Die Einrichtung der Soundbar gestaltete sich recht einfach und ist auch ohne lesen einer Bedienungsanleitung locker möglich. Nachdem man beide Gerätschaften mit dem Netzteil verbunden hat, pairte sich in unserem Fall auch der Subwoofer direkt automatisch mit der Soundbar und es konnte sofort losgehen. Lediglich die Google Home App muss geöffnet und über WLAN in das Google Cast eingebunden werden, mehr ist letzlich für die Installation auch nicht notwendig. Aufgrund der Größe und dem Preisgefüge verzichten die Amerikaner auf ein Display, stellen aber in der Mitte eine LED-Leiste zur Veranschaulichung der gewählten Funktionen zur Verfügung.
Für die diversen unterschiedliche Aktivitäten besitzt die MagniFi Mini voreingestellte Presets. Mit den Voreinstellungen Film, Musik und Sport hebt die Soundbar gewisse Frequenzbänder etwas an um beispielsweise eine bessere Sprachverständlichkeit (Sport) oder mehr Dynamik (Film, Musik) zu erzeugen. Diese Einstellungen können mittels der Voice oder Bass-Einstellung auch selbst konfiguriert werden.
Das gelingt auch ganz gut, die Stimmenlautstärke steigt mit zunehmenden Pegel der Voice-Funktion an, wobei sich die Grundlautstärke des Tons nicht hörbar verändert. Diese Funktion ist jetzt aber auch keine wirkliche Magie, denn die Erhöhung des Frequenzbereiches für die Stimmenwiedergabe ist in vielen Produkten dieser Geräteklasse eingebunden und wird halt hier extra herausgestellt. Ab einer gewissen Einstellung wirkt es dann auch etwas zu viel des Guten, zu dominant ist in unseren Ohren die maximale Einstellung, aber das ist eine reine Geschmacksfrage, man muss die Funktion ja nicht nutzen. Gut gefallen hat uns der Night-Modus, der bei späterer Stunde auch noch ein gutes Filmerlebnis ermöglicht, aber sich eben bei den ganz tiefen Frequenzen dann etwas zurückhält und somit auch gegen einen „unerwünschten“ Besuch der Nachbarn schützt (…)
Bevor wir uns dem Klangcheck widmen, ein kurzer Absatz, für wen sich diese Soundbar eignet. Da die Polk MagniFi Mini auf einen reflektierenden Raumklang setzt, in dem die seitlichen Wände als klangliche Reflektionsflächen für Effekte genutzt werden, sollte der Raum in dem die Soundbar eingesetzt wird, nicht allzu groß sein. Optimal wäre dazu eine mittige Platzierung im Raum, damit die Reflektionen rechts wie links gleichzeitig beim Hörplatz wieder ankommen können. Damit hätte man das Maximum an Raumklang aus dieser Soundbar rausgeholt. Große Räumlichkeiten mit weit entfernten Wänden sind eher suboptimal für den Einsatz solch eines Geräts. Hier würden die Effekte eventuell „verspätet“ oder gar nicht mehr am Hörplatz ankommen, da die Schallwellen sich im Raum „verlaufen“. Aber wer einen großen Raum besitzt, ist wahrscheinlich auch nicht die wirkliche Zielgruppe für diese kleine Variante.
Wir haben einen "zu großen" Hörraum, somit waren die räumlichen Effekte der Polk Soundbar überschaubar bzw. kaum wahrnehmbar. Trotzdem löste sich grundsätzlich das tonale Geschehen gut von der MagniFi Mini, konnte zwischen Hörplatz und TV eine wahrnehmbare Stereobühne erzeugen und war auch bei der Sprachwiedergabe jederzeit sehr gut verständlich. Das zeigte sich gerade in hektischen Filmszenen aus The First Avenger: Civil War oder Watchmen, wo das Geschehen überraschend effektvoll mit einem leicht diffusen Bühnenbild dem Hörer präsentiert wurde, welches die Effekte gekonnt vor dem Hörplatz darstellte. Stimmlich wurden die Darsteller auch mit einem recht guten Volumen ausgestattet. Das gebotene Klangbild wirkte stimmig, wenn auch etwas dominant in seiner Mitteltonausprägung. Positiv ist dabei auch der Subwoofer in Erscheinung getreten, dem es zwar etwas an richtigen Tiefgang fehlt, das aber gekonnt mit einer dynamischen und kraftvollen Darstellung überspielt. Nichtsdestotrotz war der Subwoofer, gerade bei actiongeladenen Sequenzen, ortbar, was auf eine recht „konservative“ Abstimmung dessen vermuten lässt.
Musikalisch haben wir das kleine System auch versucht etwas zu fordern, auch wenn das jetzt nicht unbedingt die Kernkompetenz der Anlage ist. Gerade dynamische Genres wie aktuelle Popmusik oder elektronische Titel liegen der Soundbar, da hier die Abstimmung zwischen Subwoofer und Bar am stimmigsten rüberkommt. Bei musikalischen Stücken mit viel Gesang und fein eingesetzten Instrumenten, war der Mitteltonbereich gerade bei der stimmlichen Abmischung etwas dominant bzw. nicht komplett stimmig. Aber im Großen und Ganzen präsentierte sich das Set doch recht ausgewogen und kann auch zum Musikhören mal hergenommen werden.
Aber überraschen konnte uns die kleine Kombi mit ihrem Kunstoff-Subwoofer dann doch noch, denn die erreichbaren Pegel hatten wir dem Set so nicht zugetraut. Selbst bei maximaler Lautstärke verzerren die Schallwandler in der Soundbar nur minimal und der Subwoofer arbeitet dank seiner recht hoch angesetzten Einsatzfrequenz auch noch freudig mit und befeuert den Raum mit dem nötigen Punch. Wir denken in Räumen mit einer Größe von um die 15-20m² sollte sich dieses Set am wohlsten fühlen und für den entsprechenden Filmspaß sorgen. Kommen wir auf der nächsten Seite zum abschließenden Fazit.
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