schnittstellen-Ausstattung freigibt. Der Hersteller hat so gut wie jedes erdenkliche Szenario bedacht und ist ein unglaubliches Sprachtalent, wenn es um die unterschiedlichen Kommunikationsformen geht. Wie CocktailAudio das alles realisiert hat und welche Elektronik im Gehäuse verbaut wurde, schauen wir uns jetzt mal an.

 

 

Technik

Öffnet man das Gehäuse, erblickt man ein aufgeräumtes Innenleben mit zusammengefassten Kabeln und durchdachten Platinenlayout. Aber auch bei der Stromversorgung hat man sich Gedanken gemacht und verbaut im Gehäuse zwei Netzteile. Neben dem fast mittig sitzenden Ringkerntransformator für das analoge Audiosignal, verpasst man dem X45 noch ein 70 Watt Schaltnetzteil für die digitale Signale. Somit sollen sich beide Audioschaltungen nicht gegenseitig stören und für ein reines Klangsignal sorgen. Für die Rechenleistung stellt der Hersteller dem X45 einen DualCore aus dem Hause ARM mit 1 Ghz zur Seite. Dieser A9 greift auf 8GB DDR3 Speicher zurück und bietet eine mehr als ausreichende Performance im Umgang mit dem Gerät, soviel können wir dem Praxistest schon mal vorwegnehmen.

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Für die Wandlung des digitalen Signals in ein analoges, setzt CocktailAudio auf zwei Sabre ES9018K2M DACs. Dieser Wandler steuert eine native Unterstützung für DSD-Files bei und löst PCM-Material von bis zu 32 Bit (24 Bit beim X45) und 384kHz auf. Das eigentliche CD-Rippen findet über ein Multiformat DVD-Laufwerk aus dem Hause LG statt und neben den sauber gefertigten Platinen, ist auch nicht mehr erwähnenswertes im Inneren zu finden. Aber muss man auch nicht dazu schreiben, viel wichtiger ist die Usability, also der Umgang mit dem Gerät und das schauen wir uns auf der nächsten Seite genauer an.


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