Lautsprecher

Test: JBL 4306 Lautsprecher

 

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Ja es ist ein JBL Lautsprecher (…) Das ist der erste Gedanke, der uns durch den Kopf schoss, nachdem wir den knapp 12 Kilogramm schweren Regallautsprecher aus seiner Umverpackung gewuchtet hatten. Das liegt hauptsächlich an der Design-Sprache des Lautsprechers, denn genau so könnte er auch in den siebziger Jahren vom Band gelaufen sein. Viel Holz, ein massives Auftreten mit einer typisch blauen Schallwand und einem Tieftöner mit weißen Zellstoffmembran, sind klare Erkennungszeichen einer vergangenen Lautsprecherepoche.

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Für die ansprechenden Optik ist hauptsächlich das Echtholz-Furnier in Walnuss verantwortlich, welches den den vorn sichtbaren Bereich umgibt. Dieses Furnier wurde exzellent auf dem massiven MDF-Gehäuse aufgebracht, an den Kanten perfekt umgelegt und hinterlässt einen rustikalen aber sehr wertigen Eindruck. Die Front setzt auf Farbe, so ist die Schallwand selbst in einem dunklen Blauton gehalten, welche eine leichte Struktur aufweist. In einem leicht glänzenden Blauton sind die Bassreflex-Öffnungen optisch von der Schallwand abgesetzt, fügen sich aber gut dem Erscheinungsbild. Zwischen beiden Ports sitzt nicht nur das schwarze Firmenemblem, sondern auch die Hochtonanpassung. Diese ermöglicht den Frequenzbereich im oberen Band sich seinen Bedürfnissen anzupassen, dafür kann dieser deutlich gedämpft aber auch minimal erhöht werden.

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Aber am meisten verkörpern die eingesetzten Schallwandler die JBL DNA. Für den Hochtonbereich kommt ein neu entwickelter Kompressionstreiber mit einer Größe von 25mm zum Einsatz, der eine Membran aus einer Leichtmetall Aluminium-Magnesium-Legierung besitzt. Dazu kommt ein Hornvorsatz aus Fiberglas und Composite-Material, welches neben der hohen Materialdichte auch für exzellente Steifigkeit bietet. Daraus resultieren sehr geringe Resonanzen und eine gleichmäßige Entwicklung der akustischen Energie des hochempfindlichen Treibers. 

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Beim Tieftöner setzt man bei der Membranausformung auf ungebleichten, reinen Zellstoff der besitzt mit einen Durchmesser von 8-Zoll bzw. 200 Millimeter daherkommt. Im Gegensatz zu den üblichen Gummisicken oder Aufhängungen der Membrane, wird die Zellstoffmembran beim Tieftöner an einem Akkordeon gefalteten Kreuz aufgehangen. Das soll einen akustischen Vorteil, aufgrund der der geringen Masse am Rande der Niederfrequenz-Wiedergabe erzeugen. Zusätzlich soll diese Art der „Sicke“ deutlich weniger von Wettereinflüssen wie UV-Strahlung, spröde oder anderweitig beeinflusst werden können, so jedenfalls behauptet es JBL.

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Das 2-Wege-System mit doppelten Bassreflexausgängen soll einen Frequenzgang von 50 – 40.000 Hertz ermöglichen, wobei die Hoch-Mitteltonsektion bei 3200 Hertz vom Tieftöner getrennt wird. Bei der Leistungsfähigkeit gibt JBL maximal 150 Watt RMS an und eine Empfindlichkeit von knapp 89dB, was den ausgewachsenen Regallautsprecher theoretisch sehr verstärkerfreundlich macht. Wie auch von älteren Modellen bekannt, ist die Rückseite der Studio-Monitore in einem schlichten schwarz gehalten, welches neben einem „Referenzschacht“ das einfach ausgeführte Anschlussterminal bereithält. Dieses kann Audiosignale über Bananenstecker oder über einfache Kabel empfangen. Bi-Amping bzw. Bi-Wiring ist aber nicht vorgesehen.

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Optik ist immer Ansichtssache, aber in unseren Augen ist das eben ein typischer JBL-Lautsprecher, der vielleicht nicht mehr so zweitgemäß daherkommt aber klar an glorreiche Tage erinnert und die Markenkennung mit Stolz trägt. Die Verarbeitung selbst ist sehr hochwertig, wenn auch einfach. Alles wirkt sehr „amerikanisch“, wenn wir das so sagen dürfen. Eben größer, auffälliger und eher grob im Design als filigran. Was ja nichts Schlechtes sein muss, wenn es einem gefällt. Aber in Zeiten von hellen, klaren und zurückhaltenden skandinavischen Einflüssen in der optischen Gestaltung, ist der 4306 Studio-Monitor ein klarer Poser unter den Lautsprechern. Wenn er diesen Look dann auch klanglich untermauern kann, wer will es ihm dann aber verdenken (…)


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